Auch wenn die Bilanzen von Beckenbauer und Ribbeck etwas anders sagen: ich bin generell immer skeptisch gegen Ex-Spieler, die dann zum Trainer mutieren. Nur weil jemand gut gespielt hat ist er nicht zugleich ein guter Lehrer, und es reicht nicht auf die Schnelle einen Trainerschein zu machen um dann, nur weil man einen Namen hat, den Cheftrainer mimen zu wollen.
Klinsmann ist jedenfalls einer, bei dem ich den Eindruck habe daß die Rechnung nicht aufgeht. Dem Völler habe ich immerhin abgenommen daß er als Trainer eine Führungspersönlichkeit ist. Bei Klinsmann bin ich mir da nicht sicher.
Mich befremdet auch daß der Nationaltrainer im den USA lebt. Nicht daß ich ihm persönlich nicht gönne seinen Lebensmittelpunkt dort zu haben. Aber es paßt IMHO nicht zur Rolle des Trainers der deutschen Nationalmannschaft und ich bezweifle schlicht und einfach auch daß er aus den Staaten heraus den Überblick hat was hier, im wahrsten Sinne des Wortes, gespielt wird. Aus der Entfernung kann man die Szene nicht so verfolgen wie wenn man "dran" ist.
Ich erwarte einfach daß der Nationaltrainer hier ist und mitkriegt was läuft, und nicht alle paar Monate zu den Spielen einfliegt, um dann wieder abzuhauen.
Genauso befremdet es mich wenn man mehr oder weniger dezent durchblicken läßt daß man zum Glück relativ leichte Gegner in der Vorrunde der WM gezogen hat. Welche Motivation ist das denn wenn man schon von vorneherein froh ist keine schweren Gegner zu haben...?
Was der deutschen Mannschaft fehlt ist das, was der Rudi bei seinem legendären Interview mit Waldi gesagt hat: Leute, die kämpfen und sich der Arsch aufreissen.