Kleiner Testbericht Nokia 6060

  • Kurzer Testbericht Nokia 6060


    Hallo, dies ist mein erster Testbericht, daher bitte ich um Nachsicht, wenn er nicht so perfekt ausfällt, wie viele andere Test´s hier. Viele Dinge, besonders die Alltagstauglichkeit, messe ich im Hintergrund mit meinem 6630 bzw. 6680, auch wenn man natürlich diese Telefone nicht direkt vergleichen kann. Solcher Test ist natürlich immer auch subjektiv, also reißt mir nicht den Kopf ab, wenn Ihr bei verschiedenen Dingen anderer Meinung seid.



    Mit dem Nokia 6060 bedient der finnische Hersteller den Markt mit einem kleinen, einfachen Klapp-Handy ohne Kamera im unteren Preissegment, welches auf 900 und 1800 MHz funkt. Getestet wurde hier die ungebrandete Version mit dem Softwarestand 3.62.


    Lieferumfang


    Geliefert wird es in einem hübschen bunten Karton mit einem kleinen Fensterchen, durch das man das Handy schon von außen betrachten kann. Außer dem Telefon beherbergt die Schachtel noch den Akku BL-5B, ein großes Steckernetzteil ACP-7E und eine deutsche Bedienungsanleitung.


    Verpackung


    Design


    Das 6060 ist eher klein mit 85 x 44 x 24 mm und wiegt mit Akku nur 93 Gramm. Die Außenhaut besteht aus schwarzem, mattem und glänzendem, „chromfarbigen“ Kunststoff . Ist Geschmackssache, aber durchaus nicht langweilig. Die Stummelantenne wird natürlich die Nutzer wieder polarisieren, viele werden sie nicht mögen, aus funktechnischer Sicht ist sie zu begrüßen. Das Oberteil wird von einem NOKIA-Schriftzug und einer breiten, roten LED geschmückt, die Rückseite zeigt einen kleineren NOKIA-Schriftzug.
    So hübsch wie die Kombination schwarz-chrom aussehen mag, jede Nutzung des Handys hinterlässt deutlich sichtbare Fingerabdrücke, man ist geneigt diese durch ständiges Abreiben an der Bekleidung zu entfernen; es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die Oberfläche mehr oder weniger zerkratzt ist.


    Vorderseite Seitenansicht Rückansicht Ansicht geöffnet


    Verarbeitung


    Das Gehäuse macht einen sauber verarbeiteten Eindruck, die Spaltmaße sind akkurat, das Öffnen der Klappe wird lediglich mit einem ganz leichten Knirschen im Scharnier quittiert. Nur im geschlossenen Zustand hat das Scharnier minimales seitliches Spiel. Geräusche wie Knarzen o.ä. offenbart das Gehäuse in keiner Weise.


    Inbetriebnahme


    Die Aufnahme für die SIM-Karte ist etwas ungewöhnlich, das scheint aber unbedeutend, da der Standart-Nutzer des 6060 die Karte eher selten wechseln wird. Den von anderen Nokias bekannten Aus- Einschalter an der Seite bzw. an der Oberseite vermisst man, die Inbetriebnahme erfolgt hier wieder über die rote Hörertaste. Nach dem zügigen Booten werden bei Erstinbetriebnahme Uhrzeit, Datum und Zeitzone abgefragt. Einen Setup-Wizard gibt es nicht, das ist aber nicht weiter schlimm, die netzspezifische Einrichtung mittels der Konfigurations-SMS, die man sich auf der Homepage von Nokia holen kann, funktioniert (WAP, MMS, E-Mail-Konten) reibungslos.


