• Hallo TT´ler..


    ich bin sehr wahrscheinlich einer der wenigen Menschen hier im Forum, welcher das Thema Organspende, als Betroffener erlebt hat.


    Vor einigen Jahren habe ich durch eine Leichenorganspende ein 2. Leben geschenkt bekommen.


    Ich bin dem oder der Spender(in) unglaublich dankbar und habe sehr großen Respekt vor den Menschen, welche aus freiem Willen einen Spederausweis tragen.


    Ich kann meinen Job wieder ausüben, meine Familie ernähren, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, nur um hier einige Aspekte zu nennen.


    Da ich hier natürlich nicht objektiv sein kann ist wohl klar.


    Deshalb nur so viel aus meiner Sichtweise:


    Der Spender ist zum Zeitpunkt der Vorbereitung und der Entnahme hirntot (von 2 Ärzten nachgewiesen), die leibliche Hülle spielt für den Toten keine Rolle mehr.


    Ich möchte hier niemanden in seinem Glauben zu nahme treten, aber wenn ich Sätze höre, wie "Das Herz schlägt doch noch", regt mich das auf, denn das Herz ist letztendlich ein Organ
    mit einer bestimmten Funtion, es schreit doch auch niemand bei einem Toten :"Die Fingernägel wachsen doch weiter, er darf nicht begraben werden, er ist noch nicht tot".


    Gruß, Guenter

  • Ich sehe es ebenfalls als Verplichtung an, anderen Menschen zu helfen. Für mich bedeutet das:


    1. Ich hab einen Organspende-Ausweis
    2. Ich geh seit meinem 18. Lebensjahr so oft als möglich/erlaubt Blutspenden
    3. Ich hab mich in der Datenbank für Knochenmarkspender erfassen lassen


    Gerade was das Blutspenden angeht, liegt´s wahrscheinlich an meiner Tätigkeit als Feuerwehrmann. Ich hab schon so viele Unfallopfer gesehen, die echt schlimm dran waren und auf Grund umfangreicher Blutkonserven doch noch durch kamen.


    Semmal

  • Zitat

    Original geschrieben von floeru
    (...)Wer nichts gibt, soll auch nichts bekommen. Hart aber fair ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Addi
    (...)Sie selbst aber wollen keine spenden! Fair finde ich das auch nicht!!


    Sonst geht's euch aber noch gut?


    - Wer noch nie Blut gespendet hat, bekommt keine Transfusionen
    - Wer noch nie für das DRK gespendet hat, wird nicht mit dem Krankenwagen transportiert
    - Wer keinen Samen gespendet hat, bekommt auch keinen für seine Frau gespendet
    - Wer in keiner Krankenversicherung ist, wird sterben gelassen
    - Wer keine Kinder hat, bekommt keine Rente
    - etc.


    "Hart aber fair!" :rolleyes:



    Zitat

    Original geschrieben von ibmtec
    Der Spender ist zum Zeitpunkt der Vorbereitung und der Entnahme hirntot (von 2 Ärzten nachgewiesen), die leibliche Hülle spielt für den Toten keine Rolle mehr.


    So ist es.



    Ich bin eher für eine umgekehrte, gesetzliche Regelung. Jeder Mensch ist ab Geburt gesetzlich verpflichteter Organspender. Wünscht er keine Organentnahme nach dem Tod, muss er dies schriftlich niederlegen (im Fall von Minderjährigen die Eltern) in Form eines "Nicht-Spenderausweises", so wie man heute einen Spenderausweis besitzen kann. In IIRC Österreich wird erfolgreich so verfahren.



    Stefan

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    "Hart aber fair!" :rolleyes:


    So gesehen hast du absolut recht! "nichts bekommen" ist definitv zu hart. Dennoch bin ich der Ansicht, dass Leute mit Organspendeausweis bei einer allfälligen Transplantation mit höherer Priorität behandelt werden sollten als welche ohne. Das würde sich IMHO mit dem, von dir erwähnten, "negativen Organspendeausweis" gut bewerkstelligen.

    An Apple a day keeps the doctor away.

  • Zitat

    Original geschrieben von floeru
    (...)Dennoch bin ich der Ansicht, dass Leute mit Organspendeausweis bei einer allfälligen Transplantation mit höherer Priorität behandelt werden sollten als welche ohne.(...)


    Das lässt sich weder mit dem Grundgesetzt (Gleichheit der Menschen), noch vor dem hippokratischem Eid der Mediziner vereinbaren. Nur eine gesetzliche Regelung kann Klarheit schaffen, wobei natürlich niemand benachteiligt werden darf.



