Bankier-Sohn ermordet....

  • Zitat

    Original geschrieben von Melone
    Oh man. Da guckt sich ein Großteil der deutschen Bevölkerung stupide und völlig sinnlose Talkshows, Boulevardmagazine oder sonstigen Nonsens an und dann regt ihr euch über ein paar Sondersendungen auf, die so einen wirklichen grausamen Fall thematisieren?


    Namd !


    Ja, und das ist auch gut so !
    Jedesmal, wenn einem ein Misstand auffällt. gerade wenn er noch so bitter schmeckt wie diese gesamte Geschichte, und dieser Misstand nicht angeprangert wird, stirbt IMHO ein Stück menschlichkeit. Da in unserer Gesellschaft (wie dieses Thema leider mal wieder zeigt) so oder so nur noch sehr wenig Menschlichkeit und Moral über ist, sollte man sich so einen Fall wirklich mal genau durchdenken...


    Gruesse


    Charlie

    --
    Die 5 Sinne des Menschen:
    Unsinn, Irrsinn, Stumpfsinn, Blödsinn und mein persönlicher Liebling, der Wahnsinn.
    ---------------

  • Re: Bankier-Sohn ermordet....


    Zitat

    Original geschrieben von d@niel
    Armes Deutschland. Arme Schein-Gesellschaft!

    Willkommen im Club der deutschkollektiven Selbstzermürbung. Toll, egal welches Thema, dieses kriechende Phänomen dümpelt ja fast in jedem Thread. Ähnlichkeiten mit Boulevard?


    Noch was: Nicht nur in unserem "armen" Deutschland lebt die Presse vom angeborenen Voyeurismus seines Publikums zur Rechtfertigung seiner Berichterstattung. Schon mal aufgefallen?

  • Bankiers-Sohn ermordet


    Wir leben nunmal in einer sog. Mediengesellschaft, da ist es ganz normal, dass eine derartige Tat bei mehr oder minder Prominenten eine größere Aufmerksamkeit der Medien nachsichzieht, als wenn dies bei uns "Normalsterblichen" geschieht.
    Klar ist es grade auch für Familien, denen etwas ähnliches oder möglicherweise noch schlimmeres passiert ist, fast wie Hohn, wenn dann plötzlich Sondersendungen gebracht werden, nur weil es diesmal jemand prominentes "getroffen hat".


    Dazu kommt noch, dass viele eben genau soetwas doch sehen und lesen wollen wie es scheint. Wäre mit derartigen Berichterstattungen nicht auch die Leser- oder Einschaltquote zu steigern, es würde diese Sendungen nicht geben.
    Es ist eigentlich traurig, dass man jetzt eine derartige Diskussion anzettelt.
    Die Berichterstattung der Medien ist auf einem einfachen Prinzip aufgebaut - sie gibt den Leuten schlicht das, was diese sehen oder lesen wollen. Je grausamer und blutiger, desto besser. Wenn dann noch Prominente ins Spiel kommen...umso besser.
    Jetzt aber allein bei den Medien die Schuld zu suchen finde ich dann aber doch zu simpel...letztenendes befriedigen die nur die Sucht der Konsumenten.

    Zitat

    Original geschrieben von T39
    Noch was: Nicht nur in unserem "armen" Deutschland lebt die Presse vom angeborenen Voyeurismus seines Publikums zur Rechtfertigung seiner Berichterstattung.


    Andererseits: Es geschieht jeden Tag soviel grausames, alleine was Morde und Missbrauch/ Misshandlungen an Kindern angeht, da über alles umfassend zu berichten ist schlicht unmöglich.
    Grade letzte Woche wurde ein Fall bekannt, bei dem ein Vater seine eigene 10 Wochen alte! Tochter missbraucht hat, und trotzdem war es nur eine kleine Schlagzeile im Mittelteil der Zeitung.


    Ich bin der Meinung, solang es den Leuten wenigstens nicht egal ist, was passiert, und sie noch Mitgefühl und Trauer zeigen, ist das ein gutes Zeichen für die Gesellschaft, egal um wen es dann im Einzelnen geht.
    Denn letztenendes sind wir alles nur Menschen...


    Zum aktuellen Fall: Meine Freundin wohnt in der Nähe von Frankfurt, sie war vor kurzem sogar an dem See, wo man die Leiche von Jakob gefunden hat.
    Ein Freund ihres Bruders macht eine Ausbildung in der Bank von Herrn Metzler...gestern abend sind sie dann nach Frankfurt gefahren, um am Haus der Familie Blumen niederzulegen.
    Ich finde es auch wichtig, der Familie sein Beileid zu bekunden...nicht weil sie Prominente sind sondern weil sie grade ihren Sohn verloren haben und das ist das schlimmste, was einer Familie passieren kann.


    Welches die angemessenste Strafe für ein derartiges Verbrechen wäre, lässt sich kaum sagen...aber es gibt Gesetze, nach denen eine Verurteilung stattfinden wird. Ob diese Strafe dann gerecht ist oder nicht, kann niemand wirklich sagen...ihren Sohn bringt es der Familie in keinem Falle wieder.


