Zahnarzt: "CEREC"-Behandlung zu empfehlen?

  • Hallo Forum,


    mein Zahnarzt möchte bei mir eine Behandlung durchführen und empfiehlt die Behandlung mit CEREC.
    Es ist sowohl eine Behandlung mit Teilkronen als auch mit Inlays (Füllungen) vorgesehen.


    Wer hat Erfahrung mit dieser Methode?


    Was sind die Vor- und Nachteile dieser Methode?
    Könnt ihr diese Methode insgesamt empfehlen?


    Danke für eure Meinungen :top:

  • Warum empfiehlt er Cerec Restaurationen?
    Gab es Alternativvorschläge?
    Kostenaufklärung?


    Cerec Restaurationen sind keine Behandlung im eigentlichen Sinn, da das Gerät nicht am Patienten angewendet wird. Es ist lediglich eine Methode Füllkörper, oder Kronen herzustellen, analog zu klassischen Inlays oder Kronen.
    Dabei wird der zu behandelnde Zahn mit einer Kamera digital erfasst und mit Hilfe dieser Aufnahme am Computer ein Füllkörper oder eine Krone errechnet, die dann im Cerec Gerät aus dem vollen Block Keramik geschliffen wird.
    Dieser Füllkörper oder Krone wird dann i.d.R mit Kunststoffen eingeklebt.
    Nachteile:
    1. Kunststoffverklebung. Diese ist sehr feuchtigkeitsempfindlich, und verträgt keine Verarbeitungsfehler, Kunststoffe "altern" in der Mundhöhle, und verlieren an Dichtigkeit, das ist unter einer Restauration nicht zu sehen.
    2. Form der Restauration ist sehr von der Erfahrung des Anwenders abhängig.
    3. Es können unter Umständen Temperaturempfindlichkeiten oder "Aufbißempfindlichkeiten" entstehen.
    4. Keramik kann auch schon mal brechen
    5. Inlays, welcher Art auch immer, sind keine Kassenleistung, es gibt nur den "Füllungszuschuß"


    Vorteile:
    Zahnfarbene Restauration,
    Behandlung nur in einer Sitzung
    Evt preiswerter als ein Goldinlay (so sollte es eigentlich sein)



    Insgesamt muss man sagen, dass der ZA eine solche Versorgung sehr schnell und preisgünstig anfertigen kann ( IMHO Kosten für ein geschliffenen Füllkörper ca 60Eur), Diese Leistungen aber analog zu einer gegossenen Restauration abrechnen kann. Daraus ergibt sich die Möglichkeit zur Gewinnmaximierung ;) (ohne hier jemandem etwas vorwerfen zu wollen)


    Im Vergleich zu Kunststofffüllungen oder klassischen Keramikinlays würde ich bei vernünftigem Preis/Leistungverhältniss Füllung< Cerec< Keramikinlay ein Cerec bevorzugen.
    Die beste Wahl ist aber immer ein Goldinlay (sieht halt nicht so gut aus)

  • bin jetzt zwar kein Zahnarzt sondern eher "Patient" und würde von Cerec abraten. Ich hatte mir auf anraten vom Zahnarzt welche machen lassen.


    Es gab jedoch wie sich später rausgestellt hatte div. Probleme mit der Dichtigkeit des Klebers, inbesondere bei probl. Mundh.


    Die Möglichkeit das sich eine Riss bildet scheint auch sehr hoch.


    Wie o.e. Gold ist zwar nicht das schönst, dafür dicht und strapazierfähig.

  • Nur zur Info: Mehr zu CEREC gibt es auf der Website des Herstellers: http://www.sirona.de
    und auch sonst wirst du im Netz (über google) einiges (positive) zu CEREC finden.



    Brazzo

    FCB forever No. 1


    "Ein freundliches Wort kostet nichts und ist doch das schönste Geschenk." [Daphne du Maurier (1907 - 89), engl. Schriftstellerin]


    Geht der Reichtum der Welt zu Grunde, dann stirbt die ROLEX zuletzt.

  • Danke für eure Meinungen. :) Die Entscheidung wird immer schwerer ... :(



    Zitat

    Original geschrieben von Dent-Man
    Warum empfiehlt er Cerec Restaurationen?
    Gab es Alternativvorschläge?
    Kostenaufklärung?


    Bei einigen Zähnen, welche bereíts seit etlichen Jahren mit Gold-Inlays ausgestattet sind, ist Karies festgestellt worden.
    (Offenbar existiert bei Gold-Inlays der Nachteil, dass das Gold nicht optimal an den Rändern am Zahn anliegen kann.)
    Leider sind meine betroffenen Zähne bereits so weit "ausgebohrt", dass weitere Füllungen nicht bzw. nur mit Risiken möglich sind und mir zu Kronen geraten wurde.


