Autokurztest: Peugeot 407 Coupe HDI FAP 205 Automatik

  • Genau DAS ist der entscheidende Punkt: die Erwartungshaltung!
    Und die machen viele zu sehr an der Motorleistung fest.
    An ein 407 Coupé stelle ich z.B. ganz andere Anforderungen:


    - schnittiges Design. Das ist zu 110% gelungen.
    - sportlich wirkende, aber dennoch sehr komfortables "Wohnen". Auch voll gelungen.
    - hoher Fahrkomfort durch Motorleistungen und Fahrwerk, die ein souveränes Gleiten und ein Beschleunigen ermöglichen, mit dem man sich deutlich über dem Durchschnitt im Straßenverkehr bewegt. Und der Durchschnitt ist deutlich niedriger!
    - ein gewisser Prestigefaktor, die Frage "Wie kommt das Auto bei anderen an?", den ich bei Autos anderer Kategorie sonst nicht wichtig finde. Das finde ich auch sehr gelungen.


    Vom hier getesteten Motor liest man, egal in welchem Auto und welchem Medium ausschließlich Gutes, nein fast Begeistertes.
    Daher denke ich, liegt es hier besonders an den sehr, sehr hoch angesetzten Erwartungen und subjektiven Abwägungen, Preferenzen.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • @Jopi und Chevygnon: Ich kann euch beiden Zupflichten, was das schnelle Fahren angeht. Ich fahre selten schneller als 160, obwohl mein Wagen auch echte 200 schafft. Persönlich empfinde ich Tempo 160 als angenehmes Reisetempo, bei dem man nicht übermässig ermüdet, sich nicht 200% konzentrieren muss und trotzdem "nen Meter macht".


    Jetzt könnte man sagen, "kauf dir nen Corsa 1,2 mit irgendwas 55PS, der fährt auch 160". Aber natürlich wissen wir alle, dass das minutenlang dauert, bis der Wagen dieses gewünschte Reisetempo erreicht. Und jemand, der auch mal weiter als 5km auf der Autobahn fährt, der wünscht sich sehr schnell, die 160 auch gelassen fahren zu können, also beim Abbremsen auf Tempo 90 wegen einem LKW/Penner/Hausfrau die alten 160 wieder problemlos zu erreichen, und nicht erst in 3 Minuten wieder bei Drehzahlen am Begrenzer.


    Mein persönlicher Wunsch an ein Auto in der Mittelklasse ist praktisch das Erreichen der 160 in möglichst kurzer Zeit, also sagen wir mal eine Elastizität von 100-160 in 5 Sekunden :) Das wäre was sehr feines, und natürlich im 6.Gang, runterschalten ist armselig.


    Wenn der Wagen natürlich für gelegentliche Attacken auch mal 220 läuft, ist das ein netter Bonus, an dem ich es aber nicht festmachen würde.

  • Da geb ich dir, abgesehen vom Prestigefaktor, welchen ich grundsätzlich für uninteressant halte, vollkommen Recht.


    Ein Luxuscoupe soll gewiss kein Sportwagen sein, sondern souverän und unangestrengt durch die Lande gleiten.
    Ob der 407 das entsprechend umsetzt, kann ich nicht beurteilen, mit Peugeot habe ich keinerlei Erfahrungen.


    Dass in der Beurteilung immer auch die Erwartungen des Fahrers eine entscheidende Rolle spielen, ist ganz klar.


    Die Rechnung Coupe + großer Motor = Sportwagen ist im Ernstfall natürlich eine absolute Milchmädchenrechnung.

  • Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Ein Luxuscoupe soll gewiss kein Sportwagen sein, sondern souverän und unangestrengt durch die Lande gleiten.
    Ob der 407 das entsprechend umsetzt, kann ich nicht beurteilen, mit Peugeot habe ich keinerlei Erfahrungen.


    Die brauchst Du auch nicht zu haben. Ein Blick auf die Leistungsdaten reichen, ebenso das Lesen von Tests dieses Motors z.B. im Jaguar S- Type, im Range Rover oder oder oder...


