Ich kam, sah und verliebte mich! So geschehen beim Anblick der Modelle T100 und S100 auf dem Samsung-Stand der diesjährigen CeBIT.
Als das S100 vor gut 2 1/2 Monaten zunächst excusiv bei T-Mobile auf dem deutschen Markt erschien, konnte ich lange widerstehen - der Preis von 649,- Euro in den T-Punkten machte mir dies auch nicht sonderlich schwer.
Als ich dann vor ein paar Tagen auf ein sehr günstiges Angebot eines nicht mal eine Woche alten S100 stieß, juckte es extrem in den Fingern und ich habe kurzentschlossen zugegriffen.
Hier nun mein Bericht über das gute Stück:
Standard-Lieferumfang, Verpackung:
Im Lieferumfang meines S100 (mit T-Mobile-Branding) befindet sich nebem dem Handy der Standard- und ein Flach-Akku mit einer kapazität von 720 bzw. 900 mAh, das geradezu winzige Ladegerät, ein schickes Headset mit PTT-Taste, ein Datenkabel, eine Software-CD (Easy GPRS 2.0), Bedienungsanleitungen für Telefon, WAP-Browser und Easy GPRS (jeweils in Deutsch und Englisch), ein Service-Heft und eine kleine Broschüre von T-Mobile, die eigene Anwendungen für das S100 bewirbt.
Samsung war beim S100 also nicht knauserig und setzt die gute Tradition der reichhaltigen Beigaben auch bei diesem Modell fort.
Die Verpackung hingegen will nicht so recht zum Preis des S100 und zu dessen Stellung als Top-Modell der Samsung-Produktpalette passen. Während T100-Besitzer über eine Samtschatulle für das Telefon und die hochwertige Verpackung ins Schwärmen geraten, muss sich der Käufer des (teureren) S100 mit einem schlichten Karton mit einem Einsatz aus Presspappe begnügen. Zu allem Überfluss ist über die OVP noch eine T-Mobile-Hülle geschoben...
Natürlich ist die Verpackung absolute Nebensache aber ein wenig "isst" das Auge eben schon mit und andere Hersteller zeigen schließlich auch, dass Handys sehr hochwertig und ansprechend verpackt sein können. Jemand, der den satten T-Punkt-Preis für das Gerät ohne Vertrag auf den Tisch blättert, wird vom "Drumherum" vermutlich etwas enttäuscht sein.
Hier ein Bild vom Lieferumfang - die drei Handys hinten links gehören übrigens nicht dazu.
Optik, Design, Verarbeitung:
Verglichen mit dem SGH-T100 ist das Design des S100 deutlich schlichter und dezenter, da es mit klaren Linien anstatt von organisch wirkenden Rundungen aufwartet und von außen fast schon ein wenig langweilig und altbacken wirkt.Während das T100 eine eigenständige, charakteristische Formgebung besitzt, könnte ein Uneingeweihter das S100 auf den ersten Blick mit dem Q200 verwechseln.
Die "Beule" der Einfassung des Außendisplays ist beim S100 zwar oval und dunkler und nicht eckig und chromglänzend, aber die Grundform der beiden Modelle ist dennoch sehr ähnlich.
Die Lautstärke-Wippe und die Infrarotschnittstelle befinden sie wie beim A300 an der linken Seite, der Headset-Anschluss oben - also da, wo er auch hingehört.
Die Tastatur ist im Stile des N100 gehalten und gefiel mir schon dort außergewöhnlich gut - sie ist für meinen Geschmack deutlich hübscher als die Tastatur des T100, deren Gestaltung an die des N400 angelehnt wurde.
Auch wenn das T100 optisch ingsgesamt zwar etwas pfiffiger wirken mag, steht dem S100 die schlichte zeitlose Eleganz meiner Meinung nach ausgezeichnet.
Wie nahezu alle neueren Klapp-Samsungs ist das S100 übrigens ausschließlich in silber erhältlich.
