Schwarzarbeit - mir kommt echt die Galle hoch...

  • Hi,


    heute ist der Tag, wo ich mal einen Misstand anprangern muss und will.


    Bekanntlich haben wir ja Winter, und zu dieser Zeit gehen auch viele Handwerker aufs Arbeitsamt "stempeln" - zu deutsch: sie melden sich arbeitslos.


    Wie ich aber dann allzu oft aus Bekanntenkreisen etc. erfahre, gehen just dieser Burschen dann noch schwarz nebenbei arbeiten und haben dann am Ende des Monats (bei höchstens 2 Tagen in der Woche gearbeitet) mehr, als bei "regulärer" Arbeit.


    Sowas finde ich einfach zum Ko**en :mad: Auch wenn sie während des Rest des Jahres in die Arbeitslosenversicherung einbezahlen wie jeder auch, kann es doch nicht sein, dass sie diese Leistung im Winter in Anspruch nehmen (wer arbeitslos ist und kann eine Arbeit hat, dem soll auch geholfen werden, keine Frage), das Solidaritätssystem ausnutzen und nebenbei am Staat vorbei noch zusätzlich wirtschaften - DAS kann es doch echt nicht sein.



    btw: wie kann man solche Leute eigtl. mal richtig abschrecken? Scheinbar fehlt ihnen in der Hinsicht ein Gewissen, was man mal reaktivieren sollte?!



    So, nun seid Ihr an der Reihe :D

  • Tja, ein alt hergebrachtes Problem.
    Wobei mal differenzieren muss, nutzt der jenige das System nur auskalt aus und will gar keinen festen Job oder geht er schwarz arbeiten, weil er einfach keinen Job findet.


    Ich bin der Ansicht, dass man nicht alle über einen Kamm scheren darf.


    Diejenigen, die das System ausnutzen, sollte man möglichst hart bestrafen v.B. indem man ihnen das Arbeitslosengeld komplett streicht,
    bei den anderen halte ich es aber für ungerecht, wenn sie nach der neuen Gesetzeslage als Kriminelle abgestempelt werden, nur weil sie leben möchten und nicht wissen, wie sie sonst an das benötigte Geld kommen.

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  • DanX, beschäftige dich mal eingehender mit der Thematik und frage dich, wem gegenüber, die bösen Schwarzarbeiter im Handwerk und in der Baubranche denn ein schlechtes Gewissen haben sollten?


    Etwa der Politik, die es zulässt, dass unsere Baustellen trotz 4,5 Millionen Arbeitslosen, und darunter viele Bauarbeiter, überbevölkert sind mit Arbeitskräften aus Osteuropa, die unter menschenunwürdigen Bedingungen hier zum Arbeiten professionell organisiert herangeschafft werden und für einen Bruchteil dessen, wovon ein Deutscher leben kann, malochen?


    Den Kommunen, die so klamm sind, dass die Aufträge oft an die allerbilligsten Unternehmer vergeben werden, bei denen klar ist, dass sie nur solche Preise bieten können, weil deren Sub- und Subsubunternehmer eben genau wie oben beschrieben, arbeiten. Und die außerdem den Bauunternehmen Zahlungsbedingungen (1 Jahr Zahlungsziel etc.) aufzwingen, die viele kleinere Handwerksbetriebe an den Rand des Ruin bringen.


    Dem Arbeitsamt, das einem Bauarbeiter beibringen will, wie er auf einem PC eine Bewerbung schreibt, aber sonst nichts für ihn tun kann?


    Der Gesellschaft, die entweder aus finanziellen Gründen alles "Do-it-yourself" zusammenzimmert oder nur einen Handwerker ins Haus holen, der eben ohne Rechnung arbeitet.


