Was kommt in eine Ausschreibung?

  • Hallo zusammen,


    der Betreff ist Progamm.


    Im speziellen geht es um eine EDV-Lösung in einem größeren Rahmen.
    Das betroffene Unternehmen hat eine Kunden/ Mitgliederanzahl im 6-stelligen Bereich.


    Was braucht ein IT-Dienstleister um einen Kostenvoranschlag zu machen?
    Ich werde natürlich auch direkt bei den Dienstleistern nachfragen, möchte jedoch vorbereitet sein.


    Gibt es verschiedene Arten von Ausschreibungen?
    Vielleicht gibt es ja sogar einen IT-Dienstleister unter Euch?!


    Freue mich auf hilfreiche Antworten.


    mfg


    Klose1

  • Wie du schon richtig sagst. Das Unternehmen sollte dir alle Informationen bieten. Dann wird es in Form eines Pflichtenheftes festgehalten, so dass allen klar ist, was wirklich umgesetzt werden soll.


    Und dann darfst du anfangen zu programmieren ... :D

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Wie du schon richtig sagst. Das Unternehmen sollte dir alle Informationen bieten. Dann wird es in Form eines Pflichtenheftes festgehalten, so dass allen klar ist, was wirklich umgesetzt werden soll.


    Und dann darfst du anfangen zu programmieren ... :D

    Falsche Seite, er will einen Auftrag geben, oder? :D

  • Also: Ganz grundsätzlich ist eine möglichst genaue Spezifikation der erwarteten Leistungen erforderlich:
    - Worum geht es konkret: Mitgliederverwaltung? Rechnungsstellung? ...
    - Was wollt Ihr mit der Lösung genau machen?
    - Welche Datenmengen fallen an?
    - Wieviele Nutzer sollen damit arbeiten?
    - Weiterentwicklungen, die ggf. in der Zukunft anfallen könnten?
    - Gibt es Schnittstellen zu anderen Systemen, Applikationen etc.? (Bsp.: Kassensystem, CRM-System...)
    - Erwarteter Servicelevel: Wie schnell muss ein Problem gelöst werden? Wie lange darf ein Ausfall maximal dauern?
    - Erwartungen an die Datensicherheit? Wie schnell muss ein Status von einem bestimmten Zeitpunkt wiederhergestellt werden können?
    - Was ist "need to have", was "nice to have"?
    - Braucht es Zugriffe von aussen? Mitarbeiter, die "von unterwegs" auf Firmendaten zugreifen müssen?
    - Bis wann soll die Lösung implementiert sein?
    - Bis wann erwartet Ihr eine Antwort?


    Je nach Situation kann es ausserdem sinnvoll sein, die Bewertungskriterien offenzulegen, die Ihr bei der Auswahl anwenden wollt: Z.B. Wie wird der "Preis" ggü. anderen Kriterien (z.B. Sicherheit) gewichtet? Muss es vor allem schnell gehen?


    Im übrigen sollten Euch natürlich die möglichen Lieferanten auch in einem ersten Feedback noch sagen, was sie ggf. für die Erstellung eines Angebots noch brauchen. In einer ersten Runde werdet Ihr ggf. kein ganz konkretes Angebot bekommen, sondern eine Offerte, die eine gewisse "Bandbreite" hat (+/- x %) - bis wirklich alle Details klar snd.


    Hoffe, das hilft erst mal...


    Gruss


    Luzy

  • dragon-tmd


    richtig :)



    Luzy


    Danke für die super Antwort. Vom Prozedere schaut das dann so aus, dass man erst eine Ausschreibung veröffentlicht und dann bei Unternehmenskontakt ein konkretes Pflichtenheft überreicht?

  • Es kommt auch immer ein bisschen auf die Vertraulichkeit der Informationen an. Wenn z.B. ein Wettbewerber aus Art und Umfang der Ausschreibung bereits ableiten könnte, dass ein Unternehmen etwas plant, dann wäre ich mit dem breiten Aussenden spezifischer Informationen etwas vorsichtiger. Wenn das eher unproblematisch ist, dann kann man eigentlich Zeit sparen und schon mit recht konkreten Informationen an die möglichen Lieferanten herangehen.


    Wir hatten auch schon Fälle, wo uns ein Lieferant bei einer Vorabklärung signalisiert hat, dass er nicht interessiert ist, auf die Ausschreibung zu antworten.


    Wenn Ihr Euch noch nicht ganz sicher seid, was Ihr wirklich braucht, dann wäre es ggf. hilfreich, vor der konkreten Ausschreibung mit einem/mehreren möglichen Lieferanten zu sprechen. Es macht ja auch keinen Sinn, wenn die Preisspanne am Ende +/- 50% beträgt (weil einzelne Lieferant z.B. nicht genau weiss, wie er das Angebot dimensionieren soll).


    Man muss einfach auch darauf achten, dass nicht zu viele interne Informationen bei den ersten Kontakten nach aussen fliessen. Wenn die Lieferanten z.B. "mitbekommen", dass Ihr ein Budget von 2 Mio. habt und die Leistung hätte einen Marktpreis von 1,5 Mio., dann werden die Firmen sicher nicht gerade "spitz" rechnen.


    Und dann kommt es natürlich noch darauf an, ob es mehr um einen Lösung "von der Stange" geht oder um eine stark individualisierte Leistung. Wenn es um die Bestellung von 30 Notebooks mit bestimmten (eindeutigen) Leistungsmerkmalen geht ist das etwas anderes als z.B. die Entwicklung einer kundenspezifischen Data-Mining-Lösung.


    Schönen Abend, Gruss


    Luzy

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