Wieso sind Diamanten was wert?

  • *hust* *Threadentstaub*


    Häng mich hier mal kurz dran:


    Kann mir jemand mal in etwa die Größenordnung sagen, was ein 0.15ct Diamant mit Brilliantschliff in Champagner Farbe wert ist? 3.15 mm Durchmesser glaube ich. Ich weiß, daß man das so pauschal nicht sagen kann (lasse ihn eh noch von nem Bekannten schätzen), da das stark von Farbe, Reinheit und Schliff abhängt, aber leider habe ich keinerlei Vorstellung der Größenordnung. Der ungefäre Wertbereich interessiert mich (minimum Preis z.B.). Rein optisch schaut er für mich ganz gut aus (unter der Lupe)... funkelt... ist rund oben... proportional... champagner farben... etc... hab aber keine Ahnung davon. ;)


    Hintergrund: kurz gesagt - setzt euch nicht betrunken an den Rechner! :D


    Danke
    Sir

    Um wirklich Erfolg im Leben haben zu können, muß man 2 Regeln stets befolgen:


    1. Erzähl nicht alles, was du weißt.

  • Da hier nur über "eine Seite" von Diamanten gesprochen wird, sollte man nochmal auf die "andere Seite" hinweisen. Mehr als die Hälfte aller Diamanten kommen aus Kriegsgebieten in 3.te Welt Ländern, nicht umsonst spricht mancher auch von "blutigen Diamanten". Wer sich also unwohl fühlt beim Gedanken an Nikes die von Kindern unter übelsten Bedingungen hergestellt werden, sollte von Diamanten ganz die Finger lassen. Das DIamanten-Business ist eine einzige Farce.
    Bei Diamanten kann man übrigens wegen der wie gesagt "einfachen" Struktur nicht feststellen aus welchem Land sie kommen.


    Jemand erwähnte "Nachfrage & Angebot", in der Tat sehr wichtig. Aber wusstet ihr auch, dass die Nachfrage allein künstlich geschaffen wurde? Lässt sich sehr gut historisch nachvollziehen.


    Ich empfehle als Bettlektüre:
    Diamonds are for never
    und einen Artikel über das (hochkriminelle & burtale) De Beers Kartell, welchen der Dimantenmarkt quasi gehört. (von 1982)
    http://www.fguide.org/Bulletin/conflictdiamonds.htm


    Vielleicht hat noch jemand ein paar deutsche Quellen?


    Ich kann nur hoffen, dass die Leute hier Smart genug sind, nicht in den Hype zu fallen...

    Viele Menschen denken, dass sie denken, wenn sie auch lediglich ihre Vorurteile umorganisieren
    - William James

  • Zitat

    Original geschrieben von Butterfly
    Wenn viele Interessenten dein Auto kaufen wollten, dann würde dein Erlös deutlich höher ausfallen, als wenn du nur einen Interesenten hast.


    Nicht unbedingt. Vielleicht hast du ja auch einen dämlichen Interessenten da stehen, der dir einen viel zu hohen Preis bezahlt. :D :D


    SCNR

    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Pardon jetzt kommt ein megagroßes Posting,aber ich finde sehr Informativ.


    Diamant , von griechisch adámas, "unbrechbares Eisen", "der Unbezwingbare", seltener, teurer und härtester * Edelstein.


