Unterirdisches Arbeitszeugnis - was tun?

  • Was ich mich frage, was die in den vergangenen 9 Monaten seit der Zeugnissausstellung passiert ist? Eine Auszeit genommen, einige Absagen erhalten (wegen dem Zeugnis), weitergebildet?
    In meinen Augen ist das Zeugnis richtig diletantisch geschrieben, dass sich andere Personaler hier schon etwas wundern dürften.
    Meiner Meinung nach ist der Chef einfach zu faul und auch misanthropisch, da er ja auch eine etwas postivere Vorlage verwenden könnte.


    Wichtig ist allerdings, dass sich Personaler immer das Gesamtprofil eines Bewerbers anschauen und letztlich vor allem der persönliche Eindruck aus dem Bewerbungsgespräch zählt. Wenn das Abschlusszeugnis aus Schule, Ausbildung, Studium positiv ist, das Anschreiben etc. passen wird dieses Zeugnis nicht den Ausschlag geben.


    Als Lösung denke ich ist der Alternativvorschlag der beste Weg, ggf auch über die Personalabteilung einkippen, falls der Chef selbst nicht so zugänglich ist.


    Eine Bemerkung noch zum Arbeitsgericht: Entgegen der allgemeinen Regelung muss hier jede Partei unabhängig vom Ausgang ihre Kosten selber tragen

  • Zitat

    Original geschrieben von Ayreon
    Was ich mich frage, was die in den vergangenen 9 Monaten seit der Zeugnissausstellung passiert ist? Eine Auszeit genommen, einige Absagen erhalten (wegen dem Zeugnis), weitergebildet?


    Ja - im Grunde alles.


    Ich war vorher sehr lange in einem anderen Unternehmen, hatte dann die Chance auf eine Weiterentwicklung, wie man das so schön nennt, und bin dadurch in diese Firma gewechselt.


    Insofern habe ich mich bisher nie mit Arbeitszeugnissen auseinander setzen müssen und dieses hier auch nicht hinterfragt - weil mir beim Ausscheiden von der Abteilungsleitung versprochen wurde: "Keine Sorge, wir schreiben ein betont gutes Zeugnis, denn wir wissen daß die Schulung hart ist, jeder 2. nach unseren subjektiven Kriterien durchfällt und wir aber trotzdem Dein Engagement und das gute Sozialverhalten gesehen haben."


    Ich fand nur die Formulierung "Der guten Ordnung halber wollen wir erwähnen..." etwas komisch klingend, habe aber ansonsten einfach geglaubt daß das Zeugnis wohl schon so OK wäre wie versprochen.


    Daß es nicht so ist wurde erst jetzt - zum Glück noch gerade rechtzeitig - klar.


    Zitat

    Original geschrieben von Ayreon
    In meinen Augen ist das Zeugnis richtig diletantisch geschrieben, dass sich andere Personaler hier schon etwas wundern dürften.
    Meiner Meinung nach ist der Chef einfach zu faul und auch misanthropisch, da er ja auch eine etwas postivere Vorlage verwenden könnte.


    Es ist ein großer Konzern und ich kenne den Personalleiter überhaupt nicht - er mich genauso wenig. Wer das Zeugnis jetzt verbockt hat weiß ich auch nicht - schlechte Eingaben der direkten Vorgesetzten (sehr unwahrscheinlich, die waren immer betont auf meiner Seite), die Abteilungsleitung (möglich und IMHO am wahrscheinlichsten, aber warum?), unfähige Personalbüro-Mitarbeiter (warum zeichnet der Personalleiter es dann ab?) oder gar der Personalchef selber (der hat aber vermutlich nur unterschrieben, ich unterstelle mal daß der sich nicht selber mit solchen Dingen herumschlägt)?[/QUOTE]


    Zitat

    Original geschrieben von Ayreon
    Wichtig ist allerdings, dass sich Personaler immer das Gesamtprofil eines Bewerbers anschauen und letztlich vor allem der persönliche Eindruck aus dem Bewerbungsgespräch zählt. Wenn das Abschlusszeugnis aus Schule, Ausbildung, Studium positiv ist, das Anschreiben etc. passen wird dieses Zeugnis nicht den Ausschlag geben.


    Das hoffe ich, denn im Augenblick hab' ich das doofe Gefühl daß manche Bewerbung in den vergangenen Monaten absolut sinnlose Mühe und Papierverschwendung war - sich mit dem Zeugnis auch noch auf Stellen zu bewerben, die Bezug auf die Tätigkeit in diesem Laden nehmen, dürfte manchem Personaler vermutlich als ein besonders krasses Stück aus dem Kuriositätenkabinett vorgekommen sein...



    Zitat

    Original geschrieben von Ayreon
    Als Lösung denke ich ist der Alternativvorschlag der beste Weg, ggf auch über die Personalabteilung einkippen, falls der Chef selbst nicht so zugänglich ist.


