Folgendes: Ich habe nach mehr als 16 Jahren meine Mitgliedschaft in einem Sportverein zum 01.07.06 gekündigt. Grund dafür war eine außerordentliche Mitgliederversammlung, bei der radikale Einsparungen beschlossen worden sind, die ich so nicht akzeptieren will und kann.
Natürlich können solche Entscheidungen nur durch Mehrheitsbeschluss zustandekommen, was ich natürlich auch akzeptiere. Allerdings ist auf etwaige Vorschläge bzw. Alternativen seitens der Vereinsmitglieder überhaupt nicht oder nur sehr unzureichend eingegangen worden, was mich bei der ganzen Sache am meisten ärgert. Es schien so, als wollten die Verantwortlichen des Vorstands (hauptsächlich in Person des 1. Vorsitzenden) nur ihre eigenen Interessen (und Vorschläge) durchsetzen. Klar, wenn alles den Bach runter geht, müssen diese Personen den Kopf hinhalten, aber die beschlossenen Einsparungen sind imho einfach zu radikal- Alternativen wären möglich gewesen!
Da die Versammlung sinnvollerweise (
) vor dem Training angesetzt worden war, wollten die meisten Mitglieder das ganze schnell durchziehen, um endlich trainieren zu können, und so stimmten sie, ohne großartig nachzudenken, für die vom Vorstand vorgeschlagenen Punkte. Sehr schön ist auch, dass die meisten derjenigen von den Einsparungen nicht so sehr betroffen sind, deshalb war es denen auch mehr oder weniger egal, wie nun abgestimmt wird. :mad:
So, das war die "Kurzfassung". ![]()
Nun zu meiner Frage: Von Handyverträgen kennt man es ja, dass eine Kündigung durch den Kunden jederzeit und bis zum letzten Tag zurückgenommen werden kann. Wie sieht das ganze bei Mitgliedschaftkündigungen im (Sport-)Verein aus?
Ich gehe mal davon aus, dass ich auch bei Vereinen das Recht dazu habe. Kann der Verein (wahrscheinlich in der Satzung) jedoch regeln, dass die Kündigungsrücknahme durch den Vorstand ggf. abgelehnt werden kann? Wäre so etwas rechtens?
Kürzlich gab es bei uns den Fall, dass Mitglieder gekündigt haben, jedoch als Gastspieler dem Verein erhalten bleiben wollten (um regelmäßig weiter zu trainieren). Der Verein (Vorstand) überlegte damals ernsthaft, dieses abzulehen, da man sauer über die Art und Weise der Kündigung war. (Davon abgesehen, weiss ich nicht, ob dies überhaupt möglich gewesen wäre- es wäre zumindest eine Art Neumitgliedschaft gewesen und die kann ja wahrscheinlich auch abgelehnt werden, da ich nicht glaube, dass ein Verein verpflichtet ist, Mitglieder aufzunehmen).
Meine Kündigung dient in erster Linie dazu, den Vorstand dazu zu bewegen, die Geschehnisse zu reflektieren und die getroffenen Entscheidungen zu überdenken. Der Ablauf der Beschlussfassung (Abstimmung) lief sogar so zweifelhaft ab, dass man auch über eine Anfechtung dieser nachdenken könnte, aber so weit werde ich garantiert nicht gehen, zumal dadurch ja nicht automatisch klar ist, dass eine neue Beschlussfassung ein anderes Ergebnis bringen wird.
Ich habe neben der Kündigung auch ein ausführliches Schreiben beigelegt, in dem ich meine Entscheidung begründet und mithilfe von Alternativvorschlägen aufgezeigt habe, dass auch ein anderer Weg möglich gewesen wäre. Da ich in meiner Mannschaft der Leistungsträger bin, hoffe ich, mit diesem Schritt vielleicht Erfolg zu haben. Man kann sicher darüber streiten, ob das der richtige Weg ist, ich habe mich jedoch so entschieden, da ich über den Ablauf der Versammlung einfach nur wütend war und so (nach immerhin 16jähriger Vereinszugehörigkeit) einfach ein Zeichen setzen wollte. Eine "Wideraufnahme" in den Verein wird mir durch fehlender Mehrheit im Vorstand wohl kaum verwehrt werden, dennoch interessiert mich dieses Thema.
Im Moment stehe ich bei 60:40 zugunsten einer (späten) Rücknahme meiner Kündigung, da das Klima im Verein ansonsten stimmt und ich viele Freunde (teilweise auch im Vorstand!) nicht missen möchte. ![]()