Kirchenaustritt ja oder nein?

Zitat

Original geschrieben von Zeus

Die sozialen Einrichtungen sind imho nur eine Randerscheinung der Kirche. Das könnte man auch sehr sehr sehr viel billiger und einfacher haben. Die meisten kirchlichen einrichtungen wie Krankenhäuser usw, werden eh zu 99% vom statt finanziert. Es gibt ja glücklicherweise auch nichtkirchliche Beratungs- und Hilfsorganisationen und staatliche Hilfsleistungen. Auf die Kirchensteuerproblematik wurde ja schon am Anfang des Threads eingegangen.

Das Wesentliche ist aber die merkwürdige Sagen-, Mythen- und Märchenkultur die dem Ganzen zugrundeliegt. Die offiziellen Vertreter der Kirche glauben meiner Meinung nach genauso stark an das Zeug das sie erzählen wie Erwachsene die ihren Kindern erzählen die Weihnachtsgeschenke würden vom Weinachtsmann gebracht an diese Geschichte glauben. Man könnte den Kirchenvertretern noch zu gute halten das sie auch ähnliche Intentionen verfolgen. Leider lässt sich insbesondere die Struktur der katholischen Kirche imho weder mit dem gesunden Menschenverstand noch mit den Grundsätzen des Grundgesetzes vereinbaren.

Menschen die irgendwelche religiösen Ideale verfolgen empfinde ich als beängstigend, unberechenbar, beratungsresistent und relativierenden Argumenten nicht zugänglich. Aus mysteriösen vermutlich biologisch bedingten Gründen lassen sich Esoterik und Aberglauben nicht besiegen und werden wohl immer ihre Anhänger finden. Immerhin ein Wirtschaftszweig der auch viele Arbeitsplätze bietet. Leider werden aber auch Krebskranke und andere Schwerkranke, Leidende und Leichtgläubige ausgebeutet.

Wenn anläßlich eurer Beerdigung die Glocken geläutet werden sollen wird das euren Hinterbliebenen übrigens auch in Rechnung gestellt wenn ihr zeitlebens Kirchenmitglied wart. Wie auch fast alle anderen Leistungen die dabei erbracht werden abgerechnet werden.

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Hast Du eine Ahnung was Du von dir gibst :flop:

Toleranz will gelernt sein

Bevor es hier böses Blut gibt, sollte man vielleicht doch mal etwas überlegen, was man so schreibt:

Zitat

Original geschrieben von Zeus
Menschen die irgendwelche religiösen Ideale verfolgen empfinde ich als beängstigend, unberechenbar, beratungsresistent und relativierenden Argumenten nicht zugänglich. Aus mysteriösen vermutlich biologisch bedingten Gründen lassen sich Esoterik und Aberglauben nicht besiegen und werden wohl immer ihre Anhänger finden.

Ich halte mich mal mit weiteren Kommentaren zurück, aber vielleicht solltest du dir nochmal ganz genau durchlesen, was du da geschrieben hast.
Sorry, aber soviel geballte Intoleranz, [edit] und auch mehr als moralisch bedenkliche Worte innerhalb von 2 Sätzen...reife Leistung :mad: :flop:
Du hast grad einen Großteil der Weltbevölkerung als angsteinflößende, unberechenbare und biologisch "nicht normale" Menschen bezeichnet...weitere Worte sind dazu wohl überflüssig.

[edit]
Ich selber habe zugegeben einen sehr kritischen Standpunkt der Kirche gegenüber.
Aber Kirche ist nicht Rom alleine.
Das vieles, auch die Ansichten grade der Kirchenführung, nicht immer unbedingt zeitgemäß sind, ist die eine Seite.
Trotzdem sollte man niemals vergessen, dass von Mitgliedern und Organisationen der Kirche eine Menge für die Menschen getan wird.
Ich bewundere das Engagement dieser Leute, die sich wirklich noch aus einem der christlichsten Grundsätze, nämlich der Nächstenliebe, für das Wohl anderer Menschen einsetzen, und das weltweit.
Die Kirche war immerhin über Jahrhunderte schon immer auch ein Zufluchtsort für Hilfesuchende.
Es gibt, grade in der Geschichte der Kirche, jede Menge äußerst fragwürdige Aktionen und Vorgänge.
Trotzdem kann man dafür nicht sämtliche Gläubigen verurteilen.
Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist die Toleranz. Und die sollte auf beiden Seiten geübt werden.
Kritik gehört natürlich dazu, ohne (konstruktive) Kritik gibt es keine Veränderungen.
Trotzdem macht ein bestimmter Glaube Niemanden zu einem besseren oder schlechteren Menschen und nicht vorhandener Glaube ist genausowenig ein Makel, wie es auch Niemanden zu etwas besonderem macht.
Es ist wie mit allen Dingen: Zuviel ist selten gut, aber in Maßen kann es durchaus hilfreich sein.
Ich akzeptiere und respektiere jeden, der einen Glauben hat, wie ich im Gegenzug genauso erwarte, dass man akzeptiert, dass ich eben keinen wirklichen Glauben habe.
Bevor ich einen Menschen ernsthaft beurteilen kann, muss ich mir ersteinmal ein möglichst genaues Bild von diesem Menschen machen.
Ob derjenige religiös ist oder nicht, spielt prinzipiell nur eine untergeordnete Rolle, wichtig ist wie er sich mir gegenüber verhält.

