"Ausnahmen bestätigen hier die Regel" mathematische Begründung?

  • Lange Jahre hielt ich den oft benutzten Spruch "Ausnahmen bestätigen die Regel" für eine selbstironische Bemerkung mit der die Benutzer nur aus der Fehlerhaftigkeit einer Regel bzw. Behauptung noch einen Lacher rausschlagen wollten.


    Nun sagten mir aber einige der Satz stamme aus der Mathematik und gelte für einen bestimmten Unterfall in der Fehlertheorie.


    Kennt sich da jemand genauer aus?


    Ist mit dem Satz gemeint das bei einer endlichen Zahl von Ausnahmen/Fehlern für eine Regel durch die Benennung einzelner Ausnahmen die Wahrscheinlichkeit für das Zutreffen der Regel für alle verbleibenden Fälle erhöht wird?



    Gruß und Dank
    Zeus

  • hmmm, kann ich mir kaum Vorstellen, da sich das Zutreffen einer bestimmten Regel bei einer Fehlerstreuung immer gleich verhält, also immer mit gleicher Wahrscheinlichkeit.


    Aber vielleicht weiß ein Spezialist hier mehr?

    „Meine Mutter zog Mützchen über die Klopapierrollen, der Hund trug Pullover, auf der Couch lagen Schondeckchen. Ich brauchte keine Drogen, die Realität war verrückt genug."
    (Jerry Seinfeld)

  • Naja,


    man kann natürlich davon ausgehen, dass die Abweichungen von einer Regel einer bestimmten Verteilung folgen. Abweichungen gibt es ja im Grunde immer, man misst nur manchmal nicht genau genug.


    Wenn es keine Abweichungen geben sollte, misst man vielleicht falsch - oder die Regel ist eben falsch definiert ("Das läuft zu glatt, da muss was faul sein"). Insofern bestätigen kleine Abweichungen Regeln durchaus.

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Aber auch nicht doof: ;)


    Zitat

    umgangssprachlich; sagt man zur Verteidigung, wenn ein auftretender Sachverhalt oder ein Ereignis der Regel widerspricht, die man vertritt. Der Satz ist aus zweierlei Gründen kritisch zu bewerten:
    1. Sachverhalte oder Ereignisse, die der aufgestellten Regel widersprechen, werden kurzerhand als "Ausnahmen" deklariert. Es ist daher nachzuweisen, dass es sich tatsächlich um selten auftretende Ausnahmen handelt
    2. Auch wenn es sich um Ausnahmen handelt, so bestätigen diese natürlich nicht die Regel, sondern stellen sie im Gegenteil in Frage.
    Der Satz "Ausnahmen bestätigen die Regel" ist demnach falsch. Wer diesen Satz sagt, will damit ausdrücken, dass die Regel nicht falsch sein muss, auch wenn es Sachverhalte gibt, die der Regel widersprechen. Er wird auch dann benutzt, wenn man auf seinem Standpunkt beharren will, auch wenn sich herausgestellt hat, dass man Unrecht hatte

    Quelle


    Hier schon mal nix mit Mathe ...


    Grüße, Öle

    Mit Grüßen ...

  • Diese Begründung habe ich heute auch gelesen, klingt ja auch gut.



    Man könnte auch sagen, wenn eine Regel keine Ausnahmen hat, ist sie tautologisch und damit sowieso nichts wert.

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    – Edward V Berard

  • Zitat

    Original geschrieben von rajenske
    Und gerade in der Mathematik bemüht man sich, ausnahmefreie Regeln zu Stande zu bringen ...


    In der reinen Mathematik, ja. Wenn man aber die hier vielleicht lebensnähere Statistik betrachtet macht es mehr Sinn, Ausnahmen als Abweichungen zu sehen. ;)

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    – Edward V Berard

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