    Und zum Thema Todesstrafe gabs schonmal nen interessanten Thread


    So long...

  • hi,
    also jedem, der hier durchschimmern lässt, dass er diese tat den eltern gönnt, da sie ja reich sind und somit sehen, dass auch ihnen das leid der einfachen leute geschehen kann, der hat ja wohl leicht einen an der klatsche!


    wenn, ja wenn ihr euch nicht nur in den boulevardmedien ein wenig über den fall informiert hättet, anstatt hier herumzuposen, dann hättet ihr auch ein wenig über die lebensumstände dieses kindes lesen können. dieser sollte nämlich halbwegs normal aufwachsen, weshalb er ohne leibwächter und chauffeur zur schule ging. und jetzt fragt euch mal, wieviele von euch von mama oder papa immer schön zur schule gefahren wurden....


    ich finde es einfach nur traurig, dass ihr solch eine tat zum anlass nehmt, euch über die presse aufzuregen. angebracht wäre stattdessen eher mitleid mit den eltern. denn deren leid ist unabhängig von sozialem status und einkommen immer gleich!


    nur dass sich diese jetzt noch mehr mit der (boulevard-)presse herumschlagen müssen als die "normalen" eltern getöteter kinder.
    ihr verwechselt hier ein wenig ursache und wirkung. und die wirkungsvollste erziehung für die medien ist weggucken, nichtlesen, nicht hören. damit wären z.b. alle talkshows, über die ihr euch ja so aufregt (mc donalds effekt...) direkt weg vom fenster.


    aber das hieße ja, dass nicht nur über die anderen geschimpft, sondern auch selber mal ein bißchen engagement gezeigt werden müsste.


    sorry, aber unter diesen bedingungen müßtet ihr einen mad-smiley ernten. doch ist das thema eigentlich zu ernst für irgendwelche smilies.


    mfg
    cm

  • Re: Bankiers-Sohn ermordet


    Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Ob diese Strafe dann gerecht ist oder nicht, kann niemand wirklich sagen...ihren Sohn bringt es der Familie in keinem Falle wieder.


    Und zum Thema Todesstrafe gabs schonmal nen interessanten Thread


    Ja, das wäre z.B. wieder so ein Fall, wo ich sie absolut angemessen fände. Es wird sich vermutlich herausstellen, daß der Typ finanzielle Probleme hatte und geistig gesund war.


    Wer sowas macht, für den ist nicht nur jeder ausgegebene Steuereuro eine Verschwendung, so jemand hat in meinen Augen auch das Recht auf eine Reintegration in die Gesellschaft verloren.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Re: Re: Bankiers-Sohn ermordet


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Wer sowas macht, für den ist nicht nur jeder ausgegebene Steuereuro eine Verschwendung, so jemand hat in meinen Augen auch das Recht auf eine Reintegration in die Gesellschaft verloren.


    Namd !


    Tja, da muss ich Dir recht geben. Solche Menschen (?) kann man IMHO gar nicht in die Gesellschaft reintegrieren. Is irgendwie das gleiche wie die Geschichte mit den Kinderschändern. Das ist einfach ein Trieb. Der Hetero steht auf's andere Geschlecht der Homo aufs gleiche. Der Pädophile steht auf Kinder. Dem das "abzugewoehnen" is genauso unmoeglich, wie Dir den Hang zu Frauen abzugewoehnen ! Genauso seh ich das auch bei Mördern. Wer absichtlich einen Menschen tötet, hat diese Grenze nicht nur durch zufall überschritten ! Da stimmt was grob nicht. Das das experiment mit dem "umerziehen" zu annaehernd 100% in die Hose geht, konnte man leider nur all zu oft schon sehen !


    muellix: Entweder kann ich nicht so gut zwischen den Zeilen lesen wie Du, oder kann wirklich keinen hinweis drauf finden, dass irgendjemand hier den Eltern des Jungen sowas gönnt !
    Ich glaube ich spreche hier für wirklich alle, wenn ich sage, dass solch eine Tat nichts und niemand verdient, egal wieviel Geld jemand hat oder nicht, egal wo er herkommt oder was er ist, das is egal. Wer selber Kinder hat (so wie ich) kann sich so ungefaehr vorstellen, was das fuer die Betroffenen bedeutet. Sowas wuenscht man wirklich NIEMANDEM !!!


    Gruesse


    Charlie

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  • Ich hatte bisher nicht den Eindruck, irgendeiner würde hier den Eltern so etwas gönnen. Auch kochen bei solchen Themen schnell Emotionen hoch, weshalb man vielleicht nicht zu viel in einzelne Worte hineininterpretieren und darauf rumreiten kann.


    Es gibt wohl kaum etwas furchtbareres für Eltern, ihr Kind durch eine Straftat zu verlieren. Und das wird unbestreitbar bei allen Eltern der Fall sein, egal wie viel Geld sie haben. Egal ob Mord aus Geldgier, sexueller "Befriedigung" oder beim Überfahren eines Kindes im Suff.


