Bankier-Sohn ermordet....

  • Täterschutz


    Zitat

    Original geschrieben von mojn
    [...]Zumindest ein Leben lang einsperren und nicht nach 2 oder 3 Jahren wieder herauslassen. Hier sollte der Schutz der Bevölkerung VOR den Rechten des Täters stehen. [...]


    Die Rechte von Tätern sollten eigentlich immer zuletzt beachtet werden, um das mal ganz pauschal zu sagen.
    Klar muss man nach der Art und Schwere des Deliktes unterscheiden, aber prinzipiell ist Jemand, der straffällig geworden ist, der Letzte in der Reihe, der irgendwas zu fordern hat.


    Und dabei gibt es bei der deutschen Rechtssprechung leider ein sehr starkes Missverhältnis.
    Selbst Sexualverbrecher, die selber sagen, dass es ein innerer Zwang ist, dass sie nicht anders können...selbst die werden in den offenen Vollzug gegeben.


    Wer bewusst, vorsätzlich und aus niedersten Beweggründen (wie eben Geld) einfach einem Menschen das Leben nimmt, der sollte meines Erachtens nie weider in die Gesellschaft zurückkehren dürfen.
    Denn wer einmal diese Grenze, eine Menschen zu töten, überschritten hat, der wird es im Zweifelsfalle wieder tun.


    Das Thema Todesstrafe kommentiere ich an dieser Stelle nicht weiter, da wird ja grad an anderer Stelle bereits diskutiert.


    So long...

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Das sehe ich halt etwas anders, und mit mir nach wie vor zahlreiche andere Staaten, die nach unserer Definition genauso human-demokratisch sind wie wir selbst. Das gilt natürlich nicht alle von den IMHO noch 85 Staaten, in denen es die Todesstrafe noch gibt, aber zumindest für einige davon, insbes. die USA.

    Ich wäre etwas vorsichtig damit, die USA als mehr oder weniger positives Beispiel eines Staates darzustellen, in dem die Todesstrafe praktiziert wird.
    Gerade in den USA kommt es immer wieder zu äußerst umstrittenen Todesurteilen, wo lediglich aufgrund einiger Indizien ein Mensch zum Tode verurteilt wird - und wie oft hat sich einige Jahre nach der Vollstreckung schon herausgestellt, daß der verurteilte Mensch tatsächlich unschuldig war...
    Darüber hinaus werden in den USA überdurchschnittlich viele Schwarze und Angehörige ethnischer Minderheiten hingerichtet, obwohl von diesen Bevölkerungsgruppen eigentlich nicht überdurchschnittlich viele Verbrechen begangen werden (von sozialen Brennpunkten natürlich abgesehen).



    Mal generell:


    Das mit der Todesstrafe ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann ich angesichts eines solchen Verbrechens durchaus verstehen, daß sie von einigen Menschen gefordert wird, und - um ehrlich zu sein - in einem solchen Fall hätte ich auch nicht das geringste Problem damit, denn ich sehe das ähnlich wie BB007. Wenn jemand einem anderen Menschen aus niedrigen Beweggründen das Leben nimmt, hat er das Recht auf ein eigenes Leben verwirkt. Ich weiß, daß man Gleiches nicht mit Gleichem vergelten kann, aber meiner Ansicht nach ist es eine unerträgliche Situation (besonders für die Angehörigen der Opfer), wenn ein Mensch, der einen anderen z. B. aus Habgier getötet hat (wie in diesem Fall), nach 15 oder 20 Jahren (denn das bedeutet lebenslänglich in Deutschland) wieder aus dem Gefängnis marschiert und zumindest versuchen kann, wieder ein normales Leben zu führen.
    Andererseits wäre ein Justizirrtum bei einem Todesurteil der Super-GAU des deutschen Rechtssystems. In den USA scheint man damit seltsamerweise kein besonderes Problem zu haben, aber in Deutschland wäre das (berechtigtermaßen) eine absolute Katastrophe, so daß man sich bei der Schuld des Täters wirklich 100%ig sicher sein müßte, was in den meisten Fällen vermutlich ziemlich schwierig werden würde.



    Anmerkung: das ist tatsächlich ziemlich OT; ich wollte es aber gerne noch kommentieren.

