Jetzt Gedanken machen: Situationen beim Autofahren

  • Also wenn das mir dem Rippen brechen normal ist, dann wahr es vielleicht doch nicht so falsch das ich beim Erste Hilfe Lehrgang die Puppe bis zum Boden durchgedrückt habe :D


    Ich denke allerdings auch das normales reanimieren in den allermeisten Fällen nicht soviel bringt. Defibrilator soll da schon etwas besser sein...


    MfG

  • Der (ehemalige) Rettungssanitäter rät: :D


    Ist der Patient nicht mehr ansprechbar, muß der Helm runter! Ansonsten kann man kaum die Atmung kontrollieren und den Carotispuls (also die Halsschlagader) tasten und die sollte gecheckt werden, wenn der Puls am Handgelenk nicht mehr feststellbar ist.
    Außerdem muß in dem o.g. Fall immer die "labile Pleitenlage" durchgeführt werden, mit überstrecktem Hals und dem Kopf leicht nach unten geneigt, damit evtl Erbrochenes abfließt.


    Zitat

    Ich denke allerdings auch das normales reanimieren in den allermeisten Fällen nicht soviel bringt. Defibrilator soll da schon etwas besser sein...


    Nee :( Reanimieren bringt immer was !!! Dadurch wird wenigstens eine minimale Blutzirkulation aufrechterhalten und die nötigstens Organe mit Sauerstoff versorgt.
    Man sollte niemals 15 Minuten nur gucken und warten, bis der RTW eintrifft, außerdem wird nur bei einer bereits vorhandenen Herztätigkeit defibrilliert, um unkoordinierte Muskelbewegungen des Herzens zu einer einheitlichen Muskelbewegung (dem normalen Herzschlag) zu formen (das sieht in Filmen allerding auch immer anders aus! Notarztwagen auf , Defi raus und brutzel...brutzel :rolleyes: völliger Schwachsinn !!!).


    Am besten ist es echt, immer mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs zu wiederholen. Ist zwar nervig, aber man fühlt sich definitiv sicherer! Es kann jede Minute, vor Deinem Augen jemand zusammenklappen und denn steht man da und möcht nur schnell wegrennen, weil man nicht weiß, was man nun "richtiges" machen muß.


    Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an Ihrem Arzt oder Apotheker :D

    Neue Erhebung der Krankenkassen-Verbände:
    Die Zahl der Intelligenzallergiker nimmt erschreckend zu !

  • Re: Jetzt Gedanken machen: Situationen beim Autofahren


    [*]Brand:
    Abgesehen von der normalen Pflicht, bei einem Unfall Erste Hilfe zu leisten, kann es ja durchaus vorkommen, dass das Unfallfahrzeug in Brand geraten ist. Würdet ihr bei Erreichbarkeit der Türen in jedem Fall die Insassen rausholen? Und wie ging noch mal dieser Rautek-Griff?
    Bei den meisten Bränden dauert es mehrere Minuten, bis das Feuer vom Motorraum auf die Insassenkabine übergreift.
    Also: Brandstelle sichern, Notruf, Leben retten


    [*]Motorradhelm:
    Ein Motorradfahrer liegt bewusstlos am Boden. Da er nicht reagiert, sollte er in die stabile Seitenlage. Helm runter oder nicht? Und falls ja, wie?
    Hängt davon ab, was von dem Motorradfahrer noch "übrig" ist. Bei Bewußtlosigkeit würde ich vorsichtig versuchen, den Helm abzunehmen. Auf jeden Fall weitere Verkehrsteilnehmer anhalten und zur Hilfe auffordern, wenn noch Zeit genug ist.
    Ein viel größeres Problem hätte ich wahrscheinlich bei abgerissenen Gliedmassen.


