Metall Tarifeinigung in NRW

  • Moin!


    Zitat

    Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen von Juni 2006 bis März 2007 um 3,0 Prozent . Für die Monate März bis Mai 2006 gibt es eine Einmalzahlung in Höhe von 310 €. Sie kann betrieblich zwischen 0 und 620 € schwanken. Wenn es im Betrieb keine Einigung gibt, bleibt es bei 310 €. (Laufzeit: bis 30. April 2007; also insgesamt 13 Monate).
    Es gibt einen Tarifvertrag zur Weiterbildung und Qualifizierung: Arbeitgeber und Betriebsrat beraten regelmäßig den Qualifzierungsbedarf im Unternehmen; Beschäftigte haben das Recht auf ein jährliches Qualifizierungsgespräch.
    Die bisherigen "Vermögenswirksamen Leistungen" (VWL) werden zu "Altersvorsorgewirksamen Leistungen" (AVWL). Für eine längere Übergangszeit können die Gelder noch wie bisher angelegt (und bestehende Verträge selbstverständlich weiterhin bedient) werden; danach werden die Leistungen (310 € im Jahr) zur Altersvorsorge eingesetzt.


    Ich als Metaller kann da mit leben. :)
    Wie seht ihr das Ergebnis?


    Gruß
    Ralf

  • Ich kann mit dem Ergebnis auch gut leben, ne 2,x % als Abschluss hätte ich auch genommen.
    Ich bin auch nen stückweit erleichtert, daß es zu einer Einigung kam, denn ich habe mich in meiner Firma in den letzten Wochen einige Male grundsätzlich gegen Streik ausgesprochen und habe da diverse Diskussionen mit unseren Betriebsratsmitgliedern führen dürfen. Wenns ums Geld und den Einfluss der Gewerkschaft geht, werden einige Leute sehr schnell sehr zickig.
    Muss ich gleich Montag mal einige Leute ansprechen und fragen weshalb es denn nicht 5% geworden sind... ;)

  • Hallo,


    wir wieder einige Tausend Arbeitsplätze kosten, die in den Ostblock wandern, gerade in den unzähligen Mittelstandbetrieben, aber die IGM weiss ja, was die tut.


    Mal sehen, ob mein AG sich an den Abschluss orientiert, letztes Jahr gabs mehr.

  • Sowas hab ich mich in der Firma nicht getraut zu sagen..., da hätte ich mir was anhören dürfen... ;)
    Wenn Du mit nem Gewerkschafter diskutierst, dann wird der Dir zu erklären versuchen, daß die Lohn- und Gehaltserhöhung eine Sicherung der Arbeitsplätze bedeutet. ;)

  • Hallo,


    Zitat

    daß die Lohn- und Gehaltserhöhung eine Sicherung der Arbeitsplätze bedeutet.


    Jepp, aber nicht bei uns.


    Hab vorgestern dazu eine Reportage am Beispiel von 2 Mittelstandunternehmen gesehen, das eine wird Arbeitsplätze ins Ausland verlagern und das ander hat dies bereits im grossen Still ( Ungarn ) getan.
    Da haben die dann mal eben eine netten Vergleich zw. Ungarn und Deutschland gemacht, was ein Arbeiter dort und hier verdient, bei gleicher Arbeit. Da lagen Welten zwischen und die Leute in Ungarn hatten Auto und neues Haus, lebten als nicht schlecht.


    Und wenn ich dann wieder so einen Gewerkschaftler reden hören, bin ich froh, denen nicht jeden Monat 1 % meines Gehaltes in den Rachen zu werfen. Bei uns in der Firma ist die Gewerkschaftmitgliederquote im einstelligen Prozentbereich.

  • Bei uns ist der Organisationsgrad recht hoch. Ich bin selber auch Mitglied, sehe meine Mitgliedschaft aber ähnlich nüchtern wie meine Mitgliedschaft beim ADAC.