    --> Es geht in diesem Fall also um Teilkronen!


    (Was ist der Unterschied zwischen einer Krone und einer Teilkrone?)


    Mir erscheint die CEREC-Lösung gegenüber herkömmlichen Kronen sympatischer, da nicht der gesamte Zahn bis auf einen Stumpen abgefräst wird, sondern die gesunden Teile des Zahnes erhalten bleiben.
    Oder irre ich hierbei und dies trifft auch beim CEREC-Verfahren nur bei Inlays zu? Dies war dem Informationsblatt nicht eindeutig zu entnehmen.



    Zitat

    Original geschrieben von Dent-Man
    Im Vergleich zu Kunststofffüllungen oder klassischen Keramikinlays würde ich bei vernünftigem Preis/Leistungverhältniss Füllung< Cerec< Keramikinlay ein Cerec bevorzugen.
    Die beste Wahl ist aber immer ein Goldinlay (sieht halt nicht so gut aus)


    Wie würde deine Wahl bei Teilkronen ausschauen?


    Danke! :top:

  • Jetzt wird es schwierig.
    Also per Definition ist bei einer Teilkrone an mindestens einer Stelle der Äquator des Zahnes (breiteste Ausdehnung) nicht überschritten in Richtung Zahnfleisch. Meistens bleibt ein Höcker, oder eine zur Wange oder Lippe gerichtete Fläche stehen. Eine Krone umfaßt den Zahn i.d.R. in Höhe des Überganges klinische Krone (sichtbarer Teil des Zahnes) und Wurzel.
    Das hat geschichtliche Hintergründe, da man in der frühen Zeit der Zahnmedizin nur schwer zahnfarbene Restaurationen herstellen konnte; mit einer Teilkrone hatte man wenigstens etwas Zahnfarbe erhalten. Die Folge war, das man eine sehr lange, und ungleichmäßige Präparationsgrenze (Übergang Zahn / Restaurationsmaterial) bekam. Wenn es zu Restaurationsverlusten durch Karies kommt, entsteht diese Karies immer am Restaurationsrand (=Präparationsgrenze).
    Daher gilt: die Präparationsgrenze muss kurz sein. Das läßt sich am besten mt einer Krone erreichen. Eine Teilkrone mit hier einem Fitzelchen und da einem Fitzelchen erhaltener Zahnsubstanz ist IMHO zahnmedizinische Selbstbefriedigung, nützt aber dem Patienten nichts.


    Inlay oder Krone ist ein himmelweiter Unterschied. Beim Inlay sitzt die Füllung in einem Loch des Zahnes, und ist von Zahnsubstanz umschlossen. Bei einer Krone umschließt die Kone den Zahn, und gibt zusätzliche Stabilität.


    Bei Stark angegriffenen Zähnen sollte die vebliebene Zahnsubstanz mit einer stabilen Restauration gesichert werden. IMHO kann das am Besten eine Krone, die den Zahn wie ein Faßreifen umgibt und zusammen hält.


    Zu behaupten der Rand eines Goldinlays wäre per se schlechter als der Rand einer Keramikrestauration, und dann ausgerechnet einer Cerec Restauration ist schlichtweg falsch. Dazu gibt es einen Haufen wissenschaflicher Untersuchungen. Gerade weiches Inlaygold läßt sich durch seine Duktilität perfekt dem Zahn anpassen. Keramikversorgungungen sind erst einsetzbar gewoden, seitdem es die Möglichkeit zum Zementieren mit Kunststoffen gibt, da diese Kunststoffzemente größere Spalten (die es zwangsläufig gerade bei Cerec Restaurationen gibt) problemloser überbrücken können, als der klassische Phosphatzement, den man zum Einsetzen von Goldinlays benutzt.


    Einziger Vorteil einer mit Kunststoff befestigten Restauration ist, dass der Kunststoff am Zahn, und am entsprechend vorbehandelten Füllkörper klebt, man also weniger mechanische Haftflächen (möglicht parallelwandige korospondierende Seitenflächen des beschliffenen Zahnes) braucht, um Halt zu bekommen.


    Aber nochmal in aller Deutlichkeit:
    Der Begriff Cerec steht nur für die Art und Weise, in der ein zahnmedizinischer Restaurationskörper außerhalb des Patientenmundes hergestellt wird. Das erlaubt keine Aussagen über die Qualiät der Versorgung. Die Qualität wird ausschließlich über die Passgenauigkeit, die Ausführung der Verklebung, und den Eigenschaften des Materials bestimmt.
    Ob Cerec, oder klassische Vollkleramikkrone ist kein Qualitätsunterschied, sondern nur ein Preisunterschied.


