Freundin im Krankenhaus, evtl. Schlaganfall - Mediziner hier? :-(

  • Zitat

    Original geschrieben von Abakus
    Als noch im werdender Mediziner werde ich mich hüten, irgendwelche Diagnosen über das Internet zu verbreiten und ein Mediziner, der fertig ist, wird sich erst recht hüten... ;) Und insofern kann man natürlich auch nicht sagen, was passiert ist...


    Nein, das ist schon klar... Ferndiagnosen liegen sowieso, vermute ich, zu 98% daneben, und tragen eher zur Beunruhigung bei, als dass sie etwas nützen.


    Zitat

    (wie kann man bei solch einer Symptomatik von so massiven neurologischen Ausfällen nur eine ganze Nacht nicht zum Arzt gehen? :confused: )


    Tja... :rolleyes: Meine Freundin... Ich hätt auch sofort vorgestern früh nen NAW gerufen, aber sie tut sich immer etwas schwer mit sowas ("Da ist schon nichts!" :mad: ). Als sie nachmittags beim Arzt angerufen hat, hat sie die Angelegenheit vermutlich (ich war nicht da, sonst hätt ich sie eigenhändig in die Ambulanz gefahren) auch wieder etwas 'runtergespielt'. Aber hier nun "Schuld" bei ihr zu suchen, ist meiner Ansicht nach auch nicht richtig.


    Zitat

    [...]will man jetzt im MRT gucken, was im Gehirn noch funktioniert...


    Ich weiß - auch wieder eine Ferndiagnose, und dazu eine Worst-Case-Rechnung. Aber was könnte denn nicht mehr funktionieren? Gestern Abend hat man kaum etwas bemerken können; sie hat gelacht, wir sind im Krankenhaus herumgelaufen, nur war sie noch etwas benommen (was ich aber auch wäre, wenn ich den ganzen Tag über nur 2 Scheiben Brot gegessen hätte...)


    Naja - nach einer Schlacht mit meinen Kissen werde ich gleich vollkommen übernächtigt ins Büro gehen... :flop:


    Tobias

  • hallo,


    wenn du online, nach medizinischem rat suchst, kann ich dir http://www.medizin-forum.de empfehlen.


    dort sind, neben medizinstudenten, auch viele ärzte und auch einige professoren.


    eine antwort bekommt man i.d.r. innerhalb eines tages.


    gruß

  • Zitat

    Original geschrieben von TMausHB
    Aber hier nun "Schuld" bei ihr zu suchen, ist meiner Ansicht nach auch nicht richtig.


    Das war keine "Schuld"zuweisung, sondern nur eine Erklärung über mein Unverständnis... ;)


    Zitat


    Aber was könnte denn nicht mehr funktionieren? Gestern Abend hat man kaum etwas bemerken können; sie hat gelacht, wir sind im Krankenhaus herumgelaufen,


    Na, das sieht ja dann schon mal gar nicht so schlecht (und auch nicht wirklich nach Schlaganfall) aus! :) Bei einem Schlaganfall ist ja letztlich ein Teil des Gehirns von der Blutversorgung abgeschnitten. Und wenn das über eine längere Zeit (und manchmal sind da schon 10 Minuten zu lang, vergleiche z.B. die unbedingt nötigen Wiederbelebungsmaßnahmen bei Herzstillstand bis der Rettungswagen kommt - wenn die ausbleiben haben die betroffenen Personen ja auch oft Hirnschäden) passiert, kann sich da wenig erholen... Insofern sieht es doch gar nicht so schlecht aus! :)


    @chung77


    Wenn man eine Diagnose hat, können die Leute dort sicher beraten, was man alles Gutes tun kann, welche Ärzte man aufsuchen sollte etc.. Aber auch dort wird sicher niemand (jedenfalls kein Professioneller) nach Symptomschilderung über das Internet eine Diagnose stellen. Da ist die Approbation im Extremfall nämlich ratzfatz weg... ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Abakus
    Schlaganfälle würde man eher (und man beachte bitte dieses Wörtchen "eher" deutlich!) im CT diagnostizieren, im MRT würde man eher (s.o.) eine Funktionsstörung des Gehirns diagnostizieren wollen. Wobei man auch sagen muss, dass falls heute eine CT gemacht worden ist, das immer noch nichts zu sagen hat: Entweder es ist nichts gefunden worden, dann MRT aus obigen Gründen oder es war ein Schlaganfall/Blutung und nach der langen Zeit (wie kann man bei solch einer Symptomatik von so massiven neurologischen Ausfällen nur eine ganze Nacht nicht zum Arzt gehen? :confused: ) will man jetzt im MRT gucken, was im Gehirn noch funktioniert...


    Ich glaube da hast du was nicht verstanden. Akute Schlaganfälle gehören genau wie Sinusthrombosen und alle Darstellungen des Kleinhirns ins MRT. Das CT dient in dem Fall lediglich zum Ausschluss einer Hirnblutung.

    Zitat

    Original geschrieben von Sebastian
    Die Lumbalpunktion ist an sich lange nicht so wild, wie sie sich anhört....
    ...Wenn man sich die Einstichstelle zusätzlich betäuben lässt, spürt man nahezu nichts.


    Bei der LP ist nicht der Einstich in die Haut das schmerzhafte. Sondern das Eindringen in den Raum wo das Nervenwasser entnommen wird (Liquor)
    TMausHB
    Nimmt deine Freundin die Pille? Raucht sie?
    mapa812

  • Zitat

    Original geschrieben von TMausHB
    Gestern Abend hat man kaum etwas bemerken können; sie hat gelacht, wir sind im Krankenhaus herumgelaufen, nur war sie noch etwas benommen (was ich aber auch wäre, wenn ich den ganzen Tag über nur 2 Scheiben Brot gegessen hätte...)

