Kirchenaustritt ja oder nein?

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Wenn Ihr glaubt, die Welt bestünde nur aus Materialismus und Vernunft und die Intelligenz- oder toller noch- die Vernunft- würde irgendwann die Religionen besiegen, dann habt Ihr einfach keine Vorstellung und ein eingeschränktes Weltbild.


    Jepp. Man muss z.B. nur mal daran denken, dass vieles in der modernen Physik eigentlich auch in den Bereich der Esoterik/Religion gehört. Man denke nur an Stephen Hawkings Parallelwelten, diverse Auslegungen von Einsteins Relativitätstheorie, und ähnlich bisher nicht beweisbare Aussagen... :rolleyes:
    Irgendwelche Gedanken zu den nicht erklärbaren Wundern der Welt wird sich der Mensch halt immer machen. Welche gerade "in" sind, sollte doch eigentlich egal sein...


    Zitat

    Was hat Glauben an Gott mit der eigenen Fähigkeit zu tun, sein Leben zu meistern!?


    Ähm... ich bin weit davon entfernt, zu behaupten, dass alle Gläubigen "unfähige" Spinner sind.
    Aber: Es ist Fakt, dass gerade Leute mit schwachem Selbstbewusstsein und/oder vielen Problemen besonders geneigt sind, an irgendetwas zu glauben, um Halt zu finden. Nicht umsonst suchen Sekten ihre Jünger gerade bei jugendlichen, unsicheren Leuten...

  • Du kannst nicht von jemanden behaupten, er sei eine schwache Persönlichkeit und nicht in der Lage, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen ohne ihn damit persönlich anzugreifen.


    Religion ist etwas, das viele Menschen tief im Innersten betrifft und wer pauschal Gläubige aburteilt verletzt und beleidigt sie damit.


    Darum geht es mir. Alles schön und gut, wenn Du tolerant bist. Ich finde es aber interessant, daß man nun auch schon gläubigen Menschen gegenüber tolerant sein muß. Daß diese Gruppe von Menschen als eine Gruppe angesehen werden, die irgendwie außen vorstehen und toleriert werden müssen.


    Nur weil man vielleicht selbst nicht gläubig ist und den Glauben überhaupt nicht nachvollziehen, gibt einem das nicht das Recht so über sie zu urteilen.


    Da fehlt es einfach an Würde und Respekt, den man dem gegenüber aufzubringen hat, völlig egal welcher Meinung man ist.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³

    Ich finde Kirche oder generell glauben ist was für schwache Persönlichkeiten, die nicht in der Lage sind selbst Verantwortung zu übernehmen oder ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
    Wenn ich keinen Schuldigen finde dann war's eben der Gott der mich bestrafen wollte.
    So kommt man auch nicht weiter im Leben Jungs :flop:


    Wenn Du niemanden angreifen wolltest, erkläre mir mal diese Aussage von Dir :flop: :flop: :flop:



    Sie ist nicht nur zutiefst beleidigend, sondern zeugt von einer unsagbaren Unkenntniss (oder sollte ich Dummheit sagen?) was diese Dinge betrifft.



    Bei soviel geistigen Dünnschiss geht mir die Hutschnur hoch


    Erinnert mich an unseren Hund-mit-Schaufel-totschlag-User, der auch niemanden angreifen wollten.
    Und dann noch Dein kleiner Rückzieher.... starke Persönlichkeit.... Respekt :(


    m.

  • Zitat Mort:


    Ähm... ich bin weit davon entfernt, zu behaupten, dass alle Gläubigen "unfähige" Spinner sind.
    Aber: Es ist Fakt, dass gerade Leute mit schwachem Selbstbewusstsein und/oder vielen Problemen besonders geneigt sind, an irgendetwas zu glauben, um Halt zu finden. Nicht umsonst suchen Sekten ihre Jünger gerade bei jugendlichen, unsicheren Leuten...



    Eines ist für mich klar: jeder glaubt an irgendetwas. und das hat NICHTS mit Schwäche zu tun. Ob nun institutionalisiert oder irgendwie anders... gibt es nicht auch viele Atheisten unter denen, die ihre soziale Unfähigkeit in unzähligen Chats im Internet kaschieren, sich virtuell zum Helden machen? Auch das ist Schwäche und ein Glaube- nämlich der realen Farblosigkeit zu entfliehen.
    Und Halt- manche finden ihn in der Kirche, andere im Ansammeln von tausend Versicherungen oder in sexueller Dominanz, oder in ihrem M3...
    Was ich damit sagen will ist, das Glauben nichts mit Schwäche zu tun hat.


    greetz, norbert

    Alles wird gut.


  • Freundchen jetzt lehst du dich aber zu weit aus dem Fenster :mad:
    Wenn das mit dem Hund-Schaufel-Typen keine Beleidigung ist dann weiss ichs auch nicht. Du bist unten durch Kollege.