    IMHO sind Teilkronen überflüssig. Entweder Inlay / Füllung, oder richtige Krone. Die Präparationsgrenze muss kurz und gradlinig sein.
    Cerec Versorgungen haben vor dem Zementieren immer einen schlechteren Randschluß als Goldinlays.
    Über die Vor und Nachteile von Kunststoffzementen habe ich weiter oben schon was gesagt.
    Wenn ein Zahn kein Inlay oder Füllung mehr vertragen kann, braucht er eine Krone.


    Ich persönlich habe nur Goldversorgungen im Mund (Ausnahme: kleinere Frontzahnfüllungen)

  • Hallo Dent-Man,


    du scheinst vom Fach zu sein und ich möchte dich um Rat bitten.


    Vor wenigen Jahren wurden bei mir fast alle Amalgam-Füllungen durch weiße Kunststofffüllungen ausgetauscht. Leider hat sich bei fast jedem Zahn Karies an den Rändern gebildet. Das sieht nicht schön aus und ist vermutlich auch gesundheitlich bedenklich.
    Demnächst gehe ich zum Zahnarzt um bohren zu lassen. Dabei müssen vermutlich die kompletten Füllungen raus. Gibt es die Möglichkeit nur die Ränder zu entfernen: Karisolv oder ganz feiner Bohraufsatz?
    Bei einem Zahn ist die weiße Füllung ziemlich dunkel geworden. Hier muss dann wohl alles raus. :(


    Ich bin sehr enttäuscht. Nach ein paar Jahren ist alles im Eimer.... Teuer war die Sache ja auch noch.


    Ich würde mich über einen Rat sehr freuen.


    Grüße


    Alex

  • Karisolv taugt nichts.
    Vor einigen Jahren, vor Markteinführung, hatte ich Gelegenheit das Zeug zu erproben.
    1. Es entfernt Karies.
    2. Es entfernt nur Karies.
    3. Die Behandlung ist auch schmerzhaft.
    4. Die Behandlung ist zeitaufwendig.


    Wenn man Karies entfernen will, muss man zunächst Zugang zur kariösen Läsion bekommen, da die Karies den Schmelz nur Punkt oder Kanalförmig durchbricht, aber im Dentin (Zahnbein) unterminierend fortscheitet. Darum wird bei einer klassischen Behandlung zuerst der Schmelz über der Karies entfernt (Turbine, schnelllaufend mit viel Wasserkühlung) und dann in einem zweiten Schritt das kariöse Dentin entfernt (Winkelstück, langsamlaufend, ohne Wasser) Das kennt jeder, der schon mal eine Füllung bekommen hat.
    Das ist bei Karisolv nicht anders, d.h. mann braucht zuerst immer die Turbine mit einem Diamantschleifkörper.
    Wenn die Karies dann freiliegt, kann man ebensogut weiter mit rotierenden Werkzeugen abeiten. Das geht schneller, ist meist gründlicher und ist ebenso schmezhaft, wie die Behandlung mit Karisolv.
    Hinzu kommt, das man für bestimmte Füllunsmaterialien eine bestimmte Form des "Loches" braucht, damit die Füllung hält. Das ist auch nur mit rotierenden Werkzeugen zu erreichen.
    Karisolv ist also überflüssig. Für die Entfernung von sehr tiefliegender Karies, nahe am Zahnnerven stehen schon lange scharfe Handinstrumente zur Verfügung.
    Über die Wirkung von Karisolv auf den vitalen Zahnnerven herschte damals noch Unklarheit, jedoch stehe ich auf dem Standpunk, das jede aggresive Chemie nichts in der Nähe des Zahnnerven verloren hat.


    SEGA
    eine defekte Füllung mit insuffizienten Rändern zu reparieren ist IMHO Pfusch, und nicht statthaft.
    Kaputte Füllung -> alles aus, alles neu.
    IMHO sind Kunststofffüllungen in aller Regel nicht so langlebig, wie z.B. Amalgamfüllungen. Wer das nicht will, aber lange Zeit Ruhe haben will, sollte Goldinlays wählen.
    Ich lege Kunststofffüllungen (auf Patientenwunsch) aber ich weise die Patienten immer auf die eingeschränkte Überlebensrate hin.

  • Guten Abend,


    danke für deinen Rat. Alle Füllungen raus, obwohl nur etwa 1/10 mm große dunkle Ränder zwischen Zahn und Füllung zu sehen sind? Kann man die nicht evtl. wegpolieren? Ich habe keinerlei Schmerzen.....
    Anschließend wäre eine Fissurenversiegelung von Vorteil, wenn das denn in diesen Bereichen möglich ist, sprich halt findet.


    Grüße


    Alex

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!