Berechnungsgrundlage für Datenpackete - darf jedes ICMP/IP-Packet berechnet werden?

  • Hallo zusammen,
    folgendes Problem (zumind. bei T-Mobile).
    Sobald mein Handy eine GPRS-Verbindung zu einem Zugangspunkt aufgebaut und eine dynamische IP zugewiesen bekommen hat, scheint der Gebührenticker zu laufen. Auch dann, wenn gar keine Anwendung/Dienst auf meinem Gerät Daten sendet oder zum Empfang bereit ist.
    Mein Test ("ping -f " auf die dynamische IP-Adresse/ICMP) scheint sich im GPRS-Protokol niederzuschlagen. D.h. als evtl. Aktionär der T-Com sollte ich möglichst viele Pings auf deren IP-Range laufen lassen ;-)
    Die Situation (aus Kundensicht) "verteuert" sich natürlich dann auch noch implizit, falls für TCP oder UDP auch noch "fremd-Packete" über bestimmte/alle Ports weitergeleitet werden (Port forwarding).
    Im Rahmen der "Taktung" (10kbyte oder 100kbyte) wird dann entsprechend aufgerundet. Das kann bei aktiver GPRS-Verbindung über mehrere Stunden schon mal ins Geld gehen.


    Für mich stellen sich nun zwei Fragen.


    1. Ist das den Kunden bekannt (und T-Mobile), dass eine einmal aktive Verbindung Kosten verursacht, obwohl die Client-Anwendung schon lange den "Socket" geschlossen hat? Bzw. auch während der Verbindung für fremde Packete bezahlt werden muss. Diese tauchen AFAIK in keinem Einzelverbindungsnachweis auf oder sind für den Kunden offensichtlich.


    2. Warum werden überhaupt ICMP und IP-Packete weitergeleitet?
    (Brauche ich einen Webserver auf meinem Handy :-? )


    Danke schon mal für die Aufklärung ;-)


    Gruss
    Tobias

  • Wenn Du Dich über einen passenden Internetzugangspunkt einwählst, bekommst Du eine dynamische öffentliche IP-Adresse zugewiesen - das sollte bei allen Providern sein. Also wenn Du z.B. per pop oder imap Deine emails von web.de abholst oder mit Deinem PDA oder Handy im Netz surfst, dann ist Dein Gerät unter dieser IP-Adresse von aussen sichtbar/erreichbar. Und nachdem hier anscheinend T-Mobile (ungewollte) Anfragen von aussen durchlässt, zahlt der nicht-flatrate-Kunde hierfür.
    Ich könnte mir vorstellen, dass das bei den anderen Anbietern auch so ist, hab ich aber noch nicht getestet.
    Fakt ist aber wohl, dass wenn ich "zufällig" gerade Deine IP-Adresse "zumülle" das sehr teuer werden kann ohne dass Du es gleich merkst und ohne dass Du etwas dafür kannst. Ein Nachweis ist wohl auch sehr schlecht zu führen, da ich nicht glaube, dass die Provider die Netzwerkprotokolle auf IP-Ebene speichern oder dann offen legen.

  • Nein! Bei Eplus bekommst du eine interne IP Adresse, nach aussen hast du (und alle anderen Eplus Kunden) immer die selbe IP Adresse, was natürlich seine Vor- und Nachteile hat (u.a. dass es sich verhält wie hinter einem NAT Router). Somit entfällt das Problem bei Eplus sowiso.
    Trotzdem werden nun mal alle Datenpakete berechnet, ob du willst oder nicht da T-Mobile das nicht unterscheiden kann.
    Mal ganz abgesehen davon, dass man auch kein T-Mobile benutzt, denn die GPRS Preise sind ja in der Zwischenzeit schon arrogant.

  • Finde ich sehr anständig von EPlus, wenn dort die IP-Packete - glaube das heisst "Masquerading" - mit einer öffentlichen IP abgewickelt werden. ICMP packete laufen dann wohl auch ins leere ;-)


    Weiss jemand wie es mit O2 oder Vodafone aussieht?


    T-Mobile scheint das übrigens zu wissen bzw. brav für aktive Verbindungen den stündlichen Mindestumsatz zu berechnen:





    und


    Zitat

    T-Mobile: "...in "Mein T-Mobile" haben Sie die Möglichkeit die Einzelverbindungen nachzuvollziehen. dort
    sehen Sie, dass eine Verbindung aufgebaut wurde, die nicht Ordnungsgemäss beendet wurden.
    Da der Tarif Data 5 besagt, das, wenn eine Verbindung nicht getrennt wird, ein stündlicher
    Datenblock von 10kb abgerechnet wird, ist dies auf Ihrer Rechnung korrekt. Bitte prüfen sie nach
    beenden der GPRS Sitzung, dass die Verbindung ordnungsgemäss beendet wurde. Nur so
    können Sie sicherstellen, dass die Stündliche Blockrechnung nicht berechnet wird."

  • Hallo,
    es ist nicht direkt zum Thema passend, aber ich frage mich, ob ich in Deutsch nicht aufgepaßt hätte:


    Heißt es jetzt noch Paket oder schon Packet ?


    Letztere tauchen immer öfter im Internet auf- mal im Ernst: Ist das möglich nach der neuen Rechtschreibung?
    fragt sich
    E.F.

