Was passiert mit verwaisten Einkaufsstraßen ?

  • Hallo,


    ich war gestern in einer Stadt, in der vor gut einem Jahr eine Mall eröffnet hat. Zwar haben in der bisherigen Einkaufsstraße schon zuvor immer mehr (auch alteingesessene) Läden geschlossen, doch seit der Eröffnung des Zentrums ging dieser Prozess noch schneller voran.


    Jedenfalls stehen in dieser Straße neben vielen leeren Gebäuden nun nur noch diese grell-plakatierten 99ct-Läden.


    Was glaubt ihr, was mit diesen ehemaligen Einkaufsstraßen in den kommenden Jahren passieren wird ? Habt ihr das womöglich schon in anderen Städten miterlebt ?

  • meine Glaskugel ist gerade kaputt, sorry, aber:


    Die Entwicklung ist abhängig vom Umfeld, von der Entwicklung des Umfeldes.


    Es könnte z.B. eine Umnutzung stattfinden, also z.B. die Einrichtung von Arztpraxen, Bürohäusern, Cafés oder sogar Wohnhäusern in einer Immobilie welche für den Einzelhandel vorgesehen ist...


    Meine Lieblings-Idee für sowas ist immer eine Gotcha-Anlage draus zu machen, aber naja... ;)

    Cuando la vida te traiga limones, pide tequila y sal o aprende a hacer limonada.


    Aber große Hunde können auch gefährlich sein. Man muss immer eine zweite Person da haben, die einen Vorderfuß hochhebt von dem Hund, dann kann er nicht nach hinten austreten. by Udo Lindenberg feat. Helge Schneider: Chubby Checker

  • patricks141178


    mal ehrlich, was erwartest du hier für eine Antwort ??


    Es kommt auf die Arbeitslosen-Zahl, Ausländeranteil, Kaufkraftziffern usw. usw. an. In vielen Städten verlagert sich nach geraumer Zeit das Einkaufsverhalten.


    Teilweise sind die Eigentümer schuld die nur ihre Miete sehen, teilweise jedoch auch die Stadtverwaltungen, aufgrund der leeren Kassen und das Umfeld nicht entsprechend darstellen.
    So sind evtl. kostenlosen Parkmöglichkeiten zwischenzeitlich kaum noch vorhanden. Dies wiederum bieten große EKZ auf der grünen Wiese an.
    Also warum kostenpflichtig parken, sich in die City quälen, wenn man bequem, kostenlos EKZ anfahren kann, wo man auf kleinstem Raum alles bekommt ??


    Auch die Ladenbesitzer u. Endkunden sind hierfür verantwortlich, denn wenn das Angebot nicht at. genug war, gehen sie halt wo anderster hin.


    Schlussendlich sollte man auch noch die Preise berücksichtigen, Discount ist vielen Orts angesagt, da man sich nichts anderes mehr leisten kann.



    Also pauschal kann man da garnichts sagen, es kommen SEHR viele Komp. zusammen, die genau auszuwerten sind.



    kleiner Nachtrag:
    in vielen Ortschaften machen die Planungsämter jedoch große Fehler, weil Sie der Meinung sind, z.Bsp. Aldi/Lidl nicht zulassen zu müssen und an die Stadtränder trängen. Andere sind der Auffasung, dass diese ausschließlich in der City platziert gehören, bieten den Betreibern aber nicht die ausreichenden Parkplätze mit an.
    Dass diese aber FREQUENZ-bringer sind und die anderen von den Syner.Effekten leben könnten, ist den "Schreibtischtätern" egal.

  • Ich denke, mittlerweile geht der Trend dahingehend, neue Einkaufszentren direkt in den Innenstädten anstatt auf der grünen Wiese zu bauen.


    In Stuttgart z.B. hat man in den letzten Jahren drei Einkaufszentren in Innenstädten gebaut.


    Die Königsbaupassagen in Mitte, die im April eröffnen, das Carré in der Cannstatter City und die SchwabenGalerie in Vaihingen. Die letzteren beiden, die bereits eröffnet haben, werden meinem Eindruck nach hervorragend angenommen. Und das wohl gerade auch, weil dort eben hauptsächlich nicht auf hochwertigen Einzelhandel, also Markenshops, Elektronik, Riesengastronomiebereich etc. gesetzt wird, sondern vor allem auf Dinge des tägliche Lebens und demzufolge dort Kaufland, Lidl oder Müller groß vertreten sind. Find ich persönlich klasse, da man dort seine täglichen Einkäufe unter einem Dach erledigen kann und dem klassischen Innenstadteinzelhandel schadet es auch nicht. Die Königsbaupassagen dagegen werden eher ein klassisches EKZ mit vielen Bekleidungsgeschäften, dem größten Saturn Süddeutschlands, Stilwerk etc.


