• Zitat


    Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) prüft derzeit eine Gesetzesänderung, die es ermöglicht, Daten der Maut-Erfassung zur Verfolgung von Kapitalverbrechern und Terroristen heranzuziehen. Dies bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums. "Nähere Details gibt es noch nicht."


    Lange wurde es befürchtet, jetzt wird es wohl wirklichkeit. Das Mautsystem bekommt neue Aufgaben.


    Wie seht ihr das ganze? Ist das der erste Schritt in Richtung Überwachungsstaat?


    Gruß,
    Dominik

  • Re: Fahndung per Maut


    Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    (...)Wie seht ihr das ganze? (...)


    Wenn es dazu dient, z.B. die LKW-Fahrer zu fassen, welche kürzlich an einer Raststätte einen Parkwächter totgefahren haben, weil sie die Parkgebühren nicht zahlen wollten, kann ich das nur positiv sehen.


    Warum sollte man nicht die Fahndungsmöglichkeiten nutzen, die zur Verfügung stehen? Vom Überwachungsstaat sind wir auch dann noch weit entfernt. Wer nichts zu verbergen hat, wird sich dadurch kaum tangieren lassen.



    Stefan

  • Re: Fahndung per Maut


    Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Lange wurde es befürchtet, jetzt wird es wohl wirklichkeit. Das Mautsystem bekommt neue Aufgaben.


    Wie seht ihr das ganze? Ist das der erste Schritt in Richtung Überwachungsstaat?


    Gruß,
    Dominik


    Glaubst Du wirklich, dass das jetzt nicht schon ohnehin "illegal" getan wird? Ich denke, dass sobald es Möglichkeiten der Überwachung gibt, diese von den Geheimdiensten sofort genutzt werden! Nicht von der Polizei, aber vom BND z.B. sofort. ;)

  • Re: Re: Fahndung per Maut


    Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Wer nichts zu verbergen hat, wird sich dadurch kaum tangieren lassen.


    Dieses Argument zieht nun allerdings überhaupt nicht - damit hat man schon immer gerne Beschränkungen von Bürgerrechten oder Überwachungsmaßnahmen legitimiert.


    Das sieht man spätestens dann anders, wenn man wegen eines dummen Zufalls selbst Opfer der Technik wird - obwohl man wirklich nix verbrochen hat.


    Die entscheidende Frage ist doch: Wollen wir, dass der Staat jederzeit checken kann, wo wir uns gerade befinden, mit wem wir worüber reden usw., und das "nur", damit Verbrechen leichter aufgeklärt werden können?

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Re: Fahndung per Maut


    Ist doch in GB schon Gang und Gebe und wird dort auch mit erheblichen Erfolg praktiziert.


    Und solange die Grenzen des Anwendungsbereiches klar gesteckt sind (hier z.B. Kapitalverbrechen also nicht jeder kleine Pubs) geht das imho schon in Ordnung.


    CH

  • Re: Re: Re: Fahndung per Maut


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    (...)Die entscheidende Frage ist doch: Wollen wir, dass der Staat jederzeit checken kann, wo wir uns gerade befinden, mit wem wir worüber reden usw., und das "nur", damit Verbrechen leichter aufgeklärt werden können?


    Das ist doch genau dasselbe, wie mit der Einsichtnahme der Arbeitsagentur in die Konten ihrer "Kunden". Ohne Verdachtsmomente werden die Daten - offiziell - nicht verwendet. Gespeichert werden die Daten der Mautbrücken kurzzeitig auch heute schon, bis geprüft ist, ob das Fahrzeug die Maut entrichtet hat oder nicht.


    Oder was ist mit den Lauschangriffen am Wochenende durch den Schäuble?


    Solange das dazu dient, Verbrechen aufzuklären, habe ich persönlich kein Problem damit. Bewegungsprofile erstellen könnte man seit Jahren schon von Handynutzern. Die "Überwachung" ist also schon lange vorhanden. Die Frage ist nun, ob man die Daten zukünftig sinnvoll nutzen kann oder nicht.



    Stefan

  • Re: Re: Re: Fahndung per Maut


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Die entscheidende Frage ist doch: Wollen wir, dass der Staat jederzeit checken kann, wo wir uns gerade befinden, mit wem wir worüber reden usw., und das "nur", damit Verbrechen leichter aufgeklärt werden können?


    Die entscheidende Frage ist doch: Welche Auflagen haben die Behörden, wenn sie die Mautstationen nutzen wollen.


    Die andere Seite darf man nämlich nicht vergessen. Nimm an, du bist das Opfer eines Verbrechen und es lässt sich aufklären, eben nur dadurch dass Hinweise aus dem Mautsystem den Wagen des Täters finden lassen und somit auch irgendwann den Täter.


    Deshalb: Strenge Kriterien und Auflagen für den Fall der "Spionage mit dem Mautsystem" - damit Missbrauch ausgeschlossen wird. Das dient dann auch der Sicherheit des Einzelnen und hat mit willkürlicher Überwachung nichts zu tun.

  • ist doch immer wieder schön anzusehen wie unsere Politiker aus spektakulären Einzelfällen zeitgerecht versuchen Ableitungen zu treffen und uns ein weiteres Stück Freiheits- und Bürgerrechte wegzunehmen.
    Ich hab jedenfalls keine Lust in einem Staat zu leben in den ich auf Schritt und Tritt überwacht werde.


    Und kommt jetzt bitte nicht mit dem Argument: Ich hab ja nix zu verbergen.
    Ich will jedenfalls in einem Land leben in dem keine totale Videoüberwachung herrscht und ich mich so bewegen kann, daß nur ich weiß wann und wo ich ich mich grade aufgehalten habe.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Wenn solch ein System der respressiven Straftatenbekämpfung (insbesonders Verbrechen) dient, bin ich absolut dafür. Auch der Verhinderung im Bereich Terrorismus könnte dieses System wichtige Daten liefern.
    Ferner kann ich mir nicht vorstellen, dass unser Staat damit Bewegungsprofile von irgendwelchen unbescholtenen Bürgern erstellen will. Daher verstehe ich das Rumgeheule hier im Thread (mal wieder) nicht.


    Grüße Rabb :)

    Das Bessere ist der Feind des Guten.

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