    Die meisten nutzen nur ein System aus, das ausgenutzt werden muss, um über die Runden zu kommen. Und ich denke, wenn ich von 300 € im Monat leben müsste, ich mein Handwerk aber so gut beherrschen würde, dass ich mir zumindest ein lebenswürdiges Einkommen mit meiner eigenen Hände Arbeit verdienen könnte, während andere sich bequem in ihrer Arbeitslosigkeit einrichten, dann wäre mein sozialstaatliches Gewissen auch irgendwann verschwunden.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • In unserer Region geht es den Handwerkern sehr sehr gut. Die meisten (erfolgreichen) mittelständischen Unternehmen sind Handwerker, die ihr Geld kaum klein bekommen. Das mag sehr pauschal klingen, ist aber so. Da werden Sportwagen an Sportwagen gekauft (natürlich immer über die Firma), um das Geld irgendwie am Staat vorbeizuschleusen. Wenn die dann noch schwarz arbeiten, versteh ich die Welt nicht mehr.


    Wenn jemand wirklich bedürftig ist, kann ich's ja (irgendwie) noch verstehen. Aber wenn der Firmenboss (mehrere!) Sportwagen spazieren fährt, ich weiss nicht.


    Das hat auch nichts mit Neid zu tun, wirklich nicht, aber wenn dann noch der Staat geprellt wird, krieg ich einen an mich.

  • Mal anders gefragt:


    Würdet du es nicht genauso machen?
    Ich für meinen Teil auf jeden Fall, von daher....

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Du stehst vor der Frage im Winter für ALG zuhause rumzusitzen oder 2 Tage die Woche für Bekannte etc unter der Hand was zu machen und dadurch dein Einkommen ordentlich aufzubessern und sagst "Nein danke!"?


    Komisch...alle Handwerker die ich kenne sagen "Ja bitte!"

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Die 68er haben zwei Dinge geschafft:
    1. Einführung der political correctnes
    2. absolute Nichtidentifizierung mit dem Staat als Vaterland


    Wenn man also nicht begreift, dass man dem eigenen Land schadet, keine Einsicht hat, dass man dem Gemeinwesen auch etwas schuldet, dann ist Schwarzarbeit legitim.

  • Ich denke ehe, daß ein Großteil der Probleme durch die Politik hausgemacht ist.Unterlaufene Mindestlohngesetzte, Entsendegesetz und Reklementierung jeglicher Eigeninitiative sowie ein Berg von Papierkram und Verordnungen.
    Dazu eigentlich unmöglich hohe Steuern und Abgaben.
    Da ist es doch kein Wunder das viele, die die Möglichkeit haben, sich Geld schwarz nebenbei verdienen und sich die ganzen Mechansmen sparen.
    Und wer erwartet sich den wirklich heute noch viel von den Lobby gesteuerten volksfernen Bürokraten in Berlin etc..

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Zitat

    Original geschrieben von DanX
    In unserer Region geht es den Handwerkern sehr sehr gut. Die meisten (erfolgreichen) mittelständischen Unternehmen sind Handwerker, die ihr Geld kaum klein bekommen. Das mag sehr pauschal klingen, ist aber so. Da werden Sportwagen an Sportwagen gekauft (natürlich immer über die Firma), um das Geld irgendwie am Staat vorbeizuschleusen. Wenn die dann noch schwarz arbeiten, versteh ich die Welt nicht mehr.


    Wenn jemand wirklich bedürftig ist, kann ich's ja (irgendwie) noch verstehen. Aber wenn der Firmenboss (mehrere!) Sportwagen spazieren fährt, ich weiss nicht.


    Das hat auch nichts mit Neid zu tun, wirklich nicht, aber wenn dann noch der Staat geprellt wird, krieg ich einen an mich.


    ob das so zutrifft wie du es sagst will ich mal auser Frage lassen.
    Ich bin seit ca. 20 Jahren Bodenleger und Raumausstatter, ich verdiene im Monat 1230€ Netto :mad:
    Meine Freundin macht eine Ausbildung zur Heim und Jugenderzieherin und verdient nur knapp weniger wie ich .......... wie kann das sein????
    Ich arbeite mir den Rücken krumm und bucklig und es kommt rein gar nicht dabei raus.
    Erkundigungen betreff des Tarifes haben meinen Stundenlohn bestätigt, wobei die Tarifliste das letzte mal 1998 angeglichen wurde.
    Was bleibt einem da anderes übrig als schwarzarbeiten zu gehen????
    Ich habe mich entschlossen Landesflucht zu betreiben und werde in die Schweiz wechseln, in Deutschland ist ein "überleben" nur sehr schwer möglich.

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