Wie äußern sich Depressionen und was kann man dagegen machen?

  • Das Depri-Herbstwetter und die kürzer werdenen Tage setzen einem gut zu zur Zeit, wenn man sowieso schlecht drauf ist, dann wirkt sich das zusätzlich auf die Laune aus.
    Von Medikamenten halte ich nicht viel, da die auch süchtig machen können, von einer Therapie aber schon, da kann einem gut geholfen werden, seine Grundeinstellung zu ändern, damit man gar nicht erst so tief rutscht.
    Zwischendurch hilft auch ein Stückchen Schokolade (mein Ernst), aber nicht zuviel ;) und Licht , denn davon kriegt man z.Z. eh zu wenig ab. Und Ablenken, beschäftigen, dem Hobby nachgehen. Aber nicht seine restlichen Angelegenheiten vernachlässigen.


    Mir gehts zur Zeit auch mies, die mich kennen wissen schon warum. Aber ich hab keine Lust mehr auf Depris, ich hab mich aufgerafft und tue was für mich. Auch wenn ich jetzt alleine leben muß.

    c ya

  • Re: Re: Re: Re: Wie äußern sich Depressionen und was kann man dagegen machen?


    Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    ... Ein Psychotherapeut ist auch nur ein Arzt. ...

    Nein, eben nicht ;) Ein Psychotherapeut, der den Titel "Psychotherapie" führen darf ist entweder Mediziner mit einer entsprechenden Zusatz-, d.h. Therapieausbildung oder Diplom-Psychologe mit entsprechender Therapieausbildung. Andere Berufsgruppen sind inzwischen durch das Psychotherapeutengesetz ausgeschlossen und der Titel "Psychotherapie" ist geschützt (was auch dringend Zeit wurde). Aber soviel nur am Rande :)
    _______________________________


    Zunächst mal kann ich die Seite Kompetenznetz Depression empfehlen, die sehr ausführlich Infos zum Thema bereit hält :top: (Wenn ihr auf den Unterseiten links nicht den Ordnerbaum seht, ist irgendwas deaktiviert im Browser, kann aber gut sein, dass es nur Opera betrifft)


    Ob eine Depression im klinischen Sinne vorliegt, bedarf einer kompetenten Diagnostik. Orientieren kann man sich am ICD-10 Kapitel V, der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen, herausgegeben von der WHO. Der ICD enthält klinisch-diagnostische Leitlinien, die sich beobachten lassen (es werden also keine Aussagen zur Entstehung etc. gegeben). Die Depression zählt zu den affektiven Störungen, klassifiziert unter F3. Auf dieser Seite gibt es eine Übersicht, an der man sich orientieren kann.
    Die wichtigsten Kriterien sind: depressive Stimmung, Verlust von Interesse oder Freude, erhöhte Ermüdbarkeit. Zwei dieser Kriterien müssen auf jeden Fall vorliegen, die Schwere wird dann anhand weiterer 7 Kriterien bestimmt: verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle & Gefühle der Wertlosigkeit, negative Zukunftsperspektiven, Suizidgedanken, Schlafstörungen, verminderter Appetit. Das ganze muss über mindestens 14 Tage anhalten.



    Wie gesagt, das sind die groben Anhaltspunkte.
    Trotzdem bedarf es einer professionellen Diagnostik (da gibt es ausführliche diagnostische Instrumente inkl. Ausschlußkriterien, etc.)! Auch ich werde mich hier davor hüten, eine Diagnose abzugeben!!! (zumal ich auch keine Therapieausbildung gemacht habe) Bitte geht entsprechend verantwortungsvoll mit den Informationen um! Danke.



    Wenn es Deinem Freund in der Tat sehr dreckig geht, ist vielleicht das Kompetenznetz eine erste Anlaufstelle (evtl auch für Dich bei den Angehörigeninfos). Dort müsste es auch Anlaufstellen geben; er kann sich natürlich auch zunächst mal vertrauensvoll an seinen Arzt wenden (in der Hoffnung, dass dieser ein wenig Ahnung hat). Wenn er wirklich an Depression leidet, wird es impo mit ein paar Pillen schlucken nicht getan sein, da ist die professionelle Hilfe eines qualifizierten Therapeuten gefragt.


    Viel Glück!

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    Original geschrieben von viper
    Das Depri-Herbstwetter und die kürzer werdenen Tage setzen einem gut zu zur Zeit, wenn man sowieso schlecht drauf ist, dann wirkt sich das zusätzlich auf die Laune aus.
    Von Medikamenten halte ich nicht viel, da die auch süchtig machen können, von einer Therapie aber schon, da kann einem gut geholfen werden, seine Grundeinstellung zu ändern, damit man gar nicht erst so tief rutscht.
    Zwischendurch hilft auch ein Stückchen Schokolade (mein Ernst), aber nicht zuviel ;) und Licht
    , denn davon kriegt man z.Z. eh zu wenig ab. Und Ablenken, beschäftigen, dem Hobby nachgehen. Aber nicht seine restlichen Angelegenheiten vernachlässigen.