    Seine Schleifhärte ist bis 140 mal so groß wie die von * Rubin und * Saphir. Die * Härte der einzelnen Kristallflächen variiert etwas, was allerdings nur für den Diamantschleifer von Bedeutung ist. Der Diamant besteht aus reinem Kohlenstoff und kristallisiert als Oktaeder und Rhombendodekaeder. In reiner Form ist der Diamant glasklar und stark lichtbrechend. Nur ca. 5 % der in den Hauptfundgebieten in Südafrika, Zaire, Brasilien, Sibirien, Indien und Australien geschürften Steine sind für Schmuckstücke geeignet, und von diesen besitzt wieder nur ein kleiner Teil Spitzenqualität. Die Gewichtseinheit für den Diamant ist das * Karat (1 Karat = 0,2 Gramm). Fast zweieinhalb Jahrtausende (7. Jh. v. Chr. - 17. Jh. n. Chr.) kamen Diamanten aus Indien. Die indischen Diamant-Gruben wurden erstmals von dem Reiseschriftsteller Jean-Baptiste Tavernier in dem Buch "Voyages en Turquie, en Perse et aux Indes" (Reisen durch die Türkei, Persien und Indien) beschrieben, in dem der Autor von seinen Reiseerlebnissen berichtete (1630-1668).


    Indische Diamanten sind häufig leuchtendweiß. Durch Goldsucher auf Diamant-Vorkommen in Brasilien aufmerksam gemacht, begannen die Portugiesen 1725 in Brasilien mit dem Abbau. Da die dort gefundenen Diamanten angeblich einen leichten Gelbstich aufwiesen und ihnen deshalb die indischen Steine vorgezogen wurden, sollen die Portugiesen die brasilianischen Steine nach Goa verschifft und dann als indische Diamanten ausgegeben haben. Die Fundstätten in Südafrika sind erst seit 1870 bekannt. Später entdeckte man auch in SW-Afrika, O-Afrika, Australien und Sibirien Diamantvorkommen. Bis zum 15. Jh. wurden die natürlich gewachsenen * Kristalle nur gespalten und gefasst oder auch unbearbeitet gefasst, wie etwa in der * Stephanskrone. Erst durch die Entdeckung des Brügger Steinschneiders Louis van Berquem (1475/76), dass man Diamanten mit Hilfe von Diamantpulver und Schleifscheiben facettieren kann, wurde die Anwendung des bei Bergkristallgefäßen schon länger üblichen * Facettenschliffs möglich. * Benvenuto Cellini berichtete 1568 über die Verwendung von * Spitzsteinen, * Tafeldicksteinen und * Rosendiamanten. Der eigentliche Brillantschliff (* Brillant) wurde Ende 17. Jh. von dem Venezianer V. Peruzzi entwickelt. Heute ist man in der Lage, Diamant zu zersägen.


    Nach dem Vorzeichnen der gewünschten Fasson mit Tusche werden Kerben gerieben, in denen dann der Diamantschleifer zu sägen beginnt. Bei modernen Schliffarten wird ein von oben einfallender Lichtstrahl im Steininneren mehrfach reflektiert und zum größten Teil nach oben zurückgeworfen. Alle * Facetten stehen in einem bestimmten Winkel zueinander. Der Physiker Marcel Tolkowsky berechnete 1919 die für die Strahlenbündelreflexion günstigsten Winkel der Facetten. Der Diamantschliff erfolgt heute für gewöhnlich in einer der folgenden sechs Formen: rund (Brillantschliff), oval, rechteckig (* Baguetteschliff), schiffchenförmig (* Marquisenschliff), herzförmig oder tropfenförmig (franz. "poire", zu dt.: Birne). Jeder Schliff besteht neben der oberen flachen (* Tafel) und der untersten kleinsten Facette (* Kalette) aus insgesamt 56 Facetten, die entsprechend der äußeren Form oberhalb und unterhalb der * Rundiste angeordnet sind. Am gebräuchlichsten ist der runde Schliff (* Brillant). In einer älteren Schliffart fassonierte Diamanten werden als * Altschliff-D. bezeichnet. Durch den Schliff verliert ein Rohdiamant im Durchschnitt mehr als die Hälfte seines ursprünglichen Gewichts.