    Natürlich ist das Angebot in den beiden großen Konsumtempeln am Stadtrand, die Breuningerländer in Ludwigsburg und Sindelfingen insgesamt besser und hochwertiger, aber z.B. Klamotten kaufe ich persönlich lieber in Geschäften in der City, weil mich in einem EKZ in den zur Passage geöffneten Läden immer irgendwie beobachtet vorkomme und mir da die Hektik zu groß ist.


    In Karlsruhe, um in der Nähe zu bleiben, hat man kürzlich auch einen großes innerstädtisches Einkaufszentrum eröffnet. Also ist die "grüne Wiese" nicht mehr überall unbedingt im Trend.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Hier in Hamm (Westf.) verkommt die Innenstadt auch immer mehr. Schon zwei große Immobilien stehen leer: ehemaliges Hortengebäude (war doch ne Kette oder?) und die "Kaufhalle" rundherum siedeln sich tatsächlich viele billig Läden an. Wie die Stadt das in Zukunft handlen will ist mir aber auch schleierhaft.

  • Ich habe gelesen, dass in Remscheid die zentrale Fußgängerzone (Alleestrasse) wieder für den Verkehr freigegeben werden soll. Hier hat sich vor einigen Jahren auch eine große Mall angesiedelt, die zwar direkt an der Fußgängerzone liegt, aber keine Kunden mehr für diese überläßt.
    Ein positives Beispiel steht in Osnabrück. Die neue "Kamp Promenade" wurde als offenes Center an die Fußgängerzone angedockt. Es stellt keine richtige Mall dar, sondern eher eine Erweiterung des bisherigen. Hier ist es anscheinend zu einer weiteren Belebung einer bereits gut frequentierten Innenstadt gekommen.
    Wer mal eine gut funktionierende Innenstadt sehen will, sollte auch mal in Hannover vorbeischauen. Keine Mall, aber alle Läden und Ketten präsent, verteilt auf mehrere Strassen.

  • Ich muss sagen das ich die ganzen Einkaufszentren auf der grünen Wiese garnicht mag, meistens ist nicht nur die Lage hässlich, sondern auch die Architektur.


    Schade finde ich besonders das bei unseren mittelgrossen Städten die ganzen Elektronikmärkte soweit draussen sind, das man nicht vorbeigehen kann, in denn Innenstädten wäre es schöner. Nur in Grossstädten gibt’s das noch in den Innenstädten . :(

  • Zitat

    Original geschrieben von D-Love
    In Karlsruhe, um in der Nähe zu bleiben, hat man kürzlich auch einen großes innerstädtisches Einkaufszentrum eröffnet. Also ist die "grüne Wiese" nicht mehr überall unbedingt im Trend.


    Ja ja das gute neue ECE-Center. Wobei ich hier ehrlich sagen muss das der großteil der Produkte auf Frauen ausgelegt wurde. Es gibt nicht sehr viele Kleider-Läden für Männer und sogar H&M hat auf eine Herrenabteilung verzichtet!
    Auch finde ich das die Laufwege etwas zu schmal geraten sind. Unter der Woche kein problem doch ich will nicht wissen was passiert wenn mal am Wochenende der Feueralarm los geht.

    "Wer denkt, er kommt morgen mit seinem Wissen von heute weiter, ist übermorgen schon von gestern."

  • In Hannover hat der Investor für das Ihme-Zentrum (verkommt seit Jahren total) einen Vermietungsgrad von über 80% erreicht. Ab April ist Baubeginn und Ende 2007 ist Neueröffnung. Kostenpunkt: ca. 50Mio.

    Voltaire hilf, sie sind verrückt geworden!

  • Viele Städteplaner haben das Problem zwischen neuen Unternehmen (die mehr Gewerbesteuer abwerfen) und der Beibehaltung alter Strukturen zu entscheiden.


    Ich kenne das von einigen Städten. Die Innenstädte sterben zum Teil aus. Da ist weder Mittags noch Abends was los, weil viele zu den großen Einkaufszentren fahren.

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