Hallo folks,
Wieder ein Test, ich habe ebenfalls die neue, etwas feinere Gliederung verwendet und den Punkt Multimedia hinzugefügt. Langsam dringen wir ja mit den Geräten in diesen Bereich vor und wenn es was zu berichten gibt , dann spreche ich es dort extra an.
Wie immer ein Dank an die Firma, die mir das Gerät zur Verfügung gestellt hat um darüber zu berichten. Mehr Infos per PM.
Vorwort
Heute habe ich das vergnügen, das neue Panasonic GD-67 mit Farbdisplay unter die Lupe zu nehmen. Ich habe ein etwas zwiespältiges Verhältnis zu diesem Hersteller, es wundert mich etwas, das er überhaupt noch an dem wenig lukrativen Geschäft mit den Endgeräten teilnimmt. M.E. hat Pana da noch nie richtig den Durchbruch geschafft, ich finde sie hinken immer dem aktuellen Stand etwas hinterher. Es ist ja nicht so, das nicht interessante Geräte vorstellen, aber meist kommen sie viel zu spät auf den Markt und den treffen zumindest meinen Geschmack nicht so richtig. Der letzte Gau war das GD-95, zuerst ohne GPRS, obwohl es das dringend gebraucht hätte und die tolle Idee mit dem großen Display wurde auch nicht so recht genutzt. Hier hat Alcatel jüngst mit dem OT715 gezeugt, wie man das besser machen kann. Jetzt aber zum GD-67, mal sehen ob dieses Phone begeistern kann...
Technische Daten und Preise
- Dualband GSM 900/1800MHz
- Volumen 81cc
- Gewicht 81 gr
- Länge 109mm
- Breite 45mm
- Dicke 20mm
- Akku Typ (Li-Ion), 550mAh
- Sprechzeit ca. 150-390 Min
- Standby-Zeit 60-190 Std.
- Ladezeit Standard Akku 85 Min
- Gehäusefarben: blau oder rot
- Preis 399,00 Euro
Lieferumfang
- Grundgerät Panasonic GD-67
- Akku LiIon 690 mAh
- Reiseladegerät
- Bedienungsanleitung in deutsch
- Imgae-In Zeichenschablone
- Image-In Einlegeblätter
Funktionen und Leistungsmerkmale
- Display 256 Farben (101x80 Pixel Auflösung, 16x6 Zeichen)
- 16-stimmige polyphone Ruftöne
- Imgae-In persönlich gestaltete Abdeckung der Rückseite
- Navi-Taste mit 5 Richtungen (1xDruck)
- GPRS-Datenübertragung (4+1 Zeitschlitze)
- WAP-Browser Vers. 1.2
- EMS-Support
- SMS Mitteilungen + Gruppenmitteilungen
- SMS-Chat
- 22 Ruftöne
- Download von Bilder und Klängen
- Auszeichnung von Ruftönen
- Komponierfunktion für Ruftöne
- Sprachnotizen
- Vibrationsalarm
- Texteingabe T9
- Freisprecheinrichtung eingebaut
- Sprachanwahl
- 100 Rufnummern + Namen im Gerät speicherbar
- Weltzeituhr
- Kalender
- Taschenrecher
- SIM-Toolkit
Verarbeitung und Design
Der erste Kontakt mit dem GD-67 ist sehr erfreulich, das Kunstoff macht (wie immer bei Pana) einen sehr wertigen Eindruck und ist soweit auch gut und passend verarbeitet. Trotzdem gibt das Gerät bei Druck auf die Außenschale heftige Knartzgeräusche von sich, was hauptsächlich an dem Abnehmbaren Rückteil liegt, unter dem Bilder nach persönlichem Geschmack eingelegt werden können. Das trübt etwas das Gesamtbild, des ansonsten sehr kratzfesten und angenehm anzufassenden Materials. Bei Druck auf die Unterseite der Rückschale, schnellt unten eine Abdeckung zurück, die die Anschlüsse des Gerätes schützen soll. Jetzt kann das Rückteil abgenommen werden und gibt den Zugang zum Akku und der SIM-Karten Aufnahme frei. Das Einlegen der Karte, des Akkus und das anschließende Zusammenbauen des Gerätes gestaltet sich sehr einfach.