Die Verarbeitung des S100 ist samsung-typisch ausgezeichnet: der Akku sitzt bombenfest, die Gehäuseteile grenzen mit perfekten Spaltmaßen aneinander und auch bei stärkerem Zusammendrücken ist dem Gerät kein Knarzen und Knirschen zu entlocken. Bei ganz genauem Hinsehen erkennt man allerdings, dass die Kanten der Gehäuseteile ein wenig unsauber gefertigt sind - bei meinem letzten Samsung, dem N400 war dies soweit ich mich erinnere nicht der Fall. Dies soll keine Erbsenzählerei sein und auch nicht die Verarbeitungsqualität schmälern, es ist mir einfach nur aufgefallen. Insgesamt zeigt Samsung auch mit dem S100, wie genial ein Vollkunststoff-Handy verarbeitet sein kann - diverse andere Hersteller sollten sich hiervon eine Scheibe abschneiden.
Abmessungen und Gewicht:
Wer davon ausgeht, mit dem S100 einen Winzling wie das A400 oder Motorola V50 zu erwerben, täuscht sich gewaltig! Mit einer Größe 89 x 46 x 23 mm ist das S100 ein ziemlicher Wonneproppen. Die Gehäuselänge entspricht somit ziemlich genau der des Ericsson T66, allerdings ist das S100 etwa 3 mm breiter und 4-5 mm dicker. Nicht zu vergessen ist die Antenne, die oben rechts mehr als 2 cm aus dem Gehäuse ragt. Die für ein Klapp-Handy üppigen Abmessungen haben natürlich ihren Grund: für die Lange und Breite ist in erster Linie das wirklich riesige Farbdisplay verantwortlich, das schlicht und einfach seinen Platz fordert. Die Tastatur ist dementsprechend sehr großzügig dimensioniert, was einer angenehmen Bedienbarkeit sehr zugute kommt. Duch die Verwendung des zweiten Außendisplays ist eine viel flachere Konstruktion vermutlich nicht möglich, auch wenn eine solche dem S100 meiner Meinung nach wirklich gut gestanden hätte.
Wem das Samsung S100 zu groß vorkommt, der soll es einfach mal mit dem E-Plus-iMode-Flop NEC n21i vergleichen - dann weiß er, was er hat.
Hier zwei Bilder vom geschlossenen und geöffneten S100 im vergleich mit den Ericssons T68 und T66:
Hier nochmal von der Seite:
Das Gewicht ist werksseitig mit 94 g (mit Slim-Akku) bzw. 99 g (mit Standard-Akku) angegeben und es scheint, als ob hier etwas gemogelt wurde, um die magische 100g-Marke zu unterbieten. Ich habe das S100 (mit SIM) kurz auf einer digitalen Briefwaage gewogen, die 104g mit dem flachen und 108g mit dem dicken Akku anzeigte. Da die Waage allerdings etwas ungenau und altersschwach ist, würde ich für die Werte meine Hand nicht ins Feuer legen - ich werde das Gerät nochmal auf einem aktuelleren Modell wiegen.
Displays und Tastatur:
Als ich auf der CeBIT das S100 (und das T100) aufklappte und die Displays erblickte, blieb mir der Mund offenstehen, da ich eine solche Auflösung und Farbenpracht in einem Handy nicht für möglich gehalten hätte. Beim Verlassen des Samsung-Standes kam mir mein Ericsson T68 schlagartig ziemlich armselig und veraltet vor und das S100 war eins der ausgestellten Geräte, die mich am meisten beeindruckt haben.
Neben den Soundqualitäten (auf die ich im nächsten Punkt eingehe) ist das große haupt-Display zweifelsohne eins der beiden Highlights des SGH-S100. Schon im ausgeschalteten Zustand beeindruckt es durch seine Größe von 4,2 x 3,3 cm, was einer Bildschirmdiagonale von 2,1“ entspricht; beim Anschalten ist man nahezu überwältigt. Im Gegensatz zum aktiven TFT-Display des T100 basiert das Display des S100 zwar auf der passiven DSTN-Technik, kompensiert die etwas blasseren Farben und die etwas geringere Helligkeit dieser Technik aber durch die Möglichkeit, 65.536 Farben darzustellen, während das T100 "nur" über 4096 Farben verfügt. Auch wenn beim T100 die Farben etwas kräftiger und die Grafiken etwas feinzeichnender sind ( kleineres Display bei gleicher Auflösung von 160 x 128 Pixeln), so ist das Display des S100 dennoch absolut brillant und übertrifft z.B. das TFT-Display meines Nokia 9210 sowohl in puncto Helligkeit, als auch im Hinblick auf die Farbkraft.
