Unterirdisches Arbeitszeugnis - was tun?

  • 3- .


    Schlecht ist das "erfüllte unsere Erwartungen". Das ist eine 4.


    "Zur vollen Zufriedenheit" ist eine 3, dadurch das es vom nächsten Arbeitgeber nicht gewünscht ist eher eine 3- bis 4.


    Und das dich nur deine hohe Flexibilität auszeichnet ist auch nicht positiv.


    In Summe ein eher schlechtes Zeugnis.



    Au revoir...

    "A day without laughter is a day wasted." - Charlie Chaplin


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  • Moin Moin,


    dann will ich mich auch mal ranhängen:


    Ich habe meinen Arbeitsplatz gekündigt bzw. den 1-Jahresvertrag nicht verlängern wollen, im Gespräch bedauerte mein Ex-Arbeitgeber meine Kündigung sehr und hat mir ein sehr gutes Zeugnis versprochen. Das kam dabei raus:


    Herr XY... usw. [...]
    Gerne bestätigen wir, dass wir in Hernn xy einen fleißigen und engagierten Mitarbeiter kennen gelernt haben, der sich gut in unser Team einfügte und die ihm übertragenen Aufgaben eigenständig und zuverlässig ausgeführt hat. Nur der Vollständigkeit halber erwähnen wir, dass er jederzeit pünktlich und ehrlich war.
    (Anmerkung, das war ich wirklich, aber warum hebt er das so hervor? Das macht mich sehr stutzig) Besonders hervorheben möchten wir, dass seine Abrechnungen jederzeit präzise und korrekt durchgeführt waren (Anmerkung: Ich habe meine Kassenabrechnung immer stimmig übergeben, wie ist das gemeint) Sein Erscheinungsbild war stets ordentlich. Vorgesetzten gegenüber verhielt er sich korrekt; sein Verhalten Gästen und Mitarbeitern gegenüber war immer höflich und zuvorkommend.


    Zusammenfassend können wir sagen, dass Herr xy alle ihm gestellten Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit ausgeführt hat.


    Das Arbeitsverhältnis war auf ein Jahr befristet. Wir danken Herrn xy für seine Mitarbeit und wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute.


    Der Schluß scheint mir ganz OK, aber die Passagen mit der Ehrlichkeit und der immer korrekten Abrechnung kommt mir spanisch vor. Soll das das Gegenteil von dem bedeuten was dort steht? Wenn ja, wie gehe ich dagegen vor, das wäre dann ja eine Verleumdung.

  • Das ist imho ein 3+.


    Es wird nicht erwähnt das du kündigst, sondern dass das Arbeitsverhältnis ausläuft - deutet in die Richtung das der Arbeitgeber nicht mit dir zufrieden war und dich gerne weiter beschäftigt hätte. Hier müsste sowas stehen wie "Herr XYZ verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch. Wir bedauern diese Entscheidung (sehr) und wünschen ihm ..."


    Das davor hört sich in Summe nicht all zu positiv an. Das du pünktlich und ehrlich bist ist setzt man voraus -> negativ wenn es erwähnt wird. Dasselbe gilt für das präzise und korrekte arbeiten. Auch gilt dies für dein Erscheinungsbild. Alles Punkte die nicht ins Zeugnis gehören.


    Das du "nur" korrekt zu den Vorgesetzten warst ist ebenso nur ein 2-.


    Das beste ist noch der Abschnitt, indem gesagt wird das du die Aufgaben stets zur vollen Zufrieden ausgeführt hast. Das ist eine glatte 2.


    In Summe für mich eine 3+.




    Schreib zurück das dir die Punkte nicht passen und das du eine Korrektur willst. Dann schau mal was dein ehemaliger AG dir antwortet. Die meisten gehen darauf ein.



    Au revoir...

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  • Was haltet Ihr hier von ?

    Geändert von Bluewaver am 00.00.0000 um 99:99

  • Ich mußte mich seinerzeit mit einem absolut schlechten Zeugnis herumschlagen und hatte deswegen diesen Thread gestartet. Das macht mich zumindest zu einem "kleinen Experten" im Hinblick auf das Thema denn ich mußte mich umfassend mit Zeugnissen beschäftigen.


    Zum einen ist es immer schlecht wenn man nicht den vollen Text kennt, also in deinem Beispiel die Aufgabenbeschreibung. Wenn man das nicht hat wird der Rest teilweise zu Kaffeesatzleserei.


    Trotzdem ein paar Anmerkungen zu diesem Text weil ich ihn ziemlich schlecht finde...


