Hilfe ... CSU will Bayerns Schulen zu Orten der Verbote machen

  • Meine Gedanken dazu:


    1. Das "Ständig-und-überall-erreichbar-sein-Müssen" ist nur ein Alibi-Argument.
    Mal ehrlich: Wann und wie oft wird das Handy in *wirklich* wichtigen Fällen benutzt?
    (Naschlecht, die 'Erwachsenen' machen es ja vor, indem sie ständig so wichtige Mitteilungen, wie "Ick steh' hier gerade bei Karstadt an der Kasse" von sich geben... :rolleyes: )


    2. Vielleicht wäre es sinnvoll, ein festes Schulfach "Neue Medien" einzuführen (eine Stunde pro Woche?), in dem die Medienkompetenz der Schüler aufgebaut, erweitert und vertieft werden kann.
    Es muss imho auch an die Vernunft der Schüler appelliert, und fundiertes Wissen vermittelt werden (wobei der Fun-Faktor natürlich auch nicht zu kurz kommen sollte).
    Dies müsste aber dann von Lehrern bestritten werden, die den Schülern auch etwas beibringen können, und nicht umgekehrt. ( - Ich erinnere mich an meine Schulzeit, in der kaum ein Lehrer dazu in der Lage war, den Videorecorder zu bedienen. :eek: )


    3. Es wäre interessant, noch mehr Statements von gerade aktuell Betroffenen (Lehrern, Eltern und Schülern) zu hören.
    - Insbesondere, was die Vorgehensweise an den Schulen betrifft, die mit dem 'Problem' ganz gut zurechtzukommen scheinen. (Denn Theorie ist bekanntlich nur die eine Seite...)


    4. Dass das Ausschalten oder LautlosStellen der Handys während des Unterrichts für nicht wenige ein Problem darstellt, halte ich für wirklich bedenklich!
    - Im Museum/Kino/Konzert funktioniert es doch (meistens) auch (halbwegs)?
    Liegt es daran, dass der Schulunterricht kostenlos ist als etwas völlig Wertloses angesehen wird?
    Dann müsste wieder im Elternhaus begonnen werden, den Wert von Bildung klarzumachen. (Jaja, ich weiß: seeeehr schwieriges und umfassendes Thema, was hier auch nur angeschnitten werden kann...)

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    2. Vielleicht wäre es sinnvoll, ein festes Schulfach "Neue Medien" einzuführen (eine Stunde pro Woche?), in dem die Medienkompetenz der Schüler aufgebaut, erweitert und vertieft werden kann. <snip>
    3. Es wäre interessant, noch mehr Statements von gerade aktuell Betroffenen (Lehrern, Eltern und Schülern) zu hören.
    - Insbesondere, was die Vorgehensweise an den Schulen betrifft, die mit dem 'Problem' ganz gut zurechtzukommen scheinen. (Denn Theorie ist bekanntlich nur die eine Seite...)


    Na gut, dann oute ich mich mal ... :D Wie die Regelungen an meiner Schule sind, habe ich weiter oben schon beschrieben: Im Unterricht sind die Handys aus oder lautlos, in Ausnahmefaellen (die vorher abgesprochen werden muessen) koennen einzelne Schueler ihre Handys anlassen, die Handys liegen auch nicht auf dem Tisch, sondern sind in der Tasche. In diesem *Schuljahr* hatte ich bisher vielleicht drei oder viermal ein klingelndes Handy im Unterricht, damit kann ich gut leben. Mit anderen Worten, das ist an meiner Schule kein Problem, obwohl wir beileibe nicht nur "einfache" Schueler haben.


    Der Trick ist (wie oben beeits erwaehnt), dass es klare, nachvollziehbare Regeln geben muss, die einsehbar sind und durchgesetzt werden. Mit solchen Regeln haben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene keine Probleme oder nur in Einzelfaellen Probleme. Und wenn es doch welche gibt, dann stimmen die Strukturen in der Schule an sich nicht, dann wird auch gegen andere Regeln verstossen. Ein allgemeines Handyverbot wuerde dann also auch nichts bringen.


    Was ein Fach Medienkompetenz angeht, bin ich eher skeptisch. Erstens gibt es sowieso reichlich viele Faecher, ausserdem bietet es sich meiner Ansicht nach eher an, dieses Thema ab und an mal in anderen Faechern zu thematisieren, wenn es gerade passt. Im uebrigen gaebe es bei dem Fach wohl das Problem, dass es nicht sehr viele Leute in den Schulen gibt, die so ein Fach im Moment glaubhaft unterrichten koennten. Wer selbst z.B. nicht SMS als "normales" Medium verwendet, sollte tunlichst das Thema im Unterricht nicht behandeln wollen.

