Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm Aussage!

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    Und so muss sich keiner mehr mit dem Inhalt auseinandersetzen, obwohl nun mal Fakt ist, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Kind zu Tode zu kommen in den neuen Bundesländer drei mal so hoch ist! :eek:


    Ich denke, mit dem Inhalt wird sich durchaus genug auseinandergesetzt, es kommt aber auch darauf an, wie man das tut. Ich nehme Herrn Schönbohm jedenfalls nicht so recht ab, dass es ihm um eine wirklich ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Einzelschicksal ging, sondern eher darum, bei dieser Gelegenheit mal eine Aussage unterzubringen, die er schon länger an den Mann bringen wollte - die Gelegenheit hat eben gepasst.


    Ganz so einfach kann man es sich nun mal auch nicht machen. Wenn bestimmte Dinge statistisch gehäuft zusammen auftreten, dann bedeutet das noch lange nicht, dass das eine die Ursache des anderen ist, allerdings wird genau der Fehler leider trotzdem immer wieder gemacht. Es kann auch an höheren sozialen Risiken in der Gegenwart liegen, außerdem würde ich die Bewertung lieber Experten, also Psychologen überlassen.


    Herr Schönbohm würde es sicher auch nicht gut finden, wenn jemand ohne Fachkenntnisse mit allzu simplen Expertenmeinungen in seinem Fachgebiet daherkäme. Im Übrigen sind auch Politiker nicht gezwungen, immer zu allem etwas zu sagen. Manchmal kann es auch klüger sein, erstmal Experten und Psychologen etwas dazu sagen zu lassen. Hinterher kann man immer noch genug diskutieren, aber bitte nicht ohne fachkundigen Input.

  • In gewissen Maß hatt der Schönbohm vielleicht gar nicht mal so unrecht, aber es wohl nur zu drastisch ausgedrückt.

    ------------------------------------------------
    Ericsson T39m
    Legends never Die!
    ------------------------------------------------

  • Zitat

    Original geschrieben von o2neuling
    ...
    Ganz so einfach kann man es sich nun mal auch nicht machen. Wenn bestimmte Dinge statistisch gehäuft zusammen auftreten, dann bedeutet das noch lange nicht, dass das eine die Ursache des anderen ist, allerdings wird genau der Fehler leider trotzdem immer wieder gemacht. Es kann auch an höheren sozialen Risiken in der Gegenwart liegen, außerdem würde ich die Bewertung lieber Experten, also Psychologen überlassen.
    ...


    Jaja, ein wahres Wort! ;)


    Was du meinst, sind z.B. sog. Scheinkorrelationen (wenn Onkel DUSA nicht gen Nordsee gestartet wäre, könnte er das sicher auch besser erklären)...


    Ich bin auch der Meinung, dass Schönbohm das zu drastisch ausgedrückt hat, aber dass die DDR die Menschen offiziell eher an die Hand genommen und weniger zu Eigenständigkeit erzogen hat, ist schwer von der Hand zu weisen!



    [small]Und bevor hier wieder losgepoltert wird: das per Eigeninitiative die eigene Datsche gebaut oder alles mögliche organisiert wurde, war nicht(!!!) Ziel des Staates![/small]

  • Das schon aber ich denke egal ob jemand in der BRD oder DDR aufgewachsen ist, oder meinetwegen in Kuba oder China, niemand der keine ernsthafte pschychische Störung hat, würde ein neugeborenes Baby töten.


    Ich kann mir es einfach nicht vorstellen das es in diesem Fall einen Zusammenhang geben könnte.

  • Und nochmal: Schönbohm hat eben nicht nur die Mutter gemeint, sondern z.B. auch den feigen Mord von Potzlow, wo ein Jugendlicher zu Tode gefoltert wurde, was viele Leute gewußt haben, aber nichts gesagt sondern einfach weggeschaut haben. Und so ähnliche Fälle gab es immer wieder.


    BTW gibt es immer wieder Mütter, die in angespannter Lage ihre Neugeborenen töten, ohne eine psychische Störung im klassischen Sinne zu haben. Beim vorliegenden Fall ist es eine Verquickung von Alkohol, Religion und eben einem Mangel an Verantwortung.


    Schönbohm fordert ja eine Verantwortung jedes einzelnen (Stichwort: Zivilcourage) ein und eben nicht immer nur das Schreien nach dem Staat!

  • Zivilcourage ist ein gutes Stichwort ... aber ich dene die findet man in ganz Europa viel zu selten.