    Ich erkläre natürlich gerne meine Aussage.
    Ich nehme mal an, dass du dich auf folgendes beziehst:

    Zitat

    So kommt man auch nicht weiter im Leben Jungs :flop:


    Das gilt allen, die alles auf Religion zurückführen und schon jeglichen Bezug zur Realität verloren haben, den Leuten, die sogar von euch als Spinner bezeichnet werden würden.


    Zitat

    Du kannst nicht von jemanden behaupten, er sei eine schwache Persönlichkeit und nicht in der Lage, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen ohne ihn damit persönlich anzugreifen.


    Hab ich wie gesagt auch nicht von jemandem behauptet. Es war auf niemand bestimmten bezogen und erst recht auf keinen aus diesem Thread nur eben auf diese extremgläubigen.


    Offenbar versteht ihr mich nicht und ich euch auch nicht also werde ich hier jetzt auch nichts mehr zu schreiben.


    -SF³

  • Leute Leute Leute!


    Ich glaube, bevor ihr euch noch gegenseitig die (virtuellen) Schädel in diesem "Glaubenskrieg" einschlagt, sollten hier mal einige Begriffe in diesem meiner Ansicht nach wirklich interessanten Thread geklärt werden.


    Nämlich Glaube, Religiosität/Religion und evtl. noch Philosophie.


    Glaube, das ist das, was mehrere Milliarden Menschen tief in ihrem Innersten spüren - mitunter, wie jemand so richtig geschrieben hat, das Intimste, was es überhaupt gibt, da ich diese Sache nur mit mir selbst und meinem "Schöpfer" ausmachen kann.


    Religion ist das, was im westlichen Kulturkreis die Kirchen verbreiten. In deren Rahmen soll sich - nach dem Willen der Kirchen - der Glaube bewegen, muß er aber ganz und gar nicht.


    Philosophie ist unter Anderem das, was SF³ angesprochen hat - nämlich die Einstellung vieler Schwacher und Orientierungsloser Gemüter, die ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen können - frei nach dem Motto: "Der Liebe Gott wird's schon richten".


    Bei allen Diskussionen über den Glauben sollte man nun als Allererstes aufpassen, daß man nicht evtl. Ursache und Wirkung verwechselt.


    Eine wie oben beschriebene charakterliche Schwäche kann vielleicht Auslöser für einen starken "Glauben" sein (im Volksmund kennt man das Ergebnis daraus als Bigotterie), aber niemals dessen Ergebnis!


    Ich kenne einige Gläubige Menschen, die mit ihrem Glauben sehr glücklich sind und dennoch einen sehr geraden, unbeirrbaren Weg gehen - mehr vielleicht als mancher "Ungläubige".


    Ich persönlich halte mich für durchaus "gläubig", obwohl ich die Philosophie vertrete, daß ich mein Leben alleine leben muß.


    Die Religion war mir dabei nie eine große Hilfe, und eine Kirche habe ich zuletzt vor 10+x Jahren gesehen.


    Wichtig ist es doch letztendlich nicht, ob ich Gläubige oder Ungläubige toleriere (wer gibt mir denn das Recht dazu?), sondern ob ich mich selbst und meine Einstellung tolerieren kann. Ob ich mit dem, was in und mit meinem Leben geschieht, zufrieden sein kann. Ob ich in irgendeine Richtung laufe oder ständig nur im Kreis herum krieche.


    Und wenn irgendeinem Menschen bei dieser Richtungssuche der Glaube als "verlängertes Gewissen" helfen kann, na warum soll er sich selbst dann diese Hilfe verwehren? Ist doch erst mal gar nicht relevant, ob der "Mann mit dem langen weißen Bart", an den ich vielleicht glaube, wirklich existiert oder nicht. Wichtig ist, daß ich mein Leben auf die Reihe kriege!


    Soviel dazu. Und nun BTT :D


    Ich selbst bin noch immer nicht aus der Kirche ausgetreten, obwohl ich mit den "Pfaffen" nicht viel am Hut habe und obwohl meine Tochter nicht getauft ist.


    Ich halte es mit Jopi (auch wenn ich, bis er es geschrieben hat, nie darüber nachgedacht habe) und denke, es gibt immer noch genügend Gutes, was mit "meinem " Geld gemacht wird, und wenn von den 300, 400 oder 600 Euro, die ich jedes Jahr bezahle (ich habe keine Ahnung, wieviel es ist), nur 10 Euro irgendeinem Menschen in Deutschland was Gutes tun können, dann ist es das wenigstens für die 10 Euro wert!


    just my 22 cents :rolleyes:

  • Ich arbeite für die Kirche und zwar als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit! (siehe auch meine Signatur)


    Ein anderes Wort für Religion / Kirche ist auch Glaubensgemeinschaft und genau im zweiten Teil des Wortes liegt der Schlüssel: Gemeinschaft! Für die meisten Leute die ich kenne hat Kirche nichts mit am Sonntag in der Gottesdienst laufen zu tun, aber für genügend alte Menschen dient der Sonntägliche Kirchgang zum Aufrechterhalten sozialer Kontakte!


