Medizinstudium

  • Hallo!


    Ich hab ne ewig lange Frage. Und zwar möchte ich wohl Medizin studieren, aber ich verstehe das ganze System nicht mit ZVS und Quoten und Auswahlverfahren usw...


    Am liebsten will ich das an meinem konkreten Fall erklärt haben. Ich denke mal, dass ich am Ende nen Abischnitt von 1,9 haben werde, vielleicht mehr, vielleicht weniger, aber der Fall interesser


    Auf der ZVS-Homepage finde ich hier, dass ich für mein Bundesland Niedersachsen einen Schnitt von 1,4 brauche.
    Klicke ich nun auf Medizin.
    Hier finde ich Infos über "Hochschul-NC in der Abiturbestenquote im Studiengang Medizin zum Wintersemester 2005/06". Damit steht hier bspw. für Bonn die Note 1,0... Für Düsseldorf aber ein F.
    F = "Alle zugelassenen Bewerber konnten am genannten Ort verteilt werden." Wer ist denn zugelassen? Alle, die unter den 1,4 von Niedersachsen sind?


    Irgendwie ist aber die ZVS nur mit 20% an den zu vergebenen Studienplätzen beteiligt, der Rest geht über Auswahlverfahren?


    Da unsere Lehrer keine Ahnung darüber haben und auch das Arbeitsamt nicht, die ZVS nicht auf Anfrage reagiert und das Abi bald mal kommt, denke ich, dass ich hier bei TT sicher auf gute Infos stoßen kann ;)


    Erklärt mir das doch mal, bitte.


    Schönen Dank und einen feinen Abend,
    der Fadi =)

    Palim, Palim.

  • hi!


    ich will dir ja nicht den mut nehmen, aber ich kenne 2 leute mit 1,8 (1 bzw 3 Wartesemester) die beide nicht mal ins Bewerbungsverfahren gekommen sind.
    So wie ich das verstanden habe, müssen die beide 8 Wartesemester haben damit sie überhaupt Medizin studieren können (eine reele Chance über NC reinzukommen, besteht wohl nich).


    Bundesland is übrigens Rheinland-Pfalz.


    Gruß
    Schnorrer

  • Hmm, das klingt aber doch schon ziemlich heftig... nee, Mut nimmste mir damit nicht, keine Sorge ;)
    Bewerbungsverfahren können doch alle teilnehmen oder wie läuft das?

    Palim, Palim.

  • Zitat

    Original geschrieben von Schnorrer2k
    ich will dir ja nicht den mut nehmen, aber ich kenne 2 leute mit 1,8 (1 bzw 3 Wartesemester) die beide nicht mal ins Bewerbungsverfahren gekommen sind.


    Eine Freundin von mir fängt jetzt an, nach einer Wartezeit von 10 Semestern (5 Jahre!), sie hatte einen Schnitt von knapp über 2 (glaube 2,2). Aber frag mich jetzt bitte nicht nach Details...

    mfg supersiggi

  • Ein Schulfreund von mir hatte einen Abischnitt von 2,9 und konnte damit Zahnmedizin studieren - er mußte allerdings nach Rostock! :D

    Aus einer sehr lustigen PN voller Rechtschreibfehler an mich:


    Tu dir selbst den Gefallen und höre auf meine Worte, "wir" wissen mehr über dich als du denkst.

  • Hallo!
    Da ich bei meinen Schwestern sowohl das Vergabeverfahren für Medizin vor der Reform als auch nach der Reform "begleitet" habe, kann ich dazu gerne etwas sagen:


    Die ZVS vergibt 20% der Plätze über die Note und weitere 20% über Wartesemester. Dabei werden Länderquoten gebildet, da die Länder unterschiedlich viele Abiturienten "produzieren" und unterschiedlich viele Studienplätze pro Abiturient vorhalten, daher die Spezifizierung nach Bundesland.


    20% werden also über die Note vergeben, da hast du mit deiner Note keine Chance, also müssen wir das auch nicht weiter erklären.


    20% werden über Wartezeit vergeben - dabei spielt die Note dann nur noch eine Rolle, wenn man genau die erforderliche Zahl der Wartesemester erreicht hat und es um eine Zuteilung unter denjenigen geben muß, die ebenfalls genau auf diese Zahl kommen. Bsp.: 8 Wartesemester reichen aus. Hast du nun 9 Wartesemester kommst du unabhängig von deiner Note rein, hast du genau 8, konkurrierst du mit den anderen Kandidaten mit 8 Wartesemestern und es kommt doch wieder auf die Note an.


