Freundin im Krankenhaus, evtl. Schlaganfall - Mediziner hier? :-(

  • Hallo!


    Nachdem meine Freundin (21) gestern einen vermeintlichen Migräneanfall (Gesichtsfeldstörung "weiße fliegende Punkte und Blitze", Motorikstörungen einseitig "Arm war wie abgestorben", Schwindel, "abgestorbene" Zunge->keine Möglichkeit zu reden) überstanden hat, der heute früh noch immer nicht verschwunden war, ist sie zum Arzt gegangen - und wurde sogleich ins Krankenhaus eingewiesen. "Nur zur Sicherheit, um sicherzustellen, dass es kein Schlaganfall ist..."


    Der Hausarzt hatte ihr mehrere Transportmöglichkeiten zum Krankenhaus angeboten - nach Rücksprache mit der Krankenkasse wäre selbst der Transport mit dem Christoph bezahlt worden (sie hat sich dann aber für "Chauffeurservice Papa" entschieden, seines Zeichens Polizist, ging so vermutlich schneller als mit Heli).


    Naja, ich war vorhin zu ihr ins Krankenhaus gefahren; genaues wollten mir die Arzthelferinnen nicht sagen (weder mir noch meiner Freundin), ihr waren aber schon 7 Ampullen Blut abgenommen worden. Morgen stehen u.a. eine Magnetresonanztomographie und eine Lumbalpunktion an. :(
    Die 'Bettnachbarin' meinte wohl zu meiner Freundin, die Lumbalpunktion (zur Info: hier eine Erklärung dazu) sei fast schmerzfrei, man spüre nur einen kleinen Stich... Wenn ich mir das da so durchlese, wird mir ziemlich übel... KANN das quasi schmerzfrei sein?! :confused:


    Gibt es hier Mediziner, die evtl. zu dem Verdacht "Schlaganfall" eine Stellungnahme geben können?? So ganz offen und ehrlich - wie wahrscheinlich ist es, dass sich der Verdacht bestätigt? Was kann passieren? Bzw. was genau IST passiert??


    :confused: :(
    Irgendwie mag und kann ich gar nicht schlafen. :(


    Tobias

  • Hallo Tobias!


    Dein Posting hätte nahezu exakt von mir stammen können - exakt diesen Fall hatten wir kürzlich auch in der Familie.


    Gleiches procedere, bis auf die Lumbalpunktion:


    Nahzu identische Symptomatik, Einlieferung per NAW (EDIT: Notarztwagen), Schädel-MRT zum Ausschluss eines intracraniellen (im Schädelinneren befindlichen) Geschehens, neurologische Untersuchungen, Schmerztherapie.


    Heraus kam gottseidank kein pathologischer Befund, sondern ein Migräneanfall, wie er im Buch steht.


    Die Lumbalpunktion ist an sich lange nicht so wild, wie sie sich anhört.
    Das Procedere ist nahezu dasselbe wie bei einer Spinalanästhesie (Rückenmarksbetäubung). Wenn man sich die Einstichstelle zusätzlich betäuben lässt, spürt man nahezu nichts. Nur etwas Kofpweh kann man hinterher leicht einmal haben, bis die entnommene Menge an Liquor substituiert ist.


    Ich drück Euch alle Daumen! :)




    EDIT zum "Verdacht Schlaganfall":
    Ich bin zwar kein examinierter Mediziner, aber Frauen in den 20ern haben eine sehr ausgeprägte "Neigung" zu solchen heftigen Migräneanfällen. Jeder Neurologe, der sich mit Migräne etwas näher befasst, kann ein Lied davon singen...


    Von daher ist ein erstmaliger Migräneanfall "in voller Blüte" meiner Meinung und meiner Erfahrung nach wesentlich wahrscheinlicher als ein Schlaganfall.


    Insofern: Keine Panik! Ich weiss, das ist in so einer Situation nicht leicht, aber Kopf hoch!

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Re: Freundin im Krankenhaus, evtl. Schlaganfall - Mediziner hier? :-(


    Zitat

    Original geschrieben von TMausHB
    Irgendwie mag und kann ich gar nicht schlafen. :(


    Kann ich verstehen!
    Zum Thema kann ich leider, mangels Kenntnisse, nichts beitragen, aber mein Mitgefühl hast du.


    Gute Besserung an deine Freundin.

  • Danke zunächst, Sebastian, für die netten und tröstenden Worte...


    Eine Migräne hat man in der Klinik (mit Spezialabteilung Neurologie, glücklicherweise haben wir sowas hier in HB) schon fast ausgeschlossen - aber s.o. mehr wollte (oder durfte?) man nicht sagen. Gezielten Fragen, wie das Phänomen denn ich medizinischer Fachsprache denn zu nennen sei, wurde immer ausgewichen... :mad:


    Zitat

    Keine Panik! Ich weiss, das ist in so einer Situation nicht leicht, aber Kopf hoch!


    Ich werds versuchen. Lasse mich derzeit von irgendwelchen netten Sachen im TV und hier im Web berieseln. Vielleicht klappts.


    Merlin:
    Danke auch an Dich!