    Eine Bemerkung noch zum Arbeitsgericht: Entgegen der allgemeinen Regelung muss hier jede Partei unabhängig vom Ausgang ihre Kosten selber tragen


    Mir gefällt der Vorschlag von Mephisto auch extrem gut :top: . Ich habe zwar gewisse Bedenken daß das Unternehmen einen Vorschlag von mir übernehmen wird weil ich den Laden eher so einschätze daß sie aus Prinzip keine Vorschläge übernehmen - aber egal. Es macht sich sicherlich sehr gut einen Vorschlag parat zu haben und vielleicht haben sie ja doch keine Lust sich auf Streitereien einzulassen. ;)

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Hallo meine Freundin hat folgendes Arbeitszeugnis erhalten und wir wissen beide nicht genau, was davon zu halten ist. Sie hat nach dem Studium ein 6monatiges Praktikum gemacht:


    Aufzählung ihrer Tätigkeiten, Dauer des Arbeitsverhältnisses,...


    Frau W....... zeichnete sich stets durch eine gute Lern- und Arbeitsmotivation aus. Sie verfügt über eine gute Auffassungsgabe und kam auch mit allen schwierigen Aufgaben stets gut zurecht. Dank ihrer guten Auffassungsgabe und des Einsatzes hat sie sich in kurzer Zeit gute praktische Kenntnisse angeeignet.


    Frau W...... war eine gewissenhafte und selbständi arbeitende Praktikantin, die die ihr übertragenen Aufgaben planvoll uns systematisch bearbeitete. Sie hat die gebotenen Möglichkeiten in jeder Hinsicht in beachtlicher Weise für ihre praktische Ausbildung genutzt. Die ihr übertragenen Arbeiten erledigte sie zu unserer vollsten Zufriedenheit.


    Ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten war einwandfrei. Auch ihr Verhalten gegenüber unseren Kunden und Geschäftspartnern war voll zufriedenstellend.


    Frau W...... verlässt uns nach Ablauf der vereinbarten Praktikumszeit. Wir danken ihr für die gute und angenehme Zusammenarbeit während dieser Zeit und wünschen ihr für ihre weitere berufliche und private Zukunft alles Gute.

  • driver84


    Das Zeugnis ist etwas widersprüchlich. Einerseits ist die Kurzfassung "übertragene Arbeiten... vollste Zufriedenheit" sehr positiv, andererseits wird explizit auf ein nur "(voll) zufriedenstellendes" = Note 3 Verhalten gegenüber Kunden verwiesen.


    Ohne einen persönlichen Eindruck zu haben würde ich daraus schließen: Intelligente und engagierte Mitarbeiterin, die man aber besser nicht gleich auf Kunden loslassen sollte.


    Als potentieller Arbeitgeber würde ich angesichts der positiven Zusammenfassung dieses Arbeitszeugnis dennoch eher positiv werten und beim Vorstellungsgespräch auf das Kundenverhalten hin abklopfen, um zu überprüfen, ob da was dran ist.

  • In Summe eine 2-.


    Wirklich stören tut nur das "voll zufriedenstellend".



    Au revoir...

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  • Zitat

    Original geschrieben von driver84
    Hallo meine Freundin hat folgendes Arbeitszeugnis erhalten ...


    Sie hat schnell kapiert und war fachlich gut, aber vorlaut und evtl. auch ein wenig frech, jedenfalls sehr selbstbewusst.

    maulfaule gruesse .....


    [URL=http://www.businessnews.com/leben/art629,240533.html?fCMS=973555c0e9e47c8dcf1faf583ff28d3b]Ebay wächst dank Dummköpfen[/URL]

  • Zitat

    Sie hat schnell kapiert und war fachlich gut, aber vorlaut und evtl. auch ein wenig frech, jedenfalls sehr selbstbewusst.


    Hallo, sie ist das genaue Gegenteil! Eher schüchtern und zurückhaltend, aber sehr freundlich (sowohl zu den Mitarbeitern als auch zu den Kunden). Deshalb kann sie (und ich) auch nicht verstehen, warum ausgerechnet dieser Punkt lediglich mit einer 3 bewertet wurde :rolleyes: :confused:


    Aber ansonsten ist es doch sehr positiv, oder?




    PS: Dieser Satz irritiert uns auch etwas bei der Deutung:


    "Sie hat die gebotenen Möglichkeiten in jeder Hinsicht in beachtlicher Weise für ihre praktische Ausbildung genutzt."

  • "Ihr Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten war einwandfrei."


    Man weiß ja nie, ob der Autor des Zeugnisses alle Feinheiten kennt, aber dieser Satz könnte durchaus problematisch sein. Eigentlich müssen die Vorgesetzten unbedingt vor den Mitarbeitern genannt werden, sonst heißt es, daß man sich den Vorgesetzten gegenüber nicht korrekt verhalten hat.

  • Hallo,
    ich habe hier ein Arbeitszeugnis vorliegen und kann einige Sätze nicht richtig deuten, vielleicht könnt ihr mir helfen:


    Herr X. überzeugte durch seine Arbeitsweise und erfüllte sowohl fachlich als auch charakterlich die in ihn gesetzten Erwartungen. Alle Tätigkeiten wurden von ihm mit großem Interesse sehr schnell, geschickt, sicher und stets zur vollen Zufriedenheit durchgeführt. Besonders hervorzuheben ist dabei die hohe Flexibilität von Herrn X auch außerhalb seines üblichen Arbeitsgebietes.


    Ist das nun gut, mittelmäßig oder evtl. sogar negativ?



    Und sollte das Ausstellungsdatum gleich dem Austrittsdatum sein? Ist es hier leider nicht, weil die entsprechende Sachbearbeiterin etwas langsam war...

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