Das eigentlich Design des GD-67 ist mal wieder Geschmackssache, mir gefällt es in Natura aber recht gut. Die silberne Außenhaut mit der in glänzendem Blau abgesetzten Displayumrahmung sieht schick aus und setzt etwas Akzente in der ansonsten recht konventionellen Erscheinung.
Meine einzige Befürchtung gilt der unteren Abdeckung der Anschlüsse, sie springt mit Federkraft zurück und ich bin mir nicht sicher, ob das ewig hält oder nach einer Weile nicht mal ungewollt aufspringt.
Sprachqualität und Empfangseigenschaften
Soweit ich das in der Kürze der Zeit beurteilen konnte, lässt sich über die Empfangseigentschaften und die Sprachqualität nichts schlechtes sagen. Der Gesprächspartner ist ausreichend laut und sehr deutlich zu verstehen, einzig die Stimme hört sich ab und zu etwas „rauschig“ an, insgesamt aber immer noch auf sehr hohem Niveau.. Die eigene Stimme wird ebenfalls sehr laut und deutlich übertragen, aber auch hier ist eindeutig zu hören, das über Funk telefoniert wird. Auf jeden Fall haben die Panasonic-Techniker ihre Hausaufgaben vernünftig gemacht Die Empfangseigenschaften sind für ein Gerät ohne Antenne außerordentlich gut, meine „Testecken“ an denen einige Geräte schon Stör-Geräusche produziert haben, werden vom Panasonic ohne Probleme gemeistert. Das Gerät befindet sich auf jeden Fall am oberen Bereich der Empfangsskala und auch sonst scheint es technisch sehr ausgereift. Handover im fahren Auto klappen auch an schwierigen Stellen problemlos, Gesprächsabbrüche gab es keinen einzigen. In der Substanz haben die Leute von Panasonic das Thema GSM auf jeden Fall voll im Griff.
Display und Tastatur
Display und Tastatur hinterlassen leider einen etwas zwiespältigen Eindruck. Die Tastatur ist zwar vernünftig groß geraten und lässt sich auch mit einem definierten Druckpunkt recht gut bedienen, aber irgendwie kommt beim tippen keine rechte Freude auf – es fehlt etwas. Vielleicht liegt es daran, das die Tasten einen recht großen Hub haben und erst nach tiefem Eindrücken reagieren, dabei ist man dann mit dem Daumen schon in der eigentlichen Tastenaussparung drin. Vielleicht könnte das auch problematisch für Leute mit sehr großen Fingern sein. Der Joystick oben unter dem Display, zentraler Bedienpunkt an dem Gerät, lässt sich wiederum sehr gut bedienen. Er hat zwar in den vier Richtungen keinerlei Druckpunkt und man hat das Gefühl etwas im Kaugummi zu rühren, aber er reagiert prima und somit ist das kein wirklicher Nachteil. Das Drücken des Joysticks funktioniert prima, hier erwischt man, wie es bei einigen anderen Geräten der Fall ist, auf keinen Fall aus versehen eine Richtung, sondern der Druck wird mit einem definierten Druckpunkt und einem „Klack-Geräusch“ präzise umgesetzt.
Das Display hat mich nicht so umgehauen, es kann maximal 256 Farben darstellen und dies sieht man auch sofort sehr deutlich. Es ist ist meilenweit von den Samsungs entfernt und ich würde es am ehesten mit den T68/T300 Geräten vergleichen. Wobei eins sehr positiv auffällt, es ist bei Sonnenlicht prima abzulesen, ohne jedoch von vorne beleuchtet zu werden und damit beim ablesen zu spiegeln. Hier hat man Hintergrundbeleuchtung und reflektives Display vereint – ich meine, man nennt das dann Transflektiv (oder so ähnlich). Ich denke, die gute Ablesbarkeit im Freien sollte man beim Gerätekauf auf jeden Fall mit einbeziehen, bei den Samsungs gestaltet sich das bei Sonnenlicht tlw. als unmöglich noch was zu erkennen.
