Hallo folks,
ich werde in den zukünftigen Berichten immer versuchen, ein kleines Demo vom Klingelton mit reinzubringen, sofern diese einigermaßen interessant sind und vernünftig klingen. Ich denke, das lockert die Sache etwas auf und interessant ist bei vielen Geräten auf jeden Fall.
Heute liegt das neue LG 5200 vor mir und ich möchte euch ein paar Zeilen dazu schreiben.
Wie immer an dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Firma, die mir das Gerät für diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat. Näheres per PM.
Vorwort
Immer wenn ich ein LG in diese Finger bekomme, beschleicht mich so ein wenig das Gefühl, ein Samsung anzufassen und zu sehen. Nachdem ich zuerst dachte , das LG evtl. eine Tocher von denen ist oder auf der gleichen Technik aufbaut, konnte ich gestern auf der Samsung Roadshow mit einem Mitarbeiter sprechen und der klärte das dann auf. Es sind wohl ein paar Leute abgeworben worden, die im groben noch alles im Kopf hatten was sie bei ihrem ehemaligen Arbeitsgeber gelernt hatten und wenn es sich wirklich so zugetragen hat, dann erklärt das natürlich die eine oder andere Gemeinsamkeit.
Bei diesem Gerät handelt es sich um eine importierte Version, das deutsche Gerät ist zur Zeit noch nicht verfügbar. Einige technische Daten scheinen von der deutschen Version abzuweichen, ich habe eine entsprechende Notiz dabei geschrieben. Ansonsten sind die Daten von der deutschen Version übernommen.
Technische Daten und Preise
Das deutsche Gerät soll lt. der LG-Homepage GPRS Class 10 haben, da konnte ich jedoch in diesem Gerät nichts von finden. Vielleicht habe ich einen Problem mit den Augen oder bin zu dumm, vielleicht ist es aber auch eine Softwareversion für den asiatischen Markt. Die Profile vom Browser unterstützten jedenfalls nur CSD-Anwahl. Keine Spur von GPRS zu finden...
- Dualband GSM 900/1800MHz
- GPRS Class 10 (deutsche Version)
- Volumen ca. 74cc
- Gewicht 83gr
- Länge 84mm
- Breite 45mm
- Dicke 19,5mm
- Akku LiIon 780mAh
- Sprechzeit ca. 3 Std
- Standby-Zeit ca. 180 Std.
- Farbe: Silber
- Preis 499,00 Euro (für ein Import-Gerät)
Lieferumfang
- Gerät
- Akku
- Bedienungsanleitung englisch/asiatisch
- Trageschlaufe
- Mobile FSE mit PTT-Taste
- Reiseladegerät
Funktionen und Leistungsmerkmale
- STN-Display mit 4 Graustufen (mit EL-Folie blau beleuchtet)
- Auflösung 128x128 Pixel
- Außendisplay 3-Zeilig (folgende Anzeigen: Uhrzeit, Datum, SMS, Anrufer-ID)
- Innendisplay 9-zeilig
- 7-Farben LED außen, für Anrufergruppen
- WAP-Browser Vers. 1.2.1
- EMS + SMS (bis ca. 1000Zeichen)
- Klingeltonempfang über EMS und SMS
- 40-stimmige Klingeltöne
- Sprachmemo
- Hintergrundbilder
- Wecker, Alarm
- Kalender mit Monatsübersicht
- Währungsrechner
- Telefonbuch im Gerät mit 200 Einträgen (3x Nummer + Email + Fax)
- Taschenrechner
- Weltzeituhr
Verarbeitung und Design
Nach dem Auspacken, fiel mir eigentlich als erstes auf, das wir das irgendwie schon hatten. Das Gerät gleicht bis auf ein paar Details den bekannten Samsung-Modellen, es ist der gleiche wertige Kunststoff, der sich so toll anfassen lässt und vom äußeren Design dem S-100 sehr ähnlich. Nicht neues also. Die Verarbeitung hinterlässt zunächst mal einen recht guten Eindruck, obwohl es sich nicht so „tresormäßig“ anfassen lässt wie z.B. ein A-300. Wenn man das Gehäuse genauer betrachtet, tut sich schon mal der eine oder andere kleine Spalt auf und bei meinem Gerät saß der Akku nicht ganz Perfekt. Er ließ sich beim zusammendrücken des Gerätes noch etwas ins Gerät rein schieben und wackelte auch beim Tippen auf der Tastatur leicht. Nicht das es gravierend ist, vielleicht fällt es vielen nicht mal auf – aber den genauen Betrachter könnte es vielleicht stören. Wenn man es dann mal ans Ohr hält, lassen sich beim drücken auch leichte, von dem Akku verursachte, Knatschgeräusche hören.
