Neues CDU Regierungsprogramm

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Wenn ich mich schon so einschränken muss, und das dann auch noch nach dem Studium, um die Schulden abzubezahlen, dann studier ich doch nicht, um mal solange später mehr Geld zuhaben, das man es eigentlich schon wieder braucht um die eigenen Kinder zu unterstützen.


    Leute die so denken werden auch jetzt nicht studieren. Wir reden hier von 4.000 EUR Studiengebühren bei einem 8-semestrigen Studium. Das durchschnittliche Anfangseinkommen eines Absolventen ist je nach Branche und Fachrichtung in der Regel zwischen 30.000 EUR und 50.000 EUR (p.a., bei Kunstgeschichte oder Sozialwissenschaft bzw. Streetworker-Wissenschaft siehts natürlich anders aus). Die 4.000 EUR Kredit sollten einen da doch wirklich nicht vor Probleme stellen. Sieh es als Investition an: es ist eine, die sich verdammt gut verzinst :)

  • Was mich an der Studiengebühren-Diskussion nervt:
    a) ist nicht überall klar, dass das Geld auch genau der Hochschule zugute kommt, die ich dann besuche
    b) die Herren (und wenigen Damen) Profs bringen dank guter Lobbyarbeit ihrerseits nichts ein für eine Verbesserung an der Hochschulsituation. 8 Stunden (= 8mal 45min) Lehrverpflichtung pro Woche ist lächerlich. Das ist von 5 Arbeitstagen genau einer und wer schlau ist, hält da 3 Vorlesungen und ein "Proseminar", wo nur Studis zugelassen sind, die grad bei diesem Prof Diplomarbeit schreiben [small](früher hieß es Kolloquium, aber das darf afair nicht mehr angerechnet werden - also nennen wir das einfach um und ändern die Teilnahmevoraussetzungen)[/small].



    Egal wohin ich gucke, wird nur noch nach Interessensgruppen entschieden - nur wenig nach Sachlage. Und das von allen Parteien :flop:

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    a) ist nicht überall klar, dass das Geld auch genau der Hochschule zugute kommt, die ich dann besuche


    Das ist dabei nichtmal das Hauptproblem, selbst wenn die Studiengebühren 1:1 an die Hochschulen weitergeleitet werden, und auch der eigenen Hochschule 1:1 zugute kommen, wird die Landesregierung ihre Mittel für die Hochschule im gleichen Umfang kürzen, so das dann die finanzielle Situation der Hochschule auch nicht mehr besser ist. Es ist dann aus Sicht der Hochschule quasi nur eine Umverteilung der Finanzierung.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    ...Es ist dann aus Sicht der Hochschule quasi nur eine Umverteilung der Finanzierung.


    Wenn der gemeine Steuerzahler entlastet und ein Teil der Kosten von denjenigen getragen werden soll, die auch die Leistung in Anspruch nehmen, dann ist das nur konsequent. Solange die Wege und v.a. die Verwendung des Geldes halbwegs transparent gemacht werden, sehe ich kein Problem in den Studiengebühren. Problematisch sieht es aus, wenn man die Mittelverwendung auf die Fakultäten oder sogar Lehrstühle herunterbricht (ohne jetzt eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Fächer anzetteln zu wollen):
    eine Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät würde im Geld schwimmen, ebenso die juristische. Hier ist die Ausbildung selbst bei gutem Betreuer-Studenten-Verhältnis im Massenbetrieb möglich, anders sieht's dagegen in Chemie, Physik oder auch der Medizin aus - hier sind die Ausbildungen relativ teuer, die einzelnen Studenten brauchen Versuchsaufbauten oder eigene Leichen :rolleyes:, an denen experimentiert/geforscht werden kann, das Betreuungsverhältnis muss auch ganz anders sein. Und was macht der Theologie-Lehrstuhl, der über alle Semester 20 Studenten hat, gleichzeitig aber 5 Räume besitzt, einen Prof., eine Sekretärin und 2 Assis beschäftigt?