    Ich sehe das mit den 160 und der Elastizität exakt wie Du, fahrsfahrwerkaus! Umso mehr erstaunt mich Dein Erfahrungsbericht ja. Wie lange braucht denn der Wagen von z.B. 80 auf 120 oder 120 auf 160? Damit ist man doch hervorragend im Straßenverkehr unterwegs! Man muß immer bedenken, wie die anderen unterwegs sind. Und die Nennung eines solchen Corsas finde ich da gar nicht schlecht.
    Ich finde genau DAS einen der entscheidenden Pluspunkt bei stärkeren Motorisierungen. Ich bin früher Fiesta mit 60 PS gefahren, dann Golf mit 100 PS und dann Laguna mit 150 PS, aber vor allem 6 Gängen und 320nM. Und das Auto hat mich gelassen gemacht! Einfach, weil ich weiß: laß den vor Dir ruhig reinziehen, wenn Du halt mal an Tempo verlierst, bist Du in kurzer Zeit eh wieder auf dem vorherigen Tempo. Und dank genialem Tempomat brauchst Du dafür nicht einmal die Füsse einzusetzen, sondern nur den rechten und den linken Daumen.


    Und gerade das wird ein 407 Coupé V6 HDI noch viel genialer umsetzen als ein vielleicht 200kg leichterer Laguna 2,2 dci. Alleine die fast 30% Drehmoment mehr machen den Unterschied! Und 30% mehr Gewicht liegen hier nicht vor. Da müßte der Wagen schon über 2,1t wiegen. Auch die Automatik wird soviel nicht schlucken.



    Bist Du Dir sicher, daß der Wagen gut eingefahren war, warm und auch die mit Sicherheit adaptive Automatik auf Deine Fahrweise eingestellt war?
    Ich würde den Wagen gerne mal Probe fahren und vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit. Ich persönlich erwarte mir Durchzug auch bei niedrigen Drehzahlen, ein sehr niedriges Geräuschniveau und in jeder Hinsicht komfortables Fahren bei gleichzeitig sportlicher Straßenlage.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Der Wagen hatte erst 1000km runter, und die Automatik habe ich mit allen Mitteln und Varianten ausgetrickst, einmal durch den Kickdown, durch das Sportprogramm und durch die manuelle Tiptronic. Dabei habe ich alle Drehzahlen durchprobiert, die für mich interessant sind: <1500 zum Spritsparen, 2000 für die Lauerstellung, und die 4000er, wo die max. Leistung zu finden ist.


    Ums nochmal zu sagen: Der Wagen ist nicht langsam, der Blick auf den Tacho verräts. Nur hat das Popometer eben nicht signalisiert, dass gerade gewaltig angeschoben wird.


    Und ja, ich bin mit sehr hohen Ansprüchen herangegangen, das war das drehmomenstärkste Auto bis jetzt für mich, ausser vielleicht nem Chevy Suburban V8 mit irgendwas 5 Litern und nem Grand Cherokee mit ähnlichem Motor.


    Der 407 war vielleicht einfach zu kultiviert, zu leise, zu gleichmässig. Man kennt das von Automatikfahrzeugen, dass beim Kickdown und herunterschalten um zwei Stufen richtig die Post abgeht, aber das war nicht der Fall. Hätte ich den Wagen blind bestellt und zum ersten Mal gefahren, hätte ich den als erstes auf nen Prüfstand geschickt, um den anschliessend wandeln zu können wegen Motordefekts oder ähnlichem.

  • 1000km sind für einen neuen Diesel gar nichts. Die Leistung entwickelt sich erst im Laufe der ersten bis zu 10000km.
    Das subjektive Empfinden täuscht sehr oft ungenmein. Das ist besonders bei solch großen Autos der Fall, bei denen das Fahren meist mehr ein gedämpftes Empfinden der Fortbewegung ist. Denn eigentlich ist genau DAS deren Aufgabe. Der Fahrer soll von Motorengeräusch, Fahrbahnzustand, Fahrtwind, Karosseriewanken etc.pp. möglichst wenig belästigt werden.
    Als ich letzte Woche den A6 2,0T Avant fuhr, erging es mir genauso. Das Empfinden war schlicht und ergreifend "gedämpft". Aber sehr wahrscheinlich war der Vortrieb objektiv schon sehr, sehr gut. Besonders beim Anfahren, da habe ich es auch subjektiv wahrgenommen. Aber beim Zwischenbeschleunigen war er subjektiv langsamer als meiner. Als ich dann wieder in meinen umstieg, wußte ich auch warum: man spürt bei meinem den Antrieb in den Bewegungen des Antriebsstranges. Das wird einfach viel stärker an den Passagier weitergeleitet.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

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