Das ist alles nicht so dramatisch und man kann auch nicht von schlechter Verarbeitung sprechen (da hab ich schon anderes gesehen...) aber es ist eben nicht perfekt. Wenn sie sich mit einem anderen Hersteller vergleichen lassen müssten, dann sähe vielleicht alles ganz anders aus aber so ist die Meßlatte leider ganz oben. Tja... J
Sprachqualität und Empfangseigenschaften
Kommen wir zur Sprachqualität. Auch hier kann ich leider nur eingeschränktes Lob verteilen. Sie bewegt sich eher auf mittelmäßigem Niveau, Stimmen hören sich etwas kratzig und dumpf an und ein leichtes Hintergrundrauschen, begleitet von einem Zirpen ist bei genauem Hinhören auch zu vernehmen. Der Gesprächspartner hört die eigene Stimme etwas blechern. Gleiche Symptome hatte ich übrigens damals beim ersten A-100 auch zu bemängeln. Beim wechseln des Standortes oder im fahrenden Auto traten dann noch kurze Unterbrechungen in den Gesprächen auf und man hat insgesamt das Gefühl, dass das LG sich im deutschen Netz noch nicht so richtig wohl fühlt.
Der Empfang ist wie schon vermutet bestenfalls durchschnittlich, wie schon angesprochen sind bei weniger guter Netzversorgung schnell Unterbrechungen zu hören und an kritischen Stellen fliegt dann schon mal das Gespräch ganz weg.
Display und Tastatur
Das LG verfügt über ein Graustufen-Display, welches 4 Level darstellen kann und von einer EL-Folie sehr gleichmäßig mit blauem Licht versorgt wird. Das Display ist insgesamt nicht schlecht, bei einem Vergleich mit anderen Geräten lässt sich jedoch eine etwas trübe und milchige Darstellung erkennen, die auch mit der Kontrast-Einstellung nicht ganz weg zu bekommen ist. Trotzdem ist die Darstellung sehr fein gezeichnet und die Ablesbarkeit ist in allen Situationen gewährleistet. Das Außendisplay ist für seine Verhältnisse außerordentlich groß geraten und kann auch entsprechend viele Informationen Preis geben. Es werden standardmäßig Betreiber, Pegel, Akku, aktuelles Profil und Uhrzeit angezeigt. Bei ankommenden Aktionen wie z.B. Anrufen oder SMS-Mitteilungen werden diese vernünftig angezeigt, ohne das man kryptische Abkürzungen raten oder fies scrollenden Zeilen folgen muss. Wenn also ein Sub-Display, dann so eins, eine richtig positive Sache.
Die Tastatur ist ebenfalls sehr gut zu bedienen, der Druckpunkt ist fühlbar und die Tasten sind ausreichend groß dimensioniert und haben einen guten Abstand zueinander. Hier müssten auch Leute mit sehr großen Fingern noch gut mit klar kommen, was ja bei vielen Handys im Folder-Type Design nicht selbstverständlich ist. Das zentrale Steuerkreuz an der Oberseite der Tastatur ist bestimmt nichts neues, aber es hat sich bei vielen Modellen schon bewährt und funktioniert auch hier, insbesondere mit der OK-Taste in der Mitte, sehr zuverlässig und zügig.
