Neues CDU Regierungsprogramm

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Dass nur in einem Wirtschaftsklima, das den einzelnen motiviert und zum selbstbestimmten Handeln ermuntert, Verbesserungen auf breiter Front zu erreichen sind. Und das geht eben nicht mit mehr Gleichheit qua leistungsfeindlicher Umverteilung, sondern nur dadurch, dass die im pseudosozialen Sumpf (der mitunter auch auf Kohl und v.a. Blüm zurückgeht) verkrusteten Leistungsanreize wieder offengelegt werden.

    Du sagst es, das wäre richtig.


    Aber nur wird es nicht in der Form umgesetzt, in der letzten Legislaturperiode wurde eigentlich für den Verbraucher nur alles gestrichen, beinahe alles was es im Handel gibt wurde seit dem Euro teurer, aber Vergünstigungen wurden gestrichen.


    So was ermuntert den normalen Konsumten aber nicht zum selbstbestimmten Handeln, sondern frustet, und führt eher nur zu Protestwahlen und wirtschaftlicher Frustration.


    Wenn jetzt ein Hartz4 Empfänger aus einem Nebenjob nur 10% behalten darft, dann motiviert ihn das nicht einen Nebenjob anzunehmen und so auf dem Weg der Erwerbstätigkeit zurückzukommen.


    Wenn ein Bafögempfänger nur 5.200€ Vermögen haben darf, dann motiviert ihn das nicht nebenbei Erwerbstätig zu sein, oder sich vielleicht sogar nebenbei eine selbstständige Existenz aufzubauen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    (...)beinahe alles was es im Handel gibt wurde seit dem Euro teurer, aber Vergünstigungen wurden gestrichen.


    Elektronikartikel, Telekommunikationswaren und Computer sind "billiger" geworden. Ebenso "Dienstleistungsgebühren" für Telefon und Internet, sowie Lebensmittel.


    Von "beinahe alles teurer" kann also nicht wirklich die Rede sein.



    Zitat

    Wenn jetzt ein Hartz4 Empfänger aus einem Nebenjob nur 10% behalten darft, dann motiviert ihn das nicht einen Nebenjob anzunehmen und so auf dem Weg der Erwerbstätigkeit zurückzukommen.


    Wo willst Du da die Grenze ziehen? Immerhin kann das ALG2 so aufgebessert werden. Dass ein ALG-Empfänger letztendlich mehr verdient als ein Arbeitnehmer, kann auch nicht ganz Sinn der Sache sein.


    Zitat

    Wenn ein Bafögempfänger nur 5.200€ Vermögen haben darf, dann motiviert ihn das nicht nebenbei Erwerbstätig zu sein, oder sich vielleicht sogar nebenbei eine selbstständige Existenz aufzubauen.


    Wenn sich ein Student/Auszubildender seine Ausbildung leisten kann, braucht er kein Bafög. Auch hier gilt: Wo willst Du sonst die Grenze ziehen? Soll es Studenten finanziell besser gehen als Arbeitnehmern??



    Mensch, Martin - wach' doch endlich mal auf! :rolleyes:



    Stefan

  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Wo willst Du da die Grenze ziehen? Immerhin kann das ALG2 so aufgebessert werden. Dass ein ALG-Empfänger letztendlich mehr verdient als ein Arbeitnehmer, kann auch nicht ganz Sinn der Sache sein.



    Wenn sich ein Student/Auszubildender seine Ausbildung leisten kann, braucht er kein Bafög. Auch hier gilt: Wo willst Du sonst die Grenze ziehen? Soll es Studenten finanziell besser gehen als Arbeitnehmern??


    Wenn jetzt ein ein ALG II Empfänger nur 160€ behalten darf, führt das dazu das sich ein Nebenjob nicht mehr lohnt. Von den 160€ gehen vielleicht noch 60€ für Sprit oder öffentliche Verkehrsmittel drauf, dann noch 40€ für Essen das auswärts teurer ist als selber kochen, bleiben also noch 60€. Wenn man jetzt von 10h pro Woche Arbeitszeit ausgeht, macht das ungefähr einen Stundenlohn von 1,40€. Dafür trägt dir doch nicht mal n Schüler Zeitungen aus.


    Die Leute würden sicher arbeiten wollen, aber wenn sie arbeiten dann wollen sie auch besser leben wie von Sozialhilfe und nicht genauso wie von Sozialhilfe.


    Bei Studenten ist es genauso. Wenn ein Student arbeitet um sich sein Studium selbst zu finanzieren, steht er im Endeffekt genauso schlecht da und nicht besser als ein Student der auf Bafög angewiesen ist. Denn wer kann nebenbei schon soviel verdienen, das er sich zum einen sein Studium finanzieren kann aber dann noch soviel überbleibt das man einen finanziellen Vorteil gegenüber Studenten hat die zu faul sind was nebenbei zu machen.


