Kauf einer Eigentumwohnung

  • Hi!


    Gestern kam ein guter Freund zu mir, und bat mich um Rat:


    Er möchte sich eine Eigentumswohnung kaufen. Der Kaufpreis beträgt 113.000€.


    Was muss er alles beachten (irgendwelche Tipps und Tricks) ?


    Wie es mit dem Darlehen aussieht weiß er auch noch nicht, da er noch nicht bei der Bank war.
    Wisst ihr wo es niedrige Zinse gibt?


    Also im allgemeinen, wie soll er das ganze angehen ?



    Danke schonmal


    Sebastian

    "Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie`s lesen." Karl Kraus

  • Checkliste Kauf einer Eigentumswohnung


    · Verkäufer: Name, Geburtsdatum, Adresse, Beruf


    · Grundbuch: Einlagezahl, Gundbuch, Bezirksgericht, welche Eigentumsanteile Anteile,


    · grundbücherliche Lasten, wie hoch sind diese ? jeden Gläubiger fragen


    · Wohnbauförderung; kann eine solche übernommen werden oder sind Darlehen u/o Zuschüsse zurückzuzahlen ?


    · Betriebskosten: Einsicht in die letzte Jahresabrechnung wegen BK Aufteilung, mit dem
    Verwalter sprechen wegen Instandhaltungsfond und zukünftiger Sanierungsmaßnahmen.


    · Gibt es einen vom Grundbuchsstand abweichenden Betriebskostenaufteilungsschlüssel auf
    Grund eines Eigentümerbeschlusses ?


    · Den Verwalter den wichtigsten noch in Geltung stehenden Eigentümerbeschlüssen fragen.


    · Gibt es Streitigkeiten mit den Nachbarn, außergerichtlich, gerichtlich verwaltungsbehördlich


    · Bei Gemeinde am Bauamt fragen ob anhängiges oder angekündigtes Verfahren hinsichtlich der Wohnanlage oder der Nachbarschaft besteht.


    · Gibt es noch Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Bauwerkserrichter ?


    · Gibt es Rechtsstreitigkeiten welche die Wohnung betreffen?


    · Welche Versorgungsleitungen sind gegeben (Wasser, Kanal, Strom, Gas, Fernwärme, Kabel TV, Internet, Telefon etc.)


    · Art der Beheizung, Sind in den Betriebskosten die Heizung z.B. einer Elektroheizung inbegriffen oder zusätzlich zu bezahlen


    · Verwalter fragen ob es an der Wohnanlage Besonderheiten gibt.


    · Gibt es Miteigentümer die nicht bezahlen wie hoch sind deren Rückstände


    · Gibt es im Zuge der Hausbetreuung Pflichten die die Eigentümer selbst erfüllen müssen Stiegenhaus wischen, Winterdienst etc.


    · Einsicht in das Nutzwertgutachten, sowie die verbücherten Pläne zur Feststellung was zur Wohnung gehört.


    · Was gehört noch zur Wohnung, Kellerabteil, Dachboden Garten Garage, PKW Platz (allgem. oder privat)


    Ich hoffe, dies hilft dir erst mal weiter ;)

    Mitglied #14 des Nokia TT Taschenuhrbesitzer Club


    Opel Astra H Sport 5T, 1.7 CDTI in Starsilber mit Klimaautomatik, Sitz-Komfort-Paket 1, CDC 40 Opera, Bi-Xenonscheinwerfer, Fernbedienung am Lenkrad, IDS Sportfahrwerk, GID, Seitenschutzleisten und Rammschutzleisten in hinterem Stoßfänger, in Wagenfarbe, Mittelarmlehne und Orig. Opel Leichtmetallräder 7½ J x 18 im 11-Speichen-Design mit Reifen 225/40 R18. Jetzt auch mit MTEC´s H3.

  • was mir noch einfällt:


    - er soll sich alle Protokolle der Eigentümerversammlungen geben lassen. Evtl. stehen da aufschlußreiche Details zu Streitigkeiten unter den Eigentümern drin (die Kehrwoche ist ein "beliebtes" Thema...)


    - ein Blick in die Verwaltungsabrechungen der letzten Jahre ist sehr interessant. Da kommen einige Euros im Jahr zusammen...


    - beim Verwalter nachfragen, ob und wieviel Rücklagen vorhanden sind zwecks Reparaturen am Allgemeineigentum.