  • Wenn man das so liest fühl ich mich wirklich irgendwie nicht so wohl. Auch von mir ( auch wenn ich die Person nicht kenne ) alles alles Gute und vorallem gute Besserung.


    Leider kenn ich mich mit d. Thema Schlaganfall auch nicht aus, aber wie SG schon beschrieben hat sieht es nach einer stärkeren Migräne aus.


    Hab darüber mal was im Fernsehen gesehen und das geht schon an die Nieren.


    Also Kopf hoch!

    16610LV

  • Wünsche dir bzw. deiner Freundin auch alles Gute und vorallem eine rasche Besserung.


    Kanns mir ein bisschen vorstellen wie du dich fühlst, wenn man eine wichtige Personen (Freundin) im Leben im Krankenhaus liegen hat und nicht weiss was mit ihr ist und passiert.


    Aber ich hoffe, dass du morgen schon mehr weisst über den Zustand deiner Freundin.


    Drücke dir auch alle Daumen. Kopf hoch, auch wenns nicht einfach ist.



    Björn

    Apple iPhone 6 | Nokia 6230 | Nokia 8310

  • Zitat

    Original geschrieben von TMausHB
    Danke zunächst, Sebastian, für die netten und tröstenden Worte...

    Gern geschehen, keine Frage! :)

    Zitat

    Original geschrieben von TMausHB


    Eine Migräne hat man in der Klinik (mit Spezialabteilung Neurologie, glücklicherweise haben wir sowas hier in HB) schon fast ausgeschlossen - aber s.o. mehr wollte (oder durfte?) man nicht sagen. Gezielten Fragen, wie das Phänomen denn ich medizinischer Fachsprache denn zu nennen sei, wurde immer ausgewichen... :mad:

    Ohne die genaue Situation zu kennen:


    Bevor Du bzw. die Eltern Deiner Freundin nicht den behandelnden Arzt gesprochen habt, würde ich auf irgendwelche "auf-dem-Gang-Zwischenergebnisse", die von Dritten rausgelassen werden, keinen Pfifferling geben.


    Wenn ein akut intracanielles Geschehen wie zB eine Hirnblutung infolge eines geplatzten Aneurisma (das ist eine krankhafte Gefäßerweiterung, die irgendwann spontan platzen kann) vermutet worden wäre, hätte sie längst auf dem MRT-Tisch gelegen. Dann wäre keine Zeit gewesen, bis morgen zu warten.


    Inwieweit der Schlaganfall zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlicher sein mag als eine satte Migräne (deren Symptome nämlich weit mehr sein können als das allseits kolportierte Kopfweh!), kann ich aus der Ferne ebenfalls nicht beurteilen. Das hängt nicht zuletzt davon hab, welche Diagnostik heute schon gelaufen ist.



    Wenn Du etwas mehr Substanz haben willst, können die Eltern ja z.B. versuchen, den diensthabenden Stationsarzt ans Rohr zu bekommen. Von ihm dürften sich schon "etwas" konsistentere Informationen einholen lassen.

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Zitat

    Original geschrieben von TMausHB
    Eine Migräne hat man in der Klinik (mit Spezialabteilung Neurologie, glücklicherweise haben wir sowas hier in HB) schon fast ausgeschlossen - aber s.o. mehr wollte (oder durfte?) man nicht sagen. Gezielten Fragen, wie das Phänomen denn ich medizinischer Fachsprache denn zu nennen sei, wurde immer ausgewichen... :mad:


    Ich vermute eher, dass die Ärzte noch keine endgültige Diagnose haben, sprich sie wissen es selbst noch nicht.


    Gute Besserung & Kopf hoch - das wird schon wieder :)

    mfg supersiggi

  • Dann will ich mal auch hoffen das es nicht allzuernstes ist, und Gute Besserung wünschen.

  • Als noch im werdender Mediziner werde ich mich hüten, irgendwelche Diagnosen über das Internet zu verbreiten und ein Mediziner, der fertig ist, wird sich erst recht hüten... ;) Und insofern kann man natürlich auch nicht sagen, was passiert ist...


    Nun, da Sebastian bereits die Lumbalpunktion mustergültig erklärt hat, bleibt mir nur noch an der Magnetresonanztomographie anzusetzen: Ist heute schon eine Computertomographie gemacht worden? Blutungen, Aneurysmen, Schlaganfälle würde man eher (und man beachte bitte dieses Wörtchen "eher" deutlich!) im CT diagnostizieren, im MRT würde man eher (s.o.) eine Funktionsstörung des Gehirns diagnostizieren wollen. Wobei man auch sagen muss, dass falls heute eine CT gemacht worden ist, das immer noch nichts zu sagen hat: Entweder es ist nichts gefunden worden, dann MRT aus obigen Gründen oder es war ein Schlaganfall/Blutung und nach der langen Zeit (wie kann man bei solch einer Symptomatik von so massiven neurologischen Ausfällen nur eine ganze Nacht nicht zum Arzt gehen? :confused: ) will man jetzt im MRT gucken, was im Gehirn noch funktioniert...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!