ZitatAlles anzeigenDie Deutsche Telekom will mit ihrer Tochter T-Mobile den viertgrößten heimischen Mobilfunker tele.ring übernehmen.
Der Aufsichtsrat der T-Mobile stimmte einem Angebot am Donnerstag zu. T-Mobile-Österreich-Chef Georg Pölzl will die Übernahme nun bis Montag abschließen.
Fusion Ende 2005
Die Fusion der beiden Unternehmen soll jedoch erst mit Jahresende erfolgen. Angesichts der kartellrechtlichen Genehmigungspflicht sei ein früherer Abschluss praktisch nicht möglich, hieß es am Donnerstag aus dem Unternehmen.
Nur noch Details zu klären
Ein Kaufvertrag mit der tele.ring-Mutter Western Wireless sei noch nicht unterzeichnet. Pölzl geht allerdings davon aus, "dass der Kaufvertrag in den nächsten Tagen, spätestens bis Montag abgeschlossen wird". Es müssten nur noch Detailformulierungen ausgehandelt werden.
Nicht kommentieren wollte Pölzl den zuletzt kolportierten Kaufpreis von 1,3 Mrd. Euro.
Einigung mit Betriebsrat
Nach dem anfänglichen Widerstand der tele.ring-Belegschaftsvertretung, die sich zuletzt heftig gegen eine Übernahme durch T-Mobile gestemmt hatte - sogar eine Streikdrohung stand im Raum -, wurde am Donnerstag überraschend auch eine Einigung zwischen Betriebsrat und Management bekannt gegeben.
"Mittelfristige Absicherung"
Für den Fall des Verkaufs von tele.ring an T-Mobile einigte sich die Belegschaftsvertretung mit dem Eigentümer Western Wireless nach zähen Verhandlungen auf ein Absicherungsmodell für alle tele.ring-Mitarbeiter, wie beide Seiten bestätigten.
Der angedrohte Streik gegen die mögliche Fusion von T-Mobile und tele.ring ist damit vom Tisch. Die Einigung sehe eine "mittelfristige Absicherung der 640 tele.ring-Mitarbeiter vor", so ein Vertreter des Betriebsrates. Wie eine solche unter dem neuen Eigentümer T-Mobile aussehen könnte, ist allerdings noch unklar.
"Faire Anerkennung"
Diese sei auch "Sache von Western Wireless", so Pölzl. T-Mobile trage das Agreement aber voll mit. Wörtlich sprach der T-Mobile-Österreich-Chef von einer "fairen Anerkennung für die hervorragenden Leistungen, die die tele.ring-Mitarbeiter in den vergangenen Jahren erbracht haben".
Spekulationen bis zuletzt
Bis zuletzt hatten die Verkaufsverhandlungen für heftige Spekulationen gesorgt. Das Magazin "Format" wollte noch am Donnerstag von einem finanziellen Angebot des Eigentümers an die Belegschaft wissen.
"Format" berichtete unter Berufung auf Verhandler von einer Vereinbarung, der zufolge jeder der 640 tele.ring-Beschäftigten zwölf Monatsgehälter als Prämie erhalten sollte, sobald der Verkauf an T-Mobile finalisiert ist.
Dem Management des Handybetreibers sollten laut dem Bericht bis zu fünf Millionen Euro winken.
Betriebsrat dementiert
Vom Betriebsrat und der Geschäftsleitung von tele.ring wurde die Höhe der Prämienzahlungen - nicht aber diese selbst - umgehend dementiert. Die Zahlen, die von "Format" genannt werden, seien definitiv unrichtig, so der Betriebsrat in einer Aussendung.
Kolportierter Kaufpreis 1,3 Mrd.
Ein Kauf von tele.ring wäre der größte Zukauf der Deutschen Telekom seit VoiceStream (heute T-Mobile USA) vor fünf Jahren. Nach Angaben von Insidern bietet die Deutsche Telekom 1,3 Mrd. Euro.
T-Mobile würde mit dem Deal mit dann rund drei Millionen Kunden zum österreichischen Marktführer, der Telekom-Austria-Tochter mobilkom (A1), aufschließen.
Ein Angebot hatte auch der US-Finanzinvestor Permira vorgelegt. Ursprünglich war auch die zum Energiekonzern E.ON gehörende österreichische Mobilfunkfirma One an tele.ring interessiert gewesen, hatte ihr Angebot aber zurückgezogen.
Na klasse...
MfG, TT-Leser, der hoffentlich mit der Suchfunktion nichts übersehen hat...