Du bist Deutschland!

  • Ob diese Aktion negative Folgen haben könnte? Kann ich nicht beurteilen, ist aber bei vergleichbar ausgerichtet Aktionen scheinbar nicht selten:


    http://www.wissenschaft-online.de/artikel/789722



    Die etwas humoristischere Art Kritik an der Aktion zu üben:

    Zitat


    Du denkst eine Anklage wegen Untreue könnte deine Karriere zerstören? Das dachten viele, als Ackermann vor Gericht stand. Heute ist er immer nocht Vorstandssprecher der Deutschen Bank AG.
    Wieso man trotz eines Rekordergebnisses seines Konzerns tausende Mitarbeiter entlassen muss, braucht man nicht begreifen. Aber eins schon: Anstand und Mäßigung bringen nichts. Wer dagegen kompromisslos seinen Weg geht, kann es zu einem Spitzengehalt bringen - in Josefs Fall zu etwa 11 Milliarden Euro im Jahr.


    Du bist Deutschland.


    (Ja, Ackermann ist eigentlich Schweizer.) Wer mehr auf die Gegenaktion steht, hier entlang:
    http://www.spreeblick.com/2005…deutschland-ich-mach-mit/


    Auch schön:
    "Lob der miesen Laune - Im weltweiten Glücksvergleich liegen die Deutschen nur im Mittelfeld. Zum Glück! Denn zu einer freien Gesellschaft gehört auch das Recht auf Nörgelei"
    http://www.zeit.de/2005/18/Gl_9fck_2fLau_18

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Ich find den Spot auch geil, bin mal gespannt, ob der im Ausland auf ein (kleines) Medienecho trifft.


    Zum Ackermann:
    Ich warte immernoch sehnsuechtig auf den Moment, in dem die Deutsche Bank nach allen Regeln der Kunst uebernommen wird und in der Konzernzentrale in FFM die Lichter ausgehen. Evtl. begreift dann der eine oder andere, warum die Deutsche Bank Leute haette entlassen sollen.

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    Als ich zurückkam von den Reisen und sah am Gepäckband das erste mürrische Gesicht, da dachte ich: Das ist meine Heimat. - Harald Schmidt

  • Zitat

    Original geschrieben von pallmall
    Krank finde ich im Übrigen, wenn man denen, die noch fähig sind, Kritik üben zu wollen, eine krankhafte Depression anzudichten, wie es einige hier im Forum versuchen.

    Das beziehe ich mal auf mich, denn sonst hat niemand groß was von Depression geschrieben. Und ich vermute, Du hast den bzw. die Links nicht angeklickt, denn ich wollte niemand eine Depression andichten, sondern deutlich machen, dass das Land in einer kognitiven Triade der Depression steckt. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

    Zitat

    Gesund ist es, wenn man die hohe Arbeitslosigkeit, die Umverteilung von unten nach oben als Mißstand wahrnimmt und die daraus resultierende Zukunft negativ bewertet.

    Und was daran krank macht ist wenn man daraufhin beschließt, dass es alles Scheiße ist, den Kopf hängen lässt und anfängt zu glauben, man selbst könne ja eh nichts ändern, zu Hause auf dem Sofa versackt (wahlweise in der nächsten Kneipe) und außer nörgeln nichts verändert.


    Und um das zu ergänzen: oberkrank finde ich es, darauf zu warten, bis "die da oben" endlich was an der Situation ändern oder bis jemand kommt, der das für einen ändert. Denn das wird nicht passieren. Und ein neuer Führer, der die 5 Mio Arbeitslose Autobahnen bauen reparieren lässt wird erstens nicht kommen und zweitens würde das die Probleme auch nicht beheben ;) (SCNR!)



    Und entsprechend dem Spruch "Ich bin morgen das was ich heute gedacht habe" dürfte klar sein, was passiert, wenn alles nur negativ denkt: es entsteht nicht nur die Neigung sondern die Gewohnheit, Erlebtes negativ zu interpretieren. Das führt zu einer negativen Zukunftserwartung und in Folge zu einem negativen Selbstbild. Was wiederum dazu führt, dass ich Erlebtes nicht nur negativ interpretiere sondern tatsächlich immer mehr negative Erlebnisse habe.