    Zitat

    Original geschrieben von CrazyD
    Gerne bestätigen wir, dass wir in Hernn xy einen fleißigen und engagierten Mitarbeiter kennen gelernt haben, der sich gut in unser Team einfügte und die ihm übertragenen Aufgaben eigenständig und zuverlässig ausgeführt hat.


    2 Schwachpunkte: "kennengelernt" drückt Distanz aus, "übertragene Aufgaben" soll Passivität dokumentieren. Da dir zugleich Eigenständigkeit attestiert wird könnte man es zwar als ungeschickte Formulierungen durchgehen lassen, die eigentlich doch positiv gemeint waren - aber gleich 2 negative Formulierungen in 1 Satz ziehen den Wert der Aussage doch nach unten.


    Zitat

    Original geschrieben von CrazyD
    Nur der Vollständigkeit halber erwähnen wir, dass er jederzeit pünktlich und ehrlich war.


    Dieser überflüssige Satz stand damals auch in meinem Zeugnis und man muß es auslegen als "wenn wir schon sonst nix Gutes schreiben können dann wenigstens daß er pünktlich und ehrlich war". Eigentlich sind Pünktlichkeit und Ehrlichkeit selbstverständliche Tugenden, die keiner besonderen Erwähnung bedürfen, sondern vorrauszusetzen sind. Also ein ziemlich übler Satz.



    Zitat

    Original geschrieben von CrazyD
    Besonders hervorheben möchten wir, dass seine Abrechnungen jederzeit präzise und korrekt durchgeführt waren


    Da wäre es jetzt gut zu wissen in welchem Job Du tätig warst... An sich eine gute Formulierung und in manchen Jobs absolut lebenswichtig, aber diese "starke Hervorhebung" stört irgendwie. Man fragt sich was das soll... Manche Zeugnisschreiber übertreiben Aussagen absichtlich um sie lächerlich zu machen, also hier entweder sie ins Gegenteil zu verkehren oder zumindest eine besondere (negative) Pingeligkeit zu betonen. An sich eine gute und je nach Job nötige Aussage, aber wieder mit einem negativen Beigeschmack.


    Zitat

    Original geschrieben von CrazyD
    Sein Erscheinungsbild war stets ordentlich.


    Wieder so eine überflüssige Bemerkung. In manchen Jobs wird ordentliches Erscheinungsbild vorrausgesetzt - bedarf dann aber keiner speziellen Erwähnung. Insofern frage ich mich hier wieder was diese Aussage soll...


    Oder bist Du immer im Schlips zur Arbeit in der Autowerkstatt erschienen? Dann soll es ausdrücken daß Du zu viel Wert auf lächerlich overdresste Bekleidung gelegt hast. Man wird den Eindruck nicht los daß wieder ein negativer Touch in der Bemerkung liegt und man womöglich Auffälligkeiten an deinem Erscheinungsbild verklausuliert ansprechen will...


    Zitat

    Original geschrieben von CrazyD
    Vorgesetzten gegenüber verhielt er sich korrekt; sein Verhalten Gästen und Mitarbeitern gegenüber war immer höflich und zuvorkommend.


    Bezgl. der Vorgesetzten fehlt ein sehr wichtiges Adjektiv wie "immer", "stets", "jederzeit". Also war Dein Auftreten gegenüber Vorgesetzten manchmal nicht korrekt.


    Zitat

    Original geschrieben von CrazyD
    Zusammenfassend können wir sagen, dass Herr xy alle ihm gestellten Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit ausgeführt hat.


    "Gestellte" Aufgaben betont wieder daß man dich immer erst ermahnen mußte. Bei wirklicher Eigeninitiative sollte dort nur "Aufgaben" stehen. "Volle Zufriedenheit" ist OK... nicht supertoll, aber ordentlich. Das geht in Ordnung da man den normalen Mitarbeiter im Bereich einer 3 sieht und nur wer überdurchschnittlich gut war bekommt eine 2 oder gar eine 1. "Volle Zufriedenheit" ist daher problemlos.


    Zitat

    Original geschrieben von CrazyD
    Das Arbeitsverhältnis war auf ein Jahr befristet. Wir danken Herrn xy für seine Mitarbeit und wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute.


    Hier fehlen 2 wichtige Komponenten: man bedauert zum einen Deinen Weggang nicht - gleichbedeutend mit "gut daß er weg ist" und zum anderen lautet eine gute Schlußformulierung "wünschen ihm für seinen weiteren beruflichen und privaten Lebensweg weiterhin alles Gute". Daß man nur "Lebensweg" schreibt und "beruflich und privat" wegläßt mag noch angehen. Ein fehlendes "weiterhin" unterstellt aber daß es bisher nicht gut war. Da wird also schon wieder betont daß Du kein so toller Mitarbeiter warst. Der Schlußsatz ist also nochmal ein dicker Minuspunkt.