    Letztlich ist die IG-Metall aber die einzige Interessenvertretung die ich als Arbeitnehmer habe, und nen guten Verhandlungsabschluss haben sie auch erzielt, insofern denke ich daß die Beiträge nicht umsonst waren.
    Ideologisch komme ich aber meist nicht mit den Positionen der Gewerkschaft zurecht.


    Ich denke allerdings, daß eine Auslagerung von Arbeitsplätzen am allerwenigsten mit den Gewerkschaften oder Lohnerhöhungen im allgemeinen zu tun hat, gegen gewisse Ausgleichsprozesse besonders auf europäischer Ebene wird man sich nicht wehren können. Speziell der Niedriglohnsektor wird es in Deutschland langfristig sehr schwer haben, da gilt dann durchaus der Spruch, daß wir um soviel besser sein müssen wie wir teurer sind.

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas4711
    Bei uns in der Firma ist die Gewerkschaftmitgliederquote im einstelligen Prozentbereich.

    Hier in Ostbayern ist die Quote branchenübergreifend genauso gering, ehrlich gesagt kenne ich niemanden der Mitglied bei einer Gewerkschaft ist.

  • Moin,


    Zitat

    Hier in Ostbayern ist die Quote branchenübergreifend genauso gering, ehrlich gesagt kenne ich niemanden der Mitglied bei einer Gewerkschaft ist.


    Zu meiner Telekom-Zeit war es fast schon Pflicht, in der Gewerkschaft zu sein, als ich da weggegangen bin, war es das erst, was ich gekündigt habe - die Gewerkschaftsmitgliedschaft. Den immer grösse Töne spucken und dann wenn die gebraucht werden, sich verkriechen, kann ich drauf verzichten. Dafür stecke ich denen kein Geld in den Allerwertesten. Und wenn ich mehr Geld haben will, gehe ich zu meinem Chef und regel das mit ihm.


    Zu Quote, wir sitzen in NRW. Nur interessiert bei uns in der Firma niemand die Gewerkschaft. Zu meinen Zeiten bei Viag/O2 waren wir die einzige Niederlassung, die keinen Betriebsrat hatte und damit sind wir auch verdammt gut gefahren.


    Zitat

    Speziell der Niedriglohnsektor wird es in Deutschland langfristig sehr schwer haben, da gilt dann durchaus der Spruch, daß wir um soviel besser sein müssen wie wir teurer sind.


    Genau da ist der Punkt, wir sind es nämlich nicht und werden es auch nie.
    Beispiel: Ein Mitarbeiter bei VW bekommt 20 % über IGM-Tarif, warum hat VW den Probleme, Autos zu verkaufen ? Ganz einfach, die Qualität stimmt nicht mehr ( z.b. Golf V ) und vor allem, die sind viel zu teuer.

  • Irgendwie müssen die Einkommen schon wieder steigen, denn nachdem einzelnen Wirtschaftszweigen den Euro zum Teuro gemacht haben, ist das Verhältnis zwischen Einkommen und Lebenshaltungskosten schon aus dem Ruder gekommen. Entweder müssen die Preise wieder sinken, was der Handel aber die ganzen vier Jahre nicht getan hat, oder die Einkommen müssen angepasst werden.


    Allerdings halte ich von den Gewerkschaften deswegen trotzdem nicht soviel und Freelancer und Co. müssen auch ohne Gewerkschaften auskommen.

  • Hallo,


    Zitat

    Allerdings halte ich von den Gewerkschaften deswegen trotzdem nicht soviel und Freelancer und Co. müssen auch ohne Gewerkschaften auskommen


    Die sind bei uns Freiwild, für die gilt garnicht, weder Arbeitsschutzgesetze noch sonstwas. Aber dafür bekommen die auch vorzügliche Entlohnungen, wenn die nicht einen grossen Teil an ihre "Zuhälter" abtreten müssen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!