    Interessanter wirds im ADH, dem Auswahlverfahren der Universitäten: hierbei werden von den Universitäten selbst die restlichen 60% der Plätze vergeben. Dabei gibt es eine Vorauswahl, die meist wieder über die Note läuft. Hat eine Uni z.B. 100 Plätze, so überbucht sie z.B. dreifach und lässt 300 Bewerber in ihr Verfahren - daraus ergibt sich dann eine Notengrenze, bis zu der man ins Verfahren überhaupt erst hereinkommt. Aus diesen fiktiven 300 Bewerbern filtert die Universität dann in einem eigenen Verfahren, welches sich von Uni zu Uni unterscheidet, ihre endgültigen 100 Kandidaten heraus, die 200 anderen gehen leer aus. Bei diesem Verfahren spielt das Bundesland übrigens keine Rolle mehr.


    Fazit: mit deiner Note hast du kaum eine Chance. Meine Schwester wurde in diesem Semester mit einer 1,7 abgelehnt. Zwar gibts das Vergabeverfahren so erst seit diesem Semester, man hat also noch keine belastbaren Zahlen - andererseits steigt die Zahl der Bewerber seit Jahren stetig an. Meine andere Schwester kam vor zwei Jahren mit einer 1,8 aus BaWü noch locker rein.


    Falls du noch Fragen hast, immer her damit. ;)


    Edit: zu deiner F-Frage (Düsseldorf): erst wird entschieden, ob du einen Platz bekommst (Qualifikation hier: mindestens 1,4 wenn aus NRW), dann wo (hier: alle, die nach Düsseldorf wollten; wer nach Bonn wollte, musste eine 1,0 haben) ...

  • Hab letztens mal mit ein paar Docs in der Arbeit geredet. Die meinten alle, dass das Schwierigste am ganzen Studium der Studienplatz wäre.

    my phone: iPhone SE
    "Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er."

  • Hui, das ist mal echt gute Info, danke!


    Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Interessanter wirds im ADH, dem Auswahlverfahren der Universitäten: hierbei werden von den Universitäten selbst die restlichen 60% der Plätze vergeben. Dabei gibt es eine Vorauswahl, die meist wieder über die Note läuft. Hat eine Uni z.B. 100 Plätze, so überbucht sie z.B. dreifach und lässt 300 Bewerber in ihr Verfahren - daraus ergibt sich dann eine Notengrenze, bis zu der man ins Verfahren überhaupt erst hereinkommt. Aus diesen fiktiven 300 Bewerbern filtert die Universität dann in einem eigenen Verfahren, welches sich von Uni zu Uni unterscheidet, ihre endgültigen 100 Kandidaten heraus, die 200 anderen gehen leer aus. Bei diesem Verfahren spielt das Bundesland übrigens keine Rolle mehr.


    Bei diesem Hochschulverfahren, wie läuft das denn genau, was sind da die Kriterien (zum Teilnehmen (nur die Note?) und auch an der Auswahl am Ende an sich)?
    Laut so einem Infozettel in der Schule zählen auch Kriterien (die ich erfülle!):
    -> Jahrelange Mitarbeit in Jugendgruppen (bescheinigt!)
    -> Zivi beim DRK als Rettungssanitäter
    Angeblich gibt es auch einen Test? Gibt es in dem auch medizinische Inhalte?


    Ich muss dazu sagen, dass es mir wirklich schnuppe ist, wo ich am Ende studiere. Hauptsache noch in Deutschland und wenn möglich halt Medizin... ;)


    Danke,
    Fadi

    Palim, Palim.

  • Wie gesagt: bei der Vorauswahl (also ob du überhaupt in das Verfahren kommst) geht es bei den meisten Unis nur nach Note. Im Hauptverfahren, also im tatsächlichen Vergabeverfahren der Universitäten, dem sog. ADH, hat dann jede Uni ihre eigenen Kriterien.


    Manche machen ein Bewerbungsgespräch, andere verlangen ein Motivationsschreiben, wieder andere führen Tests durch - das ist wirklich von Uni zu Uni verschieden, da musst du über zvs.de oder über die Seiten der in Frage kommenden Universitäten selbst recherchieren, das kann man pauschal nicht beantworten.


    Du kannst auch mal bei http://www.medilearn.de im Forum vorbeischauen, da bleibt eigentlich keine Frage rund ums Medizinstudium lange unbeantwortet. ;)

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