Kirchenaustritt ja oder nein?

  • Zitat

    Original geschrieben von muellix
    nun denn, ich denke eure ansicht wird sich in dem augenblick ändern, in dem ihr selber mal zu den sozial schwachen gehört und diese hilfen in anspruch nehmen müßt...


    Je länger der Thread wird, umso mehr würde ich es einigen Leuten für eine gewisse Zeit wünschen...

    Zitat

    Original geschrieben von BlueSkyX
    habe zwar die Diskussion nicht komplett verfolgt, aber ich glaube das hast Du was falsch verstanden. Es ging nicht darum, dass Solidargedanke veraltert, überholt, konservativ ist, sondern die Kirche und ihre Einstellung. Als Stichwort wäre hier z.B. das Zölibat zu nennen.


    Das kommt bei einigen Usern aber etwas anders rüber...


    Axel

  • Zitat

    Original geschrieben von NoTeen
    Philosophie ist unter Anderem das, was SF³ angesprochen hat - nämlich die Einstellung vieler Schwacher und Orientierungsloser Gemüter, die ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen können - frei nach dem Motto: "Der Liebe Gott wird's schon richten".


    Wie kann man so etwas wie Philosophie nur so reduzieren? Damit wird man dem Gesamten überhaupt nicht gerecht.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • So jetzt muss ich leider auch mal ...


    Ich stimme axcel voll und ganz zu. Auch ich mache jugendarbeit und ein wenig mehr in der ev. Kirche.


    Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³


    Ich finde Kirche oder generell glauben ist was für schwache Persönlichkeiten, die nicht in der Lage sind selbst Verantwortung zu übernehmen oder ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
    Wenn ich keinen Schuldigen finde dann war's eben der Gott der mich bestrafen wollte.
    So kommt man auch nicht weiter im Leben Jungs :flop:


    Das stimmt so nicht! das kann ich aus eigener Erfahrung absolut nicht bestätigen. Kirchenarbeit seit 1991.


    Ich gebe dir nur mal ein paar Bsp:


    Wer übernimmt freiwillig Verantwortung für Kinder und Jugednliche und diese unentgeldlich, und die Kinder und Jugedlichen, gerade in der offene Arbeit sind nicht immer einfach ... oft soziale Härtefälle.


    Oder fährt im urlaub mit auf eine freizeit um dort kinder / Jugendliche zu betreuen?


    Gut, du kannst natürlich sagen wer so was freiwillig macht ist ... aber das würde ich nicht so sagen. fakt ist z.Bsp. das wen es die Arbeit unsere kirche nicht geben würde gäbe es auf drei Dörfern meiner Stadt keine Jugendarbeit. Die Stadt hat kein Geld ....


    Zusätzlich bin ich noch Presbyter und übernehem so die Verantwortung für die Angestelten unsere Gemeinde (inkl. Kindergarten, Jugendrefferentin, etc..) und wen du jetzt noch behauptest gläubige Leute würden keine Verantwortung übernehmen. na ja was soll ich da noch sagen...


    Mfg

  • Sorry Jopi, vielleicht war es falsch ausgedrückt.


    Ich meinte, diese Einstellung kann EINE mögliche "Lebensphilosophie" sein, der wohl durchaus manche Menschen nachgehen.


    Dass hinter dem Begriff "Philosophie" noch weit mehr steckt als so ein einfacher Gedanke, bleibt unbestritten.


    Mir ging es ja eigentlich nur darum, aufzuzeigen, dass es durchaus Fälle gibt, wie SF³ sie beschrieben hat - daß dies aber erst mal recht wenig mit dem allgemeingültigen Begriff "Glauben" zu tun haben, sondern eher in das Reich der (Lebens-)Philosophie gerückt werden sollten, um zu verstehen, dass aus einer gewissen Hilflosigkeit" im Leben ja durchaus ein (vermeintlicher) "Glaube" erwachsen kann - selten aber umgekehrt.


    Ich glaube, mir geht es wie so vielen anderen hier:


    Das Thema als solches ist recht schwammig, wenngleich äußerst interessant. Daher sind auch viele Dinge, die damit zu tun haben, gar nicht einfach in Worte zu fassen...


    [edit] Ich glaube ich weiß jetzt wie Du den Satz (miß-)verstanden hast: Natürlich bedeutet der Begriff "Philosophie" für mich NICHT, daß man unfähig ist, sein eigenes Leben zu führen und deshalb viel nachdenken muß!! Ich meinte, daß mancher "Unfähige" Gott in "seine" Philosophie mit einbaut...

  • Mein kleines Statement hierzu:


    Ich bin auch kein gläubiger Mensch und kann daher mit den glaubensbehafteten Inhalten der Kirche nur wenig anfangen. Sehe aber aber andere extrem wichtige andere Aspekte:


    - Die Kirche gibt vielen Menschen einen Leitfaden. Wenn man etwas mehr im Sinn hat als nur Playstation spielen, stellt man sich unweigerlich die Frage wo man herkommt, wohin man geht.
    Dafür bietet die Kirche antworten.


    - Die Kirche leistet Sozialarbeit in einer Dimension, wie es unser Staat gar nicht leisten könnte. Auch wenn es hier wohl nicht alle wahrhaben wollen, aber unserer Gesellschaft besteht nicht nur aus coolen Jugendlichen. Sehr viel Menschen brauchen Hilfe, die Kirche hilft. Und meistens kommt die Hilfe von Herzen.


    Ganz nebenbei wurde unser Wohlstand fast ausschließlich durch solche "schwache Persönlichkeiten" erschaffen.