    - "Qualität" der Bausubstanz? Insbesondere der Schallschutz zwischen den Wohnungen.


    - Stehen größere Sanierungsarbeiten an? Z.B. Dach, Fassade, Heizung...


    Gruß
    Micha

  • Hi


    Eine wichtige Frage. Eigennutzung oder Kapitalanlage (Rente??) Wenn es das letztere ist, würde tunlichst meine Finger davon lassen. Wenn das erstere ist, unbedingt das Wohnumfeld angucken usw. So eine Eigentumswohnung kann man nicht so schnell verkaufen, besonders in der heutigen Zeit.


    Cu
    Joe70

  • Da ich mein Geld mit dem Verkauf von Immobilien verdiene kann ich wohl etwas zu sagen. Das ETW schlecht zu verkaufen sind ist Quatsch. So pauschal kann man dies nicht sagen. Schöne ETW sind und waren immer gefragt. Auch in der heutigen Zeit. Man sollte darauf achten das die Wohneinheit nicht zu gross ist. Will sagen, nicht unbedingt in ein Hochhaus oder einem Haus mit meht als 10 Einheiten. Dort sind die NK meist zu teuer.
    (Fahrstuhl, evtl. Schwimmbad usw.)
    Die Lage des Hauses ist so ziemlich das wichtigste. Wenn du selbst einziehst musst du dir im Klaren sein das du Nachbarn hast, die du so schnell nicht wechseln kannst ;)
    Dies ist bei einem Reihenhaus aber nicht viel anders!!

    Lieber eine gesunde Verdorbenheit als eine verdorbene Gesundheit.

  • Zitat

    Original geschrieben von Joe70
    Eigennutzung oder Kapitalanlage (Rente??) Wenn es das letztere ist, würde tunlichst meine Finger davon lassen.

    So? Dann erkläre mir das mal bitte etwas plausibeler.


    Natürlich, der Wohnungsmarkt ist überreguliert. Mieterfreundliche Gesetzgebungen und Rechtsprechungen und der hochsubvenstionierte Wohnungsbau der Nachkriegszeit haben dazu geführt, dass Mieten in Germany vielfach günstiger ist als Kaufen.


    Doch: Wer eine Eigentumswohnung erwibt und vermietet, kann zumindest die Schuldzinsen und die Kosten für die Reperaturen als Werbekosten geltend machen. Auch kommt man mit der eigenen Hütte in den Genuss zahlreicher steuerlicher Vergünstigungen. So kann man den Wert des Gebäudes mit mindestens 2 Prozent abschreiben.


    Für den Besitzer einer selbstgenutzen Immo sieht die Sache anders aus: Er erhält nur die Eigenheimförderung, dazu noch ein Baukindergeld, sowie Förderprogramme der Länder, z.B. verbilligte Darlehnen. Aber nicht einmal diese dünne Förderung erhält jeder; beim Überschreiten von Einkommensgrenzen wird die Eigenheimzulage schlicht nicht gewährt.


    Wer schonmal gefördert wurde, bekommt keine zweite mehr, weil dann der "Objektverbrauch" eintritt. Die Regel sagt: Wer nicht viel verdient, aber viel eigenkapital gespart hat, keine Förderung bis dahin eingesackt hat, sollte die Immobilie selbst nutzen. Wer durchschnittlich viel verdient, wenig spart, keine Eigenheimförderung bekommt, günstig zur Miete wohnt (alter Mietvertrag), sollte eine fremdvermietete Immo als Kapitalanlage in Erwähnung ziehen.

  • Moin


    Zitat

    Original geschrieben von T39
    So? Dann erkläre mir das mal bitte etwas plausibeler.


