Kirchenaustritt ja oder nein?

  • 1. Panorama-Bericht:


    Ist für mich nicht die glaubwürdigste Quelle, da auch diese Sendung in erster Linie provozieren will (ähnlich: Monitor).


    2. Glaube ich das der Nutzen für den Staat die Kosten überwiegt. Vor allem durch Menschen denen dadurch ein Ehrenamt ermöglicht wird.


    Ciao Axel

  • Der Staat sollte sich der Aufklärung verpflichtet fühlen. Deshalb sollte in Schulen auch nur über Religion unterrichtet werden und nicht irgendeine Religion selbst verteten werden. Also Aufbau, Enstehungsweise und Funktionen von Religionen erklärt werden. Aus welchen Elementen besteht eine Religion und welche Funktionen kommt den jeweiligen Elementen bei der Bindung der Mitglieder zu. Die Gefahren und der mögliche Nutzen von Religion und Aberglauben und Esoterik allgemein sollten diskutiert werden. Jeder sollte in die Lage versetzt werden die Mechanismen von Religion und Esoterik allgemein zu durchschauen.


    Wenn man Geld für soziale Zwecke einsetzen will ist es einfach sehr uneffektiv es der Kirche zu überlassen. Ganz abgesehen davon das dadurch ja auch die unerwünschte Verbreitung der Religion gefördert wird. Es gibt sicherlich auch sehr viele Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren die nichts mit Religion zu tun haben. Wenn man sich z.B diesen "Vater unser" Vers mal bewußt durchliest wird einem ganz schlecht. Diese Märtyrersmbolik die überall in der Religion gepflegt wird macht sie auch nicht direkt sympathischer.

  • Zitat

    Original geschrieben von Zeus
    Der Staat sollte sich der Aufklärung verpflichtet fühlen. Deshalb sollte in Schulen auch nur über Religion unterrichtet werden und nicht irgendeine Religion selbst verteten werden. Also Aufbau, Enstehungsweise und Funktionen von Religionen erklärt werden. Aus welchen Elementen besteht eine Religion und welche Funktionen kommt den jeweiligen Elementen bei der Bindung der Mitglieder zu. Die Gefahren und der mögliche Nutzen von Religion und Aberglauben und Esoterik allgemein sollten diskutiert werden. Jeder sollte in die Lage versetzt werden die Mechanismen von Religion und Esoterik allgemein zu durchschauen.

    Na dann erklär mir mal, wie Du das in den untersten bzw. unteren Jahrgangsstufen angehen möchstest. Wie soll Unterricht dort Deiner Meinung nach aussehen?

    Zitat

    Original geschrieben von Zeus
    Ganz abgesehen davon das dadurch ja auch die unerwünschte Verbreitung der Religion gefördert wird

    Da stellt sich mir wieder die Frage, für wen dies unerwünscht ist. :confused:
    Derjenige, der Hilfe erfährt, wird nicht fragen (können), ob es die Hilfe auch von nicht-klerikaler Seite gibt...


    Ich bin gewiss keiner Freund und Verfechter der Kirche, jedoch darf man es sich imho nicht gar so einfach machen (argumentativ!), wie es hier im Thread an so mancher Stelle geschieht.

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Sebastian.


    In den unteren Jahrgangsstufen sollte man sich auf etwas religionsunabhängige Ethik beschränken und sich wenn möglich am Grundgesetz orientieren.


    Das mit der unerwünschten Verbreitung war etwas verkürzt. Ich meinte das die Gewährung einer letztlich staatlichen Sozialleistung nicht durch die Kirche erfolgen sollte da dadurch ein falscher Eindruck entsteht.

  • Zitat

    Original geschrieben von Zeus
    Wenn man Geld für soziale Zwecke einsetzen will ist es einfach sehr uneffektiv es der Kirche zu überlassen. Ganz abgesehen davon das dadurch ja auch die unerwünschte Verbreitung der Religion gefördert wird. Es gibt sicherlich auch sehr viele Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren die nichts mit Religion zu tun haben.


    Ich habe im Sommer eine Jugendfreizeit der evangelischen Kirche betreut. Zu keinem Zeitpunkt wurde in irgendeiner Form eine Missionierung oder sonstiges betrieben. Im Gegenteil wurde man von den Jugendlichen (ja, im Alter von 14 bis 16) darauf angesprochen und ausgefragt. Dies geschah meist nicht in großer Runde, sonder meist in kleinen Gruppen. Ich glaube das dieses Interesse ganz einfach in unserer Kultur verwurzelt liegt.


    Sich außerhalb der Kirche ehrenamtlich zu engagieren halte ich in der Kinder und Jugendarbeit für äußerst schwierig, da das breiteste Angebot numal von diesen Institutionen stammt. (und ich sehe nicht ein meine ehrenamtliche Arbeitskraft zur Steigerung des Einkommens eines Reiseunternehmens einzusetzen)


    Wo und wie kann man das Geld denn deiner Meinung nach effektiver einsetzen? Bin für deine Anregungen offen...


    Ciao
    Axel Huffziger

  • axcel


    In dem Dorf aus dem ich komme gab es einen Sportverein mit einem Dutzend Unterabteilungen. Diverse andere Vereine und Initiativen von der Jugendfeuerwehr über den Skiclub den Karnevalsverein, den Sängerbund bis zum Reitverein. Ein von der Gemeinde restauriertes Gebäude mit von der Gemeinde bezahltem Jugendpfleger/Sozialarbeiter und diversen Kursangeboten. Von der Gemeinde geförderte Zeltlager die von arbeitslosen Lehrerinnen betreut wurden. usw.


    Edit: Tennis, Angeln, Feuerwehrkapelle, Töpfern etc. pp alles möglich.

