ZitatOriginal geschrieben von teltarif.de
In ihrem Kampf gegen hohe Auslandsgebühren im Mobilfunk macht EU-Telekom-Kommissarin Viviane Reding einem Zeitungsbericht zufolge ernst. Sie wolle den Mobilfunk-Anbietern rechtlich verbieten, im Ausland höhere Gebühren für so das genannte Roaming zu erheben als die im Heimatland üblichen, berichtete die Financial Times unter Berufung auf beteiligte Personen.
Jeder von uns war wohl schon einmal in einem anderen EU-Land in Urlaub. Und jeder von uns hat sich wohl ebenso schon über die hohen Gebühren fürs mobile Telefonieren mit einer deutschen SIM geärgert. Dabei stehen wir Deutschen mit Gebühren von ca. 70-90ct pro Minute noch recht günstig da. In anderen Mitgliedsstaaten werden teilweise über € 2,- pro Minute verlangt.
Verglichen mit den inländischen Gebühren aber dennoch glatter Wucher. Dies rechtfertigt also zweifelsohne eine Intervention der Telekom-Kommissarin.
Ein Gedanke, der mich vor einigen Jahren schon einmal beschäftigte, kam mir beim Lesen des Artikels wieder in den Sinn. Nehmen wir als Beispiel Vodafone - seines Zeichens zweitgrößter Mobilfunker der Welt:
Was für Ziele hat ein Mobilfunkanbieter? Viele Leute sollen möglichst viel über ihn telefonieren. In gewisser Weise hat dies Vodafone auch geschafft. Kaum ein Land in Europa, in dem Vodafone nicht mindestens eine Beteiligung hat. Nur die Crux an der Ganzen Sache: Die Unternehmen sind recht selbstständig agierende Tochterunternehmen.
Seit 2001 ist es Aktiengesellschaften in der EU erlaubt als SE zu firmieren (wie es z.B. "Allianz" bereits tut), d.h. als Europäische Aktiengesellschaft. Eine solche Gesellschaft bräuchte lediglich einen Firmensitz in Europa und könnte EU-weit wirtschaften. Aber soweit will ich noch gar nicht denken...
Kommen wir zurück auf die einzelnen Tochterunternehmen (die es auch unter einer SE geben könnte).
Vodafone also, die das Glück haben, wirklich fast überall präsent zu sein, könnten doch diesen Vorteil in der Form ausspielen, dass sie ihren Kunden ein einziges europaweites Netz anbieten.
Dies wäre ein unwahrscheinlicher Vorteil im Vergleich zu allen anderen Mobilfunkanbietern. Anders als bei dem guten Ansatz des "Vodafone Reiseversprechens" könnte man die im Heimatland gebuchten Tarife ohne Einschränkungen im gesamten Netz von "Vodafone Europe" gelten lassen. Es würde preislich keine Rolle mehr spielen, ob Lisa aus Frankfurt ihren Freund in Salamanca im Amena-Netz oder ihre Oma im A1-Netz in Graz anruft. Ebenso würde sie ein Anruf aufs Hoteltelefon der Eltern auf Lanzarote genauso viel kosten, wie ein Anruf zu ihrem Nachbarn ein Stock tiefer.
Ebenso würde ein Anruf aus dem Italien-Urlaub nach Griechenland oder Deutschland genau gleich viel kosten.
Für Geschäftsleute wäre das alles natürlich noch ungleich interessanter...
In einem weiteren Schritt wären dann natürlich auch europaweit einheitliche Tarife denkbar. Das ist aber wirklich noch zu fern
Zugegeben. das ist alles noch sehr viel Wunschdenken und Zukunftsmusik. Aber wieso sollte das nicht zu schaffen sein? Wäre ich Vodafone-CEO, so würde ich mir diese "Vision" zueigen machen. Denn solche Visionen sind doch der Motor für Innovationen. Und davon kann Vodafone sicher einige brauchen...
In diesem Sinne träume ich weiter
gn8