    Auch wenn nur 9% der Kirchensteuer direkt in soziale Einrichtungen fließen ist der indirekte Teil wesentlich größer und ermöglicht in weiten Teilen erst die ehrenamtliche Arbeit! Uns steht eine Hauptamtliche Kraft zur Verfügung (Sozialpädagogin), mit der man über auftretende Probleme sprechen und Hilfe anfordern kann. Dies hat in keinster Weise etwas mit Therapie für einen selbst zu tun sonder mit ganz konkreten Fragestellungen - wie reagiert ihr auf einen Teilnehmer wenn er euch von seiner Magersucht erzählt??? Bei uns in der Jugendarbeit gibt es ca. 30 ehrenamtliche Mitarbeiter, die ohne professionelle Unterstützung ihre Arbeit nicht in dem Rahmen machen könnten wie sie es tun! (Beispiele werden bei Interesse gerne nachgeliefert!)
    Desweiteren vermute ich das ein Teil der Leistungen die von der Kirche für soziale Zwecke verwendet werdenin den 9% gar nicht auftauchen: z.B. Telefongebühren, Kleinbusse und was sonst über den allgemeinen Gemeindeetat läuft...


    Aus der Kirche austreten? - Niemals, denn nach einem Jahr Zivildienst und drei Jahren ehrenamtlicher Mitarbeit weiss ich das das Geld und die Unterstützung bitter nötig sind! Zumal der Kirche durch steigende Arbeitslosenzahlen ein ganz erheblicher Teil der Einnahmen wegbricht, Arbeitslose (wie auch Studenten) zahlen keine Kirchensteuern!


    Das die kirchlichen Einrichtungen zur Zeit noch die gleichen Aufgaben übernehmen wie vor einigen Jahren liegt vor allem an dem gesteigerten Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiter!


    Die Äußerungen einiger User dagegen enttäuschen mich sehr: Eure Fähigkeit die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit auf ein Hobby (Handys) zu reduzieren finde ich beachtlich! (Warum geistert mir die ganze Zeit bei einigen Beiträgen das Wort Sozialschmarotzer im Kopf rum???) Würde ich nicht mehr als 400 Std. im Jahr Jugendarbeit machen wäre sicherlich das eine oder andere Handy mehr drin, aber es gibt wichtigere Dinge im Leben!


    Mit traurigem und enttäuschem Gruß
    Axel Huffziger


    P.S. Und jetzt erzählt mir nicht ihr würdet das Geld auf andere Weise für soziale Zwecke verwenden... - genauso wie alle eine finanzielle Unterstützung von TT zugesagt haben und keiner Zahlt!


  • hm,
    also die rosinen (internatsleistungen) hast du mitgenommen, und bist sogar so tolerant, diese gruppe der andersdenkenden (anders kann man deinen beitrag ja nicht verstehen) zu tolerieren...


    das ist ja sehr großzügig. als nächstes kommt dann was ? wer nicht für uns ist, ist gegen uns?


    ja, so hat es auch die amtskirche mal gehalten. ich finde es sehr schade, dass ihr eine solche einstellung von euch gebt. ich behaupte auch, dass ihr nicht genau wißt, was für taten und was für ein engagement in vielen bereichen der kirche (konkret von den sog. laien) vollbracht wird.
    dies ist staatlich nicht zu leisten und ich weiß auch nicht, wer sonst es übernehmen würde. denn - und da sind hier einige ja die richtigen vorbilder- zunächst denken leider immer mehr leute an sich selbst und was sie für eine gegenleistung bekommen. der solidargedanke, eine der größten stärken unserer gesellschaft, wird verdrängt und als lächerlich, überholt oder sonstwie nur etwas für schwächlinge gezeichnet.


    nun denn, ich denke eure ansicht wird sich in dem augenblick ändern, in dem ihr selber mal zu den sozial schwachen gehört und diese hilfen in anspruch nehmen müßt...


    cm

  • Da komm ich gerade vom Amtsgericht wieder, werfe einen Blick ins TT und, was seh ich da ? Da wird eifrig über den Kirchenaustritt diskutiert. :)


    Ich habe lange überlegt, ob ich es machen soll oder nicht und mich dann irgendwann dafür entschieden. Wäre ich nicht so faul bzw. hätte das Amtsgericht bessere Öffnungszeiten, hätte ich es schon vor ca. 1 Jahr gemacht.

  • Zitat

    Original geschrieben von muellix


    der solidargedanke, eine der größten stärken unserer gesellschaft, wird verdrängt und als lächerlich, überholt oder sonstwie nur etwas für schwächlinge gezeichnet.


    habe zwar die Diskussion nicht komplett verfolgt, aber ich glaube das hast Du was falsch verstanden. Es ging nicht darum, dass Solidargedanke veraltert, überholt, konservativ ist, sondern die Kirche und ihre Einstellung. Als Stichwort wäre hier z.B. das Zölibat zu nennen.

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