Mohammed Karikaturen - wie seht ihr das?

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Original geschrieben von Tankred
Was hat denn das mit dem Alter zu tun? Schon mal was von Internet, Geschichtsbüchern und sonstigen nicht altersbezogenen Informationskanälen gehört? Wenn Du ab 11 Jahren in den 80ern Reden, Leben und Wirken von Geißler analysiert hast, dann kann ich Dir auch nicht helfen. :mad:

Nun ja, immerhin dauerten die 80er Jahre insgesamt 10 Jahre, ich hatte also genügend Zeit, mir ein persönliches Bild von dem Herrn ohne Zurhilfenahme irgendwelcher im Nachhinein immer beschönigenden Quellen machen zu können.

Meine Frage nach dem Alter war durchaus ernst gemeint und kam ohne ein daher, deswegen finde ich ein :mad: sehr unangemessen.

Und auch dir würde eine Lektüre meiner im vorigen Posting angegebenen Quelle gut tun! Und wer dabei nur auf die unterste Zeile achtet und denkt "naja, von denen kann ja nix kommen" hat eine prima selektive Wahrnehmung!

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Original geschrieben von wrywindfall
Nun ja, immerhin dauerten die 80er Jahre insgesamt 10 Jahre, ich hatte also genügend Zeit, mir ein persönliches Bild von dem Herrn ohne Zurhilfenahme irgendwelcher im Nachhinein immer beschönigenden Quellen machen zu können.

Ob das jetzt ausgerechnet die von dir verlinkte Nachfolgepublikation der "Marxistischen Streit- und Zeitschrift" eine ausgewogene Sicht der Dinge präsentiert, muss ich dann gleichfalls sehr stark bezwifeln.

Dieser scharf-links angehauchten Postille würde ich dann doch mein eigenes Urteilsvermögen vorziehen.

Aber es stimmt schon, dass das hier nicht hingehört...

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Original geschrieben von wrywindfall
...
Und auch dir würde eine Lektüre meiner im vorigen Posting angegebenen Quelle gut tun!

Und mir gefällt Dein "Ton" nicht. Was mir gut tut bestimme noch immer ich und angesichts der Postingzeiten hättest Du feststellen können, dass sich Dein und mein Posting durchaus überschnitten haben.

Toller Link übrigens... "Klassenkampf" für Wohnzimmermarxisten. Denen wäre ja die SPD wahrscheinlich noch zu rechts.

Soviel zu "beschönigenden Quellen".

Gut, dazu auch nochmal der von mir ergänzte Satz meines Vorpostings.

Lies alle Quellen und entscheide dann.

Bei Aussagen von H. Geißler wo er die Grünen zu kommunistischen Verbrechern abstempelt, die abserviert gehören, weil sie nur "der Sowjetunion in die Hände" arbeiten und der SPD bescheinigt, daß ihr Verbrechertum darin besteht, "Fünfte Kolonne Moskaus " zu sein, ist das egal, in welchen Quellen sie niedergeschrieben werden!

Edit: Na prima, meine Aussage passt ja zu euch beiden!

Aber ich schwöre öffentlich ab: Heiner Geißler ist natürlich ein weiser, umsichtiger und wohlmeinender Politiker, der nur gutes getan und gesagt hat. Ihr habt ja recht!

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"Man muß es tun. Denn wie ein großer Philosoph einmal gesagt hat: Nicht die Taten bewegen die Menschen, sondern die Worte über die Taten. Derjenige, der die Ideen hat und der auf die auch die richtigen Begriffe wählt, hat die Macht auch über das Denken der Menschen. Dies dürfen wir nicht den Sozialisten überlassen, auch nicht den Kommunisten oder den radikalen Parteien. Wir müssen uns der Auseinandersetzung stellen. Und in dem internationalen Bürgerkrieg, in dem man sich im Grunde genommen ja bereits befindet, weltweit in allen Kontinenten, wird eben die Frage, wer in dieser Auseinandersetzung gewinnt, letztendlich auch über die Geschichte des Erdballs entscheiden. Ich bin nicht bereit, in dieser Auseinandersetzung das Feld den anderen zu überlassen, sondern wir müssen klar und deutlich sagen, was wir wollen. Und dies ist nicht zu machen ohne Ja zur geistigen Auseinandersetzung."

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Original geschrieben von wrywindfall
Aber ich schwöre öffentlich ab: Heiner Geißler ist natürlich ein weiser, umsichtiger und wohlmeinender Politiker, der nur gutes getan und gesagt hat. Ihr habt ja recht!

Musst Du nicht...

Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte... Aber man muss schon zw. polemischen Sprüchen als ehemaliger CDU-Generalsekretär und seinen inzw. sehr kritischen Ansichten - auch der eigenen Partei gegenüber - unterscheiden.

Wie kam es denn sonst, dass er und Süßmuth von Kohl kalt gestellt wurden?

Er wurde von Kohl deswegen kaltgestellt, weil er eben Kohl wegen der Parteispenden bloß gestellt hatte. Kohl als absoluter Machtpolitiker hat sowas nie vergessen und alle in seiner Umgebung, die ihm in den Rücken fielen, abgestraft. Das hatte nix mit irgendwelchen sonstigen Ansichten von HG zu tun!

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Original geschrieben von wrywindfall
Er wurde von Kohl deswegen kaltgestellt, weil er eben Kohl wegen der Parteispenden bloß gestellt hatte. Kohl als absoluter Machtpolitiker hat sowas nie vergessen und alle in seiner Umgebung, die ihm in den Rücken fielen, abgestraft. Das hatte nix mit irgendwelchen sonstigen Ansichten von HG zu tun!

