Mahlzeit,
man sollte ja eigentlich davon ausgehen, dass sich der Mensch dadurch vom Affen oder anderen Säugetieren (größtenteils) unterscheidet, dass er sein Leben und Tun nicht allein durch Instinkte und angeborene Verhaltensmuster steuert, sondern vor allem den Verstand einsetzt und sich seines Handelns bewusst ist.
Nun bemerke ich im Alltag immerwieder, wie scheinbar in den simpelsten Situationen der Verstand aussetzt. Meist sind dies alltägliche Dinge, die man ständig mehrfach tut und keinen großen geistigen Aufwand erfordern.
Beispiele:
- Meinen Wecker schalte ich per Fernbedienung. Klingelt morgens nicht dieser, sondern ein anderer (Backup-) Wecker, greife ich zur Fernbedienung und will den Wecker ausschalten, obwohl der andere Wecker ganz anders klingt - bis ich dies dann realisiere, vergehen einige Sekunden.
- Das Licht im Bad ist immer aus. Komme ich rein, mache ich es an. Ist das Licht jetzt aber an, registriere ich dies, betätige aber trotzdem den Lichtschalter und schalte das Licht aus.
- Meine Schlüssel hängen an einem festen Platz, von wo ich sie jedesmal vor Verlassen des Hauses nehme. Habe ich den Schlüssel in der Jackentasche vergessen, greife ich ins Leere, obwohl ich eigentlich sehe, dass der Schlüssel dort nicht hängt.
- Komme ich dann im Frühjahr an das Auto, öffne ich die hintere Türe, obwohl ich - anders als im Winter - keine Jacke anhabe, die ich sonst auf den Rücksitz lege.
- Sind im Winter die Scheiben nicht gefroren, schalte ich die sich bei Temperaturen unter zwei Grad automatisch aktivierende Front- und Heckscheibenheizung aus. Ist diese garnicht aktiv, schalte ich sie oft ein.
- Im Büro angekommen, schalte ich normalerweise meinen PC über eine schaltbare Steckdosenleiste an. Ist diese bereits an, schalte ich sie aus.
Kennt ihr ähnliche Situationen, wo der Verstand etwas anderes machen würde, als das, was man in dieser Situation dann letztlich tut?
Verkomme ich langsam zum Trottel, oder ist das normal? Kann man sich das abtrainieren?
Stefan