Leider ist das Display nicht reflektiv, so dass die Ablesbarkeit im hellen Sonnenlicht deutlich schlechter wird, und man nur schwer etwas erkennen kann.
Die Entwickler von Samsung werden wissen, dass die verwendeten Displays exzellent sind, denn wie immer werden die Fähigkeiten auch reichlich ausgenutzt. Neben aufwändigen StartUp- und Abschaltanimationen, sind 22 animierte Hintergrundbilder im Telefon gespeichert: neben einem Kalender, einer Analog- und einer Digitaluhr stehen z.B. ein farbenprächtiges Aquarium, eine Sonnenblume, ein Schmetterling oder die 12 Sternbilder zur Verfügung. Weitere Bilder stehen auf der mitgelieferten CD zur Verfügung oder können aus dem Internet gespeichert und über die Software im Telefon gespeichert werden; im Menüpunkt „Downloads“ stehen hierfür 20 Plätze zur Verfügung.
Wie beim Ericsson T68 besteht die Möglichkeit, ein Menü-Farbschema (Theme) aus mehreren auszuwählen. Die Anzeige der Hauptmenüs kann ebenfalls auf zwei Arten erfolgen: man kann die Hauptmenüs entweder als verschiedenfarbige "Karteikarten" darstellen, oder aber die Hauptmenüs mit Bildern unterlegen lassen, von denen dann jeweils das des markierten Menüs farbig dargestellt wird.
Das Display kann - z.B. beim Lesen einer SMS - maximal 9 Zeilen mit jeweils 16 Zeichen anzeigen, wobei die oberste Zeile die Empfangs- und Akkuanzeige (mit 6 Balken bzw. 3 Batterie-Segmenten) beherbergt und die unterste von den Softkey-Funktionen belegt wird. Die verbleibenden 7 Zeilen für die Texte sind meiner Meinung nach aber mehr als ausreichend.
Auf dem blau beleuchteten Außendisplay werden im Standby-Modus Empfang und Akkustatus, Uhrzeit (groß in der Mitte) sowie Wochentag und Datum angezeigt. Ist der Vibrationsalarm eingeschaltet, wird dies ebenfalls durch ein Icon deutlich.
Bei eingehenden Anrufen kann man die Nummer des Anrufenden auf einen Blick erkennen, was die Benutzung der Aktivklappe erheblich komfortabler macht.
Außendisplays setzen sich zwar immer mehr bei Klapp-Handys durch, stellen die angezeigten Informationen aber meist nur in grober Auflösung und bescheidener Qualität dar. Nicht so beim Außendisplay des S100, dessen Auflösung bei einer Breite von 2,3 und einer Höhe von 1,8 cm sagenhafte 96 x 64 Pixel beträgt. Zum Vergleich: das Display eines Nokia 8210 besitzt eine Auflösung von 84 x 48 Pixeln.
Auch beim Außendisplay wird die hohe Auflösung ausgenutzt: feine animierte Symbole umrahmen die Nummer oder den Namen bei ankommenden Rufen und sorgen auch hier für ein kleines optisches Erlebnis.
Da die Frage schon durch die Handyforen geisterte: durch langes Drücken der seitlichen Wippe lässt sich die Beleuchtung des Außendisplays für 20 Sekunden aktivieren, so dass sich die dortigen Informationen auch im Dunkeln ablesen lassen.
