Experten für B-Netz Autotelefone gesucht ..

  • Im Rahmen eines Projekts suche ich Details zum Betrieb, Wartung und quasi allem, was mit dem B-Netz für Autotelefone zusammengehangen hat (
    Start 1972 - Ende Jan 1995).


    Netzabdeckungskarten, Schaltpläne zu TeKaDe, Stabo, Bosch`s etc.
    Übersichtskarten für die damaligen Knotenvermittlungsstellen, Audedifikationsmechanismen, Bilder zu den durch die Post eingebauten Funktionskomponenten,


    Sprich alles, was bisher nicht im Netz verfügbar ist. Meine Infos beschränken sich momentan auf die Infos, die ich bei http://www.bmwe23.de gefunden hab.


    Jeder, der was sinnvolles beitragen kann oder einen kennt, der einen kennt ..


    Bitte melden !!!


    Vielen Dank !

  • Re: Experten für B-Netz Autotelefone gesucht ..


    Zitat

    Original geschrieben von jansen
    Im Rahmen eines Projekts suche ich Details zum Betrieb, Wartung und quasi allem, was mit dem B-Netz für Autotelefone zusammengehangen hat (
    Start 1972 - Ende Jan 1995).


    Entwickelt wurde das B-Netz-System von TeKaDe. Neben Deutschland hatten sich auch Österreich, Luxemburg und die Niederlande für das System entschieden (es bestanden auch International-Roaming-Abkommen).
    Die damaligen InterCity-Münztelefone nutzten übrigens auch das B-Netz (die Bahn hatte hier mit Missbrauch zu kämpfen, da die B-Netz-Authentisierung ungesichert erfolgte).


    Ein paar Endgerätebilder gibts hier: http://www.oebl.de/


    Ciao,
    Antonov

  • Das ist doch schonmal was. Also gabs B-Netz bereits in den DB Zügen ...


    Kannst Du mir vielleicht einen Ansprechpartner nennen, der sich genauer damit auskennt ? Gerade die Idendifikation des Teilnehmers über die Funkschnittstelle würde mich interessieren.


    TeKaDe selbst scheints ja nicht mehr zu geben. Ich kenn den Namen eigentlich nur im Zusammenhang mit B-Netz Telefonen.


    mfg

  • Zitat

    Original geschrieben von jansen
    Kannst Du mir vielleicht einen Ansprechpartner nennen, der sich genauer damit auskennt ? Gerade die Idendifikation des Teilnehmers über die Funkschnittstelle würde mich interessieren.


    Leider nicht. Schon fürs C-Netz ist es ziemlich schwer, an eine halbwegs brauchbare Beschreibung der Funkschnittstelle ranzukommen (habe ich mal für eine Seminararbeit gebraucht).


    Vielleicht steht in einem der folgenden Bücher was drin:


    Blank, Hans-Joachim;Janik, Hubert (1995): „Telekommunikation für Profis“,


    Duelli, Harald (1992): „Alles über Mobilfunk: Dienste, Anwendungen, Kosten,
    Nutzen; mit 27 Tabellen / Harald Duelli ; Peter Pernsteiner“


    Gabler, Lothar (1991): „Mobilfunk-Praxis: Systembeschreibungen und
    Meßmethoden / Lothar Gabler; W. David Picken“


    Krammling, Paul Ernst (1993): „Signalisierungs- und Meßverfahren im
    modernen Mobilfunk: Grundlagen, Verfahren, Systeme, Normen, Meßtechnik; mit
    21 Tabellen / Paul Ernst Krammling; Lothar Gabler“


    Lobensommer, Hans (1994): „Die Technik der modernen Mobilkommunikation:
    Grundlagen, Standards, Systeme und Anwendungen“


    Lobensommer, Hans (1995): „Handbuch der modernen Funktechnik: Prinzipien,
    Technik, Systeme und praktische Anwendungen“


    Am ehesten steht was in den Büchern von Gabler und Krammling drin.
    Eine passende Bibliothek kannst du hier finden: http://gso.gbv.de/


    Ciao,
    Antonov


  • Der Teil von TeKaDe wurde an Phillips (PKI) verkauft, die wurden an AT&T verkauft. AT&T hat sich gesplittet in AT&T als Operator und Lucent als Hardwarehersteller.
    In Nuernberg in der Thurn & Taxis Strasse gibt's Lucent immer noch, mit einer Menge an ehemaligen TeKaDe Mitarbeitern. Falls das fuer eine Studie ist, einfach mal an deren Pressestelle wenden.


