DIY: Depressionen

  • herr Zweitnick: wenn du genauer schreiben könntest, worum es geht, dann könnte ich vielleicht auch bessere Tipps geben.


    Brauchst du das für eine Seminararbeit etc. bräuchtest du was anderes, als wenn es zur Selbsthilfe oder ähnliches ist. Notfalls auch per PN, dann können wir dem "gut" auf die Spur kommen. ;)


    Anders als beim Herrn Kolleesch ist es nämlich (leider?) mein Fachgebiet! :rolleyes:


    Edit:

    Zitat

    Original geschrieben von N°5
    So unangenehm muss dir das Thema eigentlich nicht sein, da jeder fünfte Bundesbürger mindestens einmal in seinem Leben eine Depression bekommt.
    Ich denke mal das es schon vielen so ging, dass sie an leichten oder anderen Depressionen gelitten haben.
    Obwohl ich das mit unangenehm schon verstehen kann ;)


    Und bei vielen geht sie auch von selbst weg. Aber die Kombination mit Ängsten und Autoaggressionen ist da schon etwas ungünstiger!

  • Zitat


    Solltest Du den Verdacht haben, selbst betroffen zu sein, klick Dich bei den ersten Suchergebnissen im deutschen Google durch (da gibbet auch Kurztests, sogenannte Screenings).


    Fetzige 39 im Goldberg-Test "erreicht" (:D oder doch :(). Google ist sicher nicht schlecht. Allerdings bezweifle ich bei solchen Sachen grundsätzlich die Qualität dieser Seiten. Ein Buch eines renommierten Autors ist mir allemal lieber.

    Zitat


    So unangenehm muss dir das Thema eigentlich nicht sein, da jeder fünfte Bundesbürger mindestens einmal in seinem Leben eine Depression bekommt.


    Ich denke, anders als in den USA, wo man IMHO sein Prozac-Döschen stolz um den Hals baumeln lässt, ist es hier irgendwie noch anders... Ich glaube, (leichtere) psychische Erkrankungen werden immer noch mit "Reiß Dich mal zusammen" abgetan.

    Zitat


    Brauchst du das für eine Seminararbeit etc. bräuchtest du was anderes, als wenn es zur Selbsthilfe oder ähnliches ist.


    Selbsthilfe passt schon ganz gut. Allerdings möchte ich auch interessehalber die Hintergründe und Ursache den Komplexes Angst, Depressionen, Autoaggression verstehen. Deshalb meine Frage nach "wissenschaftlicher" Literatur. Gut wäre darüber hinaus, wenn noch Handlungsmöglichkeiten aufgezeit würden.

    Zitat


    Und bei vielen geht sie auch von selbst weg. Aber die Kombination mit Ängsten und Autoaggressionen ist da schon etwas ungünstiger!


    Einfach kann ja jeder... Mit nur einem Tick gebe ich mich nicht zufrieden ;).


    Spaß beiseite. Ich bin mir nicht sicher, ob TT überhaupt der richtige Ort für dieses Thema ist. Vielleicht kennt ja jemand das Pendant zu TT in Sachen psychischer Störungen. Ich weiß nicht, was in dem editiertem Beitrag oben stand; allerdings habe ich keine Lust, das Forum hier zu bespaßen oder eine Bühne zum Posting schinden zu bieten.


    Dies soll allerdings nicht undankbar klingen; ganz im Gegenteil: Ich bedanke mich bei allen, die konstruktiv zu diesem Thema beigetragen haben.

  • Naja, bei den Tests im Internet kann sich jeder die Selbstdiagnose/das Testergebnis zusammenklicken, das man auch erreichen will. Tendiert man zur Eigenwahrnehmung "depressiv", dann interpetiert man die Fragen auch so...


    Letzenendes sind Ängste, Depressionen keine Krankheiten, krank ist allenfalls der persönliche/gesellschaftliche Umgang damit und der wird am Ende im Falle eines Falles auch behandelt.