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Wenn ich sowas über die Todesstrafe lese, wird mir übel.


    Woraus bitte schön nimmt sich der Mensch das Recht über Leben und Tod eines anderen Menschen zu entscheiden?
    Warum will er einen Mord vergelten, indem er einen anderen ermordet?
    Wer legt fest, ob ein Mensch leben darf?


    Die Todesstrafe ist pervers und genauso falsch und zu verachten wie jeder andere Mord auch.


    Die meisten "Argumente" die für sie genannt werden entstehen aus reiner Rachsucht und aus Hass.
    Und die gilt es in einen Entscheidungsprozess nicht einzubinden.


    Daher bin ich kategorisch gegen jede Form der Todesstrafe.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Woraus bitte schön nimmt sich der Mensch das Recht über Leben und Tod eines anderen Menschen zu entscheiden?
    Warum will er einen Mord vergelten, indem er einen anderen ermordet?
    Wer legt fest, ob ein Mensch leben darf?


    Die Todesstrafe ist pervers und genauso falsch und zu verachten wie jeder andere Mord auch.

    Das ist prinizipiell richtig - aber erklär' das mal Jakobs Eltern (oder anderen Menschen, die einen geliebten Angehörigen durch einen Mord verloren haben).

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Da kann ich JoPi nur zustimmen. Einsperren Ja, Umbringen Nein. Ich hab hier bewust das Wort Umbringen (Ich hätte auch Ermorden) schreiben können) gewählt. Weil die Todesstrafe nix anderes ist. Ein mensch wird aus niederen Beweggründen (Rache) umgebracht. Auch wenn es durch ein Gerichtsurteil "offiziell" gemacht wurde, ist das Töten eines Menschen falsch.
    Was die Behauptung angeht, daß die Todesstrafe den Steuerzahler Geld spahrt: Die ist Falsch! Einen Menschen lebenslang einzusperren, und die Kosten für Essen und Unterkunft etc. zu bezahlen, ist nachweißlich billiger las einen Menschen sauber" Hinzurichten. Sogesehen ist das Argument "Keinen Cent zuviel für Verbrecher ausgeben" ein Argument gegen die Todesstrafe.
    Dazu kommen eben die Probleme von Justizirrtümern etc.
    Eine Justiz die vorsätzlich Menschen Umbringt, darf in einem Rechtsstaat nicht existieren. Alerdings sollten Morde und Gewaltverbrechen deutlich härter bestraft werden. Leider stammt der große Teil der Deutschen Strafgesetze aus der zeit von vor 200 Jahren, wo man seine "Mannesehre" noch mit dem Degen verteidigt hat. Und da wurde zwangsläufig ein körperliches Verbrechen (Mord, Körperverletzung) geringer bestraft als ein Vermögensdelikt (Diebstahl etc.)

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    ... Weil die Todesstrafe nix anderes ist. Ein mensch wird aus niederen Beweggründen (Rache) umgebracht. ...


    Na ja, ein "richtiges" Argument haben die Befürworter schon: Es gibt keine Wiederholungstäter.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter


    Na ja, ein "richtiges" Argument haben die Befürworter schon: Es gibt keine Wiederholungstäter.


    na sag das mal jemanden, der durch einen justizirrtum (siehe das tolle bsp usa!) einen angehörigen genommen bekommen hat.


    somit wären wir bei der frage, ob ein unschuldiges opfer sein darf, um andere unschuldige opfer vor ihrem schicksal zu bewahren. ein wahrhaft philosophischer gedanke, der uns aber leider wie das ganze todesstrafenthema von dem ursprünglichen titel wegführt:


    und dieser lautete nun mal ganz klar, welche (unrühmliche) rolle die medien hier gerade spielen!


    greetz
    cm

  • Zitat

    Original geschrieben von altobelli
    bigblue:


    Ich finde Deine Äusserungen hier wirklich erschreckend und beängstigend!


    In einem Rechtsstaat der den Lebensschutz als höchstes aller Rechtsgüter ansieht ist kein Platz für eine Todesstrafe! - Jeder hat ein Recht auf Leben, auch der straffällig Gewordene.


    Völlig zutreffend!