  • Schönbohm hat völlig daneben gelegen und so gezeigt, dass er die Leute in deren Bundesland er Politiker ist, nicht wirklich kennt.
    Was die Frau mit den getöteten Kindern anbelangt, ist sie krank, alkoholabhängig oder sonstwie geschädigt. Kindestötungen gibt es immer wieder in D (Ost und West), meist werden sie jedoch lebend ausgesetzt und noch rechtzeitig gefunden.
    Im übrigen wurde in der DDR niemand an die Hand genommen. Die Leute sind genauso selbstständig wie andere auch, mußten sich halt erstmal an die perverse (west-)deutsche Bürokratie gewöhnen, die ironischerweise ihren Ursprung in Preußen (also auch heutiges Brandenburg) hat. Will man was vom Staat oder von Behörden hat man halt seinen Arsch zu bewegen und Anträge zu schreiben, ewig zu warten usw.
    Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft im Osten ist Folge der westdeutschen Politik nach der Wende. Was wird denn heute noch für die Kids getan? Außerhalb der Schule nichts und was die Schule selber betrifft, sage ich nur Pisa. Dazu die Arbeitslosigkeit. Also wo soll der Frust hin? Entlädt sich in Gewalt.
    General Schönbohm war mir schon immer unsympathisch, jetzt weiß ich auch warum.

  • Na bitte, jetzt ist die Diskussion, wo sie nicht hingehört, nämlich bei den Vorurteilen.


    Interessanterweise habe ich ja geschrieben, dass die Politik des Staates damals war, die Leute an die Hand zu nehmen und das Leben zu reglementieren.


    Gerade das Denken: "Der Staat tut nix für mich!", das ja eben danach ruft, mich bitteschön an die Hand zu nehmen, führt eben nicht zwangsläufig zu Gewalt (selbst in der Psychologie ist die Frustratiopns-Agressions-Hypothese seit 30 Jahren überholt!). Warum werden die Leute nicht kreativ? Das hat doch den Osten damals ausgezeichnet: trotz Mangel zu organisieren und privat alles hinzudrehen.


    Stattdessen: keine Arbeit und Frust, dann bringe ich eben jemanden um. Das ist zu einfach gedacht! Deswegen ja die Stichworte Zivilcourage und Selbstverantwortung! Die Formel: Keine Arbeit=Morde im Osten ist zynisch!

  • Zitat

    Original geschrieben von Kaske
    Schönbohm hat völlig daneben gelegen und so gezeigt, dass er die Leute in deren Bundesland er Politiker ist, nicht wirklich kennt.
    Was die Frau mit den getöteten Kindern anbelangt, ist sie krank, alkoholabhängig oder sonstwie geschädigt. Kindestötungen gibt es immer wieder in D (Ost und West), meist werden sie jedoch lebend ausgesetzt und noch rechtzeitig gefunden.

    Denke auch das keine Politik diese Morde hätte verhindern können.


    Das einzige was ich nicht verstehen kann ist das man als Mensch fähig ist sowas neunmal zu machen ... das scheint ja fast als hätte sie sich an das morden gewöhnt.

  • Dass die Anzahl der perversen Entgleisungen der Frau keine Ausnahme sind und in dieser Häufigkeit nicht zufällig auftreten, dürfte wohl jedermann klar sein, ich denke es ist mal leider wieder ein Beispiel dafür, zu was ein krankes Menschenhirn alles so in der Lage ist.


    @ KASKE
    ----------------
    "Im übrigen wurde in der DDR niemand an die Hand genommen. Die Leute sind genauso selbstständig wie andere auch, mußten sich halt erstmal an die perverse (west-)deutsche Bürokratie gewöhnen"


    "Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft im Osten ist Folge der westdeutschen Politik nach der Wende. Was wird denn heute noch für die Kids getan? Außerhalb der Schule nichts und was die Schule selber betrifft, sage ich nur Pisa."
    ----------------
    Denke nicht man sollte die Schuld in jeglicher Weise in den Westen bzw. desen Politiker/Bürpkratie reflektieren, für das Jahrzehnte durchgeführte komunistische System kann kein Wessi etwas! Klar ist es nicht von der Hand zu weisen, dass eine Überbürokratisierung und die damit verbundene Erlahmung von Vorgängen Einzug gehalten hat, was aber meiner Meinung zu den Problemen im Osten weniger gewichtet werden kann!
    Möchte keine neues Thema erschaffen oder eine gar von der Intention meines Threads abweichen, aber zum Thema "Kids & Pisa & etc." sage ich nur dass man hier nicht die Schud in Schulen oder Behörden suchen sollte, sondern sich an seine eigene Nase fassen sollte!!! :mad:


    Martyn


    ...mit Deiner Ansicht von Zivilcourage hast Du leider recht

    Den Wert eines Menschen erkennt man zuverlässig daran, was er mit seiner Freizeit anfängt.


    Karl Heinrich Waggerl (1897-1973), östr. Schriftsteller

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!