  • ich weiß nicht wieso man sich über solchen kleinkram überhaupt unterhalten muß:
    - klingelnde Handys im Unterricht nerven, sind einige so Asozial dass sie nichtmal auf leise schalten können
    - ist das ganze dann eh nur eine Symthom und keine Ursachenbekämpfung (iwe 99,9% aller Dinge in letzter Zeit in der Politik)
    etc.



    Mal was anderes: während mener Abi Zeit hatte ich zwar ein Handy, aber das in der Schule meist nicht dabei: und ich hatte nicht die besten Noten, heute hab ich in der Berufsschule mein Handy immer an (lautlos) und ich hab die besten Noten. Ist also von der Person und der Einstellung zur Schule abhängig, und nicht davon ob man ein Handy dabeihat oder nicht...


    *ironie*
    Ich könne jedes mal Kotzen wenn ich dann Argumente wie teilweise hier hör, mal ehrlich, man sollte glaub in Dt am besten Schuluniformen einführen, incl Einheitsrucksäcken und nem Metalldetektor am Eingang. Dann wird keiner wegen den Klamotten ausgegrenzt, weil er kein Handy/mp3 Player etc hat. hm wobei, dann bekommen halt die Kinder in Problemregionen prügel, weil sie eindeutig uncoole Schüler sind.

  • NonSequitur:
    Klingt interessant, was Du schreibst.
    Mich würde noch interessieren, für welche Schulform und welche Altersgruppe die Vorgehensweise Deiner Schule (Deiner Meinung nach) am besten und für welche weniger gut geeignet ist? - Oder gibt es da vielleicht gar keine so großen Unterschiede? (Will jetzt nicht auf irgendwelche Stereotypen hinaus, sondern möchte das Ganze nur noch etwas differenzieren.)

  • Nachdem ich mich oben aufgeregt hatte über die Diskussion hier - zu Recht, aber wohl etwas zu sehr ;) , sorry Richtung wrywindfall - und mich auch schon verabschiedet hatte aus der Diskussion, habe ich mich wieder beruhigt ... ;)


    Zitat

    Original geschrieben von NonSequitur
    Mit anderen Worten, das ist an meiner Schule kein Problem, obwohl wir beileibe nicht nur "einfache" Schueler haben.


    Das möchte ich genauso unterstreichen. Wenn ich eine Liste dringender Probleme machen würde, kämen Handys nicht in die Top100. Die Regel "Handys aus im Unterricht" wird - soweit erkennbar ;) - fast 100% befolgt.

    Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    2. Vielleicht wäre es sinnvoll, ein festes Schulfach "Neue Medien" einzuführen (eine Stunde pro Woche?)


    Auch da muss ich NonSequitur zustimmen. Man kann Medienkompetenz idealerweise an sinnvollen Inhalten lernen, das lässt sich sehr gut mit Inhalten der "normalen" Fächern verbinden. An jeder "vernünftigen" Schule solle das bereits lange laufen ...


    Nebenbei: Vor etwa 8 Jahren - als Handy noch relativ neu war - war das Problem mit den Handys aus meiner Sicht größer als heute, weil etwas besonderes, was ständig im Mittelpunkt stand. Die Aufregung hat nachgelassen, das Handy ist für Schüler/innen vielgebrauchter Alltagsgegenstand und wird i.d.R. problemlos in den Taschen verstaut.


    Grüße, Öle


    Edit: Übrigens sahen die Schüler das letzte Woche in Diskussionen genauso - und ich behaupte mal ohne dem Leherer nach dem Mund zu reden ;). Im Unterricht kein Handy sehen sie voll ein, weil sinnvoll. Generelles Verbot wird abgelehnt.

    Mit Grüßen ...

  • Hi
    Nachdem hier 3 Seiten Meinungen und Frust verbreitet wurde, möchte ich mal probieren einige Lösungen anzubieten. Also wenn die Kiddis unbedingt ein Handy haben wollen, warum benutzt man es nicht als Lock+ Druckmittel .
    Ich schlage einen Handy Führerschein vor. Nur wer angemessene Leistungen vorweisen kann erhält den Handyfleppen. Wie beim Auto muss eine Prüfung abgelegt werden, bei neuen Gerät mit neuen Funktionen , eine neue Klasse. Und wer sich mit dem Handy nicht benehmen kann (z.B Benutzung im Unterricht ) erhält Punkte in Flensburg. Grobe Verstöße ergeben Entzug der Pappe, bzw. des Handys. Kann man, wie beim Autoführerschein parrallel umsetzen. Verstoß wird mit drastischen Strafen belegt. Neuerwerb erfordert Nachprüfungen. Jeder der in der Schule aufgenommen werden will muss sich
    diesen Regeln ünterwerfen. Kids durch Bestätigung durch die Eltern, volljährige durch ihre eigene Unterschrift. Ich denke das lehrt. Ein bißschen Zuckerbrot und Peitsche, oder wie in Rom, Brot und Spiele.