Bedienung und Handhabung
Wenn man das LG-5200 in die Hand nimmt, macht einen recht kleinen Eindruck, lässt sich aber trotzdem sehr gut bedienen. Es hat im Gegensatz zu den meisten anderen Geräten seiner Bauart, auf der Vorderseite unter dem Sub-Display nicht nur eine LED sondern auch einen Knopf, mit dem sich, ohne das Telefon öffnen zu müssen, das aktuelle Profil wechseln lässt. So kommt man recht schnell und komfortabel in den ruhigen Modus und sieht das ganze auch per Symbol auf dem äußeren Display dargestellt. Ich halte das für eine äußerst sinnvolle Sache, hier hat sich jemand Gedanken gemacht! Die Menuführung findet im wesentlichen mit dem zentralen Steuerkreuz im oberen Bereich der Tastatur statt, hier kann man wahlweise nach oben oder unten drücken bzw. nach links oder rechts. Der Erfolg ist immer gleich – man bewegt sich durch die oberste Ebene, die mit deutlichen und hübsch animierten Symbolen kaum Rätsel aufgibt. Die Struktur ist insgesamt sehr einfach und ließ sich ziemlich intuitiv bedienen. Die tieferen Ebenen sind übrigens, wie bei fast allen anderen Geräten auch, in einer Liststruktur aufgeführt, in der man sich mit dem Steuerkreuz bewegt und deren Punkte mit der mittleren OK-Taste bestätigt werden. Wo ich schon so viel mit Samsung verglichen habe, das Menu gefällt mir hier sogar einen Tick besser, die meisten Dinge sind ausgeschrieben und auf den ersten Blick erkennbar, man muß nicht warten bis die Zeile durchgescrollt ist.
Das LG verfügt über 6 verschiedene Profile, die sich recht einfach wechseln lassen und ist so für alle Situationen gut gerüstet. Eine sehr gute Idee fand ich übrigens auch die Reaktion des Steuerkreuzes im Standby-Modus. Hier klappen sich bei rechter oder linker Betätigung zwei kleine Fenster auf, es wird also nicht gleich eine Funktion aufgerufen sondern man kann zwischen einigen Unterpunkten des entsprechenden Themas auswählen. Rechts erscheint z.B. das Message-Menu (neu, lesen, etc.) und links klappen die verschiedenen Profile aus, die man somit auch schnell aktivieren kann. Betätigungen nach oben oder unten enden in beiden Fällen im Telefonbuch, das man dann sofort durchblättern kann. Etwas gewöhnungsbedürftig ist lediglich die Eigenschaft, als Bestätigung für jede aktivierte Funktion einen kleinen Jingle zu hören, na ja – wer’s mag.. Das Telefonbuch im Gerätespeicher fasst insgesamt 200 Kontakte, wobei pro Kontakt ein Name, 3x Rufnummern, eine Faxnummer und eine Emailadresse abgelegt werden können. Die Kontakte können auf Wunsch mit einer Sprachkennung versehen werden, die dann eine entsprechende Anwahl zulässt und des weiteren können Kontaktgruppen gebildet werden, die dann bei Anruf über verschiedene LED-Farben signalisiert werden. Die Anruflisten sind sehr übersichtlich gemacht und speichern incl. der Nummer und Anrufzeit, alles wichtige. Der Kalender hat eine Monatsübersicht und ist insgesamt auch sehr hübsch gemacht, inwieweit alles funktioniert habe ich leider nicht testen können. Ein Highlight für die SMS-Freaks dürfte eindeutig der sehr üppig dimensionierte interne Nachrichtenspeicher des LG-5200 sein, er fasst ganze 115 Nachrichten, die allerdings nicht in eigenen Ordnern abgelegt werden können. Das Tippen der Nachrichten gestaltet sich recht vernünftig, zumindest was die Geschwindigkeit beim schreiben, das löschen und das navigieren im Text angeht. Als Eingabehilfe dient bei LG eine eigene Konstruktion Namens EzTap. Im Prinzip handelt es sich um eine ähnliche Sache wie das Tegic T9, nur das sie vermutlich preisgünstiger für den Herstelller ist. Einige Firmen haben sich gegen T9 entschieden, wobei ich denke das es bei den günstigen Geräten von Alcatel und LG eher wegen der hohen Lizenzgebüren ist, während es bei Motorola vermutlich um eine Sache des Prestiges geht. Wie auch immer, EzTap ist etwas gewöhnungsbedürftig aber ich denke mit etwas Übung auch in den Griff zu bekommen, bei diesem Import-Gerät allerdings nur in Englisch und auch noch mit einigen „Hängern“ ab und zu. Ansonsten gibt es noch ein paar Dinge für die Augen , wie z.B. verschiedene Einschaltanimationen, Hintergrundbilder oder Tehmen im Standby. Ob das ganze per PC oder OTA erweiterbar ist bzw. zum Download angeboten wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Zum Schluß noch die freudige Anmerkung, dass das LG sehr zügig auf Tasteneingaben reagiert und man sich so sehr schnell und gezielt durch die gesamte Bedienung bewegen kann. So macht das Spaß !