Die Tastatur weckt - wie schon erwähnt - Erinnerungen an andere Samsung-Modelle. Wie beim T100 oder Q200 ist die Gruppe um die Navigationstaste in einem dreidimensional wirkenden, liegenden Oval angeordnet, wobei die Internet-Taste aber nicht im Navi-Key, sondern zusammen mit den beiden Softkeys im "äußeren Ring" liegt. Die C- und die Hörer-Tasten schließen den Ziffernblock nach oben ab und sind mit ihm in dem charakteristischen Design der N100-Tastatur gehalten. Die Tasten sind schön groß, liegen aber wie üblich sehr flach im Gehäuse. Zusammen mit den fehlenden deutlichen Grenzen zwischen den Tasten sorgt dies dafür, dass die "blinde" Bedienung sehr erschwert wird und man sich beim schnellen Tippen ziemlich konzentrieren muss.
Der Druckpunkt und das Feedback der Tasten gefällt mir sehr gut und auch die Ansprache ist sehr präzise, so dass auch schnelle Eingaben einwandfrei erkannt werden.
Die Beleuchtung ist ebenfalls in einem tiefen, sehr schönen blau gehalten, aber leider nicht sonderlich gleichmäßig. Zudem ist der durchleuchtete Teil der Tasten bei meinem Gerät ziemlich fleckig, so dass es beim genaueren Hinsehen so aussieht, als ob die Tasten innen verschmutzt seien.
Töne und Klänge:
Das zweite Highlight des S100 sind die polyphonen Klingeltöne, die das Gerät zu einer wahren Sound-Machine machen. Die unter Verwendung eines Yamaha-Soundchips erzeugten, bis zu 16-stimmigen Melodien übertreffen alles andere, was derzeit erhältlich ist! Unter den 20 enthaltenen Klingeltönen dürfte für jeden Geschmack ein passender dabei sein: vom antiken Telefonklingeln oder dezentem Glockenklang über populäre klassische Stücke ( Faurés sanftes Après un rêve , Bizets Les Toréadors, der Blumenwalzer aus Tschaikowskis Nussknacker-Suite etc.) bis hin zu poppigen Sounds bietet das S100 Melodien aus allen Stilrichtungen. Als kleiner Seitenhieb in Richtung Nokia und Siemens kann die beliebte Badinerie aus Bachs h-moll-Suite verstanden werden - am direkten Vergleich der Töne sehen die anderen Geräte sehr, sehr alt aus.
Auf der beiliegenden Software-CD sind noch zusätzliche Töne enthalten und weitere können mit dem Programm aus dem Internet heruntergeladen und aufgespielt werden - wie bei den Bildern ist im Download-Menü Platz für 20 weitere Melodien vorhanden.
Es sind 10 verschiedene separate Töne vorhanden, die SMS und CB-Meldungen zugeordnet werden können und nicht ganz so aufwändig sind wie die eigentlichen Klingeltöne.
Ausstattung:
Nach einer kurzen Aufzählung der interessantesten Features will ich in diesem Bericht mal anhand der Hauptmenüs auf einzelne Features eingehen, damit es etwas strukturierter und übersichtlicher wird.
Die Feature-Liste des S100 hört sich durchaus vielversprechend an und vermittelt den Eindruck, dass das Gerät die perfekte Synthese aus Fun-, Lifestyle- und Business-Handy darstellt: 2,1“-Display mit 65k Farben, 16-stimmige Klingeltöne, Java, EMS, GPRS Klasse 8, TriBand, IrDA, geräteinterner Speicher für 500 Nummern und 50 SMS, Kalender, Aufgabenliste, Anrufergruppen und, und, und...
Leider Gottes sieht die Realität etwas anders aus und auch beim S100 ist manches (wie ich es schon beim N400 kritisiert habe) nicht wirklich durchdacht.
Aber gehen wir der Reihe nach vor:
Telefonbuch:
Der geräteinterne Rufnummernspeicher ist ebenfalls für meinen Geschmack nicht optimal gelöst. Bei Geräten wie dem Siemens S40, S45i oder SL45i habe ich ein komplettes Adressbuch mit Feldern für die Postanschrift etc. sehr zu schätzen gelernt, so dass ich es auch beim Samsung S100 schade finde, dass nur drei Nummern und eine E-Mail-Adresse speicherbar sind. Wie beim Ericsson T68 bedeuten die beworbenen 500 Einträge, dass 500 Felder belegt werden können, so dass bei vollständiger Nutzung jeweils aller vier Felder nur 125 verschiedene Kontakte gespeichert werden können.