    Probleme bei Studiengebühren gibt es wirklich genug (IMO aber alle lösbar), aber es sind meines Erachtens nicht diejenigen, die publikumswirksam im Wahlkampf verwendet werden oder die mache Mädels entblößt in die Stadt treiben (gibt schließlich Schlimmeres;)).

  • Ich finde das Thema Studiengebühren, aber nachdem das Bundesvefassungsgericht entschieden hat, das Länder und Hochschulen trotzdem Studiengebühren einführen dürfen. Also ist das jetzt eigentlich garnichtmehr Bundespolitik. Und eigentlich gehts im Thread hier ja um Bundespolitik.


    Aber wie auch immer:


    Du wirst wahrscheinlich CDU wählen.
    Ich werde wahrscheinlich FDP oder SPD wählen.


    Du wirst mich nicht dazu bringen CDU zu wählen.
    Ich werde dich nicht dazu bringen FDP oder SPD zu wählen.


    Also sollten wir eher überlegen wie wir hier sinnvoll weiterdiskutieren.

  • Ich wollte hier jetzt eigentlich mit dem Beispiel keine Studiengebührendiskussion beginnen...aber nun gut...nochmal kurz meinen Senf dazu....


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Was nutzt dier die Tatsache studiert zu haben, wenn du bis 45 nur Kredite abstottern darfst, und keine finanziellen Vorteile gegenüber andern hast.


    Ich habe gerade mein Diplom in innerhalb von 8 Semestern gemacht, wäre also 4000,- Euro. Okay, in vielen Studiengängen braucht man länger....


    Aber trotzdem willst du mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du für ca. 5000 Euro was man an den Gebühren an Mehrkosten hat, jahrzehntelang abstottern wirst.


    Ich habe in der Zeit meines Studiums 650,- Euro im Monat zur Verfügung gehabt. Davon habe ich 180,- für die Wohnung gezahlt, der Rest ging in Verpflegung, Bücher, Semesterbeitrag, Klamotten und privates drauf. Mit dem Geld konnte ich gut leben.


    Natürlich bin ich damit alleine auf mein komplettes Studium gesehen bei etwas über 30000 Euro + Studiengebühren (die ich ja noch nicht hatte) sind das dann 35000,- Euro. Hört sich nach richtig viel Kohle an aber trotzdem kein Betrag, den man nicht irgendwie finanziert bekommt.


    Nebenbei sollte man auch nicht vergessen, dass so gut wie jeder Student neben dem Studium noch arbeitet und die 35000 Euro bei vielen auch noch z.T. aus Bafög bestehen, welches nur zur Hälfte zurück gezahlt werden muss.


    Wenn jemand seinen Meister macht, muss er ca. 15000 Euro dafür bezahlen. Reine Gebühren, Lebenskosten sind da noch nicht drin.


    Wenn jemand nebenbei bei einer Berufsakademie seinen Betriebswirt in der Abendschule macht, kostet ihn dies auch mehrere tausend Euro Gebühren.


    Wieso soll ein Student für eine 4-jährige Vollzeitausbildung nicht 5000 Tausend Euro zahlen können?


    Oder pro Monat ca. 100,- Euro (inkl. Semesterbeitrag) für ein Vollzeitstudium?

  • Es ist immer so: Wer nicht betroffen ist dem macht es nicht aus.


    Ich habe niemals behauptet das man mit den Studiengebühren nicht klarkommen kann, nur bin ich trotzdem dagegen.


    Wenn mann die Studiengebühren für zwei Semester auf ein Jahr umrechnet kommt man auf eine monatliche Zusatzbelastung von 85,17€.


    Wenn bei einer Spritpreiserhöhung der Spritpreis sagen wir mal um 0,15€ pro Liter steigt und man 160 Liter im Monat tankt dann macht das eine monatliche Zusatzbelastung von 24,00€. Aber alle jammern drüber.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Du wirst wahrscheinlich CDU wählen.
    Ich werde wahrscheinlich FDP oder SPD wählen.