    Menü


    Das Menü ist zum größten Teil, wie man es von den Finnen gewöhnt ist, selbsterklärend. Eine Gitteranordnung der Ikons gibt es nicht. Mit der 4-Wege-Navigationstaste und der darin mittig angeordneten Auswahltaste navigiert man sehr gut und treffsicher durch das schnell reagierende Menü. Der rechte Softkey ist frei belegbar, die Auswahl für die Funktionsbelegung der 4 Navigationstasten ist allerdings etwas eingeschränkt. Der linke Softkey bringt bei Betätigung sog. Favoriten zum Vorschein, die man auswählen kann, z.B. die Profile, Nachrichten, Uhr, Wecker, Internet etc..
    Lobenswert ist die Funktion, dass ich bestimmen kann, zu welcher Zeit welches Profil automatisch aktiviert wird.


    Menü Favoriten


    Display


    Nokia spendiert dem 6060 ein Aktivmatrix-TFT mit 65 k Farben und 128 x 160 Pixel. Die Helligkeit und der Kontrast sind für diese Preisklasse sehr gut, die 4 vorinstallierten Themen sehen auf dem Display richtig gut aus. Ein Außendisplay sucht man vergeblich, lediglich eine große rote LED signalisiert bei geschlossener Klappe visuell eingehende Anrufe bzw. SMS.


    Anwendungen


    Nokia liefert mit dem 6060 4 einfache Spiele aus (Solitaire, Canal Control, Galaxy Balls und Mikis World). Man sehe mir nach, dass ich sie nicht ausprobiert habe.
    Des Weiteren gibt es ein Programm zum Umrechnen diverser Größen (z.B. Temperatur, Währung, Gewicht, Volumen) und einen Ausgaben-Manager, mit dem man u.a. tägliche oder monatliche Ausgaben erfassen und verschiedenen Kategorien zuweisen kann.
    Außerdem an Bord finden sich Stoppuhr, Wecker, Countdownzähler und ein Rechner, diese finden sich im Menü allerdings unter der Rubrik „Kalender“.
    Das Telefonbuch fasst 500 Kontakte, der Organizer bietet die Möglichkeit, Termine, Aufgaben, Notizen und Erinnerungen zu verwalten.
    Für den einen oder anderen ist vielleicht wichtig zu erwähnen, dass Nokia 16 mehr oder minder lustige Smileys vorinstalliert hat, die man nach Belieben in eine SMS/MMS einfügen kann.
    Für einige User dürfte auch das Vorhandensein eines SMS-Zählers bemerkenswert sein.


    Kalender


    Bedienung


    Wie schon weiter oben erwähnt, funktioniert die 4-Wege-Navitaste zielsicher und präzise. Grund zur Beanstandung bieten allerdings die bündig mit dem Gehäuse angeordneten Softkeys sowie die grüne und rote Hörer-Taste. So passierte es mir mehrfach, dass ich beim Betätigen der Navi-Taste nach rechts (Hörer-Lautstärke während des Gesprächs erhöhen) das Gespräch getrennt habe, weil sich die rote Hörertaste nicht aus dem Gehäuse erhebt und somit gleichzeitig betätigt wurde.
    Die numerische Tastatur ist jeweils in Dreier-Reihen zusammengefasst, wobei dann innerhalb einer solchen Reihe mit dem Finger kaum eine Differenzierung der Tasten möglich ist. Ansonsten sitzen die Tasten fest an ihrem Platz und bieten einen ordentlichen Druckpunkt. Die Ausleuchtung der Tastatur lässt nur im Bereich der Softkeys zu wünschen übrig. Was fehlt ist eine „C“-Taste.
    Im T9-Modus bietet das 6060 nicht die Möglichkeit, Substantive mit einem Großbuchstaben zu beginnen und dann automatisch auf kleine Buchstaben umzuschalten, diese Umschaltung muss händisch erfolgen.