    Ich bin persönlich nicht für so viel Reglementierungen aber wenns nicht anders geht bitteschön. Kinder sind IMHO einfach zu dumm um einschätzen zu können was für sie gut ist und was nicht. Nur wenige sehen den Sinn von Bildung und Erziehung im Alter von 15 . Die wollen sich profilieren und vor den Mädels protzen. Wollen alles haben , aber nichts dafür tun .


    M.


    PS . Meine Tochter musste in der Schule auch mal einen Fahrradführerschein machen, sonst hätte sie die Klassenfahrt nicht mitmachen dürfen und in der Parrallelklasse pauken dürfen. Und Auto darf auch nicht jeder Trottel fahren.


    So jetzt bitte ich um sachliche Diskussion , bzw. konstruktive Verbesserungsvorschläge und bitte nicht schlagen.

    "Die, die grundlegende Freiheiten aufgeben, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu bekommen, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit." Benjamin Franklin

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    CSU will Bayerns Schulen zu Orten der Verbote machen


    Bayern ist halt fortschrittlich: Der Hauptbahnhof ist ja auch bald der Flughafen... ;)

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Autotelefon
    Und Auto darf auch nicht jeder Trottel fahren.


    Oh doch!!! die haben ihren festen Einsatztag. SONNTAGS :rolleyes:

    wer keine Argumente hat, dem bleibt nur die Zensur/Löschung/Editierung

  • Zitat

    Original geschrieben von rajenske
    [...]
    Auch da muss ich NonSequitur zustimmen. Man kann Medienkompetenz idealerweise an sinnvollen Inhalten lernen, das lässt sich sehr gut mit Inhalten der "normalen" Fächern verbinden. An jeder "vernünftigen" Schule solle das bereits lange laufen ...

    Ok, sehe ich auch ein, und hoffe, dass das in der Realität (ohne Konjunktiv) öfters mal so stattfindet!
    (Meine Fragen sind in diesem Fall übrigens keine rhetorischen, sondern ernstgemeinte, weil mich a) das Thema wirklich interessiert, und ich b) aber keinen eigenen engen Bezug zur aktuellen Situation an den Schulen habe.)



    Autotelefon: Nette Idee mit dem Handyführerschein; aber wer soll sie umsetzen? Die Pädagogen haben nun wirklich Wichtigeres zu tun.

    Zitat

    Original geschrieben von Autotelefon
    Kinder sind IMHO einfach zu dumm um einschätzen zu können was für sie gut ist und was nicht. Nur wenige sehen den Sinn von Bildung und Erziehung im Alter von 15 . Die wollen sich profilieren und vor den Mädels protzen. Wollen alles haben , aber nichts dafür tun .

    Dann fehlen imho u.a. die 'richtigen' Vorbilder. Kinder sind zwar keine Naturtalente, was Vernunft angeht, aber sie leben auch nicht nur nach dem Hedonismusprinzip, sondern ahmen auch Vieles (von Eltern, Peers, Idolen) nach.



    Andrea03: Bitte hier nicht auch noch eine Auto-Diskussion! (Ist bei TT ein extrem schwieriges Thema.) ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002

    Autotelefon: Nette Idee mit dem Handyführerschein; aber wer soll sie umsetzen? Die Pädagogen haben nun wirklich Wichtigeres zu tun.



    Nach wenn z.B. die Schulnoten oder regelmäßige schulische Prüfungen als Kritierium zur Erteilung der Pappe mit herrangezogen werden. Was spricht dagegen ,wer nicht lesen,schreiben und rechnen kann, kriegt auch keine Handyklasse. Finanziert wird das über zusätzlichen Medienunterricht der kostenpflichtig ist. Und die Handyprüfung ist auch kostenpflichtig. Das schafft schon mal massig Arbeitsplätze. Was meint Ihr wozu denn die vielen Fahrzeugführerscheinklassen geschaffen wurden. Und die MPU und die ganzen anderen Lehrgänge und Seminare zur Zertifizierung und Genehmigung, sind doch alles Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Und wenn die Kiddis was wollen,sind die auf einmal zu Höchstleistungen fähig. Und wer sich nicht benehmen kann - Pleppe weg - Handy weg.
    Die Frage steht noch nach der Kontrolle ? Nun seit Ihr aber mal dran , ich bin doch kein Visionär.


    M.


    PS : Was haben Pädagogen denn wichtigeres zu tun, als Kinder zu erziehen und zu lehren?

    "Die, die grundlegende Freiheiten aufgeben, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu bekommen, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit." Benjamin Franklin

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