Zu den Akkuzeiten kann ich leider aufgrund der eingeschränkten Zeit nicht viel sagen, sie sind aber auf jeden Fall recht ordentlich und sollten in etwas mit den Angaben des Herstellers übereinstimmen.
Multimedia, Sound und Video
Tja, Multimedia auf einem Graustufendisplay hält sich etwas in Grenzen, es gibt kleine animierte Dinge aber das war’s dann auch schon. Dafür hören sich die 40-stimmigen polyphonen Klingeltöne sehr nett an und sind zudem auch vernünftig laut, so das man das Gerät in allen Situationen zuverlässig hören kann. In der Zeit der „neuen Töne“ ist es ja leider nicht mehr selbstverständlich, das Telefone die gut klingen auch noch gut zu hören sind. Manches Gerät verschwindet in der Hosentasche und kaum ein Tönchen vermag dann noch an die Außenwelt zu dringen, was man dann erst durch Zufall und einige verpasste Anrufe später überrascht bemerkt.
Zwei kleine Proben vom Sound des LG 5200, bitte Vorsicht an alle Modemnutzer, die Datein sind trotz MP recht groß:
Soundprobe 1
Soundprobe 2
5 Spiele bieten im LG etwas Abwechslung vom Alltag, zumindest hatten das die Entwickler damit vor. Es handelt sich um folgende Titel: Othelo, Crazy Race, Corsair, Stone Axe und Black Jack. Alle samt für meine Begriffe nicht gerade die Bestseller und auch nicht wirklich neue oder innovative. Zum Teil sind noch asiatische Zeichen drin, was nicht gerade dem Verständnis förderlich ist. Wie auch immer, die Zeit bekommt man damit schon rum und wenn’s nur das ausprobieren ist.
Datenfähigkeit und WAP
Der WAP-Browser der Version 1.2.1 an Board ist gut gemacht und hat auf 9 Displayzeilen auch genügend Platz die Informationen übersichtlich darzustellen. Es sind max. 5 verschiedene Profile möglich, was im Normalfall völlig ausreichen sollte. Die Anwahl sind bei meinem Gerät leider nur im CSD-Modus möglich gewesen, angeblich soll jedoch GPRS Class 10 unterstützt werden, was die Sache recht flott machen dürfte. Wie oben schon erwähnt war ich entweder zu dumm das konfigurieren zu können oder diese Import-Version unterstützt das ganz einfach noch nicht. Da ich nicht glaube, das verschiedene Hardware-Versionen zum Einsatz kommen, gehe ich mal davon aus das die entsprechnde Software bestimmt nachgerüstet werden kann. Zumindest lassen sich aber die CSD-Verbindungen prima konfigurieren, hier wird außer den 14.400 Baud auch eine schnelle ISDN-Einwahl mit V.110 unterstützt.
Zubehör
Zubehör für das LG 5200 konnte ich leider nicht ermitteln, vielleicht hat jemand mehr Infos.
Fazit
Es ging am Anfang vielleicht nicht ganz so gut los, wurde aber mit der Zeit immer besser. Insgesamt kann man doch sagen, das es sich um ein recht ausgewogenes und gutes Gerät handelt, das bei einigen Dingen auftrumpfen kann und von der Bedienung mit viel Sorgfalt bedacht wurden. Es hat seine Stärken sicher eher im alltäglichen Umgang als im letzten Piff des Designs oder einem perfekten Finish. Ich denke aber, das Gerät ist sehr neu auf dem Markt und die kleinen Macken werden sicher noch ausgemerzt. Das LG es besser kann , haben sie bei anderen Modellen schon bewiesen. Ich würde das LG-5200 als Gerät beschreiben , das trotz des Charakters eines Arbeitstiers und unkomplizierten Begleiters, nicht im Werkstatt.-Look sondern im schönen Frack in die Welt hinaus durfte - Vielleicht sitzt der Anzug noch nicht ganz perfekt, aber er ist zumindest Salonfähig !
In diesem Sinne,
Gruß,
Max