SIM- und Gerätetelefonbuch können nicht getrennt angezeigt oder bei Bedarf ausgeblendet werden, was für die Nutzer mehrerer Geräte, die häufiger die SIM-Karte wechseln, nachteilig sein kann. Es wird nur eine Liste angezeigt, in der nicht leicht ersichtlich ist, wo der Eintrag nun gespeichert ist. Es wird sich zeigen, ob es Probleme mit der Rufnummernanzeige etc.gibt, wenn alle Einträge doppelt, also auf der SIM und im Telefon, gespeichert werden.
Die Synchronisation mit Outlook ist leider nicht möglich, so dass Telefonnummern und Termine zwingend manuell oder über die beiliegende Software eigegeben werden müssen.
Das manuelle Speichern neuer Kontakte mit mehreren Nummer ist ziemlich umständlich und erinnert an Sony-Handys: nach Eingabe der ersten Nummer und des Namens speichert das Telefon den Eintrag ab und man muss ihn dann erneut aufrufen, um die anderen Nummern zu speichern.
Sehr schön hingegen ist die Möglichkeit, 10 verschiedene Anrufergruppen einzurichten, denen nicht nur unterschiedliche Klingelmelodien, sondern auch unterschiedliche SMS-Töne zugeordnet werden können.
Wie mittlerweile üblich können den Zifferntasten 2-9 Rufnummern zugeteilt werden, um sie per Kurzwahl mit einem langen Tastendruck anrufen zu können, Voice Dialing (sowie Voice Memo und Voice Command) fehlen hingegen.
1. SMS und Voice Mail:
Beim Tippen der ersten paar SMS fällt einem auf, dass das T9 nicht in der Lage ist, neue Wörter zu lernen und auch die Eingabe von Sonderzeichen oder Zahlen umständlicher ist als z.B. bei den Geräten aus Finnland. Wie schon bei diversen Ericssons muss man nach einem großgeschriebenen Wortanfang manuell auf Kleinschreibung umschalten, was die Eingabe ebenfalls verkompliziert. Da ich aber kein richtiger SMS-Junkie bin und sich ein unbekanntes Wort mit etwas Übung auch in Etappen eingeben lässt kann ich damit leben.
Nicht gesendete SMS werden bis zum Senden im Postausgang gespeichert und danach automatisch gelöscht, was ich persönlich sehr praktisch finde.
Fünf eigene Vorlagen erstellt und gespeichert werden, werksseitig vordefinierte Texte sind nicht vorhanden.
Es können wie schon erwähnt 50 SMS im Telefon gespeichert werden und es steht ein zusätzlicher Speicher für 80 CB-Meldungen zur Verfügung. Da SMS deutlich populärer sind, wäre hier ein dynamischer Speicher meines Erachtens nach nützlicher gewesen, da der CB-Speicher bei den meisten Nutzern ungenutzt brachliegen dürfte.
Das S100 ist EMS-fähig und der Versand einer Testnachricht (bestehend aus einem Bild, einem Ton und einer Animation) an das Ericsson T68 klappte problemlos. Neben den 10 Standard-EMS-Klängen sind 24 Bilder, 10 Animationen und 15 animierte Emoticons (Smilie-Männchen) enthalten und es können weitere eigene gespeichert werden. Ganz nützlich ist die Tatsache, dass beim Verfassen einer EMS eingeblendet wird, wie viele SMS die Nachricht verbrauchen wird.
2. Anrufliste:
Dieser Menüpunkt bietet naturgemäß keine spektakulären Features, sondern separate Listen für unbeantwortete Anrufe, angenommene Gespräche und gewählte Nummern (jeweils 20 Einträge, mit Zeitstempel) sowie einen Timer für das letzte Gespräch und die Gesamtzeit und einen Gebührenzähler.