    Das Recht, über Leben und Tod zu entscheiden steht garantiert keinem Lebewesen zu. Auch die Idee einer Gehirnwäsche kann auch nicht wirklich ernstgemeint sein, oder?

    In Search of Sunrise

  • Doch, das war sie...



    Wir sitzen in unserem schönen reichen Land in warmen Zimmern, haben satt zu essen und auch sonst alles, was man so braucht. Wir sehen und hören jeden Tag, wie überall auf der Welt Tausende und Abertausende von Menschen sterben, weil sie nichts zu essen haben, kein Dach über dem Kopf oder weil sie von herrschsüchtigen Diktatoren aus welchen Gründen auch immer verfolgt oder für ihre Zwecke missbraucht werden.


    Aber keiner von uns - auch ich nicht - steht auf und tut etwas dagegen. Wie auch...


    Aber wir, die wir dem alltäglichen tausendfachen Sterben aus absolut nichtigen Gründen jeden Tag aufs Neue tatenlos zusehen - wir wollen uns anmaßen, derartig hehere Ideale in die Welt zu posaunen, von wegen es stünde keinem Menschen zu, über Leben und Tod eines anderen zu entscheiden?


    Wißt Ihr, das ist in meinen Augen eine absolut unerträgliche Doppelmoral. Wir sind nicht bereit, ein paar Cent mehr für unsere täglichen Nahrungsmittel auszugeben. Es kümmert uns einen Dreck, in was für Verhältnissen die Menschen in Dritteweltländern leben, die einen großen Anteil daran haben, daß bei uns die Preise "erträglich" bleiben. Das ist ja alles so schön weit weg, was kümmert uns das...


    Aber wenn einem Menschen, der Kinder tötet, eine Spritze gegeben werden soll, wenn ein Massenmörder auf den Stuhl soll, dann plötzlich interessiert es uns. Das ist dann plötzlich unmenschlich. Unmoralisch. Das darf nicht sein!


    Ausgesprochen merkwürdig...


    Der Unterschied zwischen Euch und mir ist dabei gar nicht so groß. Denn ich bin ehrlich genug zuzugeben, daß das da oben auf mich auch alles zutrifft. Gleichzeitig - oder vielleicht gerade deswegen - habe ich aber kein grundsätzliches Problem mit der Todesstrafe.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von Krähe
    Das ist prinizipiell richtig - aber erklär' das mal Jakobs Eltern (oder anderen Menschen, die einen geliebten Angehörigen durch einen Mord verloren haben).


    Völlig falsche Denkweise!


    Ich sagte ja, daß man sich von Hass nicht leiten lassen darf.
    Wir sind eine moderne Gesellschaft. Zumindest wollen wir es sein.
    Wir sind nicht mehr in der Steinzeit, wo die Axt entschied.


    Außerdem finde ich, daß man den Angehörigen nicht solche Gefühle unterstellen darf.
    Wer sagt, daß Jakobs Eltern im speziellen oder andere Angehörige so denken?


    Dann könnte ich auch gleich einem auf gut deutsch die Fresse polieren dürfen, weil er mein Handy geklaut hat.
    Denn ich finde, jemand der einem das Handy klaut hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit verwirkt.


    Hallo???


    Mord ist ein Kapitalverbrechen, das durch nichts zu entschudligen ist.
    Es muß in aller Härte bestraft werden.


    Aber der Mensch hat nicht das Recht, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen!
    Genau das will man dem Straftäter doch selbst beibringen!
    Warum also tut man es dann selbst?


    Wer ernsthaft für die Todesstrafe ist, der lebt geistig im düsteren Mittelalter und hat sich nie wirklich mit Ethik beschäftigt.
    Das unterstelle ich jetzt einfach mal.
    Oder er hat nix kapiert.
    Oder er ist ein von Emotionen geleiteter Mensch, der die Vernunft bewusst aushebelt und sich über andere stellt. Der sich ein Recht heraus nimmt, das ihm nicht zu steht und das er ja gerade andere auch nicht geben will und darf.


    Die Todesstrafe ist widerlich und steht keinem Menschen zu.


    Darüber haben andere "Mächte" zu entscheiden.


    Egal, was derjenige getan hat.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

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