Kirchenaustritt ja oder nein?

  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³
    Richtig, weil es dann nicht halb so viele Christen gäbe.


    -SF³


    Zum ersten Teil:
    Wenn du Azubi bist, kriegst du doch regelmäßig (monatlich oder bei Änderungen deines Gehalts) einen Gehaltsstreifen wo aufgeführt ist, wie es vom Brutto zum Netto geht (Auflistung quasi). Dort steht dann u.a. drauf ob du Lohnsteuer zahlst.


    Zum zweiten:
    Sag doch lieber nominelle Christen - denn Christen sind für mich was anderes. Wer Kirchensteuer zahlt ist doch kein Christ.

  • Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Wenn eine Gemeinde beispielsweise 20 % der Kosten eines Kindergarten trägt, wieso sollte sie dann nicht darauf bestehen dürfen, dass die Angestellten auch der Kirche angehören. Das ist doch nicht logisch nachzuvollziehen.


    Es ist tatsächlich logisch (und mathematisch) nicht nachzuvollziehen, wieso diese Gemeinde in diesem Fall darauf bestehen dürfen soll, daß alle Angestellten der Kirche angehören. Diese Eigenschaft für 20% der Angestellten zu fordern (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) wäre wohl nur gerecht, oder?


    Thomas

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas2000
    Es ist tatsächlich logisch (und mathematisch) nicht nachzuvollziehen, wieso diese Gemeinde in diesem Fall darauf bestehen dürfen soll, daß alle Angestellten der Kirche angehören. Diese Eigenschaft für 20% der Angestellten zu fordern (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) wäre wohl nur gerecht, oder?

    Wieso nur 20 % der Angestellten? Die Gemeinde finanziert 20 % des Kindergartens, entlastet somit den Haushalt der Stadt um einige zehntausend Euro pro Jahr. Dafür kann die Gemeinde meines Erachtens auch verlangen, dass die Angestellten im Kindergarten der ev. Kirche angehören. Die Kinder sollen ja im christlichen Glauben erzogen werden. Das erwarten auch die Eltern von einem ev. Kindergarten.
    Stell dir mal vor, du würdest einen Kindergarten betreiben, jedes Jahr einige zehntausend Euro zuschießen und hättest nicht mal zu entscheiden. Fändest du das richtig?


    mfg
    Foxy

    Errare humanum est!

  • Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Die Kinder sollen ja im christlichen Glauben erzogen werden.


    Das Kindergartenalter ist tatsächlich genau das Alter, in dem Kinder durch eine Ideologie so zu beeinflussen sind, daß sie auch im späteren Leben nur schwer wieder davon befreien können. Um die Gefahr einer später auftretenden eigenen Meinung zu mindern, genügt es allerdings nicht, wenn das Personal der Kindergärten nominell der Organisation angehört, es sollte schon entsprechend geschult sein.


    Das ist nichts ungewöhnliches sondern wird in allen Diktaturen so gehandhabt.

    4 8 15 16 23 42

  • Zitat

    Original geschrieben von Saletti
    Das Kindergartenalter ist tatsächlich genau das Alter, in dem Kinder durch eine Ideologie so zu beeinflussen sind, daß sie auch im späteren Leben nur schwer wieder davon befreien können. Um die Gefahr einer später auftretenden eigenen Meinung zu mindern, genügt es allerdings nicht, wenn das Personal der Kindergärten nominell der Organisation angehört, es sollte schon entsprechend geschult sein.

    Vielleicht sollte man es den Eltern überlassen, wie sie ihre Kinder erziehen möchten. Wenn Eltern sich für einen christlichen Kindergarten entscheiden, dann ist das eine bewusste Entscheidung für eine christliche Erziehung (ähnlich wie bei der Taufe des Kindes).
    Wenn du Atheist bist und deine Kinder in diesem "Glauben" aufwachsen lassen willst, kritisiere ich das ja auch nicht. Hierbei werden die Kinder ja auch in eine bestimmte Richtung beeinflusst: Es gibt keinen Gott.


