Langfristig wird die Arbeit verschwinden

  • Zitat

    Original geschrieben von Crashman
    Bei einer Senkung der Einkommenssteuer würde der Faktor Arbeit in Deutschland billiger werden.


    Den Zusammenhang musst Du mir jetzt mal erklären? Die ESt wird ja von den Arbeitnehmern getragen. Wie sollen dadurch Minderkosten des Faktors Arbeit entstehen?

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Ohoho. Das ist echt ein Riesen- Problem.
    Was hier jetzt in den letzten paar posts diskutiert wurde, gilt nur für die nächsten 10 Jahre. Dann ist die Technik einfach so weit, dass der Mensch größtenteils nicht mehr gebraucht wird. Dann müssen wir uns einfach darauf einstellen, dass halt mind. 30 % arbeitslos sind. Aber hättet ihr Lust, nach einem 10 Stunden Tag die Hälfte eures verdienten Geldes einem Arbeitslosen zu schenken, der den ganzen Tag Freizeit hatte? Und ob die Einkommen so hoch sein werden, dass das überhaupt geht, wage ich zu bezweifeln.


    Gibt's eigentlich eine Schulmeinung dazu?

  • Zitat

    Original geschrieben von zealot
    Ohoho. Das ist echt ein Riesen- Problem.
    Was hier jetzt in den letzten paar posts diskutiert wurde, gilt nur für die nächsten 10 Jahre. Dann ist die Technik einfach so weit, dass der Mensch größtenteils nicht mehr gebraucht wird. Dann müssen wir uns einfach darauf einstellen, dass halt mind. 30 % arbeitslos


    Das ist doch nun völlig übertrieben. Klar wird immer mehr "produzierende" Arbeit durch Maschinen ersetzt.


    Aber was ist mit geistig-strategischer Arbeit? Bis jetzt bauen Maschinen vielleicht Autos zusammen, aber entworfen und vermarktet werden diese immer noch von Menschen. Diese Tatsache wird sich auch in den nächsten 10 Jahren nicht maßgeblich ändern, die künstliche Intelligenz ist noch lange nicht soweit.


    Also, ein bisschen weniger Star Trek ein bisschen mehr ökonomische Realität.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von zealot
    Was hier jetzt in den letzten paar posts diskutiert wurde, gilt nur für die nächsten 10 Jahre. Dann ist die Technik einfach so weit, dass der Mensch größtenteils nicht mehr gebraucht wird. Dann müssen wir uns einfach darauf einstellen, dass halt mind. 30 % arbeitslos sind.


    Manchmal frage ich mich hier, wo es diese Mittelchen zu kaufen gibt, die es einem erlauben mal so eben eine Prognose ohne die Benutzung des guten alten Konjunktiv oder in Frageform oder auch als These, sondern als Wahrheit oder Erkenntnis in den Raum zu stellen und dabei mal hier eine Zahl und dort eine Behauptung aus dem Ärmel zu schütteln, als ob die Glaskugel frisch geölt auf dem Tisch stünde und das ganze mit einer Sicherheit, als ob's der Hauptberuf wäre und nicht nur aus Readers Digest oder Neon nachgeplappert.


    Super sind auch diese "Knopf A -> Wirkung B"- Theorien. Sehr komisch, daß auf diese ganzen simplen Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit noch keine Kommission und noch kein Wirtschaftsweiser, noch kein Politologe und schon gar kein Politiker gekommen ist. Woran's wohl liegt?


    PS: ist übrigens reiner Zufall, daß ich dich zitiere, in anderen Threads fällt mir das bei anderen auf, darüberhinaus haben wir aber ja auch einen Fachmann für alles, der wie ein Wunderkind die Juristerei (Stichwort "Eulenrecht"), die Ökonomie, die Technik, die Politik usw. beherrscht, daß es eine Freude ist. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Super sind auch diese "Knopf A -> Wirkung B"- Theorien. Sehr komisch, daß auf diese ganzen simplen Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit noch keine Kommission und noch kein Wirtschaftsweiser, noch kein Politologe und schon gar kein Politiker gekommen ist. Woran's wohl liegt?


    Bei letzterem muss ich Dir widersprechen: Ein Politiker, der immer nach diesem Schema verfahren ist und IMHO wahrscheinlich wieder verfahren wird, ist Oskar Lafontaine.


    Seine Taktik: Immer schön einfache Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge aufstellen, die auch für den "kleinen Mann von der Straße" eindeutig nachvollziehbar sind, aber leider i.d.R. den Haken haben, das aufgrund der totalen Vereinfachung die Praktikabilität völig ausgeblendet wird.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Bei letzterem muss ich Dir widersprechen: Ein Politiker, der immer nach diesem Schema verfahren ist und IMHO wahrscheinlich wieder verfahren wird, ist Oskar Lafontaine.


    Jau, wobei ihn und uns Theoretiker bei TT ja eint, daß es sich immer komfortabel plappern lässt, solange man das dann nicht implementieren und verantworten muß und in den Sachzwängen der Politik steckt. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Jau, wobei ihn und uns Theoretiker bei TT ja eint, daß es sich immer komfortabel plappern lässt, solange man das dann nicht implementieren und verantworten muß. ;)


    Na ja, gerade Lafontaine hatte ja die Chance mal "endlich alles besser zu machen", aber er hat sich dann ja schnell verpisst ist ja dann relativ schnell zurück getreten, genau wie das 2. Exemplar seiner Art, Gregor Gysi, als Wirtschaftssenator von Berlin.