Ja ich habe bereits eine negative Erfahrungen mit der Kirche, aber mir ist durchaus auch bewusst, dass dies nur ein Einzelfall war und nicht pauschalisiert werden kann.

So long....

Zeus: Leider lässt sich insbesondere die Struktur der katholischen Kirche imho weder mit dem gesunden Menschenverstand noch mit den Grundsätzen des Grundgesetzes vereinbaren.

Diesen Satz kann ich allerdings unterstreichen!

Nur- und da ist die Kritik von Chevygnon absolut berechtigt, einen Großteil der Menschheit auf arrogante und verletzende weise zu stigmatisieren, dazu fehlt auch mir jegliches Verständnis.
Das ist Randgruppenniveau. Und ist imho ein zeichen dafür, das auf Deine Weise "erleuchtete" eine solche sind. Sorry... aber der Respekt vor andersdenkenden sollte in jedem Falle gewahrt bleiben.:(
Greetz, Norbert

Re: Toleranz will gelernt sein

Es war für mich "sehr angenehm", nach dem Kirchenaustritt (vor ca. 5 Jahren) den ganzen Mist und die Unheilsankündigungen der verschiedensten Kirchengemeinden in etlichen "SPAM"-Briefen zu lesen. Darin wurde nicht beschrieben, welche Vorteile die Mitgliedschaft in der Kirche bringt, sondern nur, welche Nachteile durch einen Austritt "drohen".

Zeugt das etwa von Toleranz, Weltoffenheit und Klugheit? Meiner Meinung nach nicht. Eher von kommerziellem Denken. Jeder ausgetretene bedeutet einen nicht unerheblichen, finanziellen Verlust. Allein durch mich verliert die Kirche im Jahr fast 600 €. Rechnet das mal hoch, dann dürften die Beweggründe für die diversen Bekehrungsversuche recht schnell klar werden.

Und genau das ist seitens der Kirche - meiner Meinung nach - Heuchlerei pur und einer der Hauptgründe auszutreten

Der Stefan...

[Edit: Um Provokationen zu vermeiden umformuliert]

Stefan, ich gebe Dir weitestgehend recht und Deine Erfahrungen decken sich größtenteils mit meinen. (Kirchenaustritt 1996) - aber, wie bei so vielen Themen macht der Ton die Musik. Ich denke, man kann eine kritische Haltung auch formulieren, ohne Andersdenkende despektierlich zu behandeln. So sehr ich im Grunde mit Zeus übereinstimme, so wenig habe ich Verständnis für seinen Ton. Bevor man Türen eintritt, sollte man anklopfen.
Greetz, Norbert

Ich würde nie aus der Kirche austreten. Ich nutze zwar die Einrichtungen nicht, hab auch nicht so ein gutes Bild meiner kath. Religion doch ich bleibe Treu. Die Kirche hat ihr schlechten Seiten aber auch ihr guten. Und gerade die guten Seiten überwiegen.

Was ich noch sagen wollte

Kleine Anmerkung:

Ich bin der Meinung, dass der Kommentar von Zeus intolerant und bedenklich ist, ich habe damit in keinster Weise meine Meinung über Zeus selber kundgetan. WÄre eh schwierig, da ich ihn nicht kenne.

Zitat

Original geschrieben von parabuthus
[...]aber, wie bei so vielen Themen macht der Ton die Musik. Ich denke, man kann eine kritische Haltung auch formulieren, ohne Andersdenkende despektierlich zu behandeln. So sehr ich im Grunde mit Zeus übereinstimme, so wenig habe ich Verständnis für seinen Ton. Bevor man Türen eintritt, sollte man anklopfen.

Genau das ist es, worum es mir ging. Ich will hier niemanden ernsthaft persönlich angreifen, aber die vorgenannten Formulierungen waren schlicht unpassend.