Bedienung und Handhabung
Das Grauen nahm schon beim eingeben der PIN seinen Lauf - nein, Scherz. Ganz so schlimm ist es nicht, aber wenn ich die 4 Ziffern meiner PIN eingebe und gerade mal eine Ziffer davon vom Gerät angenommen wird, dann nervt das schon gleich am Anfang etwas. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich Geräte immer sehr zügig bediene und viel wert auf eine gute Reaktion bei den Eingaben lege. Hier also ein deutlicher Minuspunkt, der sich auch in der weiteren Bedienung deutlich bestätigt. Wenn ich z.B. im Menu schnell nach unten blättere, dann reagiert das Gerät recht langsam – und was noch viel schlimmer ist, es läuft nach. Das heißt, es setzt wirklich jeden Druck um, und läuft so ab und an mal über den Menuepunkt hinweg und man muss wieder „umdrehen“.
Die Logik der Bedienung an sich, ist zwar nichts neues, funktioniert aber durchweg vernünftig und ist meist durchdacht umgesetzt worden. Kommen wir zu dem für viele wichtigen Thema SMS-schreiben. Eigentlich müsste das bei einem Gerät dieser Zielgruppe, mit dem man auch mal etwas texten will, prima von der Hand gehen. Das tut es prinzipiell auch, nur leider ist auch hier z.T. eine sehr träge Reaktion zu beobachten. Zum glück werden die vier möglichen Richtungen des Joysticks ausgenutzt und so kann man sich auch in allen Richtungen durch den Text bewegen. Das Schreiben an sich geht sehr zügig von der Hand und es ist kein „Nachlauf“ wie bei einigen früheren Ericsson-Geräten zu beobachten. Dafür dauert das Navigieren durch den Text und das Löschen von Zeichen oder Worten etwas länger, hier heißt es auf jeden Fall: Geduld haben. Ansonsten zeigt sich nicht viel neues und schon gar nichts, was man nicht schon wo anders gesehen hätte. Vor allem die Unterstützung vom Farbdisplay in den Menus hätte man sich, wie bei den meisten Geräten, etwas besser vorgestellt. Hier geht es auch sehr farbig in die erste Ebene, um dann im trostlosen S/W zu versinken. Kann man das nicht mal etwas durchgängiger umsetzten ? Die einzelnen Ebenen des Menus sind fast genauso aufgebaut wie beim T68/T300, erst bunte Icons und danach Laufbalken in zweifarbigem Design. An diesem Punkt hat Samsung auf jeden Fall mehr Einfallsreichtum und vor allem Eigenständigkeit gezeigt.
Bleiben zum Schluß noch Vibrationsalarm und Profile. Der Vibraalarm des Panasonic ist sehr gediegen, m.E. waren sie damals auch einer der ersten, die solch ein Feature an Board hatten. Er ist sehr leise und zurückhaltend, vibriert allerdings auch nicht gerade sehr kräftig. Es wird aber für die Hosentasche völlig ausreichend sein. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann unterstützt das GD-67 zwei Profile, ein sogenanntes Flüsterprofil und ein normales, beide lassen sich recht einfach über die #-Taste wechseln und über das Menu entsprechend anpassen..
Multimedia, Sound, Video und Spiele
Das GD-67 unterstützt leider in keiner Weise Videoanimationen, es kann auch mit MMS-Mitteilungen nicht viel anfangen. Schade eigentlich, da es über GPRS verfügt hätte man mit MMS sicher ein Verkaufargument mehr gehabt. So beschränkt man sich auf bunte Bilder und einen genialen Sound. Die Bilder sind zwar zum Teil animiert (im sekundentakt), wie z.B. beim Standby, reißen aber sicher niemand vom Hocker. Es sind 256 Farben und das kann man wie oben beschrieben auch sehr deutlich sehen. Bei den Tönen sieht es da schon ganz anders aus, das GD-67 hat sehr angenehm klingende polyphone Klingeltöne und lässt das durch eine kräftige Lautstärke auch jeden in der Umgebung hören. Die einzelnen Instrumente hören sich sehr echt an und werden aus dem Lautsprecher deutlich und vor allem ohne Verzerrungen (auch in der lautesten Einstellung) wiedergegeben . Das macht auf jeden Fall eindruck J
Zwei Spiele sind an Board des Panasonic, zum einen Atum und zum anderen Kimang. Beides scheinen Strategiespiele zu sein, bei denen man Teile auf Spielflächen verschieben kann bzw. einfangen muß. Sie sind nicht sehr aktionlastig und ich habe mich auch nicht weiter damit beschäftigt. Sieht zumindest nicht nach großem Spielspaß aus und wie gesagt, die Blamage mit Ballerspielen und ähnlichem hat man sich vermutlich durch Mangel an Geschwindigkeit des Prozessors, auch gleich mal gespart.
