Kann man als Arzt noch reich / wohlhabend werden?

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
      Andi: Ich finde ja auch, dass das Hauptproblem die Arbeitszeiten sind, da muss was geändert werden. An der Geldschraube sollte man da eher weniger drehen! (jedenfalls bei den Ärzten)


    naja, ein bißchen mehr wird man den Ärzten aber zugestehen müssen, wenn Die möglichen Zusatzvergütungen für die Extraschichten wegfallen.


    Das HauptProblem ist janicht der Streik, sondern dass man den ärztemangel irgendwie beseitigen muss. Man muss es wieder schaffen dass der größere Teil der Studenten auch in die Klinik geht ( und nicht nur ein drittel oder so)
    Die freie Wirtschaft (Industriekorzerne&co) und die Kliniken im Ausland haben nun mal die besseren Angebote für die Absolventen. Man wird eben dem Arzt hier das zahlen müssen, was er auch in der freien Wildbahn wert ist.


    hat schon seinen Grund warum viele Firmen gerne Mediziner einstellen, da diese bekanntermaßen schön fleißig und stressresistent sind :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von deißen
      wrywindfall:


    Wie lange dauert ein Psychologiestudium, inklusive aller Praktika, die man "kostenlos" ableistet?


    Meinst Du jetzt wenn man wrywindfall heisst oder normalerweise? :p

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Zitat

    Original geschrieben von Abakus
    Die Deutsche Krankenhausgesellschaft ist nicht irgendein Interessenverband, sondern die Dachorganisation der Krankenhausträger.


    Dann ist sie eben nicht irgendein Interessenverband, sondern ein besonders starker und großer. ;)


    Was ich damit nur relativieren wollte: nicht nur der Marburger Bund verfolgt mit seinen Kampagnen bestimmte Interessen, sondern auch die "Gegenseite" oder andere Interessenverbände und um diesbezüglich hinsichtlich der von mir gewählten Quellen die Hand ins Feuer zu legen, fehlt mir das Hintergrundwissen.

  • Zitat

    Original geschrieben von xoduz
    Meinst Du jetzt wenn man wrywindfall heisst oder normalerweise? :p


    Armleuchter, komm du mir mal in die Praxis! ;)



    deißen: Du musst unterscheiden zwischen dem Psychologiestudium und der Psychotherapieausbildung. Ersteres befähigt zwar dazu, Leuten Geld für irgendwelche Seminare aus der Tasche zu ziehen, aber erst das zweite berechtigt dazu, am Abrechnungssystem des öffentlichen Gesundheitswesens teilzunehmen. Über den Unsinn des Ganzen will ich jetzt mal nicht schwadronieren!


    Offiziell soll ein Studium 9 Semester dauern. Eine Kommilitonin hat aber in ihrer Diplomarbeit nachgerechnet, dass das an den Unis gar nicht zu schaffen ist, nicht weil die Leute trödeln, sondern weil man gar nicht alle entsprechenden Seminare besuchen kann (wg. zu geringem Angebot, Zulassungsbeschränkungen etc.). Also solltest du von 12 Semestern Minimum ausgehen.


    Die Psychotherapieausbildung dauert Vollzeit 3 Jahre oder "berufsbegleitend" 5 Jahre. 3 Jahre ist auch so gut wie unmöglich, es sei denn, du hast rundeweg ca. 100000 Euro so nebenbei auf der Kante oder jemand sponsort dich, denn du mußt ja nebenbei noch arbeiten gehen, um die Ausbildung zu bezahlen. Die kostet mindestens 50000 Euro, der Rest der oben veranschlagten Summe ist für das Leben außenrum. Realistisch ist eine Ausbildungsdauer von 4 Jahren aufwärts. Ich habe bisher nur einen einzigen erlebt, der das in 3,5 Jahren hinbekommen hat, weil sie ihm massig aus seiner Arbeit angerechnet haben. Die berühmten Fallgestaltungen, dass die 1800 Stunden praktische Tätigkeit wenn sie im Rahmen einer bezahlten Tätigkeit zurückgelegt werden, nicht angerechnet werden können, weil es ja eine bezahlte Tätigkeit und kein unbezahltes Praktuikum ist, will ich mal außen vor lassen.


    Das bedeutet also eine wöchentliche Auslastung von ca. 70-80 Std. (30-40 Praktikum, 20-30 arbeiten, der Rest Theorieausbildung abends oder am Wochenende). Summasummarum hat der durchschnittliche Psychologische Psychotherapeut 10-12 Jahre Studium und Ausbildung hinter sich und bekommt dann keine Niederlassung, weil das Gesundheitssystem vorgibt, dass alles dicht ist. Die über ein halbes Jahr Wartezeit bei den niedergelassenen Therapeuten blenden wir mal auch aus.


