Müntefering hört auf

  • Wieso soll es nicht gerecht sein, wenn das Vermögen tatsächlich nur deshalb gebildet wurde, weil man diverse Schlupflöcher genutzt hat? Dann wird das Ganze eben ein paar Jahre später nachgeholt.


    Dass das System dadurch noch komplexer und undurchsichtiger wird, ist mir schon klar, aber wenn man nunmal diese Löcher nicht stopft, kann man zumindest einen dezenten Zuschlag erheben. Von nichts kommt bekanntlich nichts.


    Ich zum Beispiel, habe wie die Meisten hier nicht die Möglichkeit gross zu tricksen. Ich zahle jeden Monat mehr oder weniger brav das was ich zahlen muss. Jemand der die Möglichkeit hat dem Finanzamt zu entkommen wird das natürlich auch machen. Also so gerecht kann das ja nun auch nicht sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Das Ehegatten-Splitting ist überhaupt kein Steuervorteil, im Sinne einer Subvention, sondern trägt dem Umstand Rechnung, dass eine Ehe eine Erwerbsgemeinschaft ist. Andernfalls zahlen Haushalte, in dem die Einkommen besonders ungleich verteilt sind (einer alles, Ehepartner nichts) einen anderen Steuerbetrag als Haushalte, wo 50/50 verdient wird. Das kann ja wohl kaum im Sinne des Erfinders sein...


    Das galt vor 50 Jahren mal, als die Gütergemeinschaft gang und gäbe war, und wirklich alle Konten beiden gehörten. Aber heutzutage sehe ich nicht ein warum Ehegatten bessere Konditionen bekommen sollten als unverheiratete Paare.


    Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Wie Du jetzt außerdem noch darauf kommst gerade die Hinterbliebenen-Rente abzuschaffen, will ich mir gar nicht ausmalen.

    Warum sollten Hinterbliebene auch noch die dem verstorbenen Ehepartner zustehende Rente bekommen? Die Rente ist eine Versicherung, die sich nur auf eine Person beziehen sollte. Auch Ehepartner die der Kindererziehung nachgehen, erwerben dadurch einen Rentenanspruch, so dass die finanzielle Sicherheit im Alter gesichter ist.


    Wenn man durch die Abschaffung der Hinterbliebenenrente etwas einsparen kann, ist das für die Rentenkasse gut, und wenn man dann den Beitragssatz senken kann, schafft das vielleicht doch ein paar zusätzliche Jobs.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Das galt vor 50 Jahren mal, als die Gütergemeinschaft gang und gäbe war, und wirklich alle Konten beiden gehörten. Aber heutzutage sehe ich nicht ein warum Ehegatten bessere Konditionen bekommen sollten als unverheiratete Paare.


    Das gilt heute auch noch und das kannst Du in jedem Fachbuch nachlesen. Abgesehen davon ist das Ehegatten-Splitting durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts rechtlich abgesichert.


    Vielleicht ist das bei Euch in Bayern ja anders, aber der Regelfall innerhalb einer Ehe ist es nunmal, dass es ein gemeinsames Haushaltseinkommen gibt.


    Oder muss Mutti im Aldi einkaufen, weil sie weniger verdient als Vati, bei dem nur Kaviar auf den Tisch kommt (oder umgekehrt)? Das ist doch völlig weltfremd.


    Werden beide Ehepartner getrennt veranlagt (also ohne Ehegatten-Splitting), käme es zu dem Phänomen, dass je nach Aufteilung der Einkommen auf die Ehepartner, die Besteuerung unterschiedlich wäre.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • An die Steuerschlupflöcher und das Thema Schwarzarbeit trauen sich die öglichen Koalitionäre wohl bis jetzt nicht ran.


    Auf jeden Fall ist die illegale und halblegale Beschäftigung der am stärksten wachsende Arbeitsmarktbereich.


    Vorallem sollte man endlich verhindern, daß normale Vollzeitbeschäftigungen i teilzeit und 400 Euro Jobs gewandelt werden.


    Ebenso finde ich es irgendwo unerträglich, daß Subunternehmer mit ausländischen Arbeitskolonnen ganze Branchen unterwandern und dadurch jährlich zéhntausende Arbeitsplätze verloren gehen. Man kann sich die Beispiele im Baugewerbe oder auf den Schlachthöfen ansehen,

    ------------------------------------------------
    Ericsson T39m
    Legends never Die!
    ------------------------------------------------

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Das gilt heute auch noch und das kannst Du in jedem Fachbuch nachlesen. Abgesehen davon ist das Ehegatten-Splitting durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts rechtlich abgesichert.


    Vielleicht ist das bei Euch in Bayern ja anders, aber der Regelfall innerhalb einer Ehe ist es nunmal, dass es ein gemeinsames Haushaltseinkommen gibt.


    Oder muss Mutti im Aldi einkaufen, weil sie weniger verdient als Vati, bei dem nur Kaviar auf den Tisch kommt (oder umgekehrt)? Das ist doch völlig weltfremd.


    Als normal würde ich ansehen: Jeder behält sein eigenes Konto, und für die Haushaltsführung richtet man ein gemeinsames Konto ein, auf das jeder was überweist.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Als normal würde ich ansehen: Jeder behält sein eigenes Konto, und für die Haushaltsführung richtet man ein gemeinsames Konto ein, auf das jeder was überweist.


    Das ist ja gut und schön, ändert aber an der ganzen Problematik, wie sie ohne Ehegatten-Splitting entstehen würde, überhaupt nichts.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Vielleicht sollte man beim Ehegattensplitting auch ein bisschen differenzieren. Erstmal ist es natürlich ein Instrument der Steuergerechtigkeit denn Ehepartner werden auch auf höchstrichterlicher Ebene als gemeinsame Erwerbs- und Verbrauchsgemeinschaft gesehen. Würde man nun kein Ehegattensplitting betreiben, wäre ein Ehepaar aufgrund der Steuerprogression gegenüber zwei ledigen Partnern steuerlich benachteiligt.
    Problematisch wird es allerdings z.B. dadurch, daß der Vorteil des Splittings zunimmt, umso unterschiedlicher die Einkommen der beiden Lebenspartner sind. Im Extremfall also im Falle von nur einem Einkommen (meist das des Mannes).
    So wird natürlich die klassische Form der Ehe begünstigt, in der die Frau ihre berufliche Laufbahn aufgibt und sich so in die finanzielle Abhängigkeit des Mannes begibt. Kommt es dann irgendwann zur Scheidung ist das Gejammer groß weil die Frau beruflich keine großen Perspektiven mehr hat und der Mann Unterhalt zahlen muss.

  • Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Vielleicht sollte man beim Ehegattensplitting auch ein bisschen differenzieren. Erstmal ist es natürlich ein Instrument der Steuergerechtigkeit denn Ehepartner werden auch auf höchstrichterlicher Ebene als gemeinsame Erwerbs- und Verbrauchsgemeinschaft gesehen. Würde man nun kein Ehegattensplitting betreiben, wäre ein Ehepaar aufgrund der Steuerprogression gegenüber zwei ledigen Partnern steuerlich benachteiligt.

    Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen ... denn ohne das Ehegattensplitting wäre ein Ehepaar zwar nicht um soviel besser gestellt als zwei Unverheiratete, aber auf keinen Fall schlechter.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!