    Wenigstens das hört sich doch dann mal schon gut an.

  • Ah, Pille und Rauchen, die Risikofaktoren Nr. 1...


    Sind denn sonst irgendwelche anderen Ausfälle zu bemerken? Im Allgemeinen gibt es, je nachdem, wo etwas blockiert ist, Gedächtnisausfälle und/oder Wesensänderungen... Aber es scheint ja wohl eher kein Schlaganfall zu sein. Trotzdem sollte man auch bei knalliger Migräne der Sache auf den Grund gehen, da der Körper ein "Schmerzgedächtnis" ausbildet und die Anfälle später fast "automatisch" nach einem Schema ablaufen läßt.


    Ja, ich bin kein Arzt sondern nur Psychoonkel, der sich schon des öfteren mit hirnorganischen Psychosyndromen und mit psychologischer Schmetrztherapie rumgeschlagen hat!

  • Zitat

    Original geschrieben von mapa812
    Ich glaube da hast du was nicht verstanden. Akute Schlaganfälle gehören genau wie Sinusthrombosen und alle Darstellungen des Kleinhirns ins MRT. Das CT dient in dem Fall lediglich zum Ausschluss einer Hirnblutung.


    Zum einen würde ich nach 36 Stunden nicht mehr von einem "akuten" Schlaganfall reden zu anderen gilt das nur bei gleicher Verfügbarkeit. Und wo außer in Unikliniken sind MRT und CT schon gleich verfügbar... ;) Und selbst beim akuten Schlaganfall gibt es zumindest an der Uni Bonn (die neurologisch durchaus einen gewissen Ruf hat) durchaus den Gelehrtenstreit: Besseres Bild (MRT) oder schnelleres und günstigeres (!) Bild (CT). Gleiches gilt für die Sinusthrombose (wobei man die im CT noch schlechter sieht). Zumindest bei den Kleinhirntumoren gebe ich Dir uneingeschränkt recht, aber wollen wir jetzt wirklich alle Verdachtsmomente und das bildgebende Verfahren durchgehen? Da haben wir ja noch einige Erkrankungen des Gehirns vor uns... ;)

  • Erstmal danke für die netten Ratschläge, und dass ich mich bei Euch "ausweinen" :D darf! :top:


    Also rauchen tut meine Freundin nicht, die Pille nimmt sie. War wohl auch das erste, was man im KH gefragt hat, aber ihre ist wohl eher eine der harmloseren. Weiß jetzt nicht, wie das bewertet wird, aber sowas in der Richtung meinte man dort. ;)


    wrywindfall:
    "nur" Psychoonkel ist gut...
    Das mit dem Schmerzgedächtnis habe ich schonmal gehört, war bei mir (in der Zeit, als ich mal Migräne hatte, ist schon eine Weile her...) ähnlich. Aber in der Klinik geht man nun sämtlichen Sachen fundiert auf den Grund. Wenigstens weiß ich, dass meine Freundin dort in guten Händen ist.
    Soviel zunächst... Ich werde mich gleich wieder 'on the road' begeben und mich auf den Weg ins Krankenhaus machen. Ggf. später mehr.


    Tobias

  • @ Abakus
    Ich will dir nichts unterstellen aber die CT (Verfügbarkeit natürlich vorausgesetzt) ist zum Diagnostizieren eines Schlaganfalls immer zweite Wahl. Da hier nekrotisches Gewebe erst nach 2-4 Tagen dargestellt werden kann. Da gibt es sicherlich keinen Gelehrtenstreit. Bei Sinusthrombose stellt sich eigentlich gar nicht erst die Frage CT oder MRT. Da der Thrombus im CT kaum sichtbar ist.
    mapa812

  • Hm, hier wurde ja schon einiges geschrieben.
    Also erstmal ist natürlich das Alter deiner Freundin eine Sache die einen Schlaganfall recht unwahrscheinlich macht. Nicht unmöglich, aber es tritt ja doch nur sehr selten auf. Unterscheiden muss man dabei noch einen Schlaganfall durch verstopfte Gefäße bzw. Aneurysmen oder durch eine Blutung.
    Jeweils ist beim Auftreten erster Symptome das CT Mittel der Wahl, auch in größeren Kliniken (Kliniken der Maximalversorgung wie Städtische Kliniken Höchst oder Uni-Klinik FFM). Die Überlegung dabei ist einfach, dass bei jüngeren Patienten bei Auftreten entsprechender Symptome eine Blutung wahrscheinlicher ist und dementsprechend Zeit eine wichtige Rolle spielt.
    Danach kann evtl. noch ein MRT möglich werden, aberobligat ist ein MRT bei einem akuten Apoplex nicht, im Gegensatz zum CCT (siehe auch http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/030-046.htm ).

    Prinizipiell kann ein schwerer Migräneanfall ähnliche Symptome machen wie ein Schlaganfall, das ist richtig. Wenn die Symptome mehr als 24h andauern, ist es allerdings recht untypisch.
    Insofern muss jetzt erstmal Ursachenforschung betrieben werden. Labor wurde ja schon gemacht, EKG ist obligat. Dementsprechend muss man jetzt erstmal abwarten, was dabei rauskommt.


    Ist deine Freundin denn mittlerweile die Symptome los oder halten sie weiter an?


    Achso, Liquorpunktionen sind eigentlich recht harmlos, ist halt ein blödes Gefühl das da hinten jemand drin rumstochert. Wie Sebastian schon sagte, je nach entnommener Menge kann es bissle Kopfschmerzen geben, aber auch die gehen wieder weg...

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