Strategie von O2 - wohin geht die Reise?

  • Hi,


    die Mobilfunklandschaft in Deutschland ist - endlich - in Bewegung geraten, und erfreulicherweise geht diese Bewegung nach langer Zeit mal wieder in die richtige Richtung.


    Was für drei Netzbetreiber gilt. Die führen Billig-Prepaids, einfache Tarifstrukturen, attraktive Flatrates und sonstige Pakete ein, welche das mobile telefonieren günstiger oder wenigstens berechenbarer machen.


    Und was macht O2? Ausgerechnet O2, der in meinen Augen ehemals innovativste und marktaggressivste Anbieter verschließt sich den neuen Gegebenheiten komplett und bewegt sich mit seiner genion-Verschlimmbesserung oder der Abschaffung des After-Work-Packs sogar noch in die entgegengesetzte Richtung.


    Was glaubt Ihr, steckt dahinter? Warum tun sie das, was sie tun? Haben sie den Trend verschlafen und ziehen demnächst nach, oder ist das derzeitige Verhalten Teil einer ganzheitlichen Strategie, die sich mir (uns?) nur nicht erschließt?

  • Bei o2 rechne ich in nächster Zeit eher nicht mit Tarifinnovationen.


    Die Wachstumszahlen der letzten Quartale sprechen doch eigentlich sehr für die Strategie von o2. Die Positionierung als "Premiummarke" scheint tatsächlich zu gelingen. Ich persönlich weiß zwar nicht, was an dem Laden "premium" sein soll, aber das Image ist nun mal entscheidend. Auf dem Markt ist nicht entscheidend, ob ein paar Freaks wie wir einen Anbieter sympathisch finden oder nicht.


    Solange die Neukunden bei o2 die Bude einrennen, wäre o2 geradezu dämlich, wenn sie die Preise senken würden.

  • Tja, die Jungs von o2 wollen eben nicht immer arm bleiben... :D


    Man wird sehen, was dahinter steckt...sollange o2 wächst und sie Ihre Ziele, was Wachstum und Umsatz bzw Gewinn betrifft erreichen, ist doch alles ok.


    Dann kann man ruhig die Preise anheben, würde doch jeder so machen.


    Die meisten der User sehen doch bei den Tarifen gar nicht mehr durch. Das nutzen Sie eben ganz gut aus... ;)

    nothing else

  • o2 zielt IMO auf Kunden ab, die auf billige Preise reinfallen. Man spricht ja von "Signalpreisen", sprich die weltberühmten "3-cent/min". Das wird dann kompensiert mit 69 cent im 60/60 Takt etc.


    Der Kunde bekommt dann sein billiges Handy, seine 3 cent und zahlt in Wahrheit ein Vielfaches. Da diese Kunden aber ihre Rechnung nicht lesen oder sie nicht verstehen, glauben sie weiterhin günstig zu telefonieren.

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


    Ab zum Blog und zur Zeitung.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pannixx
    Die Wachstumszahlen der letzten Quartale sprechen doch eigentlich sehr für die Strategie von o2 (...) Solange die Neukunden bei o2 die Bude einrennen, wäre o2 geradezu dämlich, wenn sie die Preise senken würden.


    Ja, aber die Kundengewinnungszahlen der letzten Quartale geben keinen verlässlichen Ausblick auf die kommenden Quartale, da sich der Wettbewerb in der Vergangenheit nicht sonderlich hervorgetan hat. Das ist erst seit Simyo (Anfang Juni) und BASE (Anfang August) sowie diversen D-Netz-Pseudo-Flatrates der Fall. Hier stößt O2 mit seinen "alten" Tarifen auf ein völlig verändertes Marktklima - und erst die Kundengewinne der Folgequartale im Vergleich zu denen der Wettbewerber können Auskunft geben, ob O2 mit seiner Premium-Strategie richtig liegt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pannixx
    Die Wachstumszahlen der letzten Quartale sprechen doch eigentlich sehr für die Strategie von o2.


    Hm, ich denke, dass die Mund-zu-Mund-Propaganda und die verbreitete Meinung über einen Anbieter sehr träge reagiert. In einem Jahr sieht es wohl wieder anders aus, hoffe ich zumindest.


    Ciao
    Tim

    Samsung Galaxy S4: DeutschlandSIM (Allnet-Flat + 1GB Data, Vodafone-Netz)
    Samsung Galaxy S2: Klarmobil (Allnet-Flat + 500MB Data, Telekom-Netz)

  • Die Leute glauben, was sie sehen.
    Und o2 hat nunmal eine hohe Präsens in den Medien.


    Der Normalverbraucher von heute hinterfragt doch leider kaum mehr die Inhalte der Angebote.
    Oder glaubt jemand, der sich informiert, ernsthaft daran, daß die großen Elektro-Einzelhandelsketten-Schwestern wirklich die günstigsten sind?
    Trotzdem erfreuen sie sich eines regen Zulaufs.


    Von diesem Phänomen profitiert wohl eben auch o2.
    Die Werbung macht es, nicht das Angebot...


    Demzufolge muß man o2 eben Recht geben.
    Nicht sie sind falsch orientiert, sondern ihre (neuen) Kunden!!!

  • Was man auch nicht übersehen darf: o2 hat einen hohen Marktanteil bei Studenten. Das sind die Kunden von morgen, die überdurchschnittliche Umsätze generieren werden. Alles in allem scheint mir o2 auf einem (für sich!) guten Weg zu sein.

  • Was man vielleicht hinterfragen muss: Studenten sollten auf diese Lockvogelpreise nicht hereinfallen - ok, einige werden es wohl trotzdem tun.


    Dann hat o2 zwei Kundengruppen: die Studenten und die Leute, die wo ihr Handy wo kostet nur 1 Euro wo Gespräch nur 3 cent ist, auf dem Schulhof präsenten wollen.


    Ob das auf Dauer gut ist?

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


    Ab zum Blog und zur Zeitung.

  • Viele Studenten können in der Tat gut rechnen und sind zu Rosinenpickern mutiert. Wie schon gesagt, haben viele - zumindest meiner Bekannten - O2 Genion und nutzen diesen jetzt zumindest mit Simyo oder weiteren Angeboten der Konkurrenz. Der Genion wird dann (nurn noch) zum Angerufenwerden bzw. für günstige Orts- und O2interne Gespräche genutzt. Für alles andere gibt es billigere Lösungen.


    Und nicht alle sind Freaks wie wir ;)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!