  • Kirchenaustritt?


    Die Macht und der Einfluß von Religion im allgemeinen kommt einer Diktatur gleich. Beispiele dafür gibt es ja leider zur Zeit zur Genüge.


    Natürlich liegt das nicht am Koran oder der Bibel sondern an deren Interpretation durch die jeweiligen geistigen Führer. Möchte damit nicht alle Religionen über einen Kamm scheren aber ein von außen aufgedrücktes Gedankenmuster, welches Religion ist, ist immer nur so löblich wie derjenige der es predigt und interpretiert.


    Ich bin katholisch getauft und werde , wenn ich es denn mal schaffe zum Amtsgericht zu gehen, aus der Kirche austreten. Für mich ist jemand der an etwas glaubt nicht außerhalb der Norm sondern repräsentiert die Norm.


    Insofern bin ich sehr froh, daß ich nicht in anderen Kulturkreisen aufgewachsen bin und ich hier die Möglichkeit habe mich als Nichtgläubiger zu Outen, da Staat und Kirche hier doch sehr getrennt sind.


    Mir bedeutet Religion nichts und es ist auch dann nicht einfach. Denn ich als ein Atheist kann nicht einfach ein Stoßgebett zum Himmel senden und hoffen das es hilft , nein ich habe auch keinen Gott der mir Trost gibt oder der mir meine Sünden verzeit, nein meine Probleme muß ich alle mit mir selber ausmachen. Aber rational gesehn habe ich keine andere Möglichkeit,
    denn Glauben heißt auch Vertrauen, welches mir hinsichtlich der Kirche in allen Belangen fehlt.


    Wenn ich wüßte, daß die Kirchensteuer die ich zahle einem sozialen Zweck zugeführt werden würde, dann hätte ich auch nichts gegen den Glauben auf dem Papier. Ob mit oder ohne Kirchensteuer kann ich an sowas nicht glauben. Würde es dann als eine Art Spende sehen. Da dem aber nicht so ist mach ich Nägel mit Köpfen und gib lieber einem Bettler mal öfter ein wenig Geld.

    "Hab keine Angst vor Perfektion, du erreichst sie nie!" Zitat von Salvadore Dali

  • Religion oder: Glaubste das?


    Also manchmal gewinnt man hier den Eindruck, es würde um eine Weltverschwörung namens "Kirche und Religion" gehen.
    Aber darum geht es nicht, wie es auch nicht um eine "Norm" geht, da es soetwas nicht gibt. Weder Glaube noch Unglaube sind "normal" oder "unnormal".


    Es geht hier schlicht um die Respektierung der Meinungen, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen anderer.


    Es geht hier nicht um Gut oder Böse, es geht nicht um eine feindliche Macht oder Diktatur.


    Es geht hier um Menschen wie du und ich.
    Und da wir alle Individuen sind, hat auch jeder Mensch einen eigenen Standpunkt.
    Und ob jemand an Gott glaubt oder nicht, macht doch aus ihm weder einen besseren noch einen schlechteren Menschen, ja noch nichteinmal einen anderen.


    Man kann es doch niemandem ansehen, woran er glaubt (und glauben tun wir alle an irgendwas).
    Egal wen ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe, sei es persönlich oder in Foren oder Chats, ich könnte bei keinem sagen, ob er gläubig oder einer Kirche zugehörig ist oder nicht, da ich es schlicht nicht weiß.
    Weil es auch überhaupt keine Rolle spielt.


    Wo leben wir eigentlich, dass man sich jetzt angeblich schon als Nichtgläubiger outen muss? Hallo?
    Es geht doch hier um keine Randgruppen oder etwas dergleichen.
    Glauben wie auch Unglauben sind nicht "in" oder "out", und weder für das eine noch für das andere muss sich irgendwer rechtfertigen.


    Es geht einfach nur darum, wie jeder sein Leben lebt. Und dafür gibt es kein "richtig" oder "falsch", es gibt dafür keine Lehrbücher oder Rundschreiben von der Geschäftsleitung.


    Zumal hier viele immernoch Kirche mit Glauben verwechseln.
    Für den Glauben braucht man keine Kirche, und selbst wenn frage ich: Na und?
    Es darf doch wohl bitteschön jeder selber entscheiden, was er für wichtig oder unwichtig ansieht.
    Nur scheinen viele diese "Glaubensfrage" als viel zu wichtig zu erachten.


    So long...

  • Huhu!


    Ich will meine Überlegungen langsam mal in die Tat umsetzen. Gerade nach dieser Schrift des Vatikans gegen die Emanzipation von Frauen wurde mir das wieder mal klar. Aber jetzt der Hammer. Zu dem Kirchenaustritt in Hessen habe ich folgendes gefunden:


    Zitat

    Der Austritt muss persönlich beim Amtsgericht erklärt werden.
    Sie benötigen einen gültigen Ausweis oder Reisepass.
    Verheiratete oder Geschiedene zusätzlich das Familienstammbuch.
    Die Gebühr beträgt 20 €.


    Unverschämt. ODer?!

    Ein Hund denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...sie müssen Götter sein!"


    Eine Katze denkt: "Sie füttern mich, sie pflegen mich, sie kümmern sich um mich...
    ...ich muss ein Gott sein!

  • Zitat

    Original geschrieben von Mekong
    Unverschämt. ODer?!


    Naja, du verlangst eine Dienstleistung, für die du eben bezahlen musst. Sieh es einfach als Investition, damit du Geld sparst ;). Man kann natürlich drüber streiten, warum man Geld für einen Kirchenaustritt zahlen muss, wenn man selbst nicht freiweillig eingetreten ist.


    MfG
    bimmelbommel, der in NRW wohnt und das damit (noch) für lau bekommt :D

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

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