    Bei der Literatur würd ich den Tipp geben, mir da nicht zuviel zu kaufen, denn dann ist man doch sehr enttäuscht. Die Vorgänge und Kriterien, die Angsterkrankungen und Depressionen ausmachen sind lapidar und schnell erklärt, da muss man kein Buch erwerben. Wichtig und komplex ist bei diesen Dingen immer die eigene Person und Entwicklungsgeschichte, und in ihr ist auch der Lösungsansatz zu finden. Das kann aber kein Autor herbeiorakeln, insofern ist Literatur allenfalls ein Begleitwerkzeug. Fachliteratur dazu zu lesen macht eigentlich nur Sinn, wenn man selber als Psychologe arbeitet oder dies studiert. Sich selber therapieren kann man eigentlich kaum bzw. nur in kleinem Rahmen, analog zur Medizin. Spätestens beim Bypass legen isses wurscht, ob man theoretisch wüsste wies geht und es auch schon gemacht hat-es braucht dann einen zweiten Arzt.

  • Bei persönlichem (halb-)wissenschaftlichem Interesse würde ja nichts gegen ein Buch sprechen, aber das Stichwort "Selbsthilfe" klingt schon mal ganz anders. Es mag ja sein, dass Selbsthilfe in einigen Fällen möglich und sinnvoll sein kann, aber ganz bestimmt nicht in allen. Deswegen würde ich wirklich empfehlen, mir mal anzuhören, was der Hausarzt dazu zu sagen hat.


    Das ist nichts, was man verbergen müsste und außerdem ist der Hausarzt sowieso zur Verschwiegenheit verpflichtet, wenn Du das so möchtest. Diese Leistung steht Dir als Versicherungsnehmer zu. Ob Bücher wirklich weiterhelfen, weiß nicht nicht - vielleicht führen sie auch dazu, dass nur wertvolle Zeit verloren geht.

    Zitat

    Original geschrieben von Popsi Cola
    Deshalb meine Frage nach "wissenschaftlicher" Literatur. Gut wäre darüber hinaus, wenn noch Handlungsmöglichkeiten aufgezeit würden.


    Die besten Handlungsmöglichkeiten kennt höchstwahrscheinlich der Facharzt, zu dem Dein Hausarzt Dich schicken wird (oder auch nicht schicken wird, wenn es sich nicht um eine Depression handelt, sondern nur so aussieht). Es könnte auf eine ambulante Psychotherapie oder auf Medikamente oder auf eine Mischung aus beidem hinauslaufen.

    Zitat

    Original geschrieben von Popsi Cola
    Spaß beiseite. Ich bin mir nicht sicher, ob TT überhaupt der richtige Ort für dieses Thema ist.


    Ich ehrlich gesagt auch nicht.

    Zitat

    Original geschrieben von Popsi Cola
    Vielleicht kennt ja jemand das Pendant zu TT in Sachen psychischer Störungen.


    Naja, ob das so eine tolle Idee ist - ein Pendant zu TT wäre wohl am ehesten ein Forum mit anderen Betroffenen und nicht mit Ärzten, schließlich laufen bei TT ja auch vor allem Handy-Konsumenten rum und keine Handy-Hersteller. Vielleicht gibt es Foren, die weiterhelfen können, aber den persönlichen Kontakt mit einem Arzt würde ich zumindest mal ausprobieren.

  • Re: bitte löschen!


    Zitat

    Original geschrieben von Laubi


    Braindead: Ich bitte Dich, das gleiche zu tun!

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • @ pallmall: studierst Du Psychologie? :)


    Zitat

    Original geschrieben von o2neuling
    ... Deswegen würde ich wirklich empfehlen, mir mal anzuhören, was der Hausarzt dazu zu sagen hat.
    ...
    Die besten Handlungsmöglichkeiten kennt höchstwahrscheinlich der Facharzt, zu dem Dein Hausarzt Dich schicken wird (oder auch nicht schicken wird, wenn es sich nicht um eine Depression handelt, sondern nur so aussieht). Es könnte auf eine ambulante Psychotherapie oder auf Medikamente oder auf eine Mischung aus beidem hinauslaufen.

    Ganz ehrlich: dass der Hausarzt da Ahnung von hat, würde ich zunächst mal bezweifeln! Natürlich wissen da einige Bescheid und erkennen psychische Störungen und leiten dann auch weiter - die Realität sieht aber soweit ich das kenne anderst aus: die Mehrheit hat keine Ahung und kennt den ICD-10 nur von ihrem Abrechnungsprogramm und fluchen deshalb über ihn...