So long...

P.S.: Stefan du hast Post

Jetzt bin ich dran mich ne Runde unbeliebt zu machen:

Ich finde Kirche oder generell glauben ist was für schwache Persönlichkeiten, die nicht in der Lage sind selbst Verantwortung zu übernehmen oder ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Wenn ich keinen Schuldigen finde dann war's eben der Gott der mich bestrafen wollte.
So kommt man auch nicht weiter im Leben Jungs :flop:

Für mich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kirche sozusagen ausstirbt auch wenn ich neulich noch schockiert darüber war, dass Veranstaltungen wie das 'Christival' tatsächlich von Jugendlich wargenommen werden also die Nachwuchssorgen wohl nicht so akut zu sein scheinen.

BTT: Du willst keine der Leistungen der Kirche in Anspruch nehmen? Warum zögerst du auszutreten?
Ich habe jetzt mehrere Jahre die Leistungen der Kirche in Anspruch genommen weil ich auf einem Internat mit kirchlicher Trägerschaft war. Aber jetzt wüsst ich auch nicht mehr, warum ich dort noch Mitglied sein sollte.

Bleibt zu sagen: Jedem das seine.

-SF³

Zitat

Original geschrieben von SiemensFreak³
Ich finde Kirche oder generell glauben ist was für schwache Persönlichkeiten, die nicht in der Lage sind selbst Verantwortung zu übernehmen oder ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Und ich sage Euch jetzt auch mal was, denn diese pauschalisierenden Dinge gehen mir langsam auf den Wecker!

Religion und Glauben ist etwas, was für viele Menschen die grundfeste ihrer Wertvorstellungen, Moral und Daseinsberechtigung darstellt.
Viele Menschen finden im Glauben ihren Sinn, ihren Nutzen und ihre tiefen, innerlichen Frieden.
Darüber hinaus engagieren sich viele in der Kirche, weil sie damit Bedürftigen etwas Gutes tun und sei es nur, daß sich Menschen, die alleine sind in Gruppen versammeln und gemeinsam über den Alltag sprechen.
Viele tun aktiv etwas für diese Gesellschaft und auch für die dritte Welt.

Ich finde, das was hier einige pauschalisierend und persönlich angreifend von sich geben richtig widerlich!
Ihr seid zu unverschämt und unfähig, anderen Menschen Respekt zu zollen!
Ihr solltet genau wissen, daß für andere Religion eben nicht das ist, was es für Euch ist. Das sollte man verdammt nochmal respektieren! :mad:

Religion ist etwas, das es schon seit Menschengedenken gibt.
Der heutige Mensch hält sich nur für unglaublich schlau und meint, die Welt und alles was sie umgibt ja prima zu beherrschen, weil er so wahnsinnig intelligent ist. Folglich sind alle, die noch an etwas Transzendetes glauben dumme Spinner, die ihr Leben nicht im Griff haben!
Überlegt mal, was Ihr da redet!
Wenn Ihr glaubt, die Welt bestünde nur aus Materialismus und Vernunft und die Intelligenz- oder toller noch- die Vernunft- würde irgendwann die Religionen besiegen, dann habt Ihr einfach keine Vorstellung und ein eingeschränktes Weltbild.

Was hat Glauben an Gott mit der eigenen Fähigkeit zu tun, sein Leben zu meistern!?
Wer so einen Quatsch daher redet hat wohl auch im Reli oder Ethik Unterricht nicht aufgepasst und schon erst recht nicht die christliche Lehre verstanden!

Aber er erdreistet sich, hier so zu urteilen und damit die gesamte Religionsfrage und Dinge, den Menschen tief im Innern ihrer Seele betreffen mit einem Wisch totzuschlagen.

Da krieg ich Ausschlag!

Tretet dem Thema entweder mit mehr Respekt entgegen oder solche Themen bleiben hier künftig außen vor, wenn damit andere Menschen beleidigt werden!

Ich hab ja geschrieben "Jedem das seine"
Damit wollte ich eigentlich ausdrücken, dass ich solche Menschen toleriere. Ich gehe ja auch täglich mit ihnen um wie man nicht zuletzt hier sieht. Ich habe nichts gegen gläubige und greife auch niemanden persönlich an. Falls sich jemand angegriffen fühlt sollte er wissen, dass ich dies mit obigem Posting nicht beabsichtigt habe.
Es ist halt meine Meinung - dass da für einige was nicht dran zu vertreten ist oder einfach in ihren Augen Schwachsinn oder was auch immer ist akzeptiere ich auch.

Jeder Jeck is anders

-SF³