    Stefan

  • Zitat

    Original geschrieben von floeru
    So gesehen hast du absolut recht! "nichts bekommen" ist definitv zu hart. Dennoch bin ich der Ansicht, dass Leute mit Organspendeausweis bei einer allfälligen Transplantation mit höherer Priorität behandelt werden sollten als welche ohne. Das würde sich IMHO mit dem, von dir erwähnten, "negativen Organspendeausweis" gut bewerkstelligen.


    Ich denke das sowas nicht viel nützen würde. Den die Leute die ein Organ wollen aber selber nicht spenden wollen, würden sich dann einen Organspendeausweis holen, um die höhere Priorität zu erhalten, und ihn danach gleich wieder vernichten.


    Ein negativer Organspendeausweis ist auch nicht sehr sinnvoll, da im Zweifel ja sowiso die Angehörigen gefragt werden müssen. Den man kann icht wirklich davon ausgehen, das jemand einen Ausweis, egal ob es eine positiver oder negativer ist, immer dabei hat.

  • Re: Nachgehakt


    Zitat

    Original geschrieben von dr zuzelbach


    ... und wenn Du selbst ein Spenderorgan benötigen würdest?
    Oder einer Deiner Lieben solch ein Organ braucht?

    Anstatt völlig unreflektiert ein kontroverses Thema in die Runde zu werfen und angesichts einer Meinung, die mit Deiner nicht übereinstimmt, (mal wieder) die Moralkeule zu schwingen, wäre es möglicherweise sinnvoll, erst mal die eigene Meinung kundzutun (und ausführlich darzulegen). :rolleyes:

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Komisch...


    Wenn doch dauernd den Leuten bei halb lebendigem Leib von geldgierigen Ärzten und Geschäftemachern die Organe aus dem Körper gerissen werden, warum gehen dann so viele (junge) Mukoviszidosepatienten drauf (alte gibts kaum), während sie noch auf eine Lunge warten? Und warum tun sich Leute noch 2-3 mal die Woche über Monate, Jahre und Jahrzehnte sowas Überflüssiges wie eine Dialyse an, wo doch ständig Nieren im Angebot sind? Schon mal mit nem Dialysepatienten gesprochen, was der/die alles einwirft und spritzt, um halbwegs funktionsfähig zu bleiben? Inklusive der Organisation der Dialysen im Urlaub?
    Kann es sein, dass "man" sich lieber mit anderen Themen befasst ('Danke, ich hab gestern schon was gespendet'), als damit, etwas für seine Mitmenschen zu tun, wenn es einem selbst schon nichts mehr nützt? Und dass man lieber seine Vorurteile pflegt?
    Gerade jetzt dürfte das Missverhältnis zwischen Organempfängern und Organspendern wieder sehr hoch sein, da die Motorradsaison ja inzwischen zu Ende ist...


    PS:
    (Meinen Organspendeausweis schleppe ich mit mir rum seit ich 17 oder 18 bin)


    PPS:
    Vorschlag für einen Organspendeeinspruch:
    "Lieber Leser, im Falle meines Hinscheidens will ich alle meine Organe behalten.
    Sollte umgekehrt jemand erwägen, mir ein Organ zu implantieren: Vergesst das bloss! Danke für Ihre Aufmerksamkeit."

  • Zitat


    Allerdings gehört das Sterben nu mal zum Leben mit dazu! Und die Auseinandersetzung und der Umgang mit dem Tod ist v.a. in Deutschland ein äußerst unbeliebtes Thema


    Da geb ich dir recht. Eine ganze Industrie ist darauf getrimmt, das man dauerhaft jung bleiben soll. Finde ich persönlich auch daneben.


    Natürlich gehört der Tod in gewisser Hinsicht zum Leben, aber unnatürlich bleibt er. Aber sag mal nem 30 Jährigen Familienvater, dass er bald sterben muss, weil keiner Organe für ihn hat. Seine 2 Kinder werden es ihm danken.

  • :rolleyes: Ich gebe zu das ich auch keinen Organspendeausweis habe. Auch wenn ich aktive beim DLRG bin und Rettungsschwimm & EH Ausbilder bin.


    Ich denke aber das wenn man tod ist und das wird denke ich heute sicher festgestellt, dann wäre es doch nur legitim das man z.B. Herz, Lunge & Leber jemanden spendet (ich weiss nicht wieso aber bei den Augen würde es mir nicht gefallen).


    Das man nicht gerne über sowas nachdenkt ist denke ich normal. Wer unbedingt nicht spenden will, kann ja ein Pass mit sich tragen, das er nicht spenden will.


    Ich denke 90% der anderen machen sich darüber einfach keine Gedanken oder wollen sich nicht mit dem Tod beschäftigen.

    MfG
    Kaweh Jazayeri
    KJNetzwerkservice
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