  • Bei EPlus haben alle die gleiche IP?na aussen???da das wird ja Kaaza- und Esel User doch sehr freuen....auch ne Möglichkeit völlig anonym durchs Netz zu hüpfen

  • @ Ericsson Fan:
    Ja, es heißt wohl immer noch Paket(e), auch nach der neuen Rechtsschreibung, die ich ja so sehr hasse. Na ja wenn man schon in der Schule so schreiben kann wie man mag, dann sicherlich auch hier. *g (war natürlich nur ein Scherz)
    [das ist ungefähr genau so schlimm wie die angewohnheit permant auf die groß und kleinschreibtaste sowie sämtliche punkt und kommaregeln zu verzichten]


    coppan:
    Jap genau die Möglich besteht im Moment, wobei ich mir nicht sicher bin ob Eplus auf Anfrage eventl. auch rausbekommen könnte wer was wann geladen hat. Ich schätze, dass auch genau deswegen dran gearbeitet wird, das Ganze zu ändern, denn Eplus ist jetzt ein "richtiger" ISP und die müssen sich nunmal an bestimmte Regeln, wie die anderen auch.


    tobias.stoeger:
    Noch zur Frage "Warum werden die Pakete weitergeleitet": Es geht nicht primär um einen Webserver, sondern um die Möglichkeit jeden Dienst hinter der IP zu nutzen. Zum anderen hat das ganze mit der Architektur des Internets zu tun. Pakete werden nunmal zu der IP weitergeleitet, so sieht es das TCP/IP Protokoll vor. Als es entwickelt wurde dachte keiner daran, dass es irgendwann mal mobile Internetdienste geben würde, bei denen auch mehrere kb sehr teuer werden könnten. Als nächstes Argument ist wohl zu nennen, T-Mobile wohl seinen Kunden die Möglichkeit geben will ohne weiteres eine VPN Verbindung aufzubauen, was wohl nur mit einer öffentlichen IP Adresse wirklich gut funktioniert. Bei Eplus kannst du dir für ca. zwei Euro im Moment eine öffentliche Internet-IP zu bestellen.

  • Ericsson Fan:
    Danke für den Hinweis. "Paket" und "Päckchen" - ich werd's mir merken ;-)


    johnripper:

    Zitat

    "die Möglichkeit jeden Dienst hinter der IP zu nutzen"
    "ohne weiteres eine VPN Verbindung aufzubauen"


    Für 98% der Mobilfunkkunden dürfte das wohl derzeit (noch nicht) von Interesse sein. Es handelt sich ja auch um eine dynamische IP und keine statische, die via DNS aufgelöst werden kann, d.h. bei jeder neuen Verbindung gibts 'ne andere IP.
    Falls der Kunde eine offene und/oder statische IP benötigt, sollte es immer noch der Kunde selber entscheiden. Er muss hier für etwas bezahlen, was er 1. nicht bewusst bestellt hat, und 2. die Kosten gar nicht kontrollieren kann. Wäre doch mal einen Versuch wert, die IP zuzuspämmen und dann die 5 GByte Traffic auf der Rechnung zu beanstanden ;-)

    Zitat

    "Zum anderen hat das ganze mit der Architektur des Internets zu tun. Pakete werden nunmal zu der IP weitergeleitet, so sieht es das TCP/IP Protokoll vor"


    Das ist mir soweit schon klar. Man hat sich aber auch Gedanken darüber gemacht, um so etwas in bestimmten Fällen zu unterbinden. Z.B. haben die "meisten" Router doch inzwischen eine Option ICMP zu deaktivieren, einen "Ping -f" zu erkennen oder Source-Pakete auf bestimmten/allen TCP- oder UPD-Ports nicht weiterzuleiten.
    Hierüber wird u.a. auch der Esel oder VOIP(SIP) geblockt.


    Aus Sicht des einzelnen Kunden mögen es evtl. nur ein paar KiloBytes sein, für die er bezahlt, obwohl er sie nicht angefordert hat. Für den Mobilfunkanbieter dürfte hier wohl ein nettes Sümmchen zusammenkommen.


    Wie sieht es eigentlich mit der "Sicherheit" von Windows Mobile aus? Welche Ports sind hier standardmäßig wieder mal offen bzw. welche Netzwerk-Server-Dienste laufen - hoffe doch keine! Spätestens dann wird es ja wohl für den Kunden ein wirkliches Problem.


    P.S.: Wie gesagt, ich habe kein Problem damit für etwas zu bezahlen, das ich auch bestellt habe. Bei T-Mobile läufts nur grad so, dass "mir der Briefträger wahrlos irgendwelche Päckchen vor die Haustür legt und dann das Geld von meinem Konto einzieht."

  • Zitat

    Bei T-Mobile läufts nur grad so, dass "mir der Briefträger wahrlos irgendwelche Päckchen vor die Haustür legt und dann das Geld von meinem Konto einzieht."


    Wie schon gesagt, das ist halt Internetz. Das wäre bei einem DSL-Volumen-Tarif prinzipiell ähnlich, fällt natürlich dort nicht ins Gewicht.


    Über Mobilfunk ins Internet, ohne eine spezielle Datentarif-Option mit Volumen- oder Zeitkontigent, ist sowieso nur was für Bestverdiener.

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