    PS: Und an solchen "starken Persönlichkeiten" die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, wird der Wohlstand untergehen. Aber das werdet ihr ja dann zu spüren bekommen, wenn ihr auch mal Hilfe nötig habt.

    Gruss HK


    Manche mögens Heinz...

  • Im Moment bin ich Zivi an der kath. Sozialstation.
    Wer tagtäglich zur Arbeit geht, sowieso zuviele Steuern zahlt, überlegt sich da schon, ob es sich lohnt, wenigstens die Kirchensteuer zu sparen, da man mit dem Papst eh nicht klarkommt. Ich behaupte: Nein.
    Wer mal hinter die Kulissen unserer Gesellschaft blickt, wird mich vielleicht verstehen. Uns geht es doch allen gut. Manchen zwar mehr, manchen weniger, aber hier muss niemand Hunger leiden. Essen, Trinken, Wohnung, Computer, Telefon, Stereo-Anlage, Autos, Klamotten, Urlaub, Handys (!), alles heute eine Selbstverständlichkeit. Und mir soll keiner erzählen, dass er durch die Kirchensteuer arm wird.
    Wir werden alle nicht jünger. Und in unserer Gesellschaft sind Alter und Krankheit verpönte Themen, aber mit diesen Themen müssen wir uns früher oder später auseinandersetzen. Die Anonymität nimmt immer mehr zu, kann sein, dass wir in ein paar Jahren/Jahrzehnten mit einer Krankheit dastehen, wo wir auf fremde Hilfe angewiesen sind. Genau diesen Menschen wollen die Sozialstationen ein möglichst angenehmes Leben in gewohnter Umgebung bieten. Dass das ein Zuschuss-Unternehmen ist, ist wohl auch klar. Es gibt auch städtische Sozialstationen, aber diese könnten nie die ganzen Patienten, die von den kirchlichen Stationen betreut werden, übernehmen, weder personell noch finanziell. Der Staat zahlt den Sozialstationen für ihre Arbeit Zuschüsse, aber ein nicht unerheblicher Teil wird von den Kirchen übernommen. Wenn die Kirchensteuer-Einkünfte wegfallen, muss die Kirche mehr sparen und letzenendes der Staat mehr zuschießen. Und dass der kein Geld hat, ist wohl kein Geheimnis.
    Dies ist nur ein Aspekt, der für die Kirchenmitgliedschaft spricht. Von der Glaubensseite muss das wohl jeder für sich ausmachen. Aber wenn man auch nicht gläubig ist, sollte das nicht automatisch den Austritt aus der Kirche bedeuten. Kirche ist nicht nur Pfarrer, Ministranten, Weihrauch und Predigt, sondern auch Sozialstation,Jugendarbeit, Kindergarten...

    Bye bye barring o2 - hello Vodafone D2!
    Das hervorragende Netz und der gute Service sind mir 5€ im Monat mehr wert!

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen

    (...)


    Tretet dem Thema entweder mit mehr Respekt entgegen oder solche Themen bleiben hier künftig außen vor, wenn damit andere Menschen beleidigt werden!


    Wo kann man für den Ausschluss solcher Themen voten?


    Ich mische mich zwar auch in solche Themen ein, fühle mich dazu aber allein schon durch das Vorhandensein eines solchen Beitrages provoziert, meinen Senf dazu zu geben.


    Haltet es für schwachsinnig, aber wie ich sehe, bin ich nicht der einzige, dem dabei regelmäßig der Hut hoch geht.


    Also plädiere ich hiermit höchstoffiziell für den Ausschluss des Themas Religion/Glauben/Kirche aus TT.


    Der Stefan...(<- unchristliche Schrebweise, weswegen ich auch schon verbal angegriffen wurde...)

  • ...dabei halte ich gerade solche Threads für die Interessantesten (so wie z.B. auch den "Nickname"- oder den "Mäusethread").


    Gerade bei diesen Gelegenheiten outen sich die Kleingeister und solche, die es werden wollen - umgekehrt lassen sich so auch diejenigen "aufspüren", die noch halbwegs klar in der Birne sind (wobei auch hierüber jeder seine eigenen Ansichten haben dürfte).


    Nicht zuletzt entwickeln sich aus solchen Threads trotz der (zum Glück wenigen) "Kaputtmacher" immer wieder ganz interessante Diskussionen, die sicherlich dem Einen oder Anderen mal eine Anregung geben können...


    Sicherlich kann man nicht den Anspruch erheben, in einem Mobilfunkforum Menschen zum Nachdenken über Grundsätzliches bewegen zu wollen.


    Dennoch geschieht gerade bei TT im "Geplauder" mehr als man auf den ersten Blick ahnen könnte. Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob ich hier tatsächlich noch in einem Mobilfunkforum bin :rolleyes:


    Mich stört das aber nicht - ganz im Gegenteil: Das ist ja gerade das Salz in der Suppe.Nur mancher muß eben gelegentlich gebremst werden, damit ihm nicht der Salzstreuer ausrutscht...

  • Zitat NoTeen:
    Gerade bei diesen Gelegenheiten outen sich die Kleingeister und solche, die es werden wollen



    Also, trotz der kurzen Zeit, in der ich jetzt erst dabei bin, möchte ich eine Lanze für's Forum brechen:
    Kleingeister habe ich hier noch keine erlebt, noch nicht mal im Ansatz.
    Outen tut sich höchstens das Gegenteil davon- die, bei denen die Bremsen versagen oder kaputt sind.
    Grettz, Norbert;)

    Alles wird gut.

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