    Mal schauen, wieviele Leute auf dieses Rattenfänger-Dreamteam bei der nächsten Wahl, wann immer sie kommt, reinfallen... :(

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Manchmal frage ich mich hier, wo es diese Mittelchen zu kaufen gibt, die es einem erlauben mal so eben eine Prognose ohne die Benutzung des guten alten Konjunktiv oder in Frageform oder auch als These, sondern als Wahrheit oder Erkenntnis in den Raum zu stellen und dabei mal hier eine Zahl und dort eine Behauptung aus dem Ärmel zu schütteln, als ob die Glaskugel frisch geölt auf dem Tisch stünde und das ganze mit einer Sicherheit, als ob's der Hauptberuf wäre und nicht nur aus Readers Digest oder Neon nachgeplappert.


    Hast du dir das 4- Seiten Interview eigentlich mal durchgelesen?
    Ich finde seine Schlüsse insgesamt sehr nachvollziehbar und die ganzen Firmen und Regierungen werden sich wohl auch nicht gerade von einem 'Trottel' beraten lassen...


    Zitat


    Super sind auch diese "Knopf A -> Wirkung B"- Theorien. Sehr komisch, daß auf diese ganzen simplen Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit noch keine Kommission und noch kein Wirtschaftsweiser, noch kein Politologe und schon gar kein Politiker gekommen ist. Woran's wohl liegt?


    Was für Lösungen? Auf das Thema des Threads gibt es keine Lösung. Nur Fragen und Probleme und vielleicht ein paar Ideen und Ansätze.

  • Zitat

    Original geschrieben von zealot
    Hast du dir das 4- Seiten Interview eigentlich mal durchgelesen?
    Ich finde seine Schlüsse insgesamt sehr nachvollziehbar und die ganzen Firmen und Regierungen werden sich wohl auch nicht gerade von einem 'Trottel' beraten lassen...


    Ich bezog mich eigentlich eher weniger auf den Ausgangsartikel (den ich natürlich gelesen habe, sonst hätte ich ja nicht die Gegenthese des ifo-Instituts etc. einbringen können) als auf die vielen "man müsste doch nur"-Ratschläge in den diversen Politik-Threads bei TT. ;)



    Zitat

    Original geschrieben von zealot
    Was für Lösungen? Auf das Thema des Threads gibt es keine Lösung. Nur Fragen und Probleme und vielleicht ein paar Ideen und Ansätze.


    Du hast mein Posting nicht wirklich verstanden. Das ist aber nicht weiter schlimm, da ich mich nur zu einem kleinen Teil und das auch nur aus aktuellem Anlass auf dich bezog und der weitaus größere Teil eine globale Feststellung zu diesen und ähnlichen Threads bei TT ist, die du (Registrierungsdatum 04/2005) vielleicht auch noch nicht so mitverfolgt hast. :)


    Aber um es auf diesen Thread zu beziehen:


    Zitat

    Dann ist die Technik einfach so weit, dass der Mensch größtenteils nicht mehr gebraucht wird. Dann müssen wir uns einfach darauf einstellen, dass halt mind. 30 % arbeitslos sind.


    Das ist (d)eine These, nicht mehr und nicht weniger, aber du präsentierst es als Faktum. Das war mein konkreter Einwand, weswegen ich dich zitierte.


    Auch Rifkin malt natürlich ein extremes Bild, zu dem es sicher unter seinen Kollegen viele Gegenthesen gibt. Ich habe einmal einen Wissenschaftler kennengelernt, der als Mitglied des Club Of Rome und anerkannter Experte auf diesem Gebiet ein anderes Horroszenario an die Wand malt, nämlich im Rahmen der Bevölkerungsexplosion und damit einhergehender Ressourcenknappheit etc. und so hat eben jeder Wissenschafter sein Steckenpferd und sein Szenario und Rifkin macht da keinen Unterschied und sein Buch "Das Ende der Arbeit" ist sehr umstritten und nicht etwa herrschende Lehre.


    Natürlich wird sich Arbeit als Ordnungsprinzip sozialer Systeme weiter verändern, wie es sich in den letzten Jahrhunderten auch verändert hat, das steht ja außer Frage, aber ob schlußendlich das Ende der Arbeit oder ein radikaler Wandel der Arbeitswelt etc. steht, kann auch Rifkin nicht vorhersagen und andere Institute kommen zu anderen Schlüssen, so daß das ganze eher ein Wettstreit der Thesen und Ideen, denn eine feststehende Wahrheit ist. ;)

  • Ja, das war meine These. Im Endeffekt ist es aber auch völlig egal, ob 20, 30, 40% oder was auch immer. Wenn die Maschinen kommen (was passieren wird wenn sich die Politik nicht einmischt) gibt's weniger Arbeitsplätze und das führt zu einem sehr großen Problem in unserer Gesellschaft.


    Und zu dem anderen Horrorszenario, in ~50 Jahren ist das Öl alle.
    Falls es wissenschaftlich fundiert ist, stimmen die Horrorszenarien fast alle.
    Die Frage ist nur in wie weit sie dann eintreffen, bzw. durch Erfindungen usw. gemildert werden. So könnte man bis dahin vielleicht das Öl synthetisch herstellen oder es ist bis dahin ein Ersatz gefunden worden usw..

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