    Von Medikamenten wie Prozac etc. halte ich eher wenig. Bei scheren Fällen mag das zu Anfang noch plausibel sein, um die Leute überhaupt in einen ansprechbaren und arbeitsfähigen Zustand zu bekommen. Und natürlich ist alles letztendlch ne Frage der Transmitter im Hirnkasten, nur wirken sämtliche Psychopharmaka imho immer noch viel zu breit. Mit Medikamenten ist es nicht getan, obwohl das natürlich die wirtschaftlich effizienteste Methode ist: für alles eine Pille, und schon funktioniert der Einzelne in der Gesellschaft wieder. Über das dahinterstehende Menschenbild darf sich jeder selbst seine Gedanken machen...


    Depression ist auch keine Krankheit, sondern im psychischen Bereich spricht man korrekt von Störungen; die Depression gehört zu den affektiven Störungen (während Angst, Panik und Zwänge eine eigene Gruppe an Störungen bilden). Aber das nur am Rande....



    @ Threadersteller:
    Nun, hier das Forum ist sicherlich nicht der günstigste Ort, um das Thema aufzuarbeiten ;) Die meiste Ahnung dürfte wrywindfall haben, mit größerem Abstand dürfte ich folgen (wir sind beide Dipl-Psychs und haben uns auch als solche hier schon mehrfach "geoutet").


    Wenn Du ein "richtiges" Ergebnis willst, taugen die Screeningtests im WWW natürlich nichts, da wäre dann schon die Durchführung des DIPS (Diagnostisches Interview bei psych. Störungen) oder so von Nöten. Einige der mit Google gefundenen Seiten sind übrigens seriöser als Du glaubst - das Kompetenznetz Depression ist von der Uni München ;)


    Wie schon geschrieben: einmal sind Angst und Depression zweierlei Paar Schuh. Natürlich mögen Depressive Angst bekommen oder ein Sozialphobiker, der sich nicht mehr raus traut langsam depressiv werden. Deshalb gehört an diese Stelle eine saubere Diagnose, die lässt sich nicht hier im Forum klären ;)
    Depression und Autoaggression gehören dann schon eher zusammen, bzw. afaik interpretiert v.a. die tiefenpsychologische Richtung Depression als "aggression turned outside in", also als Aggression gegen sich selbst (mit verschiedenen Ausmaßen).
    Ein gescheites Buch für Deine Zwecke kenne ich trotzdem nicht, da hilft wohl höchstens in der nächsten Uni-Fachbereichsbib suchen oder in sowas wie der Psychologischen Buchhandlung in Frankfurt (sollte es die noch geben).


    Keine Ahnung, wo Du wohnst, in Frankfurt und Gießen gibt es eine psychotherapeutische Ambulanz wo man einfach mal "vorbeispazieren" kann, in Marburg, Braunschweig und afair noch 2-3 anderen Städten gibt es die Christoph-Dornier-Stiftung, wo man nicht lange auf irgendwelchen Wartelisten rumhängen muss. Auch sonst gibt es in jeder größeren Stadt ähnliche Angebote oder Du schnappst Dir einfach das Telefonbuch und machst mit dem nächstbesten Psychotherapeuten in Deiner Nähe einfach mal ein Erstgespräch aus.




    [small]@ alle "Spaßvögel": ich weiß zwar auch nicht, wer der Zweitnick ist, aber den Prominenten an den ihr spontan denkt, schließe ich mit 99,9%iger Sicherheit aus! Also lasst bitte den Unfug! [/small]

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    @ pallmall: studierst Du Psychologie?


    Nö, ich bin laut Zeugnis so doof, daß ich an deutschen Unis nichtmal putzen dürfte...

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772 ...
    Depression ist auch keine Krankheit, sondern im psychischen Bereich spricht man korrekt von Störungen; die Depression gehört zu den affektiven Störungen (während Angst, Panik und Zwänge eine eigene Gruppe an Störungen bilden). Aber das nur am Rande....


    Ich hoffe das erzählst du nicht deinen Patienten du Fachmann :rolleyes:

  • mapa812: Danke, ich habe gar keine Patienten :p Nicht jeder Psychoonkel ist im klinischen Bereich tätig, genausowenig wie jeder Psychologe eine Couch besitzt :rolleyes:


    Ob meine von Dir zitierte Aussage fachlich korregt ist oder nicht diskutieren wir gerne nochmal, wenn Du Dich z.B. hier im ICD-10, Kapitel V eingelesen hast ;) Außerdem sollte man 'Diagnose' von 'Intervention' unterscheiden (können)...
    Alles klar, Herr Nuhr?

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

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