Unsinn, das hatte damit zu tun, dass auf dem Parteitag 1989 Heiner Geißler, Lothar Späth und Kurt Biedenkopf Kohl als Parteivorsitzenden stürzen wollten. So schreibt es neben unabhängigen Quellen Kohl auch selbst in seiner Biographie...

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2284021,00.html

Dann hat es letztlich aber auch nichts mit Ansichten sondern mit Verdrängung zu tun. Und das mit den Parteispenden war ein Teil davon, das mit dem Parteivorsitz ein anderer.

Aber wir entfernen uns immer mehr von den Karikaturen. Vielleicht sollten wir einen Thread "Heiner Geißler, sein Wirken, seine Taten und Niederlagen" oder so aufmachen! Der wäre aber für die meisten Forumsuser völlig uninteressant ("Hä? Who the f*** is Heiner Geißler? Wo ist der den nochmal Trainer?"). Ich für meinen Teil höre hier auf, jedenfalls mit HG.

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Original geschrieben von andi2511
Außerdem kann man eine Vermischung in der Berichterstattung beoachten: es werden die Bilder der Ausschreitungen in Stadt X gezeigt, die nächste Meldung spricht dann von 20.000 Demonstranten in Stadt Y - daß diese Demonstration völlig friedlich verlief, wird dann nicht weiter erwähnt und damit steht Meldung A und Meldung B beim Zuseher in einer Linie. Dann heisst es: "Haha, von wegen nur Minderheiten, schau doch mal nach Y, dort sind es schon 20.000" usw.

Im WDR lief eben cosmo-tv. Mir bis dahin vollkommen unbekannt. Aber schien mir gut gemacht zu sein, bin beim Zappen hängengeblieben, als die gerade einen Bericht über eine muslimische Demonstration in Düsseldorf brachten. Sehr sachlich, sehr nüchtern, nicht unkritisch, aber auch nicht einseitig.

Sehr schön zu sehen war, dass die Demonstration bis auf eine kleine Ausnahme vollkommen friedlich verlaufen ist und da, wo es ganz kurz einen Zwischenfall gab (es waren wohl Gegendemonstranten mit einem Pro-Israel-Plakat an der Strecke) haben die muslimischen Ordner der Demo sehr schnell wieder für Ruhe gesorgt zusammen mit der Polizei. Sehr positives Zeichen. Skeptisch sehe ich aber, dass muslimische Demonstranten mit der Presse nicht reden wollten respektive nicht reden durften. Jawohl, nicht durften. Mehrfach wurden wohl Versuche seitens der Reporterin unternommen, sie sagte aber, die Demonstranten seien immer wieder direkt in die Menge gezogen worden von anderen, damit eben nichts gesagt werde. Es bestehe eine große Angst, dass was auch immer gesagt werde, vom "Westen" das wieder nur falsch interpretiert werden könne. Letztliich wurde das vom Organisator der Demo bestätigt, der sagte, bei den Muslimen herrsche Disziplin, das sei wichtig und es sei "seine" Demonstration und deswegen habe auch niemand anderes etwas zu sagen. Ist das das Verständnis von freier Meinungsäußerung? Auch wenn die Demonstration friedlich verlaufen ist und ich gegen Demonstrationen nichts einzuwenden habe, so eine Aussage finde ich sehr sehr bedenklich!

Ebenso bedenklich wie ein Transparent "Hinter der Pressefreiheit verbirgt sich der Hass auf Muslime". Offenbar fühlen manche Muslime so, aber warum? Dass sie sich durch die Karikaturen beleidigt fühlen: vollkommen nachvollziehbar. Aber daraus Haß herzuleiten...? Das Problem liegt tiefer, viel tiefer. Das ist ja auch hier im Thread mehrfach angeklungen. Aber wo sind mögliche Lösungen? Ich bin ein wenig ratlos.

Die Webseite zu Cosmo-TV: http://www.wdr.de/tv/cosmotv/

Salman Rushdi hat bei Beckmann kürzlich so argumentiert, dass dies ein Phase sei, die auch wieder vorbei gehe. Er meinte damit aber sicher nicht, dass man das aussitzen solle, betonte aber, dass eine Polarisierung zwischen "dem Westen" und dem Ostblock auch Jahrzehnte gedauert habe. Quintessenz dieser Aussagen war für mich kein hinkender Vergleich, sondern die Feststellung, dass es keine "Lösung" für die derzeitige Lage gibt. Es gilt, nun nicht den Kopf zu verlieren und Radikallösungen zu favorisieren, wie zum Beispiel die viel beschworene Einstellung von Wirtschaftsbeziehungen oder Hilfszahlungen. Meiner Meinung nach sollte man den randalierenden Muslimen mit Entschlossenheit begegnen und die friedlich demonstrierenden oder auch nicht beteiligten Muslimen weiterhin das Signal geben, dass diese nicht von uns aufgrund der Handlungen weniger bestraft werden. Das Verständnis zwischen den Kulturen ist ein lange währender Prozess, der nicht erst mit den Karikaturen begonnen hat. Diese und deren radikale Folgen sehe ich nur als einen Prüfstein in einer Entwicklung hoffentlich hin zu einem Miteinander oder wenigstens friedlichen Nebeneinander.

Eine weitere Sendung im Stream zum Thema:

rtsp://ras02.wdr.de:554/online/webtv/real/haf/haf_109/ao.smil?mode=compact

"hartaberfair" (Link mit dem Real-Player öffnen!)