Soo..
ich denke aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Energiewirtschaft (z.B. des Ölpreises) wie man ja jüngst sieht hat dieses Thema den ein oder anderen Nerv getroffen, und in vielen Beiträgen wird über Alternativen und sparsamere Varianten nachgedacht.
Ich bringe einfach mal ein paar Beispiele, die bei uns in den letzten Wochen vorkamen, seit wir auf den "Öko-Trip" aufgesprungen sind, und vielleicht gibt es die ein oder anderen Erfahrungen und Tips, denn meiner Meinung nach geht sehr viel in der heutigen Zeit an Information zum Endverbraucher verloren.
Auto-Wechsel
Wir sind umgestiegen von einem Mazda 626 Kombi Diesel auf eine kleine "Alu-Kugel" (Audi A2) und bekommen den also nächste Woche. Das Argument hierfür war ganz einfach die laufenden Kosten und natürlich die Laufleistung des Mazdas (5 Jahre, 165.000km). Und langsam müsste die Autoindustrie doch mal auf den Trichter kommen, dass es ziemlich unnötig ist, ein Auto mit 1,3t bis 1,8t zu bauen, um nachher 80kg Fleisch (= Mensch) zu transportieren.
Photovoltaik
Bereits vor gut einem Jahr informierten wir uns über das "erneuerbare Enegien" Gesetz, welches derzeit jedem, der z.B. eine Solaranlage aufs Dach schnallt, eine Vergütung pro KW in Höhe von 54,5Cent sichert (Dieser Preis ist 20 Jahre garantiert, und nimmt jedes Jahr 5% ab). Zum Vergleich: Der derzeitige Strompreis liegt bei etwa 27,5 Cent. Außerdem wird dieses Vorhaben durch einen Zinsgünstigen Kredit der KfW Bank gefördert. Hier in Süddeutschland haben diese Solardächer rapide zugenommen, und kaum noch ein Dorf, wo nicht ein paar Häuser durch dieses "blau" hervorstechen.
Hauptargument bei uns war unser privater Verbrauch von rund 4500KW Strom (4 Familienhaushalt mit Bürobetrieb und 4 PCs). Im Verhältnis ist das leider dennoch zu viel.. Darum entschieden wir uns für diese Variante, und auf dem Dach wird nun morgen und in den kommenden Tagen eine 11KW Anlage installiert (bei Interesse gibt es auch gerne Bilder).
Rechnen tut sich das ganze dann in etwa 10 - 13 Jahren. Ab dann wird mit dieser Anlage dann nämlich "Geld verdient". Und in der Zeit davor, hat sie sich ja selber wieder amortisiert).
Warmwasseraufbereitung
Es gibt zwar Solaranlagen, welche die Photovoltaik UND die Warmwasseraufbereitung bereits integriert haben, aber diese wären erst nächstes Jahr im Juli oder August wieder lieferbar gewesen, weil die derzeitige Nachfrage absolut riesig ist. Darum wird das wohl unser nächstes Projekt für den Spätherbst. Diese wird allerdings nicht auf das Dach, sondern um das Haus herumgebaut; dadurch lässt sich jährlich rund 50% des Heizöls sparen, weil das Wasser ja schon eine deutlich höhere Temperatur hat, und viel weniger aufgeheizt werden muss.
Isolierung
Eine weitere Förderung kann man einstreichen, wenn man z.B. neue Fenster in sein Haus einsetzen lässt, oder wie bei uns das Dach frisch isolieren lässt. Denn auch dort haben wir ein "Energieleck" entdeckt.
Erdwärme / Geothermie
Ein Thema, welches gerade unsere Nachbarschaft beschäftigt. Es werden dort (bei unseren geographischen Lage im Schwarzwald) 3 Bohrungen mit jeweils 120m Tiefe gemacht. Von dort wird dann die Erdwärme "angezapft". Diese Möglichkeit kennen und nutzen bislang nur sehr, sehr weniger, obwohl sie eine absolut lukrative Alternative zur Ölheizung und selbst zur Pelezheizung (50% der Ölheizung) darstellt. Denn die Investition beläuft sich auf rund 13.000 - 18.000 Euro (Die Entgültigen Preise habe ich leider noch nicht, kommen in den nächsten 1 bis 2 Wochen). Damit lässt sich ein komplettes Haus (zum Teil sogar ganze Neubaugebiete) heizen, sowie die Warmwasserversorgung gewährleisten. Bei einem derzeitigen (niedrig gerechnetem) Heizölpreis von 0.65 Cent / Liter kann jeder schnell rechnen, ab wann sowas interessant ist. Abgesehen davon, dass der Ölpreis in den nächsten 5 Jahren wohl noch deutlich steigen wird... Nach den jüngsten Geschehnissen ist das wohl auch kein Geheimnis mehr.
Vielleicht gibt es hier ja noch ein paar, die das ein oder andere Projekt schon hinter sich haben und ein wenig mit ihren Erfahrungen hier beitragen können. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass es grundsätzlich wichtig ist, endlich wegzukommen von den fossilen Energiequellen. Die Natur und die heutige Technik haben uns schon alle Wege geöffnet, nur waren wir bislang zu blind, diese richtig zu nutzen. Eine schöne Lektüre hierzu ist das Buch von Franz Alt ("Die Sonne schickt uns keine Rechnung" http://www.sonnenseite.com) in der er genau über solche Möglichkeiten und Alternativen schreibt.
Wenn jemand Interesse hat, kann ich auch mal ein paar Internetseiten posten, welche eigentlich sehr interessante Dinge bieten, wie z.B. einen Förderungsrechner. Denn allein für unser Haus, hätte es 17 verschiedenen (staatliche) Förderungen gegeben, die wir natürlich z.T. jetzt auch in Anspruch nehmen. Nur wenn keiner diese kennt, und keiner darüber schreibt, bekommt man die schließlich auch nicht.. Auch die o.g. Geothermik wird hier in unserer Region mit bis zu 3.500 Euro gefördert.