    Tastatur Navi-Taste


    Connectivity


    Hier ist nicht viel zu sagen, dass 6060 ist eher eine Insellösung: kein IR, kein BT, keine Anschlussmöglichkeit für ein Datenkabel. GPRS der Klasse 6 wird unterstützt, es gibt eine Anschlussmöglichkeit für ein Headset, welches aber nicht zum Lieferumfang gehört.
    Insofern bin ich persönlich geneigt, den Organizer etwas in Frage zu stellen, da es keinerlei Möglichkeit zur Syncronisation mit externen Anwendungen gibt.
    Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass das 6060 die Möglichkeit bietet, E-Mail-Konten mit SMTP, POP3 und IMAP4-Protokollen einzurichten. Die Konfiguration per Einrichtungs-SMS von Nokia funktioniert auf Anhieb.


    Anschlüsse an der Unterseite



    Akkustik


    Der Lautsprecher des 6060 bietet im Gespräch einen guten, rauschlosen Sound mit ausreichender Lautstärke, die Gegenseite versteht das Gesprochene auch ohne Beanstandungen. Eine integrierte Freisprecheinrichtung bietet das kleine Klapp-Nokia nicht an.
    Die 21 mitgelieferten Midi-Klingeltöne klingen allerdings etwas blechern. Der Vibra hat genügend Power, das kleine Handy schon nach wenigen Klingelzeichen vom Tisch zu rütteln.


    Akku


    Nach einmaligem Laden und nunmehr fast zwei Tagen Betrieb, allerdings ohne viel telefonieren, dafür aber vier herumprobieren ist von den 4 Balken gerade einer verschwunden. Hier kommt der Akku-Laufzeit sicher der Umstand zugute, dass das 6060 eben nicht über so viele stromfressende Features verfügt.


    Branding


    Zur Zeit gibt es nur ungebrandete Geräte, da noch kein deutscher Netzbetreiber das 6060 im Programm hat.


    Mein Fazit


    Bei dem Nokia 6060 handelt es sich um ein handliches, leichtes Klapphandy mit sparsamer Ausstattung für den User, der auf die sonstigen Funktionen eines Multi-Media-Handys verzichten kann. Besonders durch seine fehlenden Connectivity-Eigenschaften ist es für den Power-User eher ungeeignet. Im Sinne von „back to the roots“ ist es aber ein feines, kleines Teil.

    Wenn die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten

  • Vielen Dank für den tollen Testbericht.


    Schade das bei dem Gerät kein PopPort und keine PCSuite verfügbar ist. Ansonsten wäre es ein tolles Gerät.


    Gruß

    Wer kämpft könnte verlieren... wer nicht kämpft hat schon verloren.

  • Für einen Testbericht ist es doch recht gelungen!Lob! ;)


    Das 6060 ist für ein Niedrigpreis Handy doch recht nett anzusehen obwohl ich es mir nicht kaufen werde.Irgendwie erinnert mich das Handy auch an meine Ex v60/v60i ...woher das wohl kommt? ;):D

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Ist ein sehr gelungener Testbericht.


    Weiß jemand ob es das Nokia 6060 mittlerweile in einem Prepaid Paket gibt?

  • Nein, aber ein Händler hier bei TT hatte ein Angebot bei dem es das Nokia 6060 für 0,- EUR zu einem O2-Genion Card Tarif gab. Rein Rechnerisch waren das auch nur ca. 60-70 EUR.

    - O2 Genion S*

    - O2 Free M Boost (50% KV)

    - O2 Free Unlimited Max (KV)

    :)

  • Da die BDA darüber nichts genaues sagt: blinkt die LED, wenn Anrufe / SMS in Abwesenheit eingegangen sind?

    ...

  • Magst Du vielleicht auch meine Frage beantworten, die direkt über Deinem Beitrag steht? :) Da Du das 6060 hast, müßtest Du ja wissen, ob die LED bei Anrufen und SMS in Abwesenheit weiter blinkt?

    ...

  • Ist zwar schon etwas her mit deiner Frage, aber vielleicht benötigst du die Info ja noch.


    Also bei anrufen in Abwesenheit und sms meldet sich die LED alle 5 sec dauerhaft wieder.



    Gruß

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