    Zitat

    Das ist nichts ungewöhnliches sondern wird in allen Diktaturen so gehandhabt.

    Schön, dass du die Kirche mit einer Diktatur vergleichst. :flop:


    mfg
    Foxy

    Errare humanum est!

  • Zitat

    Original geschrieben von Saletti
    Das Kindergartenalter ist tatsächlich genau das Alter, in dem Kinder durch eine Ideologie so zu beeinflussen sind, daß sie auch im späteren Leben nur schwer wieder davon befreien können. Um die Gefahr einer später auftretenden eigenen Meinung zu mindern, genügt es allerdings nicht, wenn das Personal der Kindergärten nominell der Organisation angehört, es sollte schon entsprechend geschult sein.


    Das ist nichts ungewöhnliches sondern wird in allen Diktaturen so gehandhabt.


    Geht es noch unsachlicher? Das Christentum ist weder eine Ideologie noch eine Diktatur. Ist ja in Ordnung, wenn Du da nicht dran glaubst, aber Sachlichkeit schadet in dieser Diskussion nicht.


    Foxys Antwort kann ich da nur unterstützen. Niemand wird Dich zwingen, Dein Kind in einem evangelischen oder katholischen Kindergarten anzumelden. Aber wenn Du es da anmeldest, dann ist es doch normal, dass die Kinder da auch mit dem Glauben konfrontiert werden.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Die Gemeinde finanziert 20 % des Kindergartens, entlastet somit den Haushalt der Stadt um einige zehntausend Euro pro Jahr.


    Und das dürfte inkl. Lohnnebenkosten gerade mal einem Mitarbeiter entsprechen. Wenn man Deiner Argumentation folgt, wäre also gerade mal ein Quotengläubiger gerechtfertigt ;)

    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    trauriger Trend: viele Jugendliche haben mit Kirche und Co. nix am Hut, lassen sich aber firmen oder konfirmieren, gibt ja prima viel Geld von den Verwandten...dann sollte man auch so konsequent sein, und sich nicht firmen bzw. konfirmieren lassen.


    Und genau damit begann mein persönlicher Bruch mit der Kirche. Ich wollte genau diese Konsequenz zeigen und mich aufgrund meiner fehlenden Überzeugung nicht konfirmieren lassen. Ich wurde genau mit diesen Argumenten (Geld) geködert, von meinen Eltern, was ich Ihnen gerne verzeihe, aber auch in einem langen persönlichen Gespräch vom Pfarrer, was ich absolut inakzeptabel finde. Darüber gabs dann noch so WischWaschi Schein-Argumente wie "das kommt schon noch" etc. aber genau das widerspricht ja gerade dem Sinn des Rituals. Ich kam mir jedenfalls eher wie mit einer Drückerkolonne oder GEZ-Gebühreneintreiber vor.
    Sicher, ein Einzelfall, nur ein Pfarrer und zehntausenden, aber da kommt einfach so einiges zusammen.

    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    In Deutschland wird soviel Mist gebaut, soviele Verbrechen begangen, so viele Menschen betrogen und belogen und Kinderschänder geschützt, ohne sich angemessen zu entschuldigen, ich weiß nicht wie man da guten Gewissens hier leben kann.


    Nun ist es aber sehr viel schwerer aus Deutschland "auszutreten". Überzeugung hin oder her, ich habe mir nicht ausgesucht hier geboren zu werden, ich kann mir aber sehr wohl aussuchen Teil einer Kirche zu sein. Ich würde daher eher einen Vergleich zu einem Verein oder ein Partei ziehen: Wenn mir etwas nicht passt oder die gemeinsame Basis fehlt, trete ich eben aus. Deutscher werde ich aber immer bleiben, auch in Australien.