    Mir gehts zur Zeit auch mies, die mich kennen wissen schon warum. Aber ich hab keine Lust mehr auf Depris, ich hab mich aufgerafft und tue was für mich. Auch wenn ich jetzt alleine leben muß.

    Klingt verdammt vernünftig, aber im Moment könnte ich das nicht so. Wenn ich allein bin oder mit Leuten mit denen ich noch reden kann, geht es so einigermaßen, aber immer wenn ich die zwei wieder sehe und sie dann nicht mit mir reden, reißt es mich wieder total rein. :(

  • @ Martyn : Kenn ich, mir geht es nicht anders. Ich muß hier erstmal in der Wohnung weiterleben, in der ich mit meiner Ex-Verlobten 6 Jahre lang zusammengelebt hab :(
    Ich hab noch einiges zu verdauen, aber ich will mich einfach nicht mehr hängen lassen, ich hab gemerkt, ich mach mich so nur noch mehr kaputt. Mich erinnert hier ständig jede Kleinigkeit an sie, und ich krieg öfter mal so richtig miese Laune, wenn ich abends hier alleine sitze. Auf der Arbeit kann ich mich manchmal nicht konzentrieren, muß oft an sie und die schöne Zeit, die wir hatten, denken.
    Aber es geht so nicht weiter, ich muß da was ändern. Von selber ändert sich gar nix.
    Ein schöner Satz aus the Crow hat mich ein wenig inspiriert: es kann ja nicht immer regnen.

    c ya

  • Mein Gott, ist schon verblüffend zu sehen, dass es anscheinend mehr Leuten "mies" geht als ich geahnt hätte.


    Ich bin meist in einem Dauertief, habe mich aber irgendwie daran gewöhnt.


    Zu Thema "Schafft ihn raus", das kenne ich nur zu gut. Und dann ist man "draussen" und man fragt sich, wozu? Man sitzt da, lustlos, will teilhaben am Drumherum aber kann nicht - man sitzt scheinbar passiv daneben. Dann will man wieder zurück. Und dort hockt man dann und grübelt, was man machen soll und es fällt einem nichts, aber auch gar nichts ein. Ist wie ein Zustand in einer Nebelglocke um einen herum.


    Vielleicht gründen wir ne Selbsthilfegruppe.

  • Wie ja nun einige hier schon mitbekommen haben,ist es mit mir auch nicht so einfach.Manchmal versinke ich soweit,das mich eigentlich gar nichts mehr angeht und ich den Leuten nur auf den Sack gehe.
    Ich weiß nicht wie dein Freund überhaupt unterwegs ist.Lässt er sich helfen?Kann man mit ihm reden?Wenn ja ist gut.Dann tu das.Wenn nicht hat er Pech gehabt(auch wenn das krass klingt).Dann kommt er entweder selber zu sich oder bleibt allein.
    Ich rede aus Erfahrung.Mittlerweile versuche ich selber,wenn es mir dreckig geht und ich in meinem Selbstmitleid zerfliese,irgendwie Kontakt zu meinen Kumpels oder zur Family herzustellen.Sei es persönlich,oder einfach nur per Telefon.Mir hilft das meistens schon.


    Schlimm finde ich aber,wenn es dann Leute gibt die einen noch runtermachen.Das hilft gar nicht.Das stärkt nur noch mehr das schlechte Gefühl ein Nichts zu sein.Diese Personen gibt es leider zuviel.


    Wie gesagt,er muß selber wissen ob er sich helfen lässt.Du kannst nur versuchen ihm zu helfen.

    "Ich bin wie ich will und ich rede wie ich will. Wer das nicht kapiert, kann mich mal am Arsch lecken."

  • Hm, laut diesem Test sollte ich ja sogar möglichst bald zum Arzt.


    Naja, ich glaub der kann mir da auch nicht helfen. Dabei war ich von den zweien noch mit garkeiner zusammen (wärs zwar vielleicht gerne gewesen) aber das wäre mir garnicht das wichtigste, möchte halt einfach gerne mit ihnen reden. Die sind für mich einfach was ganz besonders. Aber irgendwie isses auch das, das ich jetzt die Hoffnung aufgegeben hab, das es mal wieder besser werden könnte.

  • Hmmm!


    Leute, schonmal ein ganz grosses Danke für die Tipps und Links :top: ! Werde mich heute mal nach der Arbeit eingehend damit beschäftigen. Und für alle, die sich ähnlich fühlen: Kopf hoch, es geht weiter. Irgendwann kommt der Glnz der Sonne auch zurück in Euer Leben :)


    Hier sind doch schon viele Tipps...! Einfach mal annehmen und nicht weiter hängen lassen!


    -Andi-

  • Laut dem Test sollte wohl so ziemlich jeder demnächst zum Arzt. Außer Selbstmordgedanken und Eßstörungen *mampf,kau* musste ich eigentlich alles mit Ja ankreuzen... *bibber*


    Aber ich würde nicht sagen, dass es mir hundsmiserabel ginge, nur eben matt, total matt - so ein generelles LMAA-Feeling.


    Vielleicht liegts daran, dass ich einen Vierbeiner mit 38kg habe, der mich rausbringt. Da muss man raus, ob man will oder nicht...

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