    [*]Geisterfahrer:
    Nicht die Situation, dass euch einer entgegenkommt, ist gemeint (obwohl man sich auch das mal vor Augen führen sollte!), sondern dass ihr aus Versehen falsch eingebogen seid, sei es auf der Autobahn oder im mehrspurigen Stadtverkehr. Was würdet ihr bei Erkennen der Sachlage machen?
    Erst mal ein "Neiiiiinnnnn." Ruhe bewaren. Das ganze Lichtprogramm am Auto einschalten (außer Fernlicht) und am nächstgelegenen Straßenrand anhalten. Bei sehr wenigen bis gar keinen Verkehr sollte es Möglichkeiten geben, die Situation zu bereinigen. Bei gelegentlichen oder viel Verkehr Fahrzeug mit Mobile verlassen und in Sicherheit bringen. Polizei anrufen und hoffen, daß nichts passiert. Die Wartezeit auf die grün-weißen ist vermutlich "tödlich."


    [*]Martinshorn:
    Fast schon alltäglich: hinter euch kommt ein Krankenwagen oder Polizeiauto mit Blaulicht und Sirene angerauscht. Ihr fahrt im Ort mit 50 km/h, oder etwas flotter auf der Landstraße mit Gegenverkehr. Fahrt ihr schneller (auch >100 km/h), da Überholen für den Krankenwagen zu gefährlich wäre, fahrt ihr einfach nur langsamer oder haltet ihr sogar an?[/list]Für jede Situation gibt es Verhaltensregeln vom ADAC oder der Polizei. Manche kenne ich, andere nur unzureichend. Ich suche mit diesem Thread nicht nur Aufklärung, sondern vor allem Diskussion und Nachdenken eines jeden, bevor es soweit ist, dass man spontan nachdenken muss, denn in jener Situation geht das teilweise nicht mehr so klar, wie man es sich jetzt vor Augen führen könnte.
    Wenn PLatz in Sichtweite ist, um anzuhalten, dann dort hin. Ansonsten Fuß auf den Pin (in Abhängigkeit von der Verkehrssituation) und bis zur nächsten Anhaltemöglichkeit fahren.
    Btw: Es macht keinen Sinn, in einem Stau dicht auf den Vordermann aufzufahren, da dann keine Möglichkeit besteht, eine Rettungsgasse zu bilden.



    Bess dehmnäx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Zitat

    Original geschrieben von 0815



    ...außerdem wird nur bei einer bereits vorhandenen Herztätigkeit defibrilliert, um unkoordinierte Muskelbewegungen des Herzens zu einer einheitlichen Muskelbewegung (dem normalen Herzschlag) zu formen (das sieht in Filmen allerding auch immer anders aus! Notarztwagen auf , Defi raus und brutzel...brutzel :rolleyes: völliger Schwachsinn !!!).


    Genau, am besten sind dann die "Medicopterasystoliedefibrierer":D
    Nulllinie-defidrauf-normaler Herzschlag. Ganz einfach anscheinend:rolleyes:


    Trialer

    Rentenretter

  • Bin gerade auf diesen Thread gestossen und habe mich dann mal extra dafür hier angemeldet... manche von euch werden mich vielleicht aus dem BMW-Treff kennen...


    Grundsätzlich kann ich mich ebenfalls als ehemaliger Rettungszivi 0815 nur anschliessen.


    zu 1:
    Unter Berücksichtigung der Eigensicherung immer versuchen die Insassen so schnell wie möglich aus dem Auto retten. Der Rautek-Griff ist dafür gut geeignet, dabei immer schön auf die Daumen achten, diese dürfen nicht den Körper berühren, also so wie auf dem Foto hier in dem Thread... bei der Rettungshelfer-Prüfung wäre man sonst schon durchgefallen.
    Im Notfall auch einfach z.B. an einem Arm rausziehen, egal was der Typ für Verletzungen hat... alles ist besser als verbrennen.


    zu 2:
    Wenn der Patient nicht ansprechbar ist, muss der Helm runter. Das ganze wie teilweise schon beschrieben möglichst zu zweit machen. Dabei ist auch zu beachten, dass so ein menschlicher Kopf ganz schön schwer ist. Bei den Übungen wärend der Sani Ausbildung oder einem erste Hilfe Kurs, spielen die Opfer ja meistens mit und halten ihren Kopf instinktiv etwas. Lässt das Opfer den Kopf aber mal wirklich mal schlaff hängen, ist jedem von uns beim ersten mal der Kopf auf den Boden gefallen...


    Wenn der Helm ab ist, den Zug am Kinn weiter aufrecht erhalten und den Patienten zu zweit in die stabile Seitenlage bringen.


    Das ist alles nicht so ganz einfach, aber versuchen sollte es jeder.


    zu 3:
    Wurde eigentlich schon alles gesagt... an die Mittelleitplanke fahren, aussteigen und etwas vom Auto weggehen und Polizei rufen, vorher natürlich alle Lichter an.


    zu 4:
    Wenn möglich immer anhalten oder gegebenenfalls in eine Kreuzung, auch über eine Ampel, einfahren. Natürlich nicht ohne sich vorher sicher zu sein, das alle anderen Autofahrer es sehen.


    zum Reanimieren:
    Das darf natürlich jeder machen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man schon ziemlich stark drücken muss, damit es was bringt... bei den Puppen ging das alles viel einfacher. Mit der Zeit wird es auch sehr anstrengend... hab' das mal ca. 45min am Stück gemacht, danach mussten mich meine Kollegen fast selbst reanimieren ;)


    Übrigens:
    Die Patienten springen beim defibrilieren in Echt nicht so schön weit hoch ;)


    Ciao Pandur

  • Abschaffung des Rautek-Griffs??


    Nein, der Rautek-Griff ist nicht abgeschafft, er wird nur vom DRK aus rechtlichen Gründen nicht mehr gelehrt. Da ist wohl jemandem mal was bei passiert (der is glaube ich dabei ausgerutscht oder so) und dann hat der gegen das DRK auf Schadenersatz geklagt und recht bekommen. Nunja, kann man zu stehen wie man will, aber seitdem wird der Rautek-Griff nur noch theoretisch erklärt und nicht mehr geübt.

  • Re: Also...


    Zitat

    Original geschrieben von Luposen
    Zu4)
    Rechts ran, wenn es geht, aber ich hatte in Bonn vor wenigen Wochen das Problem, daß ich einfach nicht rechts konnte - entweder waren dort geparkte Autos oder sonst kein Platz. Da bin ich kurzfristig mit über 90 durch die Stadt gedüst, bis der Streifenwagen hinter mir endlich überholen konnte. War wohl auch nicht falsch, auf jeden Fall hab ich davon nichts weiter gehört.
    [/B]


    dazu sollte man wissen, dass die blaulichtigen Leuts auch nur 20% drueber duefen...


    Bye...Floyd

  • Habe aus Zeitmangel die 2. Seite noch nicht lesen können,
    will aber schonmal was schreiben:


    Innerorts ist der Notarzt in wenigen Minuten da - man sollte sich je nach Situation auf das beschränken, was man kann und sich zutraut (Unfallstelle absichern, andere ansprechen mitzuhelfen !!! usw.


    Ausserorts sollte man erst mal verhindern, dass noch mehr in den Unfall reinrauschen und sich die Aufgaben möglichst mit anderen teilen.


    Das Helmproblem:
    Zieht Euch mal einen an , macht ihn vorschriftsmässig zu, legt Euch schlaff hin - und lasst ihn Euch dann von jmd mal ausziehen...
    (Stufe 2: mit Brille...)


    Es gibt auch andere Situationen, die man geistig ein paarmal durchgespielt haben sollte (übrigens eine Empfehlung für längere Autofahrten, falls einem langweilig wird):
    Autobahn: Unmittelbar vor Dir scheppert es, alle Fahrspuren sind blockiert - was tun?
    Plötzlich taucht nachts vor Dir ein Reh auf - was tun?
    Auf nasser Fahrbahn verliert vor Dir einer seinen Dachgepäckträger...


    Selbst beobachtet:
    Stadt, dreispurige Strasse, an roter Ampel stehen mindestens je 5 Autos hintereinander, von hinten ein Martinshorn...
    Der vorne auf der mittleren Spur fängt an, zentimeterweise zu rangieren ("Hilfe, ich muss ne Spur freimachen"), alle anderen gucken gebannt in ihre Rückspiegel... - und die Ampel ist inzwischen längst grün :mad:
    => Wie beim Posten: Erst denken, dann tun


    In dem Fall würde ich als erster der mittleren Spur dem rechts neben mir bedeuten, er soll stehen bleiben, und mich dann vor ihn setzen - und den Querverkehr im Auge halten. Wenn der Querverkehr steht, weiter geradeaus (rot hin oder her)...
    Wenn beim Fahren hinter einem ein Einsatzfahrzeug kommt, sollte man rechtzeitig durch Blinken rechts oder links zu erkennen geben, dass man auf der rechten oder linken Spur bleiben will - genau wie auf der Autobahn, wo ich einem, der mit 180 angeflogen kommt, mit (kurzem) Rechtsblinken signalisieren kann, dass ich den vor mir fahrenden LKW erst überholen werde, wenn er vorbei ist.. (usw)
    - Den Warnblinker halte ich (ausser am Stauende) für völlig hirnlos, da man so seine Absichten keinem mitteilen kann. Man sehe sich beispielsweise die Matschbirnen an, die in einer Parklücke (im Parkverbot) stehen und den Warnblinker anhaben: Der nächste Falschparkwillige freut sich, dass da einer raus will (schliesslich sieht er ja, dass da einer links blinkt...) und blockiert den Verkehr - bis er merkt, dass da nur wieder ein Hirni am Werk war - usw usf

  • Also zu helfen wäre für mich in egal welcher Unfallsituation selbstverständlich.


    Wie ich in den einzelnen Situationen verfahren würde kann man zwar "vorher" immer leicht sagen, aber in der entsprechenden Situation geht man dann vielleicht ganz anders vor.


    1. Soweit möglich würde ich natürlich schon versuchen diie Insassen zu befreien. Je nach Brandsituation würdel ich aber vorher versuchen zu löschen bzw. so den Brand wenigsten einzudämmen (Auto-Feuerlöscher ist immer im Kofferraum vorhanden). Aber natürlich geht das eigene Leben vor und wenn das Auto schon lichterloh brennt weiß ich nicht ob ich dann noch zum Auto rennen würde.


    2. IM Erste-Hilfe Kurs haben wir zwar gelernt den Helm wie hier beschrieben (zu zweit) abzunehmen. Ich würde mich dann aber im Zweifelsfall wohl auf mein Gefühl verlassen bzw. vielleicht nach der Art und Schwere der sichtbaren Verletzungen urteilen.


    3. ADAC und Polizei empfehlen immer sofort an den Fahrbahnrand zu fahren. Ist der nächste Fahrbahnrand der MIttelstreifen dort so nah wie möglich an die Leitplanke ranfahren, Warnblinkanlage anmachen und auf die Polizei warten. Ob ich genauso reagieren würde weiß ich nicht. Wenn die Autobahn dicht befahren ist würde mir sicher noch vor dem Auffahrten auffallen dass was nicht stimmt - so kann man durch Anhalten oder Umdrehen das Schlimmste sicher vermeiden. Fährt man auf eine leere Autobahn falsch auf so würde ich in diesem Fall es auch für vertretbar halten zu wenden. NATÜRLICH NUR wenn es der Verkehr zulässt - sprich auf der Autobahn tote Hose herrscht.


    4. Wenn das Rettungsfahrzeug problemlos überholen kann, blinke ich rechts an und drossele ich das Tempo angemessen. Bei engeren Straßen ist natürlich das Anhalten auf dem Standstreifen unvermeidlich.

  • Re: Re: Also...


    Zitat

    Original geschrieben von leFloyd


    dazu sollte man wissen, dass die blaulichtigen Leuts auch nur 20% drueber duefen...


    Bye...Floyd


    Wo hast Du das denn her? Soll das heissen, das Einsatzfahrzeuge wie Polizei oder Feuerwehr im Einsatz mit Blaulicht innerorts nur 60 fahren dürfen? Ist doch wohl ein schlechter Scherz! :rolleyes: :confused:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!