Es gibt im Menu einen Ordner „Medien“, in dem wiederum Ordner Bilder, Töne und Animationen existieren. Ich gehe deshalb mal davon aus, das man mit dem GD-67 solcherlei Dinge per WAP nachladen und dann dort deponieren kann.
Datenfähigkeit und WAP
Tja, ich kann leider nicht so viel zu dem Thema schreiben, das GD-67 verfügt über einen recht schnellen GPRS-Transfer von 4+1. Als Zubehör bekommt man ein Datenkabel, das dann irgendwie mit einer Data-ConnectSoftware auf einem externen Notebook genutzt werden kann. Das Handy verfügt allerdings nicht über eine IRDA-Schnittstelle um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Anscheidend kann man mit der Software und dem Kabel dann Klingeltöne und Bilder direkt vom Laptop auf das Gerät zaubern, ohne der teuren Umweg über das Internet gehen zu müssen. Ob sich allerdings eine GPRS-Verbindung fürs Internet auf dem Notebook auch herstellen lässt, kann ich momentan und in Ermangelung der Software nicht sagen.
WAP-Seitig bietet das Panasonic zwei Profile um verschiedene Einstellungen dauerhaft zu speichern. Sie lassen sich üblich umständlich über die Tastatur eingeben. Wenn alles geklappt hat, dann wählt sich das Gerät ein und man hat einen etwas spärlichen WAP-Bildschirm mit gerade mal 4 Zeilen Text. Das ganze geht natürlich nur in s/w und auch mit sehr gemächlichem Tempo, sowohl von der Übertragungsseite als auch vom Blättern in den Seiten, vonstatten. Tut mir leid, aber ich bin sowieso kein Freund dieser schmalen WAP-Seiten, es funktioniert eben so vor sich hin und wer sich das antun will – bitteschön...
Zubehör
- Ersatzakku
- Reisladegerät
- KFZ-Ladegrät
- Mobile FSE mit PTT-Taste
- Kombiniertes Daten- und Ladekabel
- Gürteltasche
- Passiver KFZ-Halter
Fazit
Das schwierigste Fazit meiner Testlaufbahn...
Tja, eigentlich ein recht nettes Gerät, was Panasonic da vorgestellt hat – aber mehr dann auch nicht. Es ist fast wie immer, der Aha-Effekt des Farbdisplays ist schon etwas verblasst und die Ohren wundern sich auch nicht mehr so dolle, wenn sie mal ein Handy mit polyphonen Tönen klingeln hören. Einzig die Sache mit den eigenen Bildern, die man hinten in das Cover legen kann ist eine Neuigkeit, die einem etwas Spielraum zum eigenen Gestalten lässt. Aber eigentlich ist es nicht anders als sonst auch: Panasonic ist wieder mal etwas spät dran mit diesem Gerät und es hat für meine Begriffe auch nicht die wirklichen Powerfeatures, die einem zum Kauf zwingen könnten. Der Preis müsste vielleicht etwas nach unten, dann wäre es in der richtigen Zielgruppe. Auf der anderen Seite kann man aber auch nicht vom Kauf abraten, denn das GD-67 enttäuscht nicht auf der ganzen Linie, es hat technische und auch optische Qualitäten die überzeugen, nur eben keine einzigartigen Dinge an Board, die groß Überraschen. Wirklich schwierig zu sagen, ich kann mich nicht so recht entscheiden, weil es auch unfair wäre, das Gerät einfach abzusägen... Vielleicht muß man einfach ein Panasonic-Fan sein um die wahre Größe zu erkennen und mir fällt jetzt zum Glück gerade die Formulierung für den alles umschreibenden Schlusssatz ein:
Eine Ansammlung von perfekt gemachten Normalitäten, die unauffällig vor sich hin funktionieren und in ihrem beschränkten Umfang keinen Anlaß zur Kritik geben.
In diesem Sinne,
Gruß,
Max