    Ich kann gar nicht CDU wählen ;) Und wenn Du die FDP wählst, dann kann ich damit sehr gut leben, die haben gute Ideen, gute Leute und v.a. sehr oft Ahnung von dem was sie sagen. Abgesehen vllt. vom Vorsitzenden und manchen Damen mit mehrzeiligen Nachnamen auf der Visitenkarte, die sich zuweilen etwas unqualifiziert äußern. Selbst die SPD ist doch mittlerweile eine gute Wahl, die Leute mit den verqueren Ansichten haben doch mittlerweile eine neue Partei links außen. Bei denen ärgere ich mich allerdings über jede Stimme, die diese bekommen. Protestwahl gibt vielleicht persönliche Genugtuung, aber sie hilft weder Land noch Leuten...


    Zitat

    Original geschrieben von Martyn Also sollten wir eher überlegen wie wir hier sinnvoll weiterdiskutieren.


    Das haben Diskussionen, nicht nur hier, so an sich. Aber das ist ja nicht nur ein bilaterales Gespräch, sondern findet in einem Forum statt, wo sich wahrscheinlich etliche denken "Qwasy schreibt ja nur Mist", manche denken das über Deine Postings. Ist doch interessant, vielleicht findet der ein oder andere Anregungen zum Nachdenken. Und allein das macht die Diskussion schon lohnenswert.


    Aber jetzt BTT:
    Spezielle Ost-Strategie im Wahlkampf lehnt Merkel ja ab - finde ich auch gut, alles andere wäre unglaubwürdig. Außerdem würde das zumindest auf mich den Eindruck der 2-Klassengesellschaft verstärken, die jeweils unterschiedliche Ansprachen benötigt. Eine Volkspartei sollte es auch so schaffen, für jeden wählbare Inhalte zu präsentieren. Ohne sich anzubiedern :)

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Und wenn Du die FDP wählst, dann kann ich damit sehr gut leben, die haben gute Ideen, gute Leute und v.a. sehr oft Ahnung von dem was sie sagen. Abgesehen vllt. vom Vorsitzenden und manchen Damen mit mehrzeiligen Nachnamen auf der Visitenkarte, die sich zuweilen etwas unqualifiziert äußern.


    Gerade Frau Leutheusser-Schnarrenberger, die hier sicherlich gemeint ist, finde ich in der FDP äußerst wichtig. Ohne sie hätte die FDP ihr Profil als Partei der Bürgerrechte doch schon längst verloren. Ich wüsste jedenfalls nicht, wer außer Frau Leutheusser-Schnarrenberger noch daran erinnert, dass es sich bei der FDP um eine Bürgerrechtspartei handelt oder handeln soll.

  • Zitat

    Original geschrieben von qwasy
    Ich kann gar nicht CDU wählen ;) Und wenn Du die FDP wählst, dann kann ich damit sehr gut leben, die haben gute Ideen, gute Leute und v.a. sehr oft Ahnung von dem was sie sagen. Abgesehen vllt. vom Vorsitzenden und manchen Damen mit mehrzeiligen Nachnamen auf der Visitenkarte, die sich zuweilen etwas unqualifiziert äußern. Selbst die SPD ist doch mittlerweile eine gute Wahl, die Leute mit den verqueren Ansichten haben doch mittlerweile eine neue Partei links außen. Bei denen ärgere ich mich allerdings über jede Stimme, die diese bekommen. Protestwahl gibt vielleicht persönliche Genugtuung, aber sie hilft weder Land noch Leuten...


    Dann teilen wir ja sogar das Bundesland. ;)


    Irgendwie müssen wir uns alle wohl damit abfinden, das es keine Partei gibt die unsere Intressen zu 100% vertritt. Aber bei der Wahl müssen wir eben das Beste draus machen.

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