    Andy

  • In der Zeitschrift Funkschau aus dem Jahre 1975 Ausgabe Nummer 3 ist das B-Netz und die Funkschnittstelle ziemlich genau erklärt.
    Es handelt sich um ein 16-Bit Verfahren mit 10ms Impulsdauer.
    High oder Low wird mittels Tonfrequenzen (High = 1950Hz , Low = 2070Hz) übermittelt.
    Diese 16-bit wurden zu einer grösseren Bitfolge zusammengesetzt (Beispiel für Funkruf aus dem Auto: 16-Bit = Funkwahlanfang + 16-Bit erste Ziffer + 16-Bit zweite Ziffer........+16-Bit Funkwahlende).
    Das Anrufen des Mobil-Teilnehmers von der Feststation erfolgte ähnlich, nur wurde ein Selektivrufcode übertragen.
    Sämtliche Telegramme wurden von der Gegenstelle quittiert.

  • Super, kannst Du mir den Artikel bitte per email schicken ? Interessiert mich wirklich "brennend" ! Meine email wäre tankwart@directbox.com


    Hast Du nähere Infos zu den ""SIM"" Modulen, die nach der Abnahme durch die Post eingebaut wurden ?


    Irgendwie hat man doch sicher beim Rufaufbau auch die Teilnehmeridedifikation mitübertragen (müssen) ? Ich erinner mich dunkel an einen Artikel im Internet, in dem berichtet wurde, dass ein paar Freaks vom Chaos Computer Club
    sich durch Manipulation freien Zugang zum B-Netz erschlichen haben.


    MfG Jansen

  • Zitat

    Original geschrieben von jansen
    Irgendwie hat man doch sicher beim Rufaufbau auch die Teilnehmeridedifikation mitübertragen (müssen) ? Ich erinner mich dunkel an einen Artikel im Internet, in dem berichtet wurde, dass ein paar Freaks vom Chaos Computer Club
    sich durch Manipulation freien Zugang zum B-Netz erschlichen haben.


    AFAIK gab es da kaum Absicherung gegen Missbrauch. Man konnte die Kennungen auf der Funkschnittstelle abgreifen und sein B-Netz-Telefon damit programmieren.


    Ciao,
    Antonov


    P.S.: Nur mal so zum Vergleich: Beim analogen AMPS-System, welches 1983 in den USA eingeführt wurde, genügte bis Mitte der 90er allein die Seriennummer des Telefons und die Telefonnummer des Teilnehmers zur Authentisierung (beides unverschlüsselt übertragen). Bis 1996 (als ein modernes Schlüsselverfahren eingeführt wurde) setzten daher manche Netzbetreiber auf "Hacks" wie RF-Fingerprinting und PINs um dem Missbrauch entgegenzuwirken.
    Auch im C-Netz gab es erst ab 1989 eine Challenge-Response-Authentifizierung, die einen Missbrauch durch einfaches Abhören verhinderte.

  • Bei B-Netz Telefonen war die "SIM", also die Teilnehmer Nummer, einfach ein paar Lötbrücken im verplombten Gehäuse, die nach Tabelle gebrückt wurden.


    Auch Phantasie-Nummern waren möglich, da die Abrechnung per Lochstreifen erstellt wurde (B-Netz ist eine Entwicklung aus den 60er Jahren). Die Lochstreifen wurde erst nachträglich zentral ausgewertet.


    Die Betriebssicherheit lag mehr an drakonischen Strafen, die im Falle einer Aufdeckung zu fürchten waren.

  • Das sind ja immer mehr neue, interessante Details.


    Was weisst Du noch alles so ?? Ich muss alles !! wissen :)


    Hab gerade eben erfahren, dass man dem Netz von "Zeit zu Zeit Aufenthaltsinformationen" übermitteln musste. Was ist da dran ?


    Theoretisch wäre mit diesen verplombten Lötbrücken doch auch eine Nutzung in verschiedenen Endgeräten möglich gewesen - oder waren diese Module nicht genormt ?


    Die B1 Geräte haben doch sicher wie die B2 Geräte bis zum Ende in den ersten Januartagen 1995 funktioniert ?


    Sobald ich das Protokoll hab werd ich mal versuchen, das in meinen Mikrokontroller einzuhacken.



    funktioniert, oder ?

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