3.Toneinstellungen:
Auf die wichtigsten Punkte bin ich ja schon bei den Sounds eingegangen und es dürfte klar sein, dass in diesem Menüpunkt die Klingel-, SMS-, Tasten- und Sondertöne sowie deren Lautstärke eingestellt werden kann. Natürlich erfolgt hier auch die Auswahl des Klingel-Modus, wobei zwischen Klingelton, Vibra und Vibra + Klingelton gewählt werden kann. Bei dem letztgenannten Modus vibriert das Handy dreimal, bevor der Klingelton einsetzt.
Die Lautstärke reicht vom wirklich leisen und dezenten Sound bis hin zu einem wahren Klanggewitter, das in nahezu jeder Situation gehört werden sollte.
4. Telefoneinstellungen:
Hier finden sich die Display-, Sprach-, Sicherheits- und sonstigen Einstellungen und auch die Schnellzugriffs-Belegungen der Navigationstaste (dazu später mehr) und die Aktivierung der Infrarotschnittstelle erfolgt in diesem Menü.
Die Infrarotschnittstelle zeigt übrigens sehr gut die Halbherzigkeit, die die Samsung-Entwickler teilweise an den Tag gelegt haben. IrDA war für mich ein wichtiger Grund, mich für das S100 und nicht für das T100 zu entscheiden, da ich mehrere Geräte gleichzeitig nutze und es extrem praktisch finde, wenn die Handys Daten untereinander austauschen können. Ich wollte also per Infrarot ein paar Telefonbucheinträge vom Nokia 9210 auf das S100 beamen - es geht nicht. Etwas verdutzt nahm ich das T68 und versuchte es damit - ebenfalls erfolglos. Eine kurze Suche in der Anleitung und im Internet brachte die Lösung: die IrDA-Schnittstelle eignet sich nur für die Verwendung als Infrarotmodem, nicht aber zur Datenübertragung. Sorry, Samsung, aber das verdient meiner Meinung nach ein dickes Minus.
Etwas unlogisch verteilt sind die das Display betreffenden Einstellungen, da sie in die Punkte „Benutzereinstellungen“ und „Display-Einstellungen“ aufgeteilt wurden. Hinter dem erstgenannten Punkt verbergen sich die Wahl des Hintergrundbildes, des Farbschemas und der Anzeige der Hauptmenüs, unter dem letzteren die Aktvierung der Hintergrundbilder, die Kontrasteinstellung, die Beleuchtungsdauer und die Steuerung der Status-LED, die in wahlweise in einer von 7 verschiedenen Farben blinken oder komplett deaktiviert kann. Dies ist ein gutes Beispiel für die Detailverliebtheit, die Samsung ebenfalls pflegt und die in krassem Gegensatz zu den Defiziten und der teilweise halbherzigen Umsetzung elementarer oder zumindest wichtigerer Funktionen steht.
5. Organizer:
Wie nicht anders zu erwarten, sind hier die Kalender-Funktionen, Datums- und Alarm-Einstellungen sowie der Taschen- und Währungsrechner untergebracht.
Termine und Aufgaben lassen sich natürlich auch nicht per Infrarot übertragen, aber ansonsten ist der Kalender durchaus nett gemacht. Perfekt ist er dennoch nicht: die Monatsansicht wird zwar schön übersichtlich auf dem großen Display dargestellt, eine schöne Wochenübersicht, wie man sie von Ericsson oder Siemens kennt, fehlt hingegen. Tage, an denen ein Termin (genannt Memo) besteht, sind in der Monatsübersicht farblich hervorgehoben - ein Termin deswegen, weil man nur einen pro Tag eingeben kann. Elemente der Aufgabenliste erscheinen regulär nicht im Kalender, können aber in diesen hineinkopiert werden und evtl. als "Termin-Ersatz" dienen. Ich habe leider noch nicht in Erfahrung bringen können, wie viele Termine insgesamt gespeichert werden können.