    Ausserdem hateinen weiteren Nachteil. Der Student der sich die Einkünft diese niedrige Vermögensgrenze noch e aus Jobs anspart, und vielleicht sogar investieren möchte, verliert seinen Baföganspruch. Der Student der säuft und ins Bordell geht, hat weiterhin seinen Baföganspruch.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Wenn jetzt ein ein ALG II Empfänger nur 160€ behalten darf, führt das dazu das sich ein Nebenjob nicht mehr lohnt. Von den 160€ gehen vielleicht noch 60€ für Sprit oder öffentliche Verkehrsmittel drauf, dann noch 40€ für Essen das auswärts teurer ist als selber kochen, bleiben also noch 60€. Wenn man jetzt von 10h pro Woche Arbeitszeit ausgeht, macht das ungefähr einen Stundenlohn von 1,40€. Dafür trägt dir doch nicht mal n Schüler Zeitungen aus.


    Ah, Ok. Ich werde also morgen gleich mal zu unserem Personalchef gehen und ihm mitteilen, dass ich mindestens 200 - 300 € mehr im Monat brauche, weil mein Essen in der Mittagspause so teuer ist... :rolleyes:


    Mensch Martyn, wenn Du eine solche Rechnung aufstellst, dann vergisst Du wohl, dass es quasi jedem Arbeitnehmer so geht.


    Darüber hinaus handelt es sich bei den von Dir "errechneten" 1,40 € pro Stunde doch um Geld, welches der Empfänger von ALG II zusätzlich zu dem, was er ohne Gegenleistung in Form von Arbeit bislang erhält.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    [...]Die Leute würden sicher arbeiten wollen, aber wenn sie arbeiten dann wollen sie auch besser leben wie von Sozialhilfe und nicht genauso wie von Sozialhilfe.
    [...]
    Bei Studenten ist es genauso. Wenn ein Student arbeitet um sich sein Studium selbst zu finanzieren, steht er im Endeffekt genauso schlecht da und nicht besser als ein Student der auf Bafög angewiesen ist.[...]


    Vollkommen korrekt und genau deswegen sollten beide Leistungen weiter gekürzt werden. Du gefällst mir! :D


    Gruß,
    Martin

  • Deine Argumentation ist durchaus nachvollziehbar - heisst für mich in der Konsequenz aber lediglich, dass die gewährten Hilfen immer noch zu hoch sind.


    Den Zugewinn des ALG2-Empfängers darfst Du nicht isoliert sehen, schließlich bekommt er ja auch schon andere Unterstützung zu Lasten der Allgemeinheit, für die er keine Gegenleistung erbringt. Das Problem könnte man alternativ auch dadurch lösen, dass jede Art von Unterstützung an Gegenleistungen gekoppelt wird. Der Aufschrei hier wäre aber ungleich größer (wenn auch die Maßnahme meines Erachtens durchaus gerechtfertigt wäre - schließlich entstehen dann nicht mehr die Abwägungen zwischen Nichtstun und Arbeiten + Taschengeld).


    Auch Bafög soll kein Geschenk an die Studierwilligen sein, sondern denjenigen helfen, die selbst nicht die Mittel hierzu haben. Eigentlich war das auch noch nie anderes gedacht, worin du jetzt das Problem mit den Freibeträgen siehst, ist mit schleierhaft. Auch ein ALG2-Empfänger der regelmäßig in der Kneipe und im Bordell seine Stütze verprasst behält auch seinen Anspruch...

  • Irgendwie vergessen die ganzen Wirtschaftler, das nicht nur die Unternehmen wirtschaftlich handeln müssen, sondern das auch Privatpersonen wirtschaftlich handeln müssen.


    Eine Privatperson will arbeiten, damit sie für sich und für die Familie und Bekannte einen gewissen Wohlstand erreichen kann. Und nicht nur, damit sie dem Staat nicht auf der Tasche liegt, aber sich gerade soviele Kartoffeln und Reis kaufen kann, damit sie nicht verhungert.


    Ein Unternehmer will ja auch möglichst viel Geld verdienen und nicht nur soviel das die Mitarbeiter bezahlt werden können und der Vorstand soviel geld bekommt, das er nicht verhungert.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Ich hatte eigentlich schon immer die gleichen Ansichten, aber früher Stand ich irgendwo zwischen SPD und FDP, habe 1998 beide Stimmen der FDP gegeben.


    Ich dachte, man dürfte erst mit 18 wählen? :confused:

  • rasputin: Es steht nicht im Kontrast, soll es auch nicht. Aber ich denke für Deutschland wäre eine Politik sinnvoll, bei der es sich für Studenten und Erwerbslose auch lohnt einen zusätzlichen Job anzunehmen, ohne das man dann genausoschlecht dasteht. Wenn man sich z.B. die Gesundheitsreform ansieht. Da hat mit im Schnitt vielleicht 100€ Mehrbelastung pro Person, aber weder der durchschnittliche Student noch der angehende Angestellte mit ca. 14.000€ Jahreseinkommen werden im gleichen Maße entlastet.


    nutellatoast: Hab 1998 und 2002 verwechselt, war 2002.

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