    Warum ich das so geschrieben habe. Weil ich mein Bekanntenkreis 3 Bekannte haben die mit sogenannten Erwerbemodellen bös auf die Schnauze gefallen sind. Passierte wie folgt: Anruf von irgendein Imho Vertrieb, nach dem Motto "Steuern sparen, Was für seine Altersabsicherung tun, Man muss keinen Pfennig dazu bezahlen", usw, Hausbesuch vom "Drücker" mit einer Rechnung "Sehen Sie rechenet sich von ganz allein", Mietgarantie usw., Besuch beim Notar, EINE Unterschrift (wirklich, Vollmacht) und Sie hatten eine Immobilie an den Backen (Osten, Ruhrgebiet) Nach einigen Monaten, Jahren das böse erwachen. Gesellschaft für die Mietgarantie geht Pleite, Mieten sinken, Finanzamt will die Einkünfte sehen usw. Bei einer Bekannten ist es so, das Sie jetzt ca. 500 Euro im Monat extra in die Wohnung pumpt, 400 Euro eigene Miete bezahlt und Sie jetzt von 350 Euro im Monat im Leben muss (Essen, Kleidung Auto usw.) Die ist am Arsch. Ihre Wohnung die Sie Ihr damals für knapp 100000 Euro (Vollfinaziert über Kapitallebensversicherung. Würg) angedreht hatten, ist natürlich nur max 50000 Euro Wert usw. Also Eigentumswohnung lohnt sich nur a.) man zieht selber ein oder b.) man hat über ca. 70000 Euro Brutto im Jahr und checkt vorher gründlichts den Wert der Imho ab. Ich empfehle folgende Links mal:


    1 Link


    2 Link


    Wie gesagt man muss wissen was man sich ans Bein bindet und es laufen genug Halsabschneider rum. Sorry ist so.


    MfG
    Joe70

  • als anlage sind eigentumswohnungen eine katastrope und es wird immer schlechter. das hat auch nichts mit überregulierungen etc. zu tun. eher mit demographie, wirtschaftliches elend in unserem vaterland etc.


    bei eigennutzung muss dein freund sich schon sicher sein, dass er da drinn bleiben möchte und nicht nur ein paar jährchen. sonst sind die tipps schon ganz gut.

  • Joe70


    Zu Erwerbermodellen kann ich nur sagen: Gier frisst Hirn !" :(


    Davor warnen die Verbraucherschützer doch seit Jahren. Die Masche ist immer gleich und beginnt über den telefonischen Erstkontakt. Das weiss nun wirklich langsam jeder, der sich über Investition in Sachwertanlagen nur halbwegs schlau macht.


    Um kreditfinanzierte Immobilienfonds - oder in unserem Falle - vermietete Eigentumswohnungen an den Mann oder Frau zu bringen, bedarf es der megaschnellen, fast blinden Unterschrift ohne Bedenkzeit auf dem Notarvertrag. Das auf Druck der Vermittler, da ja das Renditeschnäppchen vor der eigenen Nase wegschnappt werden könnte.

    Nur geht ers hierbei um Riesensummen, die das Fundament der eigenen Existenz beinhalten. Über die neue Waschmaschine oder Fön werden Tests gelesen und Preisvergleiche gemacht. Ab 100.000 Euro aufwärts für ein Steuersparmodell ist man auf einmal blind? Da klärt man doch vorher die Finanzierung und Besichtigt auf mal ganz nebenbei die Immobilie und macht sich per Internet oder beim Verbraucherschutz über den Anbieter schlau. :mad:


    Glücklicherweise ist das neue Gesetz raus, wonach Käufer so genannte Realkredite - also alle Darlehen, die durch Grundpfandrechte abgesichert werden - künftig generell innerhalb von zwei Wochen widerrufen können. Mit dem Widerruf des Darlehensvertrag soll auch der Kauf der Immobilie selbst unwirksam werden. Das Gesetz ist seit dem 1. August in Kraft. (bundesgesetzblatt.de, Artikel 25)


    beerzilla


    Warum ist eine Eigentumswohnung als Anlage eine Katastrophe? Wenn ich mir Dein Argument durchlese, wird mir schlecht.


    Das Anleger nichts mehr von der Börse wissen wollen und Ihr Geld zunehmend festverzinslich anlegen, dürfte Dir bekannt sein. Das zeigt z.B. der Umstand, dass mittlerweile selbst bei der Hälfte der DAX-Unternehmen die Vermögenswerte wie Immobilien größer sind als der Wert des Unternehmens an der Börse (Anzahl aller Aktien multipliziert mit dem Kurs) - derzeit der Fall bei Allianz, Bayer, HypoVereinsbank, Commerzbank, Deutsche Bank, DaimlerChrysler, Degussa, Telekom, Epcos, Infineon, FMC, MAN, Münchener Rück, ThyssenKrupp, VW.


    Ein Schritt kleiner muß ich Dir nicht erklären, warum die Mieten in den meisten Großstädten konstant bis steigend zeigen, die Preise im Rückblick seit 1980 teilweise dramatisch geklettert sind. Dies ein Garant für stabile Renditen ist. Sofern, da gebe ich immo123 völlig Recht, die ausgesuchte Lage stimmt.

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