    Das war so das wichtigste in Kürze... :rolleyes:


    Und falls es interessiert: ich habe 14 Semester studiert, unter anderem deshalb, weil ich mir den Studienplatz über die Schiene des Nebenfaches erst "erarbeiten" mußte. Meine Psychotherapieausbildung begann am 1.1.2002 und wird am 4.5.2006 beendet sein.


    lalelu: ich habe auch geschrieben, dass man weniger an der Geldschraube drehen sondern die Arbeitszeiten normalisieren sollte. Oder einfacher gesagt: weniger Arbeitszeit bei fast der gleichen Kohle! Besser?

  • wrywindfall:


    Wußte gar nicht, daß das Studium so lange dauert, dachte immer, daß an uns Mediziner fast keiner dran kommt, aber da seid Ihr ja fast genauso lange dabei...


    Finde aber trotzdem, daß für die Mediziner das Gehalt erhöht werden sollte. Das hört sich jetzt natürlich komisch an, weil ich ja selbst Mediziner bin, aber ich bin sicher nicht einer von denen, die diesen Beruf anstreben, um reich zu werden.
    Man fühlt sich nur echt schlecht, wenn man sieht, wie zB. Ulla Schmidt über die Gier der Ärzte schimpft.
    Ich denke aber, daß auch der beste Job einem nichts bringt, wenn man so ausgebeutet wird...
    Kann nur sagen, daß sehr viele meiner Mitstudenten nicht bereit sind hier in Deutschland zu arbeiten und sich dafür ausbeuten zu lassen, ich denke, daß man gerade noch als junger Mensch sehr mobil ist.
    Viele möchten daher ins Ausland gehen, ich denke, daß Deutschland in den nächsten Jahren sehr große Probleme bekommen wird, qualifizierte Ärzte zu finden, wenn sich hier nicht grundlegend etwas ändert.

  • Ergänzend kann man noch hinzufügen, dass auch in Zukunft ein Mangel an Psychologischen Psychotherapeuten herrschen wird, da sich kaum jemand noch in Zukunft diese Ausbildung ans Bein binden wird. Aber in Deutschland wird ja immer erst über etwas nachgedacht, wenn das Kind im Brunnen schon längst vermodert ist... :rolleyes:


    Was ich dabei immer noch nicht verstehe, ist, warum die Ausbildung in der Form nötig ist. Als Vergleich: ein Dipl.-Ing. darf ja nach seinem Abschluß auch in seinem Beruf arbeiten, oder wird dem ersteinmal eine über 3jährige über 50000 Euro teure Zusatzausbildung aufgehalst, damit er sich der Technik in Betrieben zuwenden darf? Muss ein Architekt nach dem Studium noch jahrelang für umme Gebäude konstruieren, um dann Geld später dafür nehmen zu dürfen? Nein, das ist nur bei den Psychologen so. Und aus dem Studium wird nichts angerechnet. Was habe ich denn dann all die Jahre dort gemacht?


    Aber das ist ja völlig OT. Oder wie mitten im Studium ein Dozent sagte: "Wenn ihr Psychotherapie machen wollt, hättet ihr Medizin studieren sollen!". Hätte ich das mal vorher gewußt...


    Und dass die Ärzte über die von ihnen dominierten Kassenärztlichen Vereinigungen ihren Anteil daran haben und bei ihrem Streik nicht an die Vergütung der Psychologen in Krankenhäusern oder der niedergelassenen Psychologischen Psychotherapeuten denken, brauch ich glaube ich nicht zu kommentieren!

  • wrywindfall
    Auch als Mediziner muß man die Ausbildung zum Psychotherapeuten selbst bezahlen. Auchfür Psychologen ist es ja eine Zusatzausbidung. Also sitzen ja wohl beide Berufsgruppen im selben Schlamassel.
    Ich würde sehr gern meinen Psychotherapeuten noch an mein Studium drannhängen, kann es mir aber wahrscheinlich nicht leisten, da es zu teuer ist.

  • Alzheimer: das ist so nicht so ganz richtig, weil es für Psychologen eine Ausbildung ist, für Ärzte aber eine Fortbildung. Unterschied ist, dass du als Arzt durchaus eine bezahlte Assistentenstelle haben kannst, wo du den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie machst. Im Allgemeinen übernimmt dann dein Krankenhaus die Kosten für die Theorieausbildung, weil oft die Anleiter Theorie- wie auch Praxisausbilder sind.


    Dies ist für Psychologen nur in seltenen Ausnahmefällen möglich, weil ja in der Ausbildung kein Gehalt gezahlt werden darf. (dass es doch gemacht wird in Ausnahmefällen, steht auf einem anderen Blatt)


    Also: suche dir den richtigen Laden und profitiere davon! ;) (in Berlin und Umgebung könnte ich dir Adressen geben)

  • Als Zahnarzt im Ausland arbeiten...


    Hallo!


    Ich mache dieses Semester Examen in Zahnmedizin.
    Ich würde gerne nach dem Studium ins Ausland gehen weil ich mir hier die 1000€ netto im Monat das nächste Jahr nicht antuen will.


    Ist hier vielleicht jemand der im Ausland als Zahnarzt gearbeitet hat oder nähere Infos hat?


    Gruss


    Amir

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