    Aber hier geht es eben nicht um die Familie direkt, sondern um den Umgang der Medien. Und da gebe ich dem Threadersteller Recht, dass es schon etwas seltsam ist, was hier vor sich geht. Allerdings kam auch der Fall des ermordeten Mädchens überall durch die Presse und löste ebenfalls (und Gott sei Dank!) Bestürzung in der Bevölkerung aus. So "arm" (emotional und moralisch) können wir in Deutschland also gar nicht sein.


    In diesem Fall ist man überdies doch von einer Entführung und Erpressung ausgegangen, was das Medieninteresse deutlich vergrößert haben muss. Auch tritt dies zwangsläufig bei reicheren Familien auf. Und nicht zuletzt blieb die Hoffnung, dass er freikommen wird.


    Allerdings kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, warum man sein Kind so "normal" leben läßt. Nicht, dass ich da die Eltern verurteilen möchte, die haben es sicher gut gemeint. Aber eine Familie, die Millionenbeträge spenden kann, befindet sich doch generell in einer gewissen größeren Gefahr für kriminelle Handlungen als z.B. Familie Huber aus Oggersheim (frei erfunden :) ).


    Und ich denke, man kann ein Kind normal aufwachsen lassen und ihm trotzdem ein gewisses Mass an Sicherheit auferlegen. Klar wird keiner wollen, dass sein Kind wie Schumi mit 8 Bodyguards ins Klassenzimmer gebracht wird, aber ganz ohne irgendeine Sicherheit würde ich mir auf Millionen sitzend auch wieder nicht trauen. Man bedauert übermäßig geschützte Promikinder, aber immerhin leben sie. Auch gibt es die perfekte Kindheit nicht wirklich. Die einen haben nichts und leben dafür u. U. sicherer, die anderen bekommen alles, leben aber dafür offensichtlich gefährdeter - da hat eben jede Seite ihre Vor- und Nachteile. Und deswegen kann man leider (!!!) nicht pauschal sagen, er oder sie solle normal leben, wenn die Verhältnisse einfach alles andere als normal sind.


    Und ob der Täter hingerichtet werden soll, da hänge ich in der Mitte. Klar, emotional ist man da schnell dafür. Aber was ist mit dem Henker? Den müßte man dann konsequenterweise auch wieder hinrichten usw...


    Zumindest ein Leben lang einsperren und nicht nach 2 oder 3 Jahren wieder herauslassen. Hier sollte der Schutz der Bevölkerung VOR den Rechten des Täters stehen. Ich frage mich immer wieder, wie Steuersünder 5 Jahre Bau bekommen können, während z. B. Kinderschänder nach ein, zwei Jahren weitermachen können. Hier sollte bereits bei der ersten Tat der Riegel ENTGÜLTIG vorgeschoben werden. Wie ein Hund, der einmal die Hemmschwelle überwunden hat, einen Menschen anzugreifen. Der bekommt in der Regel auch keine zweite Chance...

  • Dabei gönne ich es einem Hund noch eher. Denn ein Hund, der einen Menschen anfällt, tut dies - nicht immer, aber zumindest doch i.d.R. - weil er von seinem Besitzer falsch erzogen, mißhandelt wurde usw.. Ein Hund ist nicht intelligent, er kann nichts dafür. Hier wäre ich dann eher dafür, daß der Halter in den Bau geht, und zwar lange.


    Wenn ein Mensch hingegen wohlüberlegt ein Kind entführt, Geld erpresst und das Kind zu diesem Zeitpunkt schon getötet hat, dann hat dieser Mensch das Recht auf Leben verwirkt.


    Vielleicht haben wir irgendwann technisch die Möglichkeit zu einer Gehirnwäsche, so daß ein solcher Mensch psychisch korrigiert werden kann. Das ist dann faktisch ein Tod, da das Bewußtsein dieses Menschen ausgelöscht wird, und praktisch ist es doch keiner, da der Körper mit einem neuen Bewußtsein weiterlebt. Da gabs doch mal irgendeinen Film...


    Müßte man mal intensiv drüber nachdenken, ob das eine gute Sache wäre. Hat zweifellos auch viele Haken. Anyway - Stand heute muß so ein Verbrecher weg, und zwar ganz weg.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • bigblue:


    Ich finde Deine Äusserungen hier wirklich erschreckend und beängstigend!


    In einem Rechtsstaat der den Lebensschutz als höchstes aller Rechtsgüter ansieht ist kein Platz für eine Todesstrafe! - Jeder hat ein Recht auf Leben, auch der straffällig Gewordene.



    gruss,
    altobelli

  • Das sehe ich halt etwas anders, und mit mir nach wie vor zahlreiche andere Staaten, die nach unserer Definition genauso human-demokratisch sind wie wir selbst. Das gilt natürlich nicht alle von den IMHO noch 85 Staaten, in denen es die Todesstrafe noch gibt, aber zumindest für einige davon, insbes. die USA.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

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