    Saletti: Netter Nachsatz ;)

    * A little bit of pain never hurt anybody...
    * You should never underestimate the predictability of stupidity.
    * If the milk turns out to be sour, I ain't the kinda pussy to drink it.
    * There is no spoon.
    * Schmerz ist Ansichtssache

  • Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Wieso nur 20 % der Angestellten?


    Weil die Kirchengemeinde den Kindergarten nur zu 20% finanziert?

    Zitat

    Die Gemeinde finanziert 20 % des Kindergartens, entlastet somit den Haushalt der Stadt um einige zehntausend Euro pro Jahr. Dafür kann die Gemeinde meines Erachtens auch verlangen, dass die Angestellten im Kindergarten der ev. Kirche angehören.


    Aufgrund welcher Logik? Lassen wir die Elternbeiträge mal außen vor und folgen Deiner Annahme, es wäre ein evangelischer KiGa (ist er in Wirklichkeit nicht, s.u.), dann entlastet die Stadt die Kirche immerhin im Umfang von 80% der Kosten. Sollte nicht die Stadt dann auch die Regeln bestimmen?

    Zitat

    Die Kinder sollen ja im christlichen Glauben erzogen werden. Das erwarten auch die Eltern von einem ev. Kindergarten.


    Und da geht der Etikettenschwindel doch schon los: wenn ein evangelisch-kirchlicher Kindergarten gewünscht wird, soll die evangelische Kirche den doch bitte selbst auf die Beine stellen. Einen zu 80% aus Steuer- oder Elternmitteln finanzierten KiGa zu 20% zu bezuschussen, und dann das Etikett "Evangelischer KiGa" dranzukleben, kann m.E. nicht richtig sein.


    Zitat

    Stell dir mal vor, du würdest einen Kindergarten betreiben, jedes Jahr einige zehntausend Euro zuschießen und hättest nicht mal zu entscheiden. Fändest du das richtig?


    Denkfehler: Die Kirche betreibt den Kindergarten ja gar nicht, sondern gibt einen Kostenzuschuß von 20% (s.o.).


    Saletti: Sustained, good point! Würde man auf die Zwangstaufe wehrloser Kleinstkinder verzichten, und diese Zeremonie ins höhere Alter verlegen, kämen wahrscheinlich aber viel weniger Gewohnheits-Kirchensteuerzahler dabei raus...


    Thomas

  • Zitat

    Original geschrieben von DesertEagle.50
    Und das dürfte inkl. Lohnnebenkosten gerade mal einem Mitarbeiter entsprechen. Wenn man Deiner Argumentation folgt, wäre also gerade mal ein Quotengläubiger gerechtfertigt ;)

    Das sehe ich ein wenig anders. Ich könnte das auch umdrehen: Nur 20 % (wenn überhaupt) der Eigenschaften eines jeden Angestellten wird vorgeschrieben: Seine Kirchenzugehörigkeit. :) Die restlichen 80 % (Mann oder Frau, alt oder jung, Staatsangehörigkeit, etc. pp.) spielen keine Rolle.
    Wolltest du denn keinen Einfluss haben, wenn du aus freiem Willen einen Kindergarten zu 20 % finanzieren würdest?


    mfg
    Foxy

    Errare humanum est!

  • Zitat

    Original geschrieben von Foxy
    Das sehe ich ein wenig anders. Ich könnte das auch umdrehen: Nur 20 % (wenn überhaupt) der Eigenschaften eines jeden Angestellten wird vorgeschrieben: Seine Kirchenzugehörigkeit.


    Du drehst Dich im Kreis und findest keinen geraden Weg. Wieso meinst Du, der 20-Prozentler dürfte bestimmen, welches Fünftel der Eigenschaften er bestimmen darf?
    Irgendwie widerspricht das, was Du da forderst, demokratischen Gepflogenheiten. Aber Demokratie ist für die Kirche ja sowieso ein schwieriges Gelände...


    Thomas


    Achtung: Dieses Posting kann Spuren provokanter Aussagen enthalten.

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