Für leichte Verwirrung sorgt bei mir der Wochenanfang, der auf Sonntag festgelegt und sich auch nicht ändern lässt - ich bevorzuge es aus Gewohnheit, wenn die Woche montags beginnt. Dies kann das Bild, das Kalender abgibt, aber nicht weiter verschlechtern - durch den Platz für nur einen Eintrag pro Tag ist er meiner Meinung nach eh unbrauchbar.
Bei den Alarm-Funktionen kann man zwischen einmaligem und täglichen Alarm, sowie einem Weckruf wählen. Die Besonderheit des Weckrufes ist, dass er wahlweise von Montag-Freitag oder alternativ von Montag-Samstag zu der festgelegten Zeit erinnert, am Sonntag aber schweigt. Es lässt sich hier ebenfalls einstellen, ob das Telefon auch im ausgeschalteten Zustand erinnern soll oder nicht - da sich an dieser Frage normalerweise die Geister scheiden, gar keine schlechte Lösung.
Der Taschenrechner ist recht simpel und erlaubt nur die 4 Grundrechenarten; viel mehr erwarte ich persönlich aber auch nicht. Ebenso einfach ist der Währungsrechner, bei dem man aber unlogischerweise vor jeder Berechnung den Wechselkurs eingeben muss.
6. Netzdienste:
Wie die Rufliste ein eher unspektakuläres Menü, da sich hier nützliche, aber nicht sonderlich faszinierende Features verbergen.
Neben den Rufumleitungen, dem Anklopfen, der Rufnummernübermittlung und -unterdrückung und anderem befindet als kleine Besonderheit der Unterpunkt „Bandauswahl“: man schaltet manuell zwischen GSM 900/1800 und GSM 1900 um.
7. Funbox:
Die Funbox gliedert sich in die drei Untermenüs Spiele, WAP-Browser und Downloads.
Im ersten Untermenü befinden sich die drei fest installierten Spiele AirShooting, SpaceWar und MyPet.
-AirShooting ist ein Weltraum-Ballerspiel, das ich seinerzeit schon auf dem Amiga gespielt, dessen Name mir aber entfallen ist...
-SpaceWar ist (wie Erix von ///) ein Qix-Clone: man muss durch das Spielfeld Linien ziehen und somit Flächen abtrennen, ohne von der herumschwirrenden Objekten getroffen zu werden. Bei einer gewissen Prozentzahl ist das jeweilige Level geschafft. Im Unterschied zu Quix und Erix können die Objekte die gezogenen Linien kreuzen, ohne dass ein Leben verloren geht.
-MyPet ist das Tamagotchi im Handy: man muss ein virtuelles Kätzchen großziehen, indem man es füttert, unterhält, säubert und zum Arzt bringt.
Das WAP-Menü erklärt sich von selbst: dort sind der Browser (WAP 1.2), Favoriten, Einstellungen etc. untergebracht. Die GPRS-Klasse 8 ermöglicht 4 Timeslots im Down- und einen im Upstream.
Im Menü Downloads werden alle nachträglich installierten (Java-)Applikationen abgelegt und auch die selbstaufgespielten Töne und Bilder sind hier zu finden.
Mit den Spielen Bowling, midpman und Hexa sind drei Java-Games vorinstalliert.
-Bowling sollte klar sein; es ähnelt vom Aufbau dem Nintendo-Spiel für den
Gameboy, wobei Grafik und Sound natürlich um Längen besser sind.
-midpman ist ein Pacman-Clone
-Hexa ist vom Prinzip her Tetris-ähnlich, wobei die Blöcke hier keine unterschiedlichen Formen, dafür aber unterschiedliche Farben haben, die passend aneinandergrenzen müssen, damit Blöcke eliminiert werden.
Der Nachteil der „actiongeladenen“ Games wie AirShooting oder midpman ist deren Langsamkeit - sie laufen einfach nicht flüssig genug, so dass eine Menge Spielspaß verloren geht.
Nutzt man eine Karte mit SIM-Toolkit, erscheint ein 8. Menüpunkt (bei mir: E-Plus), der allerdings penetranterweise beim Aufrufen des Hauptmenüs an erster Stelle steht.
Bericht zu lang für ein Post - weiter geht's im nächsten!