Das EF81 gehört sicher zu den meist erwarteten Geräten der jungen Marke. Es kopiert eigentlich recht dreist das Erfolgsrezept des Motorola RAZR V3, dem es auf den ersten Blick wie ein Zwilling gleicht. Beim genaueren hinsehen offenbaren sich jedoch einige Unterschiede wie z.B. die außen liegenden Bedienungstasten. Und spätestens bei der Ausstattung lässt es das V3 hinter sich und zieht auch am V3x vorbei.
Was dem EL81 viele potentielle Fans beschert ist eigentlich eine alte Siemens-Tugend. Gerade die Verwendung von edlen Materialien machte den Klassiker SL45 zu einem Verkaufsschlager. Mit gebürstetem Aluminium, Magnesium und kratzfestem Kristallglas setzt man auf optische und auch haptische Hochwertkeit. Aber auch die technische Ausstattung ist durchaus auf Höhe der Zeit. UMTS, 2-Megapixelkamera und MP3-Player wurden geschickt in dem äußerst flachen Gehäuse verbaut. Was mir aber keiner so genau erklären konnte warum man das Kristallglas nur für das innere Display verwendet hat. Zumindest war das beim Prototypen so.
Softwaretechnisch setzt BenQ-Mobile beim EF81 auf die schon vom SXG75 bekannte BREW-Plattform. Damit erbt es nicht nur dessen Stärken, sondern auch die Schwächen wie die beschnittene Organizer-Funktion. Wer damit leben kann bekommt aber trotzdem ein sehr gutes Gerät geliefert.
Hat man das Gerät das erste mal in der Hand erhöht sich der „Haben-wollen-Faktor“ merklich. Wie die meisten neuen BenQ Mobile Geräte ist das EF81 ein echter Handschmeichler. Das liegt nicht nur an den verwendeten Materialien, sondern auch am angenehmen Formfaktor und den abgerundeten Kanten. Die Bedienung geht sehr flott von der Hand und die Firmware wirkt recht ausgereift. Das ist nicht weiter verwunderlich, zeigt sie doch bereits jetzt eine höhere Versionsnummer (16) als die aktuell verfügbare SXG75 Version. Vor allem die Verarbeitungsgeschwindigkeit scheint gegenüber dem SXG doch ordentlich zugelegt zu haben.
Das auf den ersten Bildern trist wirkende Menü passt sich insgesamt recht harmonisch in das Gesamtkonzept ein. Aktivierte Icons auf der ersten Menüebene sind dann zum Glück nicht mehr nur monochrom behält aber seinen dezenten Stil bei.
Um die Videotelefonie zu vereinfachen gibt es übrigens zwei Einrastpositionen für die Klappe, so dass man das Gerät auch auf den Tisch legen kann um ein Videogespräch zu führen. Allerdings funktionierte das beim Vorserienmodell noch nicht so recht. Um das Gerät als Photoapparat zu nutzen muss die Klappe geschlossen werden. Das funktioniert nicht zuletzt dank des sehr guten Außendisplays sehr gut. Auch der MP3-Player steht im geschlossenen Zustand zur Verfügung und kann über die Tasten auf der Außenklappe bedient werden.
Insgesamt kann das EF81 die meisten Erwartungen erfüllen. BenQ Mobile setzt viele Hoffnungen in das Gerät und die scheinen auch berechtigt zu sein, da nicht nur viele Käufer darauf warten, sondern auch die Netzbetreiber reges Interesse zeigen. Potentielle Kunden sollten sich aber im klaren sein, dass Ihr altes Zubehör welches die Steckerschnittstelle des Handys nutzt hier nicht mehr funktionieren wird, da man hier wie schon beim S68 auf die neue Nano Schnittstelle setzt. Zum Glück ist unter anderem ein Datenkabel im Lieferumfang.