    Natürlich ist es mit ein wenig postiv denken auch nicht getan. Aber es wäre mal ein Anfang seine Aufmerksamkeit auch auf die kleinen Dinge zu richten, die schon positiv sind. Dann wird der Kopf auch wieder frei(er), neue positive Möglichkeiten überhaupt zu erkennen. Und den Mut zu bekommen, das auch mal auszuprobieren und sich von Rückschlägen nicht sofort entmutigen zu lassen.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...




  • Hey, der Artikel in der Zeit ist gut und eines trifft auf mich zu: Je mehr man uns Deutsche an den Holocaust erinnert, desto mehr fange ich an, mich zu fragen, was die ständige Erinnerung daran soll... Selbst in dieser Werbung wieder. Und dann dieser Bl*dmann Xavier Naidoo. Fehlte nurnoch der Friedmann....



    Ansonsten halte ich von dieser Selbstbeweihräucherung nichts. Es bringt nichts und es ändert nichts. O. Pocher fragte, warum man denn anfeuern würde. Ganz einfach: Der Mensch ist irrational und denkt, dieses Verhalten hilft dem "Angefeuerten".

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  • Zitat

    Original geschrieben von Christian
    Weiterhin bilde ich mir ein, im Laufe des Spots durchaus einige verdiente Größen aus der Politik gesehen zu haben, die durchaus für sich in Anspruch nehmen können, etwas für Deutschland getan zu haben.


    Das ist aber glaube ich wirklich eine Einbildung, denn IMHO taucht in dem gesamten Spot *kein einziger* Politiker auf.


    Genau das soll ja IMHO die zentrale "Message" dieses Spots sein: Mehr Eigeninitiative, weniger Staats-All-Inclusive...

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.


  • Deine Vermutung ist falsch. Ich habe den Link durchaus gelesen.


    Nur, das Problem an der Sache ist, die meisten Dinge, die in der öffentlichen Diskussion beklagt werden, sind real! Da kann man nix positives dran finden, deshalb finde ich es falsch, daß (wenn auch leicht) in die "Beklopptenecke" zu drücken.


    Ich weiß da auch nicht, was das Klischee soll, wer etwas beklagt, der hängt automatisch auf dem Sofa oder unterm Kneipentresen. Und gerade in der Kneipe hängen immer weniger Arme unterm Tisch, weil die sich das garnicht mehr leisten können. Was einer in seiner Wohnung tut, das hat mich und dich eigentlich nicht zu interessieren.


    Und da es für viele (und zunehmend immer mehr-> normale Folge der technischen Entwicklung) nunmal die Situation, daß sie nicht selber aus ihrer Situation kommen. Es gibt nicht nur blonde Übermenschen, sondern nunmal auch etliche Millionen, die es eben nicht alleine oder aus sich heraus schaffen. Das kann man schlecht finden, aber es ist so. Und dem muss man sich anders stellen als mit solchen Kampagnen.


    Und "die da Oben" immer aus jeder Verantwortung zu nehmen, ist falsch. Denn die machen die Gesetze, nicht du und auch nicht ich. Es gibt viele, die etwas tun, aber denen bleibt da meist nur die Schwarzarbeit. Es liegt eben oftmals doch an "denen da Oben", denn Unten geht der Ausgang meist nur in die Kriminalität oder Resignation.


    Was mich am Meisten stört, ist der perfide Geist dieser "Du bist..." Kampagne. In meiner Generation hieß es immer "Hilf den Schwachen"-diese Kampagne sagt eigentlich das Gegenteil "Hilf dir Selbst-Ignoriere alles andere". Das wir (also dieses Land) zu Zeiten von "Hilf den Schwachen" besser dagestanden haben, als heute in den "Ackermannjahren", das weiß doch jeder selbst.


  • puuuh :flop: wenn man keine ahnung hat, dann....


    grade das mautsystem zu nehmen, dass seit 1.1.2005 problemlos läuft und alle, die mit der sache zu tun haben oder was davon verstehen zufrieden stellt....



    aber vielleicht drückt eher das germany aus:


    längst korrigiert und trotzdem meckern die leute noch...

  • Zitat

    Original geschrieben von Sencer
    [...]
    Wieso man trotz eines Rekordergebnisses seines Konzerns tausende Mitarbeiter entlassen muss, braucht man nicht begreifen. Aber eins schon: Anstand und Mäßigung bringen nichts. Wer dagegen kompromisslos seinen Weg geht, kann es zu einem Spitzengehalt bringen - in Josefs Fall zu etwa 11 Milliarden Euro im Jahr.


    Es sind "nur" 11 Millionen... ;)

    mfg supersiggi

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