    Wird bei einem Ring nur ein einzelner größerer Stein gefasst, spricht man von einem Solitär. Besonders große und bekannte Diamanten haben Namen. Der größte von ihnen war der "Cullinan", benannt nach dem in der Republik Südafrika liegenden Fundort (1905). Aus dem 3106 * kt schweren Diamant wurden neun große und 96 kleine Brillanten geschliffen. Der Wert eines Diamant hängt nicht nur von seiner Größe und seinem Gewicht ab, sondern auch von der Farbe, der Reinheit und dem Schliff. Daraus ergeben sich die so genannten vier "C": carat, cut, clarity und colour (Karat, Schliff, Reinheit und Farbe). Je geringer die Eigenfärbung, desto besser reflektiert der Diamant das Licht. Besonders begehrt sind farblose Diamanten mit leicht blauem Schimmer, "Blauweiß", englisch "River" genannt und nach der amerikanischen Einteilung D bzw. E bzw. (F+). Die weiteren Abstufungen heißen "Feines Weiß", englisch Top Wesselton und amerikanisch -F bzw. G.; "Weiß", englisch Wesselton, amerikanisch H; "Schwach getöntes Weiß", englisch Top Crystal, amerikanisch I; "Getöntes Weiß", engl. Crystal, amerik. J bzw. K; "Schwach gelblich", engl. Top Cape, amerikan. L bzw. M; "Gelblich", engl. Cape, keine amerik. Bez.; "Schwach gelb", engl. Light Yellow, keine amerikan. Bez. und "Gelb", engl. Yellow, keine amerikanische Bezeichnung.


    Auch das Gelb ist nur leicht getönt, weil Diamanten mit einer kräftigen gelben Tönung bereits den Buntdiamanten zugezählt werden. Manche ganz reine Diamanten besitzen eine natürliche satte Tönung von bräunlicher, zitronengelber, rosa, grüner, blauer oder schwarzer Farbe. Diese als "fancy diamonds" (Phantasie- oder Buntdiamanten) bezeichneten Exemplare erzielen bisweilen beachtliche Liebhaberpreise. Der Diamant kann durch Bestrahlung auch künstlich gefärbt werden, was aber nachweisbar ist. Steine, bei denen unter der zehnfach vergrößernden Juwelierlupe keine inneren Spannungsrisse oder Einschlüsse zu sehen sind, gelten als "lupenrein". Vom 18. Jh. bis zur 2. Hälfte 19. Jh. war es üblich, Diamanten in Silber zu fassen, da Silber das beste Reflexionsvermögen hat. Die anderen Teile des Schmuckstücks (Rückseite einer Brosche oder des Ringkopfes sowie die * Ringschiene etc.) fertigte man aus * Gelbgold. Seit dem 19. Jh. wurden die * Fassungen von Diamanten vielfach aus sehr weißem Gold (* Weißgold) bzw. aus * Platin gefertigt. In den 1990er Jahren kamen wieder Gelbgoldfassungen in Mode. Der Diamant wurde im Mittelalter als * Talisman zum Schutz gegen Dämonen verwendet und galt wegen seiner Reinheit als Symbol für Christus und die Jungfrau Maria.
    G. LENZEN, Produktions- und Handeslgesch. des D., Berlin 1966; E. BRUTON, Diamonds, Radnor/Pennsylvania 1978; B. WATERMEYER, Diamond Cutting. A complete guide to diamond processing, Johannisburg 1982.


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    Life is too short to be small.

  • ähhmmmm... war wohl keine gute Idee, so einen alten Thread zu entstauben, statt einen neuen aufzumachen - hat wohl der Übersichtlichkeit nicht wirklich geholfen. :confused: (-> schaut euch vor dem Posten die Postingdaten nochmal genau an!)


    Ich wollte mit meinem Posting eigentlich nicht eine Diskussion von vor 1 Jahr wieder anfangen, sondern nur eine kleine Frage stellen. ;)


    Falls mir jemand auf mein Posting noch antworten will / kann, wäre es eigentlich schon alles für mich! :D


    Gruß
    Sir

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