@ andi 2511
Wenn Du richtig gelesen hast und Dich etwas mit dem deutschen Steuersystem auskennst , dann dürfte es Dir möglich sein, den Nettoverdienst zu verstehen. Es ist klar, dass der Bruttoverdienst eines Pflegers geringer ist als der Bruttoverdienst eines Arztes. Nach allen Abzügen ( Schichtzulagen der Pflege sind davon ausgenommen ) bekommen beide Berufsgruppen fast den gleichen Nettolohn.
Der Oberarzt, von dem ich berichtet habe, wird nach BAT 1 b bezahlt. Das ist meines Wissens nach die korrekte Besoldungsgruppe. Nach BAT 1a werden nur Chefärzte bezahlt und das diese mit diversen Sondervergütungen ganz gut verdienen streitet niemand ab.
Noch zur Anmerkung: Die meisten Kliniken haben die Bezahlung nach BAT abgeschafft und bezahlen nach TVÖD. Dabei sind erhebliche Lohneinbußen zu verzeichnen, vor allen Dingen wieder bei den Ärzten.
Bitte informiere Dich nochmal genau über den Unterschied zwischen Brutto und Netto und die Abzüge. Dann dürfte Dir klar werden, dass ab einem bestimmten Bruttogehalt diese Abzüge sprunghaft steigen und das Ganze nicht kontinuierlich erfolgt, sondern bei einem geringeren Bruttoeinkommen die Abzüge deutlich geringer sind.
Ich würde mich eher mal beim Ärzteblatt oder der KV über die Gehälter der Ärzte informieren. Dort liegen ganz andere Zahlen vor und Diese entsprechen eher der Realität. Der Marburger Bund hat die Zahlen des Statistischen Bundesamtes nicht umsonst in Frage gestellt. Bei den dort vorliegenden Zahlen wurden Chefärzte, Oberärzte und Assistenzärzte zusammengenommen und dann die Statistik erstellt.
Um zu der geforderten Demut zukommen.
Auch die Ausbildung von Pflegepersonal kostet den Steuerzahler, denn es ist eine schulische Ausbildung. Trotzdem bekommen sie ein Gehalt. Ich verlange nicht, dass ich im Studium Geld bekomme, aber in allen anderen Studiengängen ist es üblich, dass ein Taschengeld während der Praktika gezahlt wird. Nur wir Mediziner werden gleich als dreist angesehen, wenn wir dies auch gerne hätten? Da läuft doch was verkehrt. In meinem Pflegepraktikum habe ich die gleiche Arbeit wie eine examinierte Krankenschwester gemacht ( für lau ). Es hat viel Spaß gemacht und ich habe auch viel gelernt,aber ein Taschengeld wäre toll gewesen. In meinen Famulaturen wurde ich auch als volle Kraft eingesetzt und habe viel Arbeit abgenommen, auch für lau. Jetzt im PJ arbeite ich auch voll und meist 45 Stunden/ Woche, für ein Mittagessen. Es macht Spaß und ich lerne viel. Aber andere Studenten ( Lehramt, Wiwi... ) machen ihr Anerkennungsjahr genauso und bekommen Geld dafür.
Ein Referendar ( Lehramtsstudent im letzen Jahr ) bekommt 1200 Euro im Monat.
Ich werde mich aber weiter in Demut üben.