    Ganz allgemein wird auch sehr wenig auf Deine fachlichen Leistungen und ganz wenig auf deine sog. Führung , also das Sozialverhalten, eingegangen. Der eine Satz "Vorgesetze, Gäste, Mitarbeiter...." ist viel zu knapp.


    Offenbar hat das Zeugnis jemand geschrieben, der nicht so die große Ahnung davon hat. Blöderweise hat derjenige aber ganz viele mehr oder weniger große Patzer eingebaut, die den Text sehr zu deinem Nachteil abwerten.


    In meinen Augen ist das ne glatte 4, und das ist schon eher positiv beurteilt. Ich würde den Text beinahe eher im Bereich 4- ansiedeln...


    Dagegen würdfe ich mich definitiv wehren! Am besten ist wenn Du einen eigenen Textvorschlag machst, schau z. B. mal auf Arbeitszeugnis.de und reiche dann einen eigenen Textvorschlag ein, der diese ganzen Mängel nicht hat. Aber so solltest Du das in keinem Fall akzeptieren!

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • @ Printus: Magst du vielleicht mal meins unter die Lupe nehmen? Wäre echt super von dir.


    Ausgeübte Tätigkeiten lasse ich jetzt mal weg, denn das ist wirklich nur reine Beschreibung des Jobs. Weiter geht es dann jetzt so:


    ___________


    Mit viel Eigeninitiative und großem Engagement arbeitete er sich schnell in seinem Aufgabenbereich ein. Fortan zeichnete sich XXXXX durch selbstständiges, verantwortungsvolles Arbeiten aus und wurde in Bezug auf Zuverlässigkeit und Einstellung für andere Mitarbeiter zum Vorbild.
    Zu seinen Vorgesetzten als auch zu seinen Mtarbeitern war er stets höflich und korrekt im Auftreten. Zusammenfassend lagen seine Leistungen weit über den an ihn gestellten beruflichen Anforderungen.
    XXXXX scheidet auf eigenen Wunsch aus xxxx aus, wir wünschen ihm für die weitere berufliche und private Zukunft alles Gute.
    ___________


    Vielleicht kannst du mir ja sagen was ich davon halten soll... danke

  • Zitat

    Original geschrieben von Bavarianernie
    Ausgeübte Tätigkeiten lasse ich jetzt mal weg, denn das ist wirklich nur reine Beschreibung des Jobs.


    Das macht nichts. Wenn man ein Zeugnis korrekt beurteilen will muß man auch die Zeit kennen, wie lange jemand in dem Unternehmen beschäftigt war, und auch die Tätigkeiten. daraus ergibt sich nämlich manchmal daß bestimmte Dinge in ein Zeugnis hinein gehören, z. B. bei jemandem, der mit Geld zu tun hat, explizite Erwähnung seiner Ehrlichkeit oder so... Insofern sollte man IMMER das ganze Zeugnis posten und nur die wirklich persönlichen Daten (Name) xxxx-en.


    Zitat

    Original geschrieben von Bavarianernie
    Mit viel Eigeninitiative und großem Engagement arbeitete er sich schnell in seinem Aufgabenbereich ein. Fortan zeichnete sich XXXXX durch selbstständiges, verantwortungsvolles Arbeiten aus und wurde in Bezug auf Zuverlässigkeit und Einstellung für andere Mitarbeiter zum Vorbild.
    Zu seinen Vorgesetzten als auch zu seinen Mtarbeitern war er stets höflich und korrekt im Auftreten. Zusammenfassend lagen seine Leistungen weit über den an ihn gestellten beruflichen Anforderungen.
    XXXXX scheidet auf eigenen Wunsch aus xxxx aus, wir wünschen ihm für die weitere berufliche und private Zukunft alles Gute.


    Das ist ein sehr gutes Zeugnis und rundum gut gemacht. Keine komische Formulierung, nichts was dich in schlechtes Licht setzt.
    Einziger kleiner Kritikpunkt: es ist sehr kurz. Wenn jemand so positive Akzente gesetzt hat erfordert das eine gewisse Dauer und dann hat derjenige offenbar positive Entwicklungen in der Firma angestossen. Die sollten dann etwas genauer dargestellt werden.
    Das Zeugnis